Dornquast: Ich bin stolz auf die KuKuHU

Der Weg zur Götzberger Mühle glich am Pfingstmontag einer Völkerwanderung: Zu Fuß und per Fahrrad, aber auch mit dem Auto strömten die Besucher einem zweifachen Ereignis entgegen. Denn nicht nur der  traditionelle Mühlentag mit Besichtigungen und dem Einblick in das alte Mühlenhandwerk wurde gefeiert – auch die Eröffnung der KuKuHu-Woche begrüßten die Besucher mit viel Beifall. Ingrid Wacker und ihre Kümmerer wurden von Uwe Gätjens von Henstedt-Ulzburg Marketing ausdrücklich für die Erfolge der vergangenen drei Jahre gelobt.

„Mehr als 100 Beteiligte, knapp 40 Veranstaltungsorte – und das für alle Altersgruppen“, begeisterte sich Gätjens. „Das hat eine Außenwirkung, die weit über Henstedt-Ulzburgs Grenzen hinausgeht!“ Im Übrigen seien die Gäste die Hauptpersonen, die mit ihrer Akzeptanz den größten Teil des Erfolges ausmachten. „Kunst und Kultur verbindet“ – das ist das parteiübergreifende Motto der diesjährigen KuKuHU-Woche.

Altbürgermeister Volker Dornquast gab zu, dass er dem Projekt von Ingrid Wacker anfangs sehr skeptisch gegenüberstand: Wie sollte das funktionieren? Reichte die Nachfrage überhaupt aus? Gab es genügend Sponsoren? Und ob! Allen voran die Familie Schlüter.

Deshalb sieht Dornquast sich heute als „Geburtshelfer“ der KuKuHU, der stolz ist auf diese Leistung, die die „Kümmerer“ Jahr für Jahr erbringen. Ermutigend daher sein Aufruf: „Haltet durch! Es hat sich gelohnt! Ihr habt der Gemeinde einen großen Dienst erwiesen. Also – mit neuem Schwung ins nächste Jahr!“ Wie zur Bekräftigung überreichte Jürgen Sass-Olker von der SPD 300 Euro, die der jährliche Flohmarkt erbracht hatte und die diesmal an KuKuHU gingen. Eine Besucherin meinte überzeugt, dass KuKuHU eigentlich den Manke-Preis verdient hätte. Wenn nicht jetzt, dann vielleicht später …?

Derweil tobte auf dem Mühlengelände das Leben, nicht zuletzt wegen der traditionellen Buchweizentorte auf dem riesigen Kuchenbüfett. Wer’s lieber herzhaft mochte, entschied sich für die leckeren Grillwürstchen oder ließ sich von Ernährungsberater Andreas Sommers, dem „Brotbäcker aus Leidenschaft“, unter anderem in die Geheimnisse der Kräuter in seinem einzigartigen Schwarzbrot einweihen. Parallel dazu lief ein Film über die urige Art des früheren Brotbackens – ein Vorgang, der sich heute, auch aus hygienischen Gründen, kaum mehr nachvollziehen lässt, aber hoch interessant anzuschauen war.

Dass die Götzberger Mühle eine von 56 Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein ist, die zum 19. Mal an diesem Pfingstmontag ihre Tore öffneten,  spricht für die Hoffnung der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde, die Kulturtechnik des Müllerns den Menschen wieder näher zu bringen. „Die alten Mühlen prägen nicht nur unser Landschaftsbild, sondern sind auch ein wichtiger Faktor für den Tourismus“, erklärt Hans-Jakob Tiessen, seit 20 Jahren Vorsitzender des Mühlenvereins für Schleswig-Holstein und Hamburg. Bundesweit sind es sogar fast1 000 Mühlen, die an diesem Tag für die Bevölkerung geöffnet wurden.

Gabriele David

28.05.2012

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