25:28 (14:15) – SV Henstedt-Ulzburg bringt favorisierte Coburger an den Rand einer Niederlage. Zu viele technische Fehler verhindern eine Überraschung gegen clevere Gäste, die im Stile einer Spitzenmannschaft zwei Punkte mit nach Hause nehmen.
Als der überragende Tim Völzke die „Frogs“ in der 54. Minute auf 23:24 heranbrachte, hofften 700 Zuschauer in der Sporthalle an der Maurepasstraße auf einen erfolgreichen Jahresabschluss für den SV Henstedt-Ulzburg, der im Aufsteiger-Duell mit dem HSC 2000 Coburg individuelle Vorteile der Gäste mit Mut und Leidenschaft ausgeglichen hatte und sich immer wieder an den Gegner herankämpfen konnte. Doch Coburg konterte im Stile einer Spitzenmannschaft und sorgte gegen zu ungestüm anrennenden „Frogs“ mit drei Treffen durch Tomas Riha, Johan Andersson und Regisseur Rill Riehn binnen zwei Minuten für Ernüchterung auf den Rängen und die Entscheidung auf dem Parkett.
Zur Belohnung für einen fantastischen Handball-Abend und nie erlahmenden Kampfgeist verabschiedeten die Fans „ihre“ Frogs mit stehenden Ovationen aus dem Handball-Jahr 2014, das zu Jahresbeginn nicht nur eine Insolvenz, sondern im Mai dann den Nordmeister-Titel und nun Platz 14 in der aktuellen Tabelle der 2. Handball-Bundesliga gebracht hatte. „Das war ein toller Auftritt unserer Jungs. Leider hat sich die Mannschaft nicht für diese Leistung belohnt“, meinte Florian Schulz, Leiter des Aufbau-Teams, das aus einer Schulturnhalle an den Heimspielwochenende eine zweitliga-taugliche Arena „zaubert“.
Ein paar technische Fehler zu viel leisteten sich die „Frogs“ gegen routiniertere Gäste, die sich im Vorderfeld der Liga festsetzen werden. Mit Kampf und Teamwork hielten die Gastgeber dagegen, egalisierten so einen Vier-Tore-Rückstand und hatten beim Stand von 16:16 (38.) die Chance, die Partie zu drehen. Während Tim Völzke im linken Rückraum erneut wirbelte und mit sechs Treffern erfolgreichster „Frog“ war, ging vom rechten Rückraum diesmal keine Torgefahr aus- Stanislav Demovic, mit sechs Treffern in Emsdetten noch erfolgreichster Schütze, hatte „einen gebrauchten Tag“ erwischt. Der verletzte Linkshänder-Kollege Daniel Eggert wurde ebenso wie Rückraum-Shooter Kevin Wendlandt als Mann für „einfache Tore“ schmerzlich vermisst. Die beiden Rückraumspieler sollen im Februar wieder in den Kader zurückkehren, Die Winterpause kommt nicht nur dem Duo gelegen. „Wir gehen auf dem Zahnfleisch und brauchen die Pause, um den Akku wieder aufzuladen“, sagt auch Kapitän Nico Kibat. „Dann greifen wir im neuen Jahr wieder an“.
Trotz zuletzt vier Niederlagen in Folge hat sich die neu formierte Mannschaft des SVHU mit acht Neuzugängen und einer gesunden Mischung aus Jung und Alt längst in die Herzen der Handball-Fans gespielt und nach anfänglicher Zurückhaltung scheinen sich die Zuschauer immer mehr an „Zweitliga-Handball zu gewöhnen“. „Praktisch ausverkauft“, vermeldete Tim Bracklow, Assistent der Geschäftsleitung für die letzten beiden Partien des Jahres. Mit Platz 14 und 15:27 Punkten fällt die Zwischenbilanz für die Frogs nach 21 von 38 Partien positiv aus, zumal der Abstand zu den Abstiegsplätzen vier Zähler beträgt.
Joachim Jakstat
27.12.2014
Das war wieder attraktiver Handball und lässt für die weiteren Spiele nach der Pause hoffen. Toll dass die Halle voll war. Bleibt zu hoffen, dass die Resonanz anhält und dann auch die Moorbekhalle im Februar voll wird.