Ein Museum für Henstedt-Ulzburgs Jahrhundertmaler – Albert Christoph Reck (92) arbeitet immer noch, fährt jeden Morgen mit der AKN ins Atelier

Albert C. Reck mit seiner Tochter Genoveva (l.) und seiner Enkelin Anuschka
Albert C. Reck mit seiner Tochter Genoveva (l.) und seiner Enkelin Anuschka

Spät kommt er, doch er kommt … der Ruhm, der dem Maler Albert Christoph Reck schon vor einem halben Jahrhundert zugestanden hätte, wegen seiner vielen Auslandsaufenthalte und vor allem seiner Zeit in Swasiland/Südfrika aber buchstäblich im Sande verlief. Deshalb ließen die Befürworter seiner außergewöhnlichen Gemälde auch nicht locker, dem inzwischen fast 92-jährigen Künstler noch zu Lebzeiten ein Denkmal zu setzen – inmitten von Henstedt-Ulzburg, wo er sich einst vom Architekten Werner Feldsien ein wunderschönes Haus bauen ließ, in dem der Vater von acht Kindern nun seit seiner endgütigen Rückkehr in die Heimat vor zwei Jahren mit seiner Familie lebt.

Und jetzt soll eine Stiftung dafür sorgen, dass es einen „Reck’schen Leuchtturm“ in Henstedt-Ulzburg gibt, ein Kulturzentrum mit einem Museum, in dem seine Bilder, die zum Teil mit den Werken von Picasso verglichen wurden, ausgestellt werden. Bis zur endgültigen Realisierung der Stiftung verbleiben seine Bilder ungesehen in einem Archiv. Öffentlich bewundert werden können seine Werke jedoch am 1. Juni in der Rathaus-Galerie in Norderstedt und in der Flath-Villa im Rahmen der Segeberger Kulturtage.

Eine große Auswahl befindet sich aber auch zur Ansicht in der Galerie Sarafand, deren Galeristin Angelika Dubber den Maler Albert C. Reck nach seiner Rückkehr erst wieder bekannt gemacht hat. Mit vielen Vernissagen, Ausstellungen und Kontakten, auch zu dem Publizisten und ehemaligen ART-Redakteur Jürgen Knaack, verschaffte Frau Dubber dem Träger des Manke-Kulturpreises die verdiente Öffentlichkeit. Wer sich als künftiger Sponsor der Stiftung sieht, kann sich also in der Galerie Sarafand, Schultwiete 2, ein Bild seines Schaffens machen..

Angelika Dubber war es auch, die jetzt sämtliche Kuratoriums- und Gründungsmitglieder in ihre Galerie einlud sowie den künftigen Vorstand, darunter auch die Reck-Tochter Genoveva Reck-Thomas und Jürgen Knaack. Einer, der sich gleich zum Auftakt vehement für die Stiftungsgründung einsetzte, ist der Rechtsanwalt und Mediator Horst Schumacher, der die juristischen Hintergründe für das Gelingen des Stiftungsprojekts beleuchtet. Noch existiere kein Stiftungsvermögen, das Albert Reck jedoch mit dem Wert seiner Bildern „zahlen“ wird. „Außerdem habe ich ein gebührenfreies Konto eingerichtet, auf das sämtliche Spenden und Zuwendungen geleitet werden können – auch wenn die Bilder vorerst unsichtbar bleiben.“

Dass sich der betagte Künstler noch jeden Morgen mit der AKN in sein Atelier nach Hamburg-Niendorf aufmacht, um all die Farben und Formen, die noch immer in seinem Kopf existieren, weiterhin auf die Leinwand zu bannen, ist für ihn ein Muss. „Was soll ich denn sonst machen?“, sagt er lächelnd. „Ich kann doch nicht still herumsitzen und darauf warten, dass es Abend wird. Das konnte ich noch nie!“ In seinem Niendorfer Atelier im Künstlerhaus Sootbörn befinden sich allein 2.500 Bilder, von denen ein großer Teill aus Swasiland stammt.

Treffen der Gründungsmitglieder  für die Reck-Stiftung in der Galerie Sarafand
Treffen der Gründungsmitglieder für die Reck-Stiftung in der Galerie Sarafand

Was mit all den Kunstwerken geschieht, wenn das Leuchtturmprojekt tatsächlich besteht und Albert C. Reck eines Tages nicht mehr malen kann? Dann geht die eine Hälfte an die Erben, 20 Prozent an die Stiftung und zehn Prozent werden verkauft, deren Erlös ebenfalls der Stiftung zukommt. Damit soll sein Werk auch weit über die Grenzen Henstedt-Ulzburgs hinaus bekannt werden und an Bedeutung gewinnen. Recks Standpunkt dazu: „Kunst und Kultur leisten einen (über)lebenswichtigen Beitrag zu unserer Lebensgemeinschaft, indem der Toleranzgedanke des Künstlers die Förderung der spielerischen Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bereits im Kindergartenalter beginnt, um Sinneswahrnehmung und Kreativität zu fördern und mit Freude zu erfahren. Diese frühe Begegnung mit der Kunst fördert tolerantes, freiheitliches Denken.“

Für Nachfragen rund um die Stiftung steht Galeristin Angelika Dubber telefonisch unter 04193-6343 oder per E-mail info@galerie-sarafand.com zur Verfügung.

Gabriele David

27.4.2014

2 thoughts on "Ein Museum für Henstedt-Ulzburgs Jahrhundertmaler – Albert Christoph Reck (92) arbeitet immer noch, fährt jeden Morgen mit der AKN ins Atelier"

  1. Ich bin begeistert , fasziniert, erfreut, berührt, überzeugt, dieser Mensch ist auf eine sehr persönliche Art ein Teil meines Lebens, weil ich als Kind immer versucht habe in seine „Malbude “ auf´m Rehn zu schauen während ich da mit meinem Hund herumlief ……….wünsche nur das beste Gelingen ! Herzliche Grüsse, Marita Viebach

  2. Liebe Henstedt-UlzburgerInnen,
    weitere Informationen über den Künstler finden Sie unter http://www.albert-christoph-reck-stiftung.de. Dort können Sie sich auch näher über das von mir eingerichtete gebührenfreie Anderkonto informieren. Wer vor der Genehmigung der Stiftung Einzahlungen vornimmt, erhält den Betrag zurück, wenn die Stiftung bis Ende 2015 nicht anerkannt wurde. Ansonsten wird nach der Genehmigung eine Spendenbescheinigung erteilt. Auf Wunsch kann man in die Stifter- und Spenderrolle aufgenommen werden.
    Ich bedanke mich schon jetzt im Namen von Herren Reck für etwaige Zuwendungen.
    Viele Grüße
    Horst Schumacher

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