Die Anwohner der Wilstedter Straße in Henstedt-Rhen wehren sich dagegen, die Straße für den Durchgangsverkehr schneller zu machen und haben eine Bürgerinitiative gegründet. „Unser Ziel ist, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, eine Lösung für die problematische Verkehrssituation in der Wilstedter Straße zu finden“, so der Sprecher der Bürgerinitiative Michael Nimmergut zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. „Mittlerweile sind wir 25 Familien, unser erstes Treffen wird am Montag, 14. November, stattfinden. Ort und Uhrzeit geben wir noch gesondert bekannt.“
Wie berichtet hat der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein Bürgermeister Torsten Thormählen angewiesen, verschiedene Verkehrsberuhigungsmaßnahmen entlang der Wilstedter Straße aufzuheben. Für Michael Nimmergut genau die falsche Entscheidung; denn, so seine Beobachtung: „Der Großteil der durchfahrenden Autos nutzt die Wilstedter Straße als Schleichweg zur Schleswig-Holstein Straße. Anstatt dem entgegenzuwirken, lässt man dem Verkehr in der Wilstedter Straße jetzt freien Lauf. Man müsste doch eigentlich versuchen, den Verkehr dazu zu bringen, gleich die Schleswig-Holstein Straße zu benutzen.“
Dabei hofft Nimmergut auch auf etwas mehr Engagement von Henstedt-Ulzburgs Politik und Verwaltung für die Interessen der Anwohner der Wilstedter Straße. Bürgermeister Thormählen hatte bei der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses erklärt, dass ihm erst einmal nichts anderes übrig bleibe, als der Weisung aus Kiel Folge zu leisten. Allerdings misst die Kieler Behörde offenbar mit zweierlei Maß: „Das Argument, eine Tempo-30-Zone sei wegen der Einordnung der Straße als Verbindungsweg nicht zulässig, müsste dann doch auch für den weiteren Verlauf der Straße in Wilstedt gelten“, so Michael Nimmergut. Doch dort (Kreis Stormarn) bleibt alles wie gehabt, wie unser Leser Stefan Kubath in Erfahrung gebracht hat.
Der Sprecher der Bürgerinitiative weist noch auf einen weiteren Grund hin, warum der Gemeinde etwas mehr Einsatz für die Belange der Anwohner gut zu Gesicht stünde: „Henstedt-Ulzburg hat die gemeindeeigenen Grundstücke im jüngsten Baugebiet an der Wilstedter Straße für teures Geld verkauft, um Geld für die Jugendstiftung zu generieren. Angepriesen wurden die Grundstücke mit verschiedenen Attributen wie „familienfreundliches Henstedt-Ulzburg“, Lage direkt am Naherholungsgebiet und last but not least: ‚Das neue Wohngebiet liegt in einer verkehrsberuhigten Zone’.“
Christian Meeder