Ein Thema, mit dem wir uns im Frühjahr 2011 gleich viermal auseinandergesetzt hatten, kann demnächst wohl endgültig zu den Akten gelegt werden: der Neubau der Alsterbrücke „Hohnerberg“.
Im Oktober 2010 war eigentlich schon alles klar. Die noch aus der Vorkriegszeit stammende Brücke entlang der Verbindungsstraße Hohnerberg zwischen den Ortsteilen Henstedt und Rhen sollte abgerissen und durch einen Zweckbau ersetzt werden.
So lautete jedenfalls der damalige, einstimmig gefasste Beschluss des Umwelt- und Planungsausschusses. Als das in der Öffentlichkeit bekannt wurde, machten Bürger gegen die Entscheidung mobil, gründeten eine Interessengemeinschaft mit dem Ziel, wenigstens das äußere Erscheinungsbild der Brücke zu erhalten.
Mit Erfolg: Der Beschluss der Politiker wurde dann dahingehend erweitert, dass das Brückengeländer in seiner ursprünglichen Optik erhalten bleiben soll, das beauftragte Ingenieurbüro berücksichtigte diese Vorgabe in seiner Entwurfsplanung und auf der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses wurde der Neubau der baufälligen Alsterbrücke nun zum zweiten Mal gefasst.
Dabei wird es neben optischen auch ganz praktische Verbesserungen geben. Erstmals bekommt der äußerst seltene Fischotter – nach Nabu-Angaben leben in Deutschland rund 1200 Exemplare – eine aus Feldsteinen angelegte Querungshilfe. Fehlt unter Brücken solch eine Otterquerung, wählen die Tiere den Weg über die Brücke und damit auch über die Straße. Gefährlich für die Tiere!
Für den Brückenneubau sind nun 158.100 Euro veranschlagt, nach 139.000 im Jahre 2010.
Christian Meeder
5. Juli 2012
NSG „Oberalsterniederung“
ich wünschte mir,dass im Zusammenhang mit dem Neubau im alten Stil auch der (Wirtschafts)Weg im alten Stil wieder errichtet , besser „zurückgebaut“, wird.
Zu Zeiten des „kalten Krieges“ wurden aus militärisch strategischen Gründen
fast alle Feld-bzw. Wirtschaftswege in S-H asphaltiert, um Truppenbewegungen der NATO schnell durchführen zu können.
Vor diesem Hintergrund kamen auch die nötigen Mittel zusammen,
Gemeindeverwaltungen und Landwirte waren zufrieden.
Diese Wege dienten ursprünglich den Landwirten,um mit ihren Gespannen die“beackerten“ Flächen zu erreichen – natürlich waren auch Wege dabei,
die Orte verbanden.Aber eben unbefestigt – für sporadische Fahrten.
Der „kalte Krieg“ ist vorbei,NATO und Bundeswehr ziehen sich zurück aus
S-H – die Instandhaltung der Feldwege fällt jetzt den einzelnen Gemeinden zu,und es wird Zeit,darüber nachzudenken,ob die Flnanzmittel dafür reichen.
Zurück zum „Hohnerberg“ :
die zu erneuernde Alsterbrücke liegt mitten im drittgrößten NSG von
Schleswig-Holstein – und wenn es heute noch nicht so weit ist,
Feldwege zu „renaturieren“ , sollte zumindest der kurze Abschnitt des
Verbindungsweges durch das NSG so gestaltet werden,
dass der Anspruch von Henstedt-Ulzburg,
eine „umweltfreundliche Gemeinde“ zu sein,Berücksichtigung findet.
P.S. : das „allgemeine Verkehrsproblem“ sollte nicht länger
als Argument dafür dienen,sämtliche Feldwege dem
uneingeschränkten Individualverkehr offen zu halten.