Beckersbergring-Anwohner werden im Unklaren gelassen

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Grüne Idylle im Beckersbergring

Von Gernot Willsch

Wo geht es lang mit dem Beckersbergring?

Diese Frage stellen sich die Bewohner des Beckersbergrings schon seit geraumer Zeit. Nach der vollmundigen Ankündigung der SOKA-Bau AG, die mehrheitlich Eigentümerin der 138 älteren Reihenhäuser im Beckersbergring ist, 100 Reihenhäuser abzureißen und durch ca. 150 Wohneinheiten in Mehrgeschoss- und auch Reihenhausbauweise zu ersetzen, hüllt sie sich nun seit über zwei Jahren gegenüber ihren verunsicherten Mietern in betretenes Schweigen.

Wie geht es weiter? Werden wir im Ring oder in Henstedt-Ulzburg überhaupt bleiben können? Müssen wir auf Etage ziehen, und auf unseren Garten verzichten? Wie hoch wird die Miete sein? Wie werden wir Mieter überhaupt in den Planungen berücksichtigt? Können wir uns auf die SOKA als Vermieterin überhaupt noch verlassen?

Das sind nahezu existenzielle Sorgen, die die Anwohner seit der Ankündigung durch die SOKA tagein- und tagaus quälen. Zumal ein Ausweichen in Henstedt-Ulzburg aufgrund des schwierigen Immobilienmarktes für viele nahezu ausgeschlossen ist.

Ihre Hoffnungen zur Klärung dieser Fragen setzen die Ringler dabei mittlerweile verstärkt in die Ortspolitik. Diese zieht sich jedoch auf den Standpunkt zurück, dass sie nicht agieren kann, ohne dass die SOKA konkrete Pläne im Rathaus vorlegt.  Dabei wünschen sich die Anwohner vielmehr klare, rückenstärkende Aussagen, um nachts wieder etwas ruhiger schlafen zu können.

Die Siedlung wurde Anfang der 1960er Jahre im Zuge der allgemeinen Wohnungsknappheit errichtet. Seinerzeit sogar als eine Art „Leuchtturmprojekt“ in Schleswig-Holstein angepriesen.  Das im Herzen Ulzburgs gelegene Quartier gilt durch die zentrale Lage im Ort als Filetstück und besticht bisher durch seine vergleichsweise großen und gepflegten Gärten als eine Art grüne Lunge Ulzburgs.

Zurzeit sind im Beckersbergring ca. 40 Reihenhäuser durch die Gemeinde zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet.

H-UN

24.März 2017

5 thoughts on "Beckersbergring-Anwohner werden im Unklaren gelassen"

  1. Dann übernehme ich die politische Inkorrektheit für Sie: aus dem Elysium in die Müllhalde mit Permanentbeschallung.
    Trifft es das ungefähr?
    Hier darf man zusehen, wie ein seit mehreren Jahrzehnten perfekt funktionierendes Quartier absichtlich zerstört wird.
    Bald können wir uns einmal mehr über 08/15 Quaderbauten freuen, die das momentan noch vorhandene
    Preis-Leistungsverhältnis nicht annähernd widerspiegeln dürften. Ich verstehe den Sinn dahinter nicht, sofern
    man sich noch einigermaßen empathisch für den Ort und seine alteingesessenen Bewohner interessiert. Aktuell steht
    die Hausnummer 92 zur Vermietung, sogar mit Küche. Allerdings befristet bis Dezember 2019. Die Wohneinheiten, die
    2015 (Küche vom Mieter selbst einzubauen) angeboten
    wurden, waren befristet bis Ende 2017. Welcher normal denkende Mensch würde sich darauf einlassen? Investieren, damit
    hinterher die Abrissbirne zuschlägt? Ich nenne das rausekeln mit Kalkül. Man möge mich eines Besseren belehren.

  2. Das was da im Beckersbergring passiert ist bzw. passiert, kann man auch moderne Entmietung nennen, so wie sich die SOKA verhält, und die Gemeinde nicht ganz ohne Schuld ist.
    @Herr Göttsch, ich gebe Ihnen recht mit Ihrer Aussage, dass man Zweifel an der Seriosität der SOKA hat.

    PS: Ich denke mal ich habe mich politisch korrekt ausgedrückt, da man ja aufpassen muss, was man sagt und schreibt.

  3. Hallo Gernot, seit einigen Monaten bittet die Politik die Verwaltung, Soka-Bau zu einem Gespräch mit der Ortspolitik in den Umwelt- und Planungsausschuss einzuladen.
    Die Fraktionen haben mehrfach im UPA erklärt, dass wir mit dem Umgang der SOKA-Bau mit den Mietern im Beckersbergring nicht einverstanden sind und entsprechende Antworten der Soka-Bau erwarten.
    Bürgermeister Bauer hat dazu für die Verwaltung erklärt, dass die Gemeinde keine rechtlichen Möglichkeiten hat, auf das privatrechtliche Verhältnis Mieter/Vermieter einzuwirken.
    Er würde aber der SOKA-Bau in einem Gespräch Anfang Februar, die Hinweise der Politik weitergeben.
    Wiederholt sind wir terminlich vertröstet worden. “ Soka wird zeitnah neue Pläne präsentieren “
    Ich bin davon ausgegangen, das nun endlich in der Sitzung am kommenden Montag die Vertreter der Soka-Bau anwesend sind. Irrtum.
    Die Tagesordnung sieht dies erneut wieder einmal nicht vor und noch nicht einmal einen Zwischenbericht der Verwaltung
    Ich zweifle langsam an der Seriosität der Soka-Bau.
    Wir werden nachfragen, wann denn nun die neuen Pläne kommen und uns mit den anderen Fraktionen abstimmen, ob wir uns das noch länger gefallen lassen wollen und wie wir ggf. weiter vorgehen wollen.

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