SVHU-Kicker:Pomadig und überheblich

Die Schleswig-Holstein-Liga-Kicker des SV Henstedt-Ulzburg waren zu den Hallenkreismeisterschaften, die erstmals in der Wahlstedter Sporthalle an der Scharnhorststraße mit einer Vollbande ausgetragen wurden, optimistisch als Titelverteidiger angereist. Zurück fuhr das Team von Trainer Jens Martens  enttäuscht und desillusioniert. Wieder einmal hatten sich die SVHU-Akteure selbst im Weg gestanden und sich den Einzug ins prestigeträchtige Finale gegen den Liga-Rivalen SV Todesfelde, der am Ende sicher gewann, selbst verbaut.

2:1 lagen die Kicker vom Rhen fünf Sekunden vor dem Ende gegen den Kreisligisten SV Weede in Front, als Sascha Schwarzwald mit dem Ball auf den gegnerischen Torwart zustürmte. Gleich zwei Mannschaftskameraden liefen mit dem Co-Trainer mit, der versuchte es jedoch allein und scheiterte an Weedes Keeper Sasse. Den Abpraller schoss ein Weeder vor das SVHU-Tor, wo Christian Claussen praktisch mit der Schlusssirene André Zick zum 2:2-Ausgleich überwand.

Im Neun-Meter-Schießen patzte dann Marc Lange, so dass der Favorit mit leeren Händen da stand. „Diese Situation ist ein Spiegelbild der vorangegangenen Hinserie in der Schleswig-Holstein-Liga. Wir haben kein fußballerisches Problem, und auch die körperliche Verfassung der Spieler stimmt. Wir haben ein mentales Problem“, schimpfte Trainer Jens Martens über die Aussetzer seiner Kicker, die sich mit eklatanten Konzentrationsschwächen immer wieder selbst um den Erfolg bringen.

Die Vorrunde hatte der SVHU in Wahlstedt mit überzeugenden Leistungen gewonnen, dabei auch den Verbandsliga-Primus TuS Hartenholm, bekannt als starke Hallenmannschaft, in die Schranken verwiesen. Der SV Wahlstedt, der TuS Garbek und die SG Bornhöved/Trappenkamp konnten den Martens-Schützlingen ebenso nicht Paroli bieten, so dass die Henstedt-Ulzburger als Favorit ins Halbfinale einzogen, wo sie dann pomadig und überheblich schnell in Rückstand gerieten.

Ohne zu überzeugen drehten Jan Behrendt und Marc Lange mit ihren Toren die Partie, ehe der „finale Aussetzer“ Weede zurück ins Spiel und letztlich ins Finale brachte. „Gut, dass wir jetzt ein paar Tage Pause haben. Über die Festtage sollen die Jungs den Kopf klar bekommen, und dann starten wir in der zweiten Januarwoche mit der Vorbereitung auf die Rückserie“, sagt Martens, der in Wahlstedt und Hartenholm noch zwei Hallenturniere auf dem Programm hat, das Schwergewicht aber auf den Fußball unter freiem Himmel legt, wo die SVHU-Kicker erst einmal den Klassenerhalt ins Visier nehmen.

Joachim Jakstat

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