Tausendsassa Dornquast. Der Mann, der sich eigentlich nicht mehr in Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitik einmischen wollte, bringt jetzt möglicherweise das 200.000 Euro teure Verkehrsgutachten ins Wanken.
Volker Dornquast hat sich vom Verkehrsministerium aktuelle Zahlen zur Verkehrsbelastung auf der Hamburger Straße geben lassen. Danach fahren auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse deutlich weniger Fahrzeuge als im Verkehrsgutachten angegeben. Eine Dauerzählstelle im Rhener Abschnitt der Hamburger Straße habe in der ersten Jahreshälfte knapp 15.000 Fahrzeuge am Tag registriert, so die Antwort des Landes auf eine Anfrage des Ex-Bürgermeisters. In den Jahren zuvor seien es durchschnittlich knapp 16.000 KFZ in 24 Stunden gewesen. Das Abendblatt schrieb am Sonnabend verblüfft von 7000 bis 8000 verschwundenen Fahrzeugen auf der Hamburger Straße, die Verkehrsgutachter hätten im Rhener Bereich schließlich über 20.000 Fahrzeuge am Tag ermittelt.
Bekannt gemacht wurden die abweichenden Verkehrszählungsdaten nicht von Dornquasts örtlichen Parteifreunden, sondern von der WHU. Am Montag sprach Gemeindevertreter Kurt Göttsch den Zahlensalat im Umwelt- und Planungsausschuss an, am Mittwoch folgte dann eine Mitteilung der Wählergemeinschaft an die Medien. Überschrift: Muss das Verkehrsgutachten überarbeitet werden? WHU weist auf Unstimmigkeiten hin. Kurt Göttsch darin: „Diese erhebliche Diskrepanz verwundert uns schon sehr. Letztlich beruhen alle Maßnahmenvorschläge der Gutachter auf Zahlen des Verkehrsgutachtens.“
Die HU-Nachrichten haben am Donnerstag und am Freitag vergeblich versucht, den Verkehrsgutachter Matthias Zöbisch von der VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH an die Strippe zu bekommen, wollten wissen, ob er sich die Diskrepanz der KFZ-Zähldaten erklären könne. Die Firma aus dem Osten der Republik hat im Auftrag der Gemeinde das Verkehrsgutachten erstellt. Auch auf eine schriftliche Anfrage hat Zöbisch bisher nicht reagiert.
Eins ist sicher: Sollte sich das Büro beim Verkehr auf der Hamburger Straße verzählt haben, sind weite Teile des Gutachtens unbrauchbar.
Die HU-Nachrichten bleiben dran beim KFZ-Datendurcheinander.
cm
30. November 2014
Herr Holowaty, in Ihrem Kommentar folgt nach der guten Schlussfolgerung des ersten Absatzes nur noch eine „Menge Bauchgefühl“ ohne jegliches Fundament und Fakten. Sie „überholen sich selbst“ in atemberaubender Geschwindigkeit und sind ohne Ansatz einer nachvollziehbaren Analyse dann plötzlich schon visionär bei Lärmschutzwänden und Tieferlegung einer Westumgehung. Da bleibt mir die Luft weg. Warten Sie doch bitte die Grüne Welle für die Hamburger Straße ab, die nun erst im Frühjahr 2015 (nächster Artikel) eingerichtet werden soll. Die Staus auf der Hamburger Straße resultieren in den Spitzenstunden aus dem Bereich Maurepasstraße bis Reumannstraße auf Grund der Vielzahl von Lichtsignalanlagen, die nicht optimal koordiniert sind und die Spitzenbelastungen in den Freigabezeiten insbesondere für die Hamburger Straße nicht ausreichend berücksichtigen, z.B. durch zusätzliche Induktionsschleifen, die einen Stau registrieren und eine Verlängerung der Freigabezeit auslösen können.
Bei einer Verkehrsbelastung von ca. 15000Kfz/24h, die im Wesentlichen aus dem innerörtlichem Verkehr resultiert und einen unterdurchschnittlichen LKW-Anteil hat, wird es keine Fördermittel vom Bund, vom Land ohnehin nicht, geben.
Das Verkehrsgutachten haben Sie sich wohl immer noch nicht durchgelesen. Wie kommen Sie sonst auf die Annahme, dass eine Westumgehung die Norderstedter Straße auf dem Rhen entlastet? Eine mögliche Westumgehung würde in Höhe der Edisonstraße an die Hamburger Straße anschließen, das ist weit nördlich vom Rhen. Es sei denn, Sie präferieren eine Westumgehung, die durch den gesamtem Quickborner Wald an die Kohtla-Järve Str. geführt wird. Aber das präferieren die Gutachter nicht. Die Norderstedter Straße auf dem Rhen wird, abgesehen vom innerörtlichen (Rhener-) Verkehr von Henstedter und Kisdorfer Kfz genutzt, die das Ziel Schleswig-Holstein Str. haben. Die würden nicht weit nach Westen fahren, um nach Osten zu kommen.
