Heimsieg – Handballer jetzt auf Platz Vier

25:21 (9:11) – Frogs ringen Wölfe aus Rimpar in einem begeisternden Kampfspiel nieder. Der SVHU ist die Mannschaft der Stunde in der 2. Handball Bundesliga. Die Nordlichter freuen sich über neun Punkte auf dem Habenkonto bleiben aber mit beiden Beinen auf dem Boden.

Mit sechs Toren lag der SV Henstedt-Ulzburg nach 20 Minuten gegen die DJK Rimpar scheinbar aussichstlos zurück (2:8), doch die Fogs bestätigten einmal mehr ihren Ruf als „Stehaufmännchen“ der 2. Handball-Bundesliga und drehten eine verloren geglaubte Partie mit unglaublichem Kampfgeist und Siegeswillen. Angeführt von Kapitän Nico Kibat verdienten sich die Schleswig-Holsteiner die beiden Punkte mit einer aufopferungsvollen Abwehrarbeit. Keeper Justin Rundt steigerte sich von Minute zu Minute und hatte am Ende mit 13 Paraden entscheidenden Anteil am doppelten Punktgewinn.

Dass der SVHU nun auf Platz vier in der aktuellen Tabelle der 2. Handball Bundesliga der Männer steht, ist eine große Überraschung, denn mit nicht einmal 600 000 Euro Etat und weniger als 500 Zuschauern im Schnitt sind die Nordlichter Schlusslichter in zwei anderen relevanten Statistiken der laufenden Saison. Abheben wird bei den Frogs wegen des überraschenden Höhenfluges niemand. „Wir haben neun Punkte auf dem Habenkonto. Die kann uns niemand nehmen. Alles andere ist eine Momentaufnahme“, sagt Matthias Karbowski, der gemeinsam mit Amen Gafsi die SchleswigHolsteiner trainiert. Saisonziel Nummer eins bleibt der Klassenerhalt. „Wir denken von Spiel zu Spiel und am Sonnabend haben wir in Saarlouis die nächste Herausforderung vor der Brust“, sagt Karbowskis Trainer-Kollege Amen Gafsi. Als Belohnung für den hundertprozentigen Einsatz der Mannschaft am ersten Doppelspieltag der 2. Bundesliga gab es zwei freie Tage. „Regeneration ist genauso wichtig, wie intensives Training“ sagt Karbowski mit einem Augenzwinkern. Mit ihrer Mischung aus klarer Ansprache und langer Leine haben die beiden Coaches des SVHU großen Erfolg. In Henstedt-Ulzburg ist so ein Team entstanden, das mit viel Eigenverantwortung zu einer Einheit gewachsen ist. „Unsere jungen Spieler haben sich weiter entwickelt“, lobt auch „Anführer“ und Kapitän Kibat.

Ruhe und Gelassenheit, Zuversicht und unbändiger Siegeswillen waren die Garanten für einen Erfolg gegen die DJK Rimpar. Nach 20 Minuten sah alles nach einem souveränen Erfolg der Franken aus, die beim Stand von 8:2 alles im Griff hatten. Doch weit gefehlt. Hamza Kablouti und Tim Völzke (2) signalisierten schon vor der Pause mit einem DreierPack, dass die Gastgeber noch nicht abzuschreiben sind. Nach dem Wechsel legten alle SVHU-Akteure, insbesondere Justin Rundt und Linkshänder Daniel Eggert eine „Schippe drauf“. Das reichte, um gegen Gäste, die im Angriff zunehmend ideenloser wurden und in der Schlussphase auch dem Doppelspieltag und der langen Anreise Tribut zollen mussten, die Partie zu kippen, zumal nach 45 Minuten auch Abwehrspieler Abwehr-Crack Jan Winkler nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einer Kopfverletzung das Feld räumen musste.

Für beide Teams heißt es nach einem kraftraubenden Wochenende erst einmal Wunden lecken, ehe die Jagd nach Punkten am kommenden Sonnabend, dem Tag der Deutschen Einheit, weiter geht. Dem SVHU steht die längste Auswärtstour der Saison zur HG Saarlouis bevor.

