Bei der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am Montag sollte sich eigentlich alles um den Haushalt 2012 drehen. Eigentlich! Die Anweisung des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr in Kiel, die Tempo-30-Zone in der Wilstedter Strasse aufzuheben sowie ein Halteverbot von sieben bis 19 Uhr zu verhängen, machte dem allerdings zunächst einen Strich durch die Rechnung. Betroffene Anwohner waren in Mannschaftsstärke im Rathaus erschienen und nutzten die Einwohnerfragestunde, um ihrem Unmut Luft zu machen.
Von unhaltbaren Zuständen war die Rede. Die Anwohner sprachen auch von einer zukünftig noch stärkeren Gefährdung der Fußgänger und Radfahrer entlang der Wilstedter Strasse als bislang schon.
Als Bürgermeister Thormählen auf die Frage, wo die Anwohner denn nun ihre Autos parken sollten, antwortete, es gebe ja einen kleinen Parkplatz am Immbarg, sah es dann kurzfristig so aus, als könnte die Situation aus dem Ruder laufen: Die Anwohner lachten den Verwaltungschef zunächst aus, um dann den Bürgermeister darüber aufzuklären, dass der Parkplatz mit vier bis fünf Stellflächen völlig unzureichend sei.
Doch nicht nur das Abstellen des eigenen Fahrzeugs dürfte für die Anwohner zukünftig zu einer nicht gekannten Herausforderung werden; denn wenn die Henstedt-Ulzburger Nachrichten den Verwaltungschef richtig verstanden haben, lautete seine Antwort auf eine ensprechende Anwohnerfrage, dass zukünftig absolutes Halteverbot zwischen den Grüninseln entlang der Wilstedter Strasse gelte. Das würde bedeuten, dass selbst der Brötchen- oder der Pizzadienst nicht mehr dort halten dürfte.
Immerhin: Zwar erklärte der Bürgermeister, dass ihm erst einmal nichts anderes übrig bleibe, als der Weisung Folge zu leisten; im Zuge der baulichen Sanierung der Wilstedter Straße, die im nächsten Jahr anstehe, wolle er aber auf Verbesserungen für die Anlieger hinwirken. Vorstellbar sei etwa, dann die vorhandenen Grüninseln durch markierte Parkbuchten zu ersetzen.
Insgesamt blieben die Erklärungen des Bürgermeisters für die Anwohner unbefriedigend. Marina Jacke, die seit 17 Jahren in der Wilstedter Strasse wohnt zu den HU-Nachrichten: „Die Verwaltung hat uns immer Versprechungen gemacht, an der Situation, die ja nicht von heute auf morgen eingetreten ist, etwas zu ändern. Sie ist aber untätig geblieben. Jetzt wird den Autofahrern auf unsere Kosten freie Fahrt eingeräumt, und die Attraktivität der Wilstedter Straße als Schleichweg wird sogar noch gesteigert.“
Christian Meeder
26.10.2011
Wenn das Argument „Ausfallstrasse nach Wilstedt“ benutzt wird, so gilt diesss natürlich auch umgekehrt. Auf Nachfrage gibt es derzeit überhaupt keine Bestrebungen die „30er Zone“ in Wilstedt analog der der Wistedter Str. aufzuheben. Die Begründung ist fadenscheinig und zeugt nicht von einem durchdachten Ansatz.
„Jetzt wird den Autofahrern auf unsere Kosten freie Fahrt eingeräumt, und die Attraktivität der Wilstedter Straße als Schleichweg wird sogar noch gesteigert.“
Zur Erinnerung:
Die Wilstedter Straße ist kein Schleichweg, sondern die Ausfallstraße nach Wilstedt. Deshalb heißt sie so, genau wie Kisdorfer Straße, Kadener Chaussee, Norderstedter Straße usw. Das ist schon seit Jahrzehnten so.
Der Fehler des Ulzburger Bauamtes bei der Festlegung der Baufenster hat dazu geführt, dass die Häuser zwischen Immbarg und Tannenweg so dicht an die Straße gebaut werden durften.
Damals gab es bereits die Nordland Klinik, heute Paracelsus Klinik.
Der Fehler der Ulzburger Politik kurz nach dem Bezug dieser Häuser bestand darin, den Beschwerden der Neubürger nachzugeben und Tempo 30 plus Nasen einzuführen.
Fehler sind dazu da dass sie gemacht werden. Das heißt aber nicht, dass neue Fehler auf alte drauf gesattelt werden müssen. Und es heißt auch nicht, dass sie auf alle Ewigkeit Recht auf Bestand haben.
„Die Wilstedter Straße ist kein Schleichweg, sondern die Ausfallstraße nach Wilstedt“
Die Leute, die die Verbindung nach Kringel und Wilstedt nutzen sind nicht das Problem, sondern diejenigen, die sich eine Ampel einsparen wollen und die Wilstedter Str. als Schleichweg zur Schleswig-Holstein Str. verwenden.