Handball-Mädels suchen dringend eine Torhüterin!

„Handball hilft“ Teil III – Beim launigen Show-Training mit der eigenen weiblichen C-Jugend lösen die FROGSihr drittes „Handball-Hilft-Paket“ ein. Die SVHU-Talente, die dank eines spendablen Elternpaares  in den Genuss der außergewöhnlichen Trainingseinheit kamen, waren mit Begeisterung  bei der Sache.

Einen erklecklichen  Obolus für den guten Zweck und gleichzeitig eine kräftige Motivationsspritze für den eigenen Nachwuchs, hatte ein Handball begeistertes Elternpaar im Sinn, als es kurz vor Weihnachten bei der Aktion „Handball hilft“ ein Show-Training des Zweitliga-Aufsteigers SV Henstedt-Ulzburg mit einer Jugendmannschaft bei Ebay ersteigerte.  Dass es ausgerechnet eine Jugendmannschaft aus dem eigenen Verein war, die am Ende den Zuschlag  erhielt, freute die Männer um SVHU-Kapitän Stefan Pries umso mehr.

Vielleicht war es auch für die Eltern ein besonderer Anreiz um die Übungseinheit mitzubieten, weil SVHU-Rückraum-Akteur Tim Völzke sich seit einem halben Jahr als Trainer gemeinsam mit Harry Behn und Betreuerin Steffi Nowatzki intensiv um die erfolgreiche Mädchen-Crew kümmert.  Die weibliche C-Jugend des SVHU rangiert in der Schleswig-Holstein-Liga mit 20:4 Punkten auf Rang drei, obwohl das Team seit ein paar Wochen auf etatmäßige Torhüterinnen verrichten muss. „Wir suchen händeringend nach talentierten Mädels, die sich bei uns zwischen die Pfosten stellen wollen“, sagt Völzke, der die erfolgreichen Mädels des Jahrgangs 1999 und 2000 auf höhere Aufgaben vorbereiten möchte. Vier seiner Schützlinge haben  vor ein paar Wochen den Sprung in die Landesauswahl geschafft. Fast eineinhalb Stunden lang zeigten die Zweitliga-Cracks den Handball-Talenten von Morgen Tricks aus dem Profi-Alltag. Nach einem gemeinsamen Hallen-Fußball-Kick zur Erwärmung, gab es Koordinationsübungen in Staffelform und spezielle positionsspezifische Wurfübungen. Zum Abschluss  stellte Trainer Völzke zwei gemischte Mannschaften für ein Spielchen zusammen.  Das eine oder andere Mal konnten dabei die Nachwuchssportlerinnen zeigen, was sie gelernt hatten und vorbei an den Zweitliga-Keepern Stephan Hampel oder Markus Noel Bälle ins Tor bugsieren. „Das hat tierisch Spaß gemacht“, strahlte Anna Nowatzki über das ganze Gesicht, nachdem sie sich gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen und ihren Idolen aus dem Zweitliga-Team zum obligatorischen Gruppenfoto aufgestellt hatte. Mannschaftskollegin Isabel Hovorka, die zuvor mit Lars-Uwe Lang intensiv Kreisläufer-Anspiele einstudiert hatte, stimmte ihr mit hochrotem Kopf zu. Vor zwei Tagen hatte das Duo in Ahrensburg mit der Schulmannschaft des Alster-Gymnasiums Henstedt-Ulzburg ungeschlagen als Bezirksmeister das Landesfinale der Wettkampfklasse III erreicht, dass in zwei Wochen in Flensburg ausgetragen wird.

Joachim Jakstat

8.2.2013

11 thoughts on "Handball-Mädels suchen dringend eine Torhüterin!"

  1. Ac h ja, und wo wir schon dabei sind …
    Das Wort „Kugellager“ ist auch verpönt. eben wegen dem Lager, die armen Kugeln. Nun soll das im technischen Sprachgebrauch immer „Kugelcamp“ genannt werden wegender politischen Korrektheit.