Joachim Jakstat

28. September 2015

 

9 thoughts on "Heimsieg – Handballer jetzt auf Platz Vier"

  1. Ich verstehe beide Positionen. Fakt ist meiner Meinung nach, dass an den dezemtralen Sportstätten irgendwann was gedreht werden muss. Ob letztlich mehr als ein Standort rauskommen muss, halte ich persönlich offen. Aber das, was heute an Pflege an/in diesen Sportstätten betrieben wird, verstehe ich z. T. nicht mehr. Ich nehme jetzt einmal das Beispiel am Alstergymnasium: Zum Ulzburg-Cup finden sich jugendliche Sportler ein, die die Aussenanlagen ansehbar machen. Da wird Unkraut gezogen, Treppenaufgänge zu den Kabine gefegt usw. Man möge sich das jetzt mal anschauen. Interessiert das sonst keinen mehr? Viele Kabinenbereiche unserer Sportanlagen sind einfach ätzend! Es muss also was passieren, deshalb auch die Petition der Fussballsparte. Und wenn dies der Fall ist, warum nicht gleich richtig, zukunftsweisend und motivierend? Und es ist beileibe nicht allein für die Heranwachsenden in unserem Ort wichtig. Viele Ältere nutzen die Sportstätten aus den gleichen Gründen, wie die Jungen: Zur körperlichen Ertüchtigung, und für den Erhalt und Ausbau des sozialen Umfelds. Und zum Standort einer neuen Gesamtanlage: Ich bin Teil eines Trainerteams, was 28 jugendlichen Spielern im Alter von 13 und 14 den Spaß am Sport erhalten will. Es kommen zum Training max. 2 bis 3 im Auto dort an, meistens aber keiner! Alle anderen fahren Rad! Es ist somit nicht egal, wo die Sportstätten liegen. Meeschensee wäre schon alleine deshalb idiotisch. Und nur mal ein kleiner Hinweis darauf, wie sehr die Sportstätten im Fokus sind: An der Kreuzung Kisdorfer/Bgm.-Steenbock-Str. hängen noch die Hinweisschilder auf die jeweiligen Anlagen vom MTV und FCU … Und als letztes: Es gibt kaum ein wirkungsvolleres Integrationsmittel, als den Sport.

  2. Hallo Hr. Winterhoff,
    ich teile ja alle Argumente , die Sie in Richtung Jugend & Breitensport als „pro“ für den SVHU auflisten.
    Aber , die Kurzfassung ist doch: die Gemeinde soll im Rahmen des Konzeptes des privaten Investors 3 Mio Euro für den Schaffung einer Tribüne investieren, damit die 2.Liga Handballer auf einen halbwegs ordentlichen Zuschauerschnitt kommen können. Und da gehen unsere Meinungen auseinadner. Dieses Investment , mit allen Folgewirkungen (Finanzierungskosten auf Jahrzehnte, Unterhaltsaufwendungen) bringt für den Breitensport gar nichts; schränkt nur für die Zukunft die verfügbaren Mittel für den Sport in der Gemeinde ein.Und das alles für die sehr fragliche Zukunft der Handball Leistungssportler; es ist ja nicht in Stein gemeisselt,. dass die auf absehbare Zeit in der 2.Liga verbleiben. Das ganze finanzielle Konstrukt der 2.Liga Mannschaft ist doch sehr wackelig und es ist mal gerade gut 1 Jahr her, dass die SVHU Handball GmbH Insolvenz beantragt hatte.
    Dafür 3 Mio auszugeben ist m.E. nicht vetretbar. Und ich habe sehr wohl noch die Zuschrift des für den (Handball)-Ulzburg Cup Verantwortlichen im Ohr, der sich hier ganz bitter über die mangelnde wirtschaftliche Unterstützung der Orts_Wirschaft beklagt hat! Und der Ulzburg Cup hat schon lange einen guten Ruf als Breitensport Veranstaltung; lange bevor hier 3. bzw.2.Liga Handball eingezogen sind.
    In diesem Sinne würde ich, auch und gerade in Beachtung Ihrer Argumente, lieber eine langfristig vertraubare gemeindliche Finanzierungsunterstützung für diese Art von Veranstaltung geben, als so ein Betongrab zu finanzieren. Mit 3. Mio könnte man 30 Jahre Ulzburg Cup mit 100.000€/anno finanzieren. Ja, klar , Milchmädchenrechnung… aber es macht deutlich , was ich meine. Und der guten Ordnung halber: Ich bin NICHT Mitglied des SVHU, und ich spiele weder Fußball noch Handball…..

