Abenteuerliche Nachricht am spielfreien Wochenende der zweiten Handball-Bundesliga: In der Norderstedter-Zeitung (Samstagsausgabe) droht Handball-Geschäftsführer Olaf Knüppel mit einer Abwanderung des gesamten Zweitliga-Teams zu einem anderen Verein. Einen entsprechenden Antrag will Knüppel schon auf der am Dienstag, 16. April, stattfindenden Hauptversammlung der Handballer stellen.
Technisch soll die Vereinsflucht so ablaufen, dass ab der Saison 2014/15 eine Spielgemeinschaft mit einem anderen Club gebildet wird, diese dann ein Jahr später aufgelöst und das Spielrecht der ersten Mannschaft auf den neuen Verein übertragen wird.
Als Begründung für diesen radikalen Schritt führt Knüppel zum einen eine mangelnde Wertschätzung der Gemeinde an – und macht dies unter anderem daran fest, dass die Handballer ihr letztes Saisonspiel nicht am Schulzentrum Maurepasstraße austragen können. Zitat: „Unser Spielplan ist seit Sommer 2012 bekannt, doch die Gemeinde hat uns im November 2012 informiert, dass am 8. Juni das Alstergymnasium seinen Abi-Ball in der Nachbarhalle feiert und unsere Spielhalle als Abstellraum benötigt. Es ist schon Wahnsinn, dass ein Bundesligaspiel in der Wertigkeit hinter einem Abstellraum steht.“
Zum anderen hadert Knüppel mit einer, seiner Meinung nach, wenig professionellen Führung des Gesamtvereins. Knüppel wörtlich: „SVHU-Vorstand und Aufsichtsrat klopfen sich gegenseitig zu sehr auf die Schultern, wobei keine nennenswerte Entwicklung stattfindet. Nur die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge wird wirtschaftlich nicht reichen, es braucht hier viel mehr Kreativität, aber auch besseres Networking und progressives Denken… Wenn man uns will, muss der SV Henstedt-Ulzburg aus dem Quark kommen.“
Egal wie gerechtfertigt die Vorwürfe sein mögen: Knüppels Abwanderungsdrohung kommt für die Frogs zur Unzeit. Unruhe im Umfeld der Mannschaft ist wohl derzeit das Letzte, was Trainer und Spieler im Abstiegskampf brauchen können. Erst vorige Woche hatte sich das Team auf einen Nicht-Abstiegsplatz vorgekämpft.
Fraglich ist auch, wie die Fans auf die Äußerungen des Handballchefs reagieren werden. Denn Knüppel hat mit seinen Worten klargemacht, dass er die Großgemeinde für austauschbar hält. Der Handball-Chef muss sich jetzt die Frage gefallen lassen, warum die Fans ein Team unterstützen sollen, das in der übernächsten Saison möglicherweise unter anderem Namen in einem anderen Ort aufläuft.
Christian Meeder
7. April 2013
Lieber Stefan,
wissen sie eigentlich, wer den Spiel -Termin wirklich “ verschlampt “ hat ?
Ein Mäzen ist ein Mensch, der ohne jedwedes eigene Interesse
Geld für eine Institution gibt.
Bitte verwechseln sie nicht einen Mazen mit einem Sponsor. Das zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ein Mäzen ist nicht auf eine win-win- Situation aus. Er will meistens sogar anonym bleiben.
Ich bin z..B. als langjähriger Werbefachmann der Ansicht, dass die Erhöhung eines Bekanntheitsgrade von. Henstedt-Ulzburg in der ganzen BRD so gut wie keine wirkliche Bedeutung für den Ort hat. Zumal, wenn das mit gemeindlichem Geld erkauft werden müsste.
Hier gibt es keinen Tourismus, der gewinnen könnte, Gewerbeansiedlungen erfolgen aus völlig anderen Gesichtspunkten, Bürgerzuzug muss mengenmäßig mit der vorhandenen Infrastruktur harmonisieren.
Man könnte auch sagen: Ob Henstedt-Ulzburg ist Deutschland bekannter wird,
oder ob in Bochum eine Weiche klemmt., beides ist relativ unwichtig.
Da sage ich als Bürger von Henstedt-Ulzburg, der rd. 40 Jahre gern im Ort lebt, hier 10 Jahre im Hallenhandballtor stand & und Handball-Abteilungsleiter im Ort war.
Was habe ich davon, dass es eine Handballmannschaft Gronau-Östringen gibt ? Wahrscheinlich habe ich die beiden Orte sogar falsch geschrieben, weil ich keine Lust zum Googlen habe.
Wer weiß denn schon. das sich hinter den “ Berliner Füchsen “ die “ Reineckendorfer Füchse “ aus Reineckendorf verbergen, die ich als kleiner Junge an der Hamburger Sternschanze Grossfeldhandball gegen meinen damaligen Verein Polizei SV Hamburg spielen sah.
Oder die Kieler Spitzenmannschaft THW Kiel der 1. Liga.
Sie heißt richtig TuS Hassee Winterbek.
Keine Sau außerhalb des Kieler Umkreises kennt das Örtchen Winterbek und/oder den Hassee.
