Zum zweiten Mal hatte die Anlaufstelle für die SeniorTrainer, die seit zwei Jahren aktiv sind, zu einem Informationsnachmittag in den Ratssaal eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen präsentierten die Ehrenamtlichen den Besuchern ihre vielseitigen Projekte zum Wohle von Jung und Alt. Was gleichzeitig mit dem weit verbreiteten Irrtum aufräumen soll: SeniorTrainer trainieren Senioren. Vielmehr sollen alle Altersgruppen von der ehrenamtlichen Tätigkeit der SeniorTrainer profitieren.
Wenn die aktive Phase in Beruf und Familie beendet ist, gibt es genügend jung gebliebene Senioren, „die ihr Wissen und ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen, indem sie es als soziales Kapital der Gesellschaft zum Wohle aller Bürger einbringen“. Sie wollen Projekte aufbauen und das Miteinander generationsübergreifend fördern und unterstützen. Und damit die Lebensqualität im kulturellen und sozialen Miteinander verbessern.
Klingt kompliziert, ist aber in der Praxis ganz einfach: Da sind zum Beispiel die Lesepaten, die sowohl in Seniorenheimen als auch in Kindergärten vorlesen oder Geschichten erzählen, was beiden Seiten großen Spaß macht. Oder sie kümmern sich in Schulen um Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, und bieten weitere Hilfen im Schulalltag an.
Der Gesprächskreis für Neurentner hat sich so bewährt, dass alle Beteiligten inzwischen eigene Projekte verfolgen und die Treffen zu einer Art Lebensberatung geworden sind. Eine Koch-AG mit Kindern in der Grundschule soll deren Verständnis im Umgang mit gesunden Lebensmitteln fördern und die Freude beim Selberkochen wecken, während sich organisierte Einkaufsfahrten ebenfalls bewährt haben.
Im Mittelpunkt dieses Info-Nachmittags stand jedoch die neue „Sportart“ Wii. Unter dem Motto „Fit mit der Wii – Runter vom Sofa“ stellte SeniorTrainerin Hedda Osswald das Gerät vor, mit dem sie ab 23. März um 15.30 Uhr im Gemeindehaus der Erlöserkirche entsprechende Kurse gibt. Ob Tennis, Joggen, Radfahren – sämtliche Sportarten können zu Hause virtuell nachvollzogen werden – dank einer Spielekonsole, die per Fernbedienung das jeweilige Sportprogramm an die Wand wirft oder auf den Bildschirm des Fernsehgerätes oder des Computers überträgt – während sich der Benutzer auf einem Balance-Board den erforderlichen Bewegungen entsprechend bewegt. Dass man dabei ganz schön ins Schwitzen geraten kann, bewies eine mutige Besucherin beim Bowlen, wobei ihr die Fernbedienung (am Handgelenk befestigt) als Kugel diente. Dafür erntete sie begeisterten Applaus.
Wie viele Gesichter die von den SeniorTrainern angestrebte Öffentlichkeitsarbeit haben kann, bewiesen die neun Mitglieder des KompetenzTeams am vergangenen Sonntag, als sie auf der Ehrenamtsmesse in Bad Bramstedt sich und ihre Projekte mit einer PowerPointPräsentation fotografisch darstellten. Und damit natürlich interessierte Damen und Herren für ihre ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen suchten. Denn Neuzugänge sind immer gefragt – auch für den Einstieg in bereits laufende Projekte.
Wer also Lust auf ein belebendes und befriedigendes Ehrenamt hat oder mehr darüber wissen möchte, sollte sich an Sabine Ohlrich, Anlaufstelle im Rathaus Henstedt-Ulzburg, unter Telefon 963 471, wenden.
Gabriele David