    1. Hallo Herr Kressin,
      wirtschaftlich muss ein solches Projekt selbstverständlich auf vernünftigen Füssen stehen. Der Investition werden aber sicherlich auch Nutzungsrechte gegenüber stehen. Das sind Dinge die im Detail ganz sicher einvernehmlich geklärt werden können.
      Wenn es tatsächlich so wäre, dass eine Halle oder ein Fussballzentrum lediglich den Bedarf einer bestimmten Mannschaft stillen soll gebe ich Ihnen sogar recht. Nur dann haben Sie meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Wenn ihnen die Worte des Verantwortlichen für den Ulzburg-Cup noch in den Ohren klingeln freut es mich, denn es wären dann meine Worte. Schön, dass Sie sich noch daran erinnern. Die mangelnde Unterstützung der Wirtschaft für den Ulzburg-Cup bedeutet ebenfalls mangelnde Unterstützung für die Kinder- und Jugendarbeit. Wir drehen uns da im Kreis. Der Sport – und ausdrücklich nicht nur der Handball – und das was er bewirkt, finden in Henstedt-Ulzburg aus vielen Bereichen keine ausreichende Anerkennung und keine ausreichende Unterstützung. Ich schätze, dass allein die Sparten Fussball und Handball ca. 800 bis 1000 Kindern und jugendlichen Henstedt-Ulzburgern sinnvolle und betreute Alternativen für die Freizeitgestaltung bieten. Was, glauben sie, ist das wert? Die Stagnation in der Entwicklung von Sportstätten bedeutet dann auch die Stagnation in der sportlichen Entwicklung und Stagnation von sportlichen Perspektiven, Zielen und Motivationen. Investitionen in Sportstätten sind nachhaltige Investitionen, die Potenzial für die Zukunft bereitstellen. Man kann so etwas nicht mit der Unterstützung einer Veranstaltung wie dem Ulzburg-Cup gleichstellen. Mal davon abgesehen, dass das nicht nur eine Milchmädchenrechnung ist, sondern Utopie. Der Ulzburg-Cup muss um jeden Cent kämpfen, obwohl er für die Gemeinschaft einen großen Gewinn bedeutet. Ob aus wirtschaftlicher oder aus sozialer Sicht. Der Ulzburg-Cup beschreibt in dieser Hinsicht nahezu perfekt das momentane Verhältnis des Ortes zum Sport. Es erscheint fast so, als wäre der Sport und damit der Sportverein ein lästiges Übel das maximal erduldet und erhalten wird. Die Leistungen, die ein Sportverein für die Gesellschaft erbringt sind auch Geld wert. Das wird leider oft und gerne übersehen und wohl erst dann wieder bemerkt, wenn die Leistungen nicht mehr erbracht werden (können) und Kinder und Jugendliche ihrem eigenem Glück überlassen werden. Was hoffentlich nicht passieren wird. Und der guten Ordnung halber: Ich bin durch und durch ein SVHUler aber vor allem überzeugter Ehrenamtler. Man sollte vielleicht mal eine Blick über den Tellerrand hinaus wagen.

    2. Hallo Herr Kressin,

      nirgendwo steht, dass eine Tribüne in einer neuen Mehrzweckhalle (hier liegt die Betoniung auf Mehrzweck) ausschließlich den Handballern der 2. Bundesliga zugänglich wäre. Bereits heute ist es doch mehrfach schon so, dass die Kapazitäten der aktuellen Hallen bestimmte Events ausschließen oder derart beschränken, dass auf andere Örtlchkeiten ausgewichen werden muss. Dass natürlich auch ein Nutzen für die Handballer der 2. Bundesliga entsteht, will ja niemand bestreiten, aber die Tribünen sind mehrfach nutzbar (wie im übrigen ja in der Moorbekhalle in Norderstedt auch).