Sehr geehrter Herr Holowaty,
bevor die Umgehungstrasse fertig ist, falls überhaupt, gehe ich mit einem Rollator durch HU,
und wer soll die bezahlen und wovon ? Warum nicht erst mal die Möglichkeiten ausschöpfen, die Innen-Orts den Verkehr von der Straße bringen, z.B. Radwege, bessere Busverbindungen, falls durchführbar. Und vielleicht einen ruhigeren Dorfkern schaffen… Massivbebauung heißt auch viele Kfz.
Jedes Gutachten muß auf Basis von nachvollziehbaren und korrekten Zahlen erstellt werden. Sonst ist es sinnlos. Soweit grundsätzlich richtig. Und wenn die Zahlendifferenzen sich in der Tat als nicht erklärbar herausstellen, dann unterstreicht dies meine „alte“ Forderung, das Gutachten- und Projektmanagement der Gemeinde nachhaltig zu verbessern.
Aber: gerade für die Hamburger Strasse gibt es einen klaren, von jedem auch mit eigenen Augen nachvollziehbaren Zustand: Quasi Dauerstau, vor allem im Ortsteil Ulzburg, im Bereich Kadener Chaussee sowie im Bereich und an der Kreuzung zum Autobahnzubringer; dazu besonders dichter Verkehr in Ulzburg-Süd mit allen damit verbundenen Problemen für die Anwohner. Und zusätzlich mit durch die hohe Belastung „erzwungenem“ Ausweichverkehr über Henstedt-Rhen und die Norderstedter Strasse.
Damit verbunden: erhebliche Belastungen für Autofahrer und Anwohner, Lärm, Stress, Zeitverluste, Wut, Frust, Ärger, genervte Pendler und gefährdete Fußgänger.
Es ist vollkommen unerheblich, ob das nun durch 13.000 oder 20.000 Autos am Tag verursacht wird. Es sind offensichtlich zu viele für die heutige Hamburger Strasse.
Doch nun droht hier wieder der „typische Henstedt-Ulzburg-Effekt“: statt endlich einmal die Probleme anzugehen und zu lösen, wird nach dem Motto „Lieber erstmal nichts entscheiden“ die Lösung der offensichtlichen Probleme wieder nach hinten geschoben. Manchen in der Politik kommt dies natürlich sehr gelegen, wollen sie doch eh um jeden Preis möglichst alles verhindern und verzögern.
Mir erscheint das ein bisschen nach dem Motto „bevor wir jetzt anfangen den Brand zu löschen müssen wir erstmal beobachten, ob 2 oder doch schon 3 Stockwerke in Flammen stehen“.
Die seit Jahrzehnten diskutierte Umgehungsstrasse im Westen wäre nach wie vor der Befreiungsschlag: mit Lärmschutzwänden, ggf. streckenweise tiefergelegt, und vorher gut geplanten Übergängen kann diese Strasse eine tolle innerörtliche Entlastung, verbesserte Sicherheit und besseren Lärmschutz bieten, gleichzeitig eine attraktive Anbindung des Gewerbegebietes und viel weniger Sorgen mit eventuellem LKW-Verkehr direkt durch den Ort.
Wer die Sorgen der Bürger wirklich ernst nimmt, der muß jetzt endlich handeln. Nicht damit, daß nur die auf Mobilität angewiesenen Bürger weiter beschimpft, genervt und gestresst werden, sondern so, daß sich für alle eine optimale Lösung ergibt. Die Umgehungsstrasse bleibt weiterhin die beste und nachhaltigste Lösung. Das Geld dafür lohnt sich auch langfristig.,
Mir stellen sich verschiedene Fragen:
1. Warum hat die örtliche CDU diese kleine Anfrage ihres CDU-Abgeordneten nicht veröffentlicht?
Die CDU schreibt auf ihrer Homepage zur Umgehungsstraße:
„Die CDU wird sich einem Bürgerentscheid in dieser Frage nicht verschließen, aber es muss ein Entscheid auf der Basis fundierter Informationen sein.“
2. Warum also hat dann die örtliche CDU, in Kenntnis dieser Anfrage und der Antwort der Landesregierung, im Ausschuss und/ oder in der Öffentlichkeit nicht auf die Widersprüche zum Verkehrsgutachten hingewiesen und stattdessen vehement eine Machbarkeitsstudie für die Umgehungsstraße gefordert?
Die CDU kritisiert auf ihrer Homepage :
„ Die Behauptung der WHU, die CDU hätte nur die Umgehungsstraße „im Kopf“, ist der erfolglose Versuch, den Vorschlag der CDU ohne inhaltliche Diskussion zu diskreditieren.“
Wir diskreditieren nicht. Wir stellen uns inhaltlichen Diskussionen.
Aber an diesem Beispiel wird doch deutlich, dass hier etwas nicht stimmt und Aufklärung erforderlich ist.
Noch einmal,warum liebe CDU, habt ihr das Dornquast-Papier nicht veröffentlicht ?