Das einmal zur Frage des Nutzens der Erhöhung eines örtlichen Bekanntheitsgrade .
Es geht ja gar nicht darum dass die Gemeinde Gelder zur Verfügung stellt (dies wäre in HU auch vermessen zu vermuten) aber solche Unterstützung oder eben Nicht-Unterstützung z.B. bezgl, mangelnder Belegungsplanung der Hallen ist schon ein Punkt, der zu Mißfallen und Unverständnis führt. Niemand erwartet, dass die örlichen Firmen eine Solidarabgabe für den Leistungssport in HU aufbringen, das wird jeder Unternehmer selber entscheiden. Da bedarf es dann nicht einem Herantreten an „Rotarier“ oder „Lions“, die auch ganz andere Interessen gemäß Satzung verfolgen.
In der heutigen Gesellschaft ist es aber so, dass viele Dinge eben nicht mehr ausschließlich über Steuergelder oder Mitgliederbeiträge ermöglicht werden können. Spenden und auch andere finanzielle oder materielle Unterstützungen (z.B Kauf eines Trikotsatzes) sind Praxis. Sicher hat ein Sponsor ein werbliches Denken im Kopf (sonst würden wir ja auch von Mäzenen sprechen) aber ist das schädlich, wenn eine Win-Win-Situation daraus erwächst ?
Es mag durchaus Bürger in dieser Gemeinde geben, die weder Handball noch Fußball noch sonst irgendeinem Sport zugewandt sind und das ist auch völlig ok. Dennoch stehen Namen von Vereinen im Spitzensport häufig direkt in Verbindung mit dem Herkunftsort.
Über Personen kann sicherlich gestritten werden, aber negative Beispiele, wo der Leistungshandball durch laienhaftes Handeln „zerstört“ wurde gibt es in Bramstedt oder auch Norderstedt direkt vor der Haustür. Der Leistungshandball in HU wird nicht nur durch die Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga und den Damen in der 3. Bundesliga beschrieben sondern auch durch den inzwischen schon recht professionell ausgerichteten Ulzburg-Cup sowie die weiteren Herren, Damen und Jugendmannschaften in Landes – oder Oberligen. Nurch durch professionelle Strukturen, die Einbindung der örtlichen Wirschaft, der Politik aber eben auch dem Rückhalt der Gemeinde kann dieses alles funktionieren. Es gibt in Deutschlang viele Beispiele, wo sogar kleinere Gemeinden dieses Projekt Bundesligahandball ohne Riesenbudgets stemmen. Mit einem Willen geht es, aber der ist leider in vieler Hinsicht auch für Vertreter von Sponsoren in HU leider nicht erkennbar. und ohne Sponsoren wird sich dies alles für die Zukunft nicht realisieren lassen. Von den vielen Sponsorenaktivitäten profitiert überings nicht nur der Leistungshandball sondern der Breiten- und Jugendsport genauso.
Lieber Stefan, ich weiß, was sie aussagen möchten. Bitte gestatten sie mir einige Anmerkungen. Verwechseln sie nicht “ Leistungshandball “ mit “ Semi -Profi-Handball “ ? Was ist bitte Einbindung der örtlichen Wirtschaft ?
Für mich ist das leider nur eine Worthülse.
Wer soll wen, auf welche Weise einbinden ?
Durch Erhöhung der Gewerbesteuer und Übergabe des Erhöhungsergebnisses an die SVHU-GmbH ? Sie bezeichnen das Projekt Bundesligahandball als “ Stemmaufgabe “ der Gemeinde.
Man kann doch nicht im Ernst eine “ Semi – Profi – Mannschaft “ als gemeindliche Aufgabe bezeichnen, die eine Gemeinde zu stemmen habe.
Wer sind denn die von ihnen zitierten “ Vertreter von Sponsoren in HU „.
Diese Institution gibt es in Henstedt-Ulzburg nicht.. Ein Sponsor ist ein Geldgeber, der ein wirtschaftliches oder immaterielles Interesse an der gesponsorten Angelegenheit hat. Ihm ist es überlassen, ob er eine Hand- oder Fußballmannschaft oder eine Behinderteneinrichtung sponsort. Wenden sie sich doch einmal mit ihrer Anforderung an die örtlichen Lions oder Rotarier. Die “ Löwen “ der Gemeinde werden ihnen sicherlich darlegen, welches Sponsoring – Interesse sie an “ Semi- Profi-Frogs “ haben.
Meine rund 40 Jahre in Henstedt-Ulzburg, davon rd. 10 Jahre im Handballtor,
lassen mich ahnen, dass mit dem Interview im Hamburger Abendblatt nunmehr ein “ Knüppel aus dem Sack “ ist.
Wer so vehement Struktur und gewachsene Elemente der Großgemeinde kritisiert – und gegen diese in dieser Tonalität argumentiert – , wird vermutlich ein weiteres Betreiben dieser Ballsportart in anderen Gefilden suchen müssen.
Erfolgreicher Handball auf bescheidenerer Ebene in HU wird sicherlich auch ohne II. Bundesliga gespielt werden können.
