SV Henstedt-Ulzburg unterliegen TM Tønder Håndbold mit 28:33 (14:17). Gegen den körperlich starken dänischen Zweitligisten offenbaren die dezimierten Frogs in der Abwehr zu viele Lücken.
Das Bruder –Duell entschieden Ulrik und Oliver Eggert klar für sich. Die beiden jüngeren Eggert-Brüder, die für den dänischen Zweitligisten TM Tønder Håndbold gewannen eine Testbegegnung beim SV Henstedt-Ulzburg, dem Arbeitsgeber ihres älteren Bruders Daniel, verdient mit 33:28 (17:14).
Die Gastgeber, die auf Stamm-Keeper Jan Peveling, den am Kreuzband operierten Karl Saint Prix, Hamza Kablouti (U 21 WM) und Jens Thöneböhn (Sehnenverletzung unter dem Fuß) verzichten mussten, leisteten sich im Angriff zu viele Fehler und konnten das kluge Kreisläuferspiel der Dänen zu selten unterbinden. Die Gäste von der dänischen Grenze kämpften mit Haken und Ösen und nutzten ihre überlegene Physis in einem nickligen und teilweise sehr emotionalen „Freundschaftsspiel“. Insgesamt elf Zeitstrafen belegen den „körperbetonten“ Charakter des grenzüberschreitenden Handball-Vergleichs. „Das war ein wertvoller Test gegen einen sehr engagierten Gegner. Wir haben viele wichtige Erkenntnisse sammeln können“, kommentierten Matthias Karbowski und Amen Gafsi eine kurzweilige Begegnung vor mehr als 150 Zuschauern in der Trainingshalle am Sportland.
Die Frogs hatten es nicht geschafft, sich den Angriffen der Gäste im Verbund entgegen zu stemmen und zu sehr als Einzelkämpfer agiert. 20 Minuten lang agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe, ehe sich die Frogs einige Fehlwürfe und Ballverluste erlaubten, die Tøndern mit schnellem Gegenstoßspiel zur Führung nutzte. Weil der SVHU in der Deckung zu wenig im Verbund arbeitete und die klugen Anspiele auf die Kreisläufer zu selten unterbinden konnte, setzten sich die Dänen schon vor der Pause auf teilweise vier Treffer ab.
Nach der Pause waren es dann sogar sechs Tore Vorsprung, als den SVHU-Coaches die personellen Alternativen ausgingen. Ein ansprechendes Debüt in der ersten Mannschaft gab der erst 16 Jahre alte Nachwuchs-Torhüter Henri Wommelsdorf, der in 20 Minuten fünf Paraden, darunter einen Strafwurf, zeigte. Am Dienstag reisen die Frogs zum Generation Cup nach Viborg. Eingebettet in das internationale Turnier absolvieren die Henstedt-Ulzburger dort bis zum Sonnabend ein Trainingslager.
Angesichts der langwierigen Verletzung von Karl Saint Prix sind die Frogs auf der Suche, ihren Kader zu verstärken. Ein Linkshänder für den Rückraum und oder ein abwehrstarker Kreisläufer haben erste Priorität. „Kandidaten müssen aber nicht nur menschlich zu uns passen, sondern auch in unser duales System integrierbar sein“, sagt Geschäftsführer Till Gottstein. Der SVHU versucht seit fast zwei Jahren seinen Akteuren neben einer Plattform für Leistungs-Handball ein zweites Standbein mit Ausbildung und beruflicher Qualifikation zu ermöglichen. Insbesondere Interessenten für IT-Berufe haben bei den Frogs erstklassige Berufschancen.
Joachim Jakstat
2. August 2015