Wir erwarten jetzt von der Verwaltung eine inhaltliche Klärung, damit die sachliche Diskussion zu den verschiedenen Maßnahmen aus den Gutachten möglich wird.
Deswegen gilt unser Interesse auch den Antworten der Verwaltung:
3. Hat die Verwaltung Kenntnisse der Dauerzählstelle gehabt?
4. Hat die Verwaltung Kenntnisse der unterschiedlichen Informationen gehabt?
5. Wie beurteilt die Verwaltung diese Widersprüche?
Herr Borchert schreibt, dass er noch mehr „Fehler“ entdeckt hat.
In der letzten UPA Sitzung hat Herr Borchert diesbzgl. schriftlich Fragen an die Verwaltung gestellt.
Ich gehe davon aus, dass die Verwaltung uns die Fragen und die Antworten ebenfalls zur Verfügung stellt.
Also zählen konnten die im Osten schon. Es wurde sich auch nicht“….nach oben hin verzählt…“sondern es wurde dahingehend korrigiert. Sollten nun die Zahlen der Verkehrsstatistik oder des Gutachtens auch von irgendwem „korrigiert „worden sein, dann wäre der Vergleich angebracht. Ansonsten einfach mal die Finger weg von der Tastatur.
Danke Dornquast! Soll heissen, auf unseren Strassen ist reichlich Luft nach oben!? Lasset HU wachsen.
Wo lesen Sie das denn? Vielleicht werfen Sie einfach mal selbst einen Blick in die Anfrage:
http://volker-dornquast.de/cms/media/anfragen/drucksache-18-2426.pdf
So ganz neu sind die erheblichen Abweichungen der Verkehrsbelastungszahlen zwischen den Werten der automatischen Zählstellen des Landes und den extrapolierten Zählungen (5-6Std) der Gutachter nicht. Am 06.08.14 hatte ich anlässlich der Einwohnerversammlung zum Thema Sanierung der Hamburger Str. mit einer Frage die Zahl von 21000Kfz/24Std erwähnt und wurde vom Ing.-Büro Böger&Jäckle auf die Landeszählstelle hingewiesen, die nur einen Wert von 17000Kfz/24Std gemessen habe. Das war dann wohl der Wert von 2005, denn 2013 sind es wesentlich weniger. Interessiert hat diese Differenz damals weder die Verkehrsgutachter noch die Verwaltung. Wurde eigentlich Protokoll geführt? Die Abweichungen betragen, wenn man die L75 aus Richtung Wakendorf und in Richtung Alveslohe sowie die L233 aus Richtung Kisdorf in die Betrachtung mit einbezieht 20 bis 60%! Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer Fehler im Gutachten, die einer Richtigstellung bedürfen. Ein sehr wesentlicher Mangel des Gutachtens ist dadurch gegeben, dass weder ein Hinweis auf die Landeszählstellen noch ein Abgleich enthalten ist, das wäre eigentlich selbstverständlich gewesen. Aus diesem Gutachten abgeleitete Bedarfsanalysen, das gilt insbesondere für die Westumgehung, müssen in Frage gestellt werden. Eine generelle Überprüfung des gesamten Gutachtens bis zur Einwohnerversammlung am 10.12.14 ist dringend geboten! Der im Umwelt- und Planungsausschuss am 03.11.14 gestellte Antrag auf Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für eine Westumgehung, ohne Prüfung des Verkehrsgutachtens auf Fehler und Plausibilität, ist für mich nun gar nicht nachvollziehbar.
…..die Firma aus dem Osten der Republik…
Die aus dem Osten haben sich doch immer schon „nach oben hin“ verzählt.
Honecker bekam stets 98 , 99 % der Stimmen.
In Wahrheit waren es weit weniger.
Das ist also Tradition.
Gehören Sie auch zu den ewig Gestrigen? Was wissen Sie von Wahrheit?
Ich komme von dort und fand sicher nicht alles toll. Aber mit dieser pauschalierten Grütze kann doch niemand was anfangen.
Im Übrigen gehe ich davon aus, dass einem Gutachter aus z. B. Köln das Gleiche hätte „passieren“ können…
Und Honecker hatte 102, 4 %…bäh
Bei Klischees über Schwaben und Bayern wird interessanterweise geschmunzelt…
Über die kann man ja noch lachen. Im Osten war das einfach nur traurig.
😉
Meine Güte, dass sollte ein WITZ sein, ich habe , bis auf wenige Ausnahmen in der Politik, nichts gegen Ostler. Bin häufig im Osten und fühle mich dort sehr wohl.
Oh ein Gott wenn ein solches Gutachten welches lang ausgearbeitet worden ist solche Fehler aufweist dann ist die Rechnung bestimmt schon bezahlt worden. Eine Summe wo man die Jugendarbeit im Ort bestimmt etwas verbessert hätte.oder ein kleines Stück Radweg bauen können…
… mir Dach natürlich 😉
und Fußbodenheizung ;D