Die ehrenamtlichen Gemeindevertreter haben einen dicken Klinker-Klops der Henstedt-Ulzburger Gemeindeverwaltung korrigiert: wie berichtet wollte die Behörde ausgerechnet bei einem ortsbildprägenden Grundstück an der Ecke Hamburger Straße/Gartenstraße sämtliche gestalterischen Vorgaben aus dem Bebauungsplan entfernen.
An der Ecke Hamburger Straße/Gartenstraße wird der Bebauungsplan geändert, weil neue Gebäude nach alter Bebauungsplan-Vorgabe direkt an den schmalen Fußweg heran gebaut werden müssen. Im Zuge der Baurechts-Änderung wollte die von Bürgermeister Bauer geführte Verwaltung nun auch gleich sämtliche gestalterischen Festsetzungen streichen.
Dem hat die Ortspolitik nun einen Riegel vorgeschoben. Die bisher im Bebauungsplan drinstehende Vorgabe, dass Außenfassaden von Gebäuden zu 75 Prozent aus „Sichtmauerwerk“ bestehen müssen, bleibt nun fast vollständig erhalten. Höchstens 30 Prozent der Fassade sollen nun in einem anderen Material zulässig sein. Das hat die Ortspolitik im jüngsten Umwelt- und Planungsausschuss festgelegt.
Begründet hatte die Verwaltung die beabsichtigte völlige Gestaltungsfreigabe damit, dass in der Umgebung sowieso schon zahlreiche Gebäude mit Putzfassade stehen. Zudem sollten sogenannte Wärmedämmverbundsysteme ermöglicht werden. Bei Wärmedämmverbundsystemen werden in der Regel riesige Mengen an Styropor an die Fassade gedübelt und mit umweltschädlichen Fungiziden bepinselt.
Die Ortspolitiker haben nicht zum ersten Mal beim Thema Fassaden-Gestaltung aufgepasst. Im Sommer war bei einem geplanten Mehrfamilienhaus am alten Burgwall die Klinker-Vorgabe nach oben geschraubt worden. Dort hatte die Verwaltung einen Klinker-Anteil an der Fassade von 30 Prozent für ausreichend gehalten. Nach einer gemeinsamen Intervention von Kurt Göttsch (WHU) und Michael Meschede (CDU), sind es an der Stelle nun 50 Prozent.
Auch am morgigen Montag (10.10.) ist Klinker Thema im Ratssaal. Dann geht es um die Bebauung einer Brachfläche an der Schulstraße mit Seniorenwohnblocks. Die Verwaltung schlägt an der Ecke einen Fassaden-Klinkeranteil von 60 Prozent vor.
cm
9. Oktober 2016
Also wird wieder direkt an den schmalen Fußweg herangebaut! Einmal beschlossen – für immer festgelegt!? Wie wäre es mal mit Arkaden?
Ich meine, der Artikel informiert übers Gegenteil.