Schulartenempfehlung weg… mehr Kinder wechseln aufs Gymnasium…weiterhin keine Hochschulreife an der Olze

Fordert eine Oberstufe an der Olzeborchschule: SPD-Vize Christian Schäfer
Fordert eine Oberstufe an der Olzeborchschule: SPD-Vize Christian Schäfer

Mit einem Grundschulzeugnis voller Vieren aufs Gymnasium – ein vergangenes Jahr von der Kieler Küstenkoalition (SPD, Grüne, SSW) verabschiedetes Schulgesetz macht das möglich. Seitdem ist die Schulartenempfehlung nach den Halbjahreszeugnissen in der vierten Klasse gestrichen und Eltern können alleine entscheiden, welche weiterführende Schule ihr Kind besuchen soll. Zuvor war es maximal erlaubt von der Lehrerempfehlung um eine Leistungsstufe abzuweichen – Kinder mit Hauptschulempfehlung konnten also auf der Realschule angemeldet werden, durften aber nicht aufs Gymnasium.

Gymnasial-Direx Michael Höpner und Olzeborch-Schulleiter Wolgang Gruchot teilten vergangene Woche im gemeindlichen Kinder- und Jugendausschuss nun die Wirkung der neuen Wahlfreiheit mit. Er habe nach dem Wegfall der Schulartenempfehlung neun Schüler mehr auf seiner Schule, als eigentlich zu erwarten gewesen wäre, sagte Höpner, Gruchot erzählte, bei ihm seien in ähnlicher Größenordnung weniger Schüler angemeldet worden. Während Gymnasial-Direx Höpner die Zahl als nicht besonders dramatisch darstellte, warnte Gruchot vor einem ungebremsten Trend zum Gymnasium und forderte eine Attraktivitätssteigerung seiner Olzeborchschule: „Wir müssen gute Angebote schaffen, wir brauchen gute Schüler um unsere Sprachkurse aufzufüllen.“

Gruchot will, dass auch an der Olzeborchschule das Abitur gemacht werden kann, fordert eine gymnasiale Oberstufe für die ehemalige Hauptschule. Allerdings ohne Erfolg. Am Montag wurde zum wiederholten Male ein entsprechender SPD-Antrag von allen übrigen Fraktionen abgelehnt. Die Argumentation von SPD-Gemeindevertreter Christian Schäfer für ein Abi an der Olze: die Abiturientenquote müsse erhöht werden, die Gemeinschaftsschule führe Kinder zum Abitur, die diesen Weg sonst nicht gehen würden. Gegenrede von CDU-Frau Margitta Neumann: “ Es kann nicht das Ziel sein, dass jeder Abitur macht.“ Neumann wies auf hohe Studiums-Abbrecherquoten hin, Schäfer entgegnete, auch bei vielen Ausbildungsberufen bräuchte man mittlerweile das Abitur.

Top-Absolventen der beiden Gemeinschaftsschulen steht der Weg zur Hochschulreife in Henstedt-Ulzburg aber auch jetzt schon offen – sie können nach der 10. Klasse in die dreijährige Oberstufe des Alstergymnasiums wechseln. Wer einen guten Realschulabschluss in der Tasche hat, dem garantiert Michael Höpner die Aufnahme in sein Gymnasium.

cm

4. April 2015

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