Den Spaß am Handball haben die Akteure des SV Henstedt-Ulzburg nicht verloren, auch wenn der Lizenzantrag für die zweite Bundesliga vorwiegend aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus zurückgezogen wurde und das Management eine Konsolidierung sowie einen Neuaufbau in der dritten Liga beschlossen hat. Das unterstrichen die Schützlinge des Trainergespanns Matthias Karbowski und Amen Gafsi mit ihren Leistungen in Rostock und Essen eindrucksvoll.
Nicht zufrieden war das Duo auf der Bank allerdings mit dem Auftritt beim Heimspiel gegen den EHV Aue in der ersten Halbzeit. „So dürfen wir uns nicht präsentieren. Das war nicht professionell. Das wird unserem eigenen Anspruch nicht gerecht und auch unseren Zuschauern und Fans nicht“, packt Gafsi die Mannschaft bei der Ehre. „Gott sei dank hat die Mannschaft in der zweiten Halbzeit eine Reaktion gezeigt“, führt Gafsi, der den SVHU zum Saisonende verlassen wird, weiter aus. Jeder müsse sich im Klaren sein, dass man die ausstehenden fünf Begegnungen nicht nur irgendwie über die Bühne bringen müsse, sondern dass dies auch eine Frage der Ehre und ein Charaktertest sei.
Den Charaktertest wollen die Frogs beim TV Neuhausen bestehen, auch wenn die Umstände mit einer Anreise am Spieltag und weiterhin vielen Verletzten und angeschlagenen Akteuren alles andere als ermutigend sind. Kapitän Nico Kibat zwickt es im Oberschenkel, Daniel Eggert im Rücken und Jens Thöneböhn hat seit Wochen Probleme mit dem Sprunggelenk. Karl-Saint Prix, Jan Peveling, Robert Schulze und Stanislav Demovic fallen weiter verletzt aus.
Joachim Jakstat
27. April 2016