Ich bin gespannt, ob man O.K. diesen Weg gestatten wird.
Nach der Niederlegung des Handball – Abteilungsleiter-Jobs ( der ich auch einmal im SV-Henstedt-Rhen war ), ist O.K einfaches Vereinsmitglied.
Die gesonderte SVHU – GmbH reif zur Insolvenz, wenn der Verein für die nächste Spielzeit keine Lizenz beantragen will/ kann.
Ich würde nicht darauf wetten.
Was mich einmal als Betriebswirt interessieren würde, ist, ob die bloße Einreichung eines Spielplanes – ohne rechtsverbindliche Buchungsbestätigung der Gemeinde – ausreicht, alle Hallentermine verbindlich zu sichern.
Alle Jahre wieder im Frühling kriegen die Handballer in Henstedt-Ulzburg ihre „lustigen 5 Minuten“. Mal verknoten sie alle Frauen mit dem Pleiteverein aus Kisdorf, mal vergraueln sie verdiente Trainer, mal lassen sie B Jugendmannschaften als A Jugend starten. Das ist eine alte Leier, die nun wieder eine neue Strophe kriegt. Seit November ist die Terminüberschneidung zwischen dem Heimspiel und dem Abiball Gesprächsthema im Ort. Alle haben dazu schon ganz viel gesagt. Weswegen regt sich Herr Knüppel denn nun gerade jetzt auf? Liegt es daran, dass die 1. Herren für eine Woche einen Nichtabstiegsplatz hatte und dieser Erfolg dem Vorsitzenden zu Kopfe gestiegen ist? Ich bin ein recht treuer Fan und sehe fast alle Heimspiele. Das ist sciherlich nicht mehr der Fall, wenn es Heimspiele in einerm anderen Dorf sind. Ich kann übrigens Schwerin als neue Heimat empfehlen. Die haben gerade Bedarf an Handballmannschaften – habe ich gehört. Ich bleibe gespannt auf weitere Einfälle der Handballer im Frühjahr. Ich empfehle: Siegen!
Und Herr Knüppel sollte auf die stille Treppe und seine lustigen 5 Minuten abwarten.
Es geht doch nichts über eine sachliche Auseinandersetzung 😉
Das klingt ja sehr danach, als betrachte hier jemand unsere SVHU-Handballer als sein persönliches Eigentum, seine ganz persönliche Verügungsmasse. Bei aller Würdigung seiner möglicherweise guten Talente und Erfolge, hier werden Vorstand und Aufsichtsrat hoffentlich schnellstens, energisch und konsequent eingreifen, um noch größeren Schaden zu verhindern.
Über mangelhafte, gar fehlende Wertschätzung durch Politik, Verwaltung und Andere kann sich der SVHU, auch die Handballabteilung, doch wirklich nicht ernsthaft beklagen!
Doch, man kann sich über mangelnde Wertschätzung durch Verwaltung und Politik beklagen. Um nur mal ein Beispiel zu nennen: Die Dorfdisco darf nahezu jede Veranstaltung durch entsprechende Straßenplakatierung bewerben, den Handballern des SVHU wird eine entsprechende Bewerbung durch das Ordnungsamt untersagt. Die Posse um den Abi-Ball ist da nur ein weiterer Fall, der sich in eine relativ lange Liste einreiht.
Man kann sicher über die Personalie Olaf Knüppel diskutieren und auch darüber, ob die gewählte Vorgehensweise angemessen ist oder nicht. Aber da hat die Schnarchgemeinde Henstedt-Ulzburg eine BUNDESLIGA-Mannschaft in einer bei unseren Jugendlichen durchaus populären Sportart, und anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wie HU aus diesem sportlichen Höhenflug möglichst breitflächig Kapital schlagen kann, hat HU mal wieder nichts besseres zu tun, als das Thema auseinander zu diskutieren. Dass da einer Person wie Olaf Knüppel dann auch mal der Kragen platzt, ist für mich durchaus nachvollziehbar. Ich stimme seiner IST-Analyse inhaltlich in weiten Teilen zu.
Ich bin gespannt, wie sich das Thema innerhalb des Vereins entwickeln wird. Auf Unterstützung aus dem Rathaus muss man sicher nicht bauen.
Es ist schon reichlich krass, dass ein Bundesligaspiel nicht in H-U stattfinden kann, weil das Gymnasium die Halle als Abstellraum benötigt. Aber so ist das wohl in unserer Gemeinde: Wenn die heilige Kuh „Alstergymnasium“ etwas will…
Übermut tut selten gut !!
Ob die Mannschaft die gleiche Meinung vertritt?
2/3 der Spieler sind im SVHU groß geworden.
Traurig, wenn ein (Handball-)Abteilungsleiter bzw. Geschäftsführer denkt, der ganze Verein muss sich nach ihm ausrichten.
An Entwicklungsplänen mangelt es dem Verein in den letzten Monaten wahrhaftig nicht. Man kann/darf aber auch nicht über seine Verhältnisse leben.
Die „mangelnde Wertschätzung der Gemeinde“ gegenüber dem „Sport im Ort“ teile ich allerdings.
Reisende soll man nicht aufhalten!