Augen zu und durch. Die Alsterquelle-Mülldeponie aus den 70-er Jahren soll nicht auf Gifteinträge ins Grundwasser untersucht werden. Weder die Segeberger Umweltbehörde noch die Gemeindeverwaltung finden, dass eine Kontrolle nötig ist. Das gab Bürgermeister Stefan Bauer vergangene Woche im Ratssaal bekannt.
In den 60-er und 70-er Jahren war die später aufgeforstete Fläche Hausmülldeponie der Gemeinde und des Umlandes gewesen. Laut Anwohnerangaben sind dort auch zahlreiche Autowracks einfach abgekippt worden. Der Müll in der Grube unweit der Alsterquelle gammelt seit 25 Jahren unkontrolliert vor sich hin, die letzten Grundwasserproben datieren aus dem Jahre 1991.
Die vergessene Deponie ist zum Thema in der Öffentlichkeit geworden, weil sie unmittelbar an das zukünftige Naturschutzgebiet Henstedter Moor angrenzt. Noch ist das Areal „nur“ Landschaftsschutzgebiet, infolge der geplanten Hochstufung zum Naturschutzgebiet sollen die bis vor die Müllkippe reichenden Flächen ‚wiedervernässt‘ werden, dazu sollen etwa einst angelegte Entwässerungsgräben zurückgebaut oder gestaut werden. Kritiker befürchten, dass damit die Müllkippe buchstäblich mit unter Wasser gesetzt werden könnte. BFB-Gemeindevertreter Dirk Rohlfing vergangenen Herbst im Abendblatt: „Dieses Gelände ist eine tickende Zeitbombe.“
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13. Juni 2016
Man kann Ihnen nur beipflichten, Herr Göttsch!
1. Weiß man gar nicht was dort alles lagert. Geht man nach den Zeitzeugen, handelt es sich hier um keine „Hausmüll-Deponie“, sondern um eine „Wilde Deponie“, in der alles mögliche entsorgt wurde.
2. Liegt die letzte Bodenprüfung bereits 25 Jahre zurück.
Sicherheit sollte das oberste Gebot sein. Daher sind Probebohrungen unerlässlich!
Diese Aussage des Bürgermeisters hat uns – vorsichtig formuliert – sehr überrascht.
Wir haben sofort für die nächste Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses einen Antrag gestellt,.der hoffentlich mehrheitsfähig ist :
„Die Verwaltung wird aufgefordert, zur nächsten Sitzung mögliche Kosten von Probebohrungen in den Altdeponien zu ermitteln und zur Entscheidung über die Umsetzung vorzulegen.“
Begründung:
Die WHU hat in der Sitzung am 21.03.2016 einen Antrag zu diesem Thema eingebracht und sich dafür ausgesprochen, Grundwasseruntersuchungen im Umfeld vom Naturschutzgebiet „Henstedter Moor“ sowie an anderen Altablagerungen durchführen zu lassen. Auf die Stellungnahme der Grundwasserschutzabteilung des Kreises Segeberg wurde hingewiesen.
Im Ausschuss bestand grundsätzliche Einigkeit über die Sinnhaftigkeit der von der WHU vorgeschlagenen Grundwasseruntersuchungen (An- und Abstrom).
Ein diesbezüglicher Antrag seitens der Gemeindeverwaltung bei der zuständigen Kreisbehörde Segeberg, die die entsprechenden Maßnahmen veranlassen sollte, wurde ebenso wie die Kostenübernahme hierzu abgelehnt.
Der Bürgermeister hat auf Nachfrage erklärt hat, dass die Verwaltung im Gegensatz zur Politik keinen Grund für Probebohrungen sieht.
Im Hinblick auf ggf. drohende Gefahren für Natur, Landschaft und unser Trinkwasser halten wir Probebohrungen – resp. vorausgehende Kostenermittlung hierfür – für erforderlich.