Die Abmachung war eindeutig: 1,35 Millionen Euro bewilligten die Gemeindevertreter für den neuen Bauhof der Gemeinde, darin enthalten auch 125.000 Euro zur Befestigung des Außengeländes. Mehr sollte es nur werden, „wenn als Resultat praktischer Erfahrungen ein zusätzlicher Bedarf notwendig werden sollte.”
Doch der neue Standort war noch nicht einmal eingeweiht, da flatterte den Politikern im September schon eine Viertel-Million-Nachschlag-Forderung von Bauhof-Chef Arnim Steffens auf den Tisch. Die Politik war außer sich, fühlte sich vom Betriebsleiter über die wahren Kosten des Neubaus getäuscht.
Die Empörung über die fragwürdige Kostensteigerung war auch gestern bei den Haushaltsberatungen im Umwelt- und Planungsausschuss wieder spürbar. Jens Iversen (BFB) machte seinem Unmut Luft und ging den Baubetriebshofleiter frontal an, nachdem dieser erklärt hatte, er benötige die zusätzlichen Mittel unter anderem, um eine versiegelte Lagerfläche für Streugut auf seinem Gelände zu schaffen: „Wie kommen Sie auf die Idee, den Bauhof ohne so eine Einrichtung zu planen?“ wollte der einstige Bürgermeisterkandidat von Steffens wissen.
Eine Antwort darauf erhielt er nicht, deswegen gibt’s zunächst auch erst einmal kein Geld. Zwar war Steffens schon etwas zurückgerudert, hatte statt einer Einmalzahlung nun jährliche zusätzliche Finanzspritzen von 50.000 Euro bis 2017 beantragt, die Politik belegte aber gleich die erste Tranche mit einem Sperrvermerk. Der Baubetriebshofleiter soll nun erst einmal den Politikern detailliert mitteilen, was er denn ganz genau mit den insgesamt 250.000 Euro vorhabe.
Christian Meeder
27. November 2012