Die jährlichen Amphibienzählungen im Bereich des neuen Bürgerparks zeigen einen dramatischen Exitus der dort vorkommenden Kröten und Frösche. Von den verschiedenen Amphibienarten hat offenbar nur die Erdkröte im nennenswerten Umfang überlebt.
Steil bergab mit den Bestandszahlen geht es insbesondere seit der Eröffnung des Bürgerparks im Jahre 2006. Der Grasfrosch muss die Umwandlung der Gras- und Weidelandschaft zum heutigen Bürgerpark wohl mit seinem Aussterben in diesem Bereich bezahlen.
Wurden 2003 noch rund 90 Grasfrösche gezählt, landete 2010 nur ein einsames Exemplar in den Eimern der Ortsgruppe des Naturschutzbundes.
Holger Möckelmann, Vorsitzender des NABU, verweist zudem auf die hauptsächlich mit Mais angebauten Flächen im Umfeld des Laichgewässers und die neue Wohnbebauung am Bürgerpark: „Die Voraussetzungen für einen optimalen Lebensraum der Amphibien haben sich deutlich verschlechtert.“
Aktuell sind die diesjährigen Amphibienzählungen in vollem Gange. Auf einer Teilstrecke der Straße Rugenvier zwischen Kisdorf und Henstedt-Ulzburg haben die Mitglieder des NABU Kisdorfer Wohld mit Unterstützung der Sozialwerkstatt der Volkshochschule Kaltenkirchen Amphibienzäune errichtet, um den Kröten den gefahrlosen Übergang zu ermöglichen. Dabei werden die Amphibien auch gezählt. Der NABU bittet die Autofahrer zudem, das Durchfahrtsverbot während der Amphibienwanderung zwischen 19 Uhr und sechs Uhr zu beachten. Darauf weisen auch Schilder an den Straßeneinfahrten hin.
Christian Meeder
10.04.2011