  3. Hallo Herr Christiansen,
    Herr Kubath hat natürlich Recht. Schließlich ist sportlicher Erfolg vergänglich. Insofern wäre es nicht richtig anzunehmen, dass eine Investition in moderne Sportanlagen der Förderung einer Leistungsmannschaft zu Gute kommt. Sie ist vielmehr eine Förderung des Sports im Ganzen und damit natürlich auch die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit, die durch den Sport für die Allgemeinheit geleistet wird. Jugend – und da braucht man sich ja eigentlich nur an seine eigene Jugendzeit erinnern – braucht Perspektiven. Auch im Sport und die wird durch sportliche Erfolge und einem dafür geeigneten Umfeld aufgezeigt. Darüber hinaus gibt es in Henstedt-Ulzburg auch andere Bedarfsträger, z.B. für eine Mehrzweckhalle. So müssen Henstedt-Ulzburgs Abiturienten mittlerweile ihren Abi-Abschluss in Norderstedt feiern , weil es in der Großgemeinde mit beinahe 30.000 Einwohnern keine dafür geeignete Halle gibt. Aber das ist nur ein Beispiel. Da gibt es ganz sicher noch viele mehr.
    Wenn durch die Errichtung von Sportanlagen jemand gefördert wird, egal ob Halle oder Fussballanlagen, dann doch wohl der SV Henstedt-Ulzburg e.V., der mit all seinen Programmen und Übungsleitern in einer Vielzahl unterschiedlicher Sparten einen erheblichen Anteil daran trägt, dass für die Kinder und Jugendlichen die Welt noch einigermaßen in Ordnung ist und es eben nicht gut ist durch die Gegend zu ziehen und sich seine Langeweile mit der Spraydose in der Hand zu vertreiben oder sich auf andere Art und Weise an fremden oder gemeinschaftlichen Eigentum zu vergehen. Wir wollen auch wieder einmal nicht vergessen, dass der Sport unseren Mädchen und Jungs auch einen guten Umgang mit dem eigenen Körper vermittelt. Da ist mir ein perspektivisch und modern aufgestellter Sportverein lieber, als eine Hundertschaft von Streetworkern, die dann versuchen versäumtes nachzuholen. Aber ich möchte mit meinen Thesen auch niemanden langweilen 🙂 . Eine solche Investiton als Förderung bestimmter Mannschaften zu verstehen ist in meinen Augen zu einfach. Ach so….und Herr Blau hat natürlich auch Recht.

  4. Wenn man sich vor Augen hält, mit welchen Voraussetzungen die Truppe in die Saison gestartet ist, reibt man sich aufgrund des derzeitigen Erfolgs die Augen! Die Jungs wussten von Anfang an, dass es nur über den mannschaftlichen Erfolg gehen kann, und der ist bestimmt über die Einstellung jedes Einzelnen. In der zweiten Handball-Liga wird RICHTIGER Sport getrieben, Entfernungen zu Auswärtsspielen regelmäßig zurückgelegt, die viele höchstens einmal jährlich für den Urlaub hinter sich bringen, und gegen Mannschaften gespielt, die Spieler mit Erstliga-Erfahrungen oder -Ambitionen in ihren Reihen haben. All die Kerle, die für eine Mannschaft mit der Bezeichnung unseres Ortsnamens auflaufen, befinden sich in einem Alter, wo man normalerweise alles für die Gestaltung der eigenen Berufslaufbahn investieren sollte. Weil das spätere Leben auch für die nicht wartet, sondern einfach einläuft. Stattdessen für ein gefühltes Nichts voll in Sport, Verein und Mannschaft aufzugehen, verdient in Zeiten einer immer weiter voranschreitenden egoistischen Individualisierung allerhöchsten Respekt. Auch von denen, die diesem Sport nicht anhängen. P.S.: Wer sich mal richtig schämen will, schaut sich vielleicht bei Gelegenheit nur einmal den Regieraum in der Halle an, die unseren Sportlern und Schülern von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird. Oder vieles anderes mehr, was mittlerweile an Sportstätten zu finden ist.

    1. Hallo Herr Blau,

      natürlich haben Sie Recht. Das Engagement der Spieler UND der Offiziellen ist bewundernswert. Und sicherlich sind die Umstände unter denen die Sportler hier Sport treiben alles andere als vorbildlich. Allerdings sind die FROGS hier eindeutig als Leistungssport anzusehen (dies gilt ebenfalls für die Fußballdamenmannschaft) und sind somit nicht förderungsfähig. Dies hat die Kämmerin ausdrücklich aus der letzten Kultur- und Sportausschuss-Sitzung festgestellt.

      1. Hallo Herr Christiansen,

        das eine direkte Förderung vermeindlich nicht möglich ist, stelle ich mal nicht in Frage. Aber es geht hier auch nicht um direkte Unterstützung einer Mannschaft sondern darum den Rahmen zu unterstützen. Dieser kommt sehr wohl der Allgemeinheit und auch der Jugend zu Gute. Es gibt diverse Beispiele in Deutschland, wo das funktioniert.

        Wo ein Wille da ist meistens auch ein Weg. Dieser wird aber leider nicht erkennbar.

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