In einer Pressemitteilung der Gemeindeverwaltung von Donnerstag vergangener Woche heißt es: „Kunst im öffentlichen Raum genießt in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg einen hohen Stellenwert.“ Und weiter: „Nach den Projekten auf dem Marktplatz Rhen und am Wendehammer der Abschiedskoppel in Ulzburg-Süd hat der Kultur- und Sportausschuss in seiner Sitzung am 29.05.2012 die Umsetzung des dritten Kunstobjektes „Brunnen Am Wöddel“ beschlossen und stellt hierfür insgesamt 50.000 Euro bereit.“
50.000 Euro für ein Kunstwerk, beschlossen Ende Mai im Sport- und Kulturausschuss? Der Verfasser dieser Zeilen ist verblüfft, ist doch die Schlagzeile von Jörg Schlömann über die betreffende Ausschusssitzung gänzlich gegenteilig. Dort heißt es schließlich: „Ausschuss hält Geldbeutel fest verschlossen!“ Und gleich zu Beginn schreibt Schlömann: „Zugeknöpft zeigten sich die Mitglieder des Jugend- und Sportausschusses der Gemeindevertretung bei ihrer jüngsten Sitzung im Rathaus: Die Kommunalpolitiker waren nicht dazu zu bewegen, Geld herauszurücken!“
Wie passt das zusammen? Wurde die 50.000-Euro-Ausgabe etwa hinter verschlossenen Türen, also in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen?
Der Blick in die Tagesordung zeigt, dass dem nicht so war. Unter Tagesordnungspunkt acht – Kunst im öffentlichen Raum – wurde öffentlich diskutiert und abgestimmt: SPD, WHU und eine CDU-Stimme sagten laut Sitzungsprotokoll Ja zum Kunstwerk. Gleichwohl, der im hinteren Drittel der Agenda befindliche Tagesordnungspunkt liefert eine mögliche Erklärung dafür, dass der 50.000-Euro Brunnen in unserem Bericht nicht vorkommt.
Denn Schlömann zieht es mitunter schon weit vor dem regulären Sitzungsende zurück in die heimelige Wohnstube…
Auf Nachfrage räumt der Chefredakteur denn auch tatsächlich ein, die Brunnen-Debatte nicht mehr mitbekommen zu haben. Mit der Folge, dass sein Bericht unvollständig ist.
Christian Meeder
25. Juni 2012
Das ist eine stolze Summe für einen netten Sitzplatz, den an dieser Stelle eigentlich niemand braucht…Und wie hoch werden denn wohl die Folgekosten
( Strom, Wasser, gärtnerische Pflege ) sein? In vielen Städten und Gemeinden sind Wasserspiele wegen der hohen Kosten ausser Betrieb gesetzt worden.
Wäre es nicht sinnvoller, diese Fläche dem Kindergarten am Wöddel zuzuschlagen, damit die Kinder in ruhigerer Umgebung als ausgerechnet direkt an der Dorfstrasse spielen könnten? Kleinkinder besser vor giftigen Abgasen zu schützen, wäre wohl eher 50000,- € wert.
Vielmehr frage ich mich, ob die CDU (wahl-)taktisch abgestimmt hat.
… ein Schelm wer böses dabei denkt …
Angesichts der finanziellen Situation unserer Gemeinde halte ich diese Entscheidung für einen Skandal.
Kunst am Wöddel – wer soll dort verweilen? Den Wöddel als Kulturstätte – früherer Feuerlöschteich mit Feuerwehrgerätehaus erhalten. Warum nicht den Ort so gestalten, dass er wieder zum Verweilen (Sicht auf den Teich) einlädt. Dem zur Zeit ungenutzten Gerätehaus wieder einen Sinn geben! Da wäre das Geld gut angelegt.
So viel Geld für die Kunst. Mir wird schwindelig…