Zweitliga-Absteiger SV Henstedt-Ulzburg muss auf Trainersuche gehen: Matthias Karbowski sagt für die kommende Spielzeit nach reiflicher Überlegung ab.
„Wir hätten gerne weiter mit Matthias Karbowski auch in der dritten Liga zusammen gearbeitet“, lässt Olaf Knüppel, Geschäftsführer der SV Henstedt-Ulzburg Spielbetriebsgesellschaft mbH, keine Zweifel an den Zukunftsplanungen der Frogs. Doch der 33jährige ehemalige Erstliga-Spieler des HSV Handball, der in den letzten beiden Zweitliga-Jahren den SVHU gemeinsam mit Amen Gafsi als Doppelspitze führte, sieht für sich andere Zukunftsperspektiven. „Ich schaffe es nicht, familiäre Verpflichtungen und die berufliche Inanspruchnahme mit den Anforderungen an einen Trainer im Leistungs-Handball unter einen Hut zu bringen“, sagt der dreifache Familienvater, der Teilhaber an einer großen Physio-Therapie-Praxis ist und so regelmäßig auch als Arbeitgeber gefordert ist.
Der verpasste Klassenerhalt und die Niederlagenserie der Mannschaft im Jahr 2016 hätten nur eine sehr untergeordnete Rolle bei seiner Entscheidung gespielt, ließ Karbowski verlauten. „Uns war von vornherein klar, dass es schwierig sein würde, den Verbleib in der 2. Bundesliga zu sichern“, so der Linkshänder, der seit 2011 erst als Spieler und dann als Trainer beim SVHU ist.
Karbowskis Trainer-Kollege Amen Gafsi hatte sich schon vor sechs Wochen anderen beruflichen Herausforderungen gestellt, so dass die Frogs sich nun intensiv nach einem neuen Trainer umschauen. „Wir haben keinen Plan B, aber wir arbeiten mit viel Elan daran, diese Personalie zu lösen“, sagt Knüppel, dem ein junger, dynamischer Coach vorschwebt, der aus dem verbliebenen Stamm der Mannschaft mit etlichen Stammspielern , ehrgeizigen Neuzugängen und jungen Talenten eine neue Mannschaft formt, die in absehbarer Zeit wieder oben angreifen kann. „Parallel dazu müssen wir aber auch nachhaltige Rahmenbedingungen für Handball-Leistungssport schaffen“, kündigt Knüppel strukturelle Änderungen an. „Es gibt schon Gespräche mit möglichen Kandidaten, aber da ist noch nichts spruchreif“, sagt Knüppel, der sich eine Deadline bis zum 3. Juni gesetzt hat. „Wir wollen den Spielern Konkretes sagen, wenn sie nach dem letzten Saisonspiel in den verdienten Urlaub gehen“.
Joachim Jakstat
24. Mai 2016