  2. aus der Süddeutschen Zeitung von 2010:

    Es gibt Worte, die man nicht benutzen sollte, weil sie politisch missbraucht wurden. Ein Sprachforscher erklärt, wer sie trotzdem benutzt – und warum die katholische Kirche ganz vorne dabei ist.
    Interview: Ruth Schneeberger

    Es taucht in der Werbung auf, gerne in Talkshows, zunehmend in Reportagen des Privatfernsehens, und sogar im Bekannten- und Kollegenkreis hat sich in den vergangenen Jahren ein Wort wiedereingebürgert, von dem es mal hieß, dass man es womöglich lieber nicht benutzen solle, weil es durch den Bund deutscher Mädel und die Jungmädel des Nationalsozialismus negativ konnotiert sei: Es ist das „Mädel“.

    Abgesehen davon, dass sich erwachsene Frauen möglicherweise erniedrigt fühlen, wenn sie von anderen Erwachsenen als „Mädel“ tituliert werden, war der Bund deutscher Mädel 1944 die zahlenmäßig größte weibliche Jugendorganisation der Welt. Vor Jahren schien das noch ein Grund gewesen zu sein, das Wort zu verschmähen. Davon kann nun keine Rede mehr sein. Aus diesem Anlass ein Interview mit dem Düsseldorfer Sprachforscher Thorsten Eitz, der zusammen mit Georg Stötzel von der Uni Düsseldorf das „Wörterbuch der Vergangenheitsbewältigung“ herausgegeben hat und sich mit dem Wandel des öffentlichen Sprachgebrauchs beschäftigt.

    sueddeutsche.de: Ich höre in letzter Zeit immer häufiger das Wort „Mädel“, von dem ich in der Schule gelernt habe, dass es ein böses Nazi-Wort sei. Sie auch?

    Thorsten Eitz: Nein, aber mir ist aufgefallen, dass ein anderes Wort wieder häufiger benutzt wird: Fräulein.

    sueddeutsche.de: Beides Verniedlichungen, komisch. Gibt es Worte aus dem Nationalsozialismus, die wir überhaupt nicht mehr gebrauchen sollten?

    Eitz: Wir wollen niemandem vorschreiben, dass er bestimmte Worte nicht benutzen darf. Bei „Mädel“ weiß auch kaum noch jemand, dass es von den Nazis okkupiert wurde durch den Bund deutscher Mädel. Noch stärker gilt das für das Wort „Arbeitsmaid“. Wer es kennt, benutzt es nicht.

    sueddeutsche.de: Im „Wörterbuch der Unmenschen“ von 1957 war das Wort „Mädel“ einer von 28 Begriffen, die nach Ansicht der Autoren aus dem deutschen Sprachschatz gestrichen werden sollten, weil sie den „Wortschatz der Gewaltherrschaft“ verkörperten. Es wurde nachher wieder entfernt und die Liste durch andere Worte wie „Auftrag“ und „Härte“ ergänzt.

    Rest online lesen…

    1. Nachwuchs super, Mädchen, junge Frauen- Mädels ist umgangssprachlich abwertend- so reden die Jugendlichen miteinander, gibt auch viele, die das nicht so gern hören… , nennt ja die Jungs auch nicht Bubis. oder Jungs…oder?

      1. Recherche: Daneben wurde, vom Oberdeutschen ausgehend, Mädel mit dem Diminutivsuffix -el gebildet.[1] Die Bezeichnung Mädel wurde in der Vergangenheit zum Teil propagandistisch genutzt. So nannten die Nationalsozialisten die Nachwuchsorganisation für Frauen Bund Deutscher Mädel. Er wurde vorübergehend im Wörterbuch des Unmenschen 1957 als einer von 28 Ausdrücken geführt, die nach Ansicht der Autoren aus dem deutschen Sprachschatz gestrichen werden sollten, weil sie den „Wortschatz der Gewaltherrschaft“ verkörperten.[2] Seine Verwendung wird mitunter von der heutigen rechten Szene wieder aufgegriffen (vgl. Mädelring Thüringen), ist aber in der Umgangssprache, häufig auch in ironischer Form, verbreitet.[3]

    1. Bitte nennt doch die Handballerinnen nicht immer Mädels- das sollte im Sportsprachgebrauch nicht verwendet werden!

      1. Liebe Frau Jordan,
        bitte erlauben Sie mir die Frage, warum Ihrer Meinung nach das Wort „Mädels“ aus dem Sportsprachgebrauch gestrichen werden sollte?

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