Geht doch – Handballer siegen in letzter Minute

Show-Down nach 60 dramatischen Spielminuten: Julian Lauenroth bezwingt überragenden Kevin Klier von der Siebenmeter-Linie zum 27:26-(13:15)-Sieg des SV Henstedt-Ulzburg gegen den favorisierten Erstliga-Absteiger TSG Ludwigshafen–Friesenheim.

Die Uhr war heruntergelaufen, doch kurz vor dem Ende der Zweitliga-Begegnung zwischen dem SV HenstedtUlzburg und der TSG Ludwigshafen –Friesenheim hatten die Unparteiischen Patrick Arndt und Christian Kobilke aus Biederitz in Sachsen Anhalt gepfiffen. Siebenmeter für die Frogs, weil Philipp Grimm durch den Kreis geeilt war, um Jens Thöneböhn am Wurf zu hindern. Grimm hatte Sekunden zuvor dem Gast aus Friesenheim aus beinahe unmöglichem Winkel den Ausgleich zum 26:26 beschert. Jetzt stand der keineswegs unverdiente Punktgewinn der Süddeutschen auf der Kippe. Das Duell Schütze gegen Torwart gewann der 23 Jahre alte Julian Lauenroth. Die Frogs feierten im Jubelkreis den ersten Saisonsieg, enttäuschte „Eulen“ aus Friesenheim sanken niedergeschlagen zu Boden.

„Unglücklich“ nannte Gästetrainer Benjamin Matschke die Niederlage auch mit Blick auf zwei strittige Entscheidungen der beiden Unparteiischen in den letzten beiden Spielminuten. Beim vorletzten Angriff der Gäste pfiff das Duo aus Sachsen-Anhalt Stürmerfoul gegen den ungestüm anrennenden Stefan Lex, die letzte Aktion des Spiel, als TSG-Linksaußen Philipp Grimm durch den Kreis eilte um Jens Thöneböhn fest zu machen, bestraften Patrick Arndt und Christian Kobilke mit einem Siebenmeter gegen die TSG. Das Duo blieb dabei ihrer Linie treu, die in den Minuten zuvor mehrfach den Unmut der nur 400 Zuschauer im Sportzentrum Maurepasstraße hervorgerufen hatten.

Die Gäste aus dem Süden der Republik hatten es versäumt, eine lange Zeit überlegen geführte Partie frühzeitig zu ihren Gunsten zu entscheiden. „An den Schiedsrichtern möchte ich es nicht festmachen. Wir hatten unser Chancen, habe diese aber nicht genutzt. Wir haben den SVHU zurück ins Spiel kommen lassen“, übte Linkshänder David Schmidt nach der Partie Selbstkritik. TSG-Trainer Matschke machte individuelle Fehler in der Abwehrarbeit für die Niederlage verantwortlich. „Wir haben nicht mehr so gut verteidigt, wie vor der Pause“, so der Eulen-Coach. Sein Gegenüber Matthias Karbowski sah den Grund für die Wende im Spiel in der Entschlossenheit seiner Angreifer. „Wir haben geduldig auf die Chancen gewartet und sind dann konsequenter in Richtung Tor gegangen. Friesenheim hat sich oft nur durch Fouls zu helfen gewusst und viele Angriffe konnten wir auch erfolgreich abschließen“, so Karbowski. Trainer-Kollege Amen Gafsi machte auch den immer besser arbeitenden Mittelblock der Frogs mit Nico Kibat und Florian Bitterlich für die Wende in der Partie verantwortlich. „Nach der Pause stand unsere Abwehr sehr gut“, lobte Gafsi den kompletten Defensivverbund, der durch die Einwechslung des Dänen Martin Laursen an Stabilität gewann. Überragender Akteur der Frogs an diesem Abend war indes Tim Völzke nicht nur wegen seiner elf Tore. „Ein starker Auftritt“, lobte Gafsi den Rückraumspieler, der immer besser in Schuss kommt.

Joachim Jakstat

6. September 2015

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