Hundewiese statt Hundeparadies. Die Ortspolitiker haben am Montag zwar mehrheitlich für den Bau eines Hundeauslaufs in Henstedt votiert, strichen aber sämtlichen Hundesport – ersatzlos. Weder wird es nun, wie im Verwaltungsentwurf vorgeschlagen, eine Hundekletterwand, noch einen Slalomparcours geben. Ebenfalls gestrichen wurden sämtliche geplanten Bäume – die Verwaltung wollte dort auf einen Streich 22 Bäume zum Stückpreis von 280 Euro anpflanzen. Bäume sollen jetzt nur noch ’nach und nach‘ gepflanzt werden.
Auch auf eine von bisher drei vorgesehenen Auslauftüren wird verzichtet. Mehrere Pforten seien nötig, damit Hunde und ihre Halter einen Fluchtweg haben, falls es mal zu Problemen komme, meinte Verwaltungsfrau Anne Neufert. Jetzt müssen zwei reichen. Einsparvolumen wegen des Wegfalls von Bäumen, Tür und Hundesport insgesamt: rund 10.000 Euro. Statt 46.000 Euro wie von der Bürgermeisterin gewollt, wurden nur 36.000 Euro für den Hundeauslauf genehmigt.
Doch warum die ganze Streichorgie? Damit überhaupt eine Mehrheit zustande kommt. Verena Grützbach (WHU) appellierte an ihre Politkollegen dem Bau zuzustimmen. Grützbach: „Wie werden demnächst den Auslauf im Forst Rantzau nicht mehr haben, weil der Förster ihn nicht mehr will. Wollen wir dann wirklich nur noch einen Hundeauslauf an der Abschiedskoppel in einem Wohngebiet haben? Wir müssen zudem auch den Bürgerpark entlasten.“
Überzeugen konnte Grützbach offenkundig die Vertreter von CDU und den Grünen, die dem Bau zustimmten, sich an der Diskussion aber nicht beteiligten. SPD, FDP und BFB lehnten den Hundeauslauf hingegen ab. Die SPD-Vorsitzende Martina Kunzendorf nannte ihn zu teuer und BFB-Mann Tile Abel fand ihn unnötig. Es gebe in der Gemeinde doch ausreichend Wanderwege, so der Landwirt.
Mehrheitliche Zustimmung trotzdem für den Hundeauslauf, und im Gegensatz zum letzten Mal durften diesmal tatsächlich die Politiker über den Bau entscheiden. Zur Erinnerung: Der im vergangenen Sommer neu errichtete Hundeauslauf an der Straße Abschiedskoppel war von Ex-Bürgermeister Bauer im Alleingang durchgesetzt worden. Anschließend erntete Bauer dann Protestbriefe von erbosten Anwohnern, die sich über Hundegebell von morgens bis abends beklagten.
Zwei Fragen sind noch offen: Wann steht der neue Hundeauslauf zur Verfügung? Laut Verwaltung im Herbst nächsten Jahres.
Und was passiert mit dem Hundeauslauf im Süder Wald? Der Platz im Rantzauer Forst werde so lange offen bleiben, bis der neue in Henstedt fertig ist. Das habe ihm der Förster zugesagt, sagte Bauamtsleiter Jörn Mohr.
Christian Meeder
9. September 2020
Ich meine nicht die Hundehalter, ich meine die Hunde.
Ich bin zwar kein Hundehalter, was mich aber nicht davon abhält sie zu mögen.
Als Katzenfan sollte mich das Thema also weniger interessieren ,trotzdem finde ich es schade, dass von unseren zahlreichen Hundebesitzern keine Kommentare kommen.
Ich wüsste schon sehr gerne wie die Meinungen zu diesem Projekt sind.
Meine Ansicht vorweg- mir wären 46000 € lieber.
Das habe ich deutlich anders verstanden!
Es werden dort Bäume angepflanzt, die sonst woanders als Ersatz- bzw. Ausgleichspflanzungen einen Platz finden müssten. Sie werden nicht dieser Maßnahme zugerechnet.
Auch „Sportgeräte“ wird es sicher geben- wie z.B. Baumstämme zum Balancieren und Drüberspringen und Betonröhren zum Durchlaufen.
Eine 2. Pforte ist nötig, damit man schnell vom Platz gehen kann. Eine 3. Pforte die zu einem benachbarten Acker führt, nicht unbedingt. Auch im Rantzauer Forst gibt es 2 Pforten.
Ich bin sicher, dass es ein guter Platz wird!