„Wenn wir unsere Defensivarbeit nicht verbessern, werden wir es in den nächsten beiden Spielen schwer haben“, prophezeit Jens Martens, Trainer der Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg vor dem letzten Heimspiel des Jahres auf dem Sportplatz am Schäferkampsweg gegen den ETSV Weiche Flensburg (Sonntag, 14 Uhr) und dem Finale 2011 beim zweiten Team des VfB Lübeck. „Das sind beides kompakte Mannschaften, gegen die wir eine konzentrierte Leistung abrufen müssen um zu punkten“, sagt der SVHU-Fußball-Lehrer.
Neun Gegentore in den letzten beiden Partien gegen Strand (2:4) und beim SV Todesfelde (3:5) sprechen zunächst einmal gegen die Abwehr. Doch an der Viererkette will der Coach die Pleiten nicht festmachen. „Wir haben die Spiele im Mittelfeld verloren, denn da fängt das Defensivverhalten an“, so der Coach, dem offensichtlich ein echter Abfangjäger auf der Sechser-Position fehlt. Einer, der die Räume zuläuft, die Zweikämpfe sucht und das Angriffsspiel der Gegner immer wieder stört – kurz einer wie es Tobias Homp lange Jahre war.
Doch der ehemalige Bundesligaspieler, der viele Spiele mit unbändigem Kampfgeist und einer großartigen Disziplin aus dem Feuer riss, steht inzwischen als A-Jugendcoach selbst an der Seitenlinie. Seinen sportlichen Enkeln fehlt nicht einmal das Talent, doch der Ehrgeiz, den inneren Schweinehund immer wieder zu überwinden. Es sind die fußballerischen Grundtugenden, die manchmal fehlen und die den SVHU viele Punkte kosteten. Marcel Schöttke und Marc Jürgensen entwickeln oft schon gute Kreativ-Ideen, die Drecksarbeit auf dem Platz vernachlässigen die Talente aber oft.
Auf dem Weg nach hinten sind aber nicht nur die Youngster nachlässig. Martens wird seine Vorstellungen im Training deutlich angesprochen haben und so wohl auch Angreifer Tim Jeske, der zuletzt gegen Strand patzte, klar gemacht haben, dass Abwehrarbeit durchaus einmal rustikal und kompromisslos aussehen darf. „Nicht alles lässt sich spielerisch lösen“, weiß auch Martens, der aber gerade die fußballerischen Tugenden seiner Elf in den nächsten Partien als Trumpfkarte ansieht, gegen Weiche oder beim VfB Lübeck für Überraschungen sorgen zu können. „Wir haben viel Qualität in der Mannschaft und waren immer auf Augenhöhe mit unseren Gegnern“, stellt der SVHU-Trainer fest. Das mache Hoffnung vor den Duellen mit auf dem Papier stärker eingeschätzten Kontrahenten.
Joachim Jakstat