Schlömann: Größte Steuer- und Abgabenerhöhung aller Zeiten! – Bauer, Kahle, Honerlah und Co. stellen Wachstum der Gemeinde in Frage!

Höhere Steuern für Hausbesitzer, Hundehalter und Unternehmer, Einführung von Straßenreinigungsgebühren und Sporthallengebühren – es sind heftige Forderungen und Ideen des überparteilichen Konsolidierungsarbeitskreises, die am vergangenen Donnerstag von Henstedt-Ulzburgs Entscheidern präsentiert worden sind.

HU-Nachrichten-Chef Jörg Schlömann klingelte gestern von seinem Urlaubsort in Sachsen beim Verfasser dieser Zeilen durch, sagte mit Blick auf die mittlerweile im Internet komplett von der Verwaltung eingestellte Giftliste: „Das wäre die größte gemeindliche Steuer- und Abgabenerhöhung aller Zeiten.“

In der vergangenen Woche schrieben die HU-Nachrichten, dass die Verwaltung Familien mit kleinen Kindern stärker zur Kasse bitten will. Jetzt zeigt sich, dass nicht nur mit einer Anhebung von Kita-Gebühren geliebäugelt wird. Erstmals seit dem vergangenen Jahrhundert könnte in der Großgemeinde wieder Schulgeld eingeführt werden: geprüft wird, Nachmittagsunterricht an den beiden Gemeinschaftsschulen kostenpflichtig zu machen. Dasselbe gilt für nachmittägliche Sport- Musik- oder Englischkurse an Grundschulen sowie für die bisher kostenlose Hausaufgabenbetreuung. Beim Schulessen werden zudem höhere Preise angestrebt. Derzeit wird eine Mahlzeit Schülern für 2,50 Euro angeboten. Begründet wird eine mögliche Preisanhebung bei der Schulverpflegung auch damit, dass ja im Kindergarten stärker zugelangt werde. Dort kostet ein Essen 2,86 Euro – jedenfalls zur Zeit:  Bürgermeister Bauer und die übrigen Teilnehmer des Arbeitskreises monieren in ihrem Bericht, dass die Preise seit 2004 gleichgeblieben seien.

Auch der Sport bleibt wohl nicht von höheren Gebühren verschont. Die Idee: Die Einführung von Hallenbenutzungsgebühren für Erwachsene. Ob demnächst ein Kassenhäuschen an den Hallen aufgebaut wird, oder der Sportverein die Gebühr auf seine Mitglieder umlegen soll, ist unklar. Wie auch immer die Bezahlprozedur ablaufen könnte, Fakt ist: Schon jetzt ist Sporttreiben richtig teuer in der Großgemeinde. Die HU-Nachrichten kennen in der näheren Umgebung kaum einen Verein mit höheren Mitgliedsbeiträgen als den SV-HU.

Tatsächlich gibt es so gut wie keine kommunale Steuer oder Gebühr, die nicht erhöht werden soll. Selbst die Einführung von Parkgebühren steht zur Debatte – mit Verweis auf die neuen Gebühren für P&R-Plätze in der benachbarten Hansestadt.

Und auch die gemeindliche Jugendstiftung könnte aufgelöst werden – um Verwaltungskosten zu sparen. Einstimmig hat die Konsolidierungstruppe beschlossen, die Auflösung der Stiftung zu prüfen. Der Kapitalstock der Stiftung war vor 10 Jahren durch die Rodung eines gemeindeeigenen Waldstücks und dem anschließenden Verkauf von Baugrundstücken gebildet worden.

Aus der Politik gab es am Donnerstag die Mahnung, die Ergebnisse aus den Haushaltsberatungen nicht nur als ein Sammelsurium von Steuererhöhungen darzustellen. Tatsächlich war im Bürgermeisterzimmer vor drei Tagen viel von einem künftig effizienteren und damit kostengünstigeren Verwaltungshandeln die Rede. Die Grundlage dafür soll die Einführung kaufmännischer Rechnungsregeln sein: Von der Kameralistik soll „schnellstmöglich“ auf die doppelte Buchführung umgestellt werden. Die ‚Firma’ Henstedt-Ulzburg könne dann in einer Bilanz Schulden und Vermögen gegenüberstellen und am Ende des Jahres per Gewinn- und Verlustrechnung ein nachvollziehbares Unternehmensergebnis ausweisen. Doch wann könnte damit zu rechnen sein? Kämmerin Bärbel Brix am Donnerstag: Für eine Umstellung bräuchte die Verwaltung bis zu sechs Jahre Zeit.

Eine andere Idee mehr Geld hereinzubekommen klingt da schon greifbarer. Bürgermeister Bauer sprach von milliardenschweren Brüsseler Fördertöpfen, die Henstedt-Ulzburg bisher nicht auf dem Schirm gehabt habe. So habe der ehemalige Flensburger Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner den Arbeitskreisteilnehmern klargemacht, dass selbst Planungskosten bei der Ausweisung von Gewerbegebieten zuschussfähig seien. Tscheuschner hatte die Arbeitsgruppe beraten. Als sofortige Konsequenz zu Tscheuchners Fördermittel-Nachhilfe hat Bauer zunächst die Einrichtung eines 20.000 Euro teuren Kulturworkshops verschoben. Auch dafür gebe es wohl Zuschüsse aus EU-Fördertöpfen. Doch auch die Idee bislang unbeachtete Fördertöpfe anzuzapfen, ist für die derzeitig Rathausmannschaft kurzfristig schwer umsetzbar. Es fehlt einfach das personelle Know-how. Niemand kennt sich im Rathaus damit richtig aus und weiß, was man in die EU-Formulare eintragen muss. Die Verwaltung will deswegen einen Mitarbeiter als Fördermittelspezialisten weiterbilden oder zusammen mit Nachbarkommunen einen Fördermittelexperten einstellen.

Der Gemeinde droht ein Anstieg der Schulden auf über 40 Millionen Euro in den kommenden Jahren, nach Angaben der Verwaltung unter anderem deswegen, weil sie hohe Investitionen in den Ausbau und die Erhaltung der gemeindlichen Infrastruktur stemmen muss. Tatsächlich war Henstedt-Ulzburg auch noch in der jüngeren Zeit landesweit der Ort, mit dem größten Einwohnerwachstum. Erstmals wachsen nun parteiübergreifend Zweifel, ob das gemeindliche Geschäftsmodell, immer weitere Wohn- und Gewerbeflächen auszuweisen, überhaupt das richtige war und ist. Es ist vielleicht die größte Überraschung, was Bürgermeister Stefan Bauer, CDU-Fraktionschef Dietmar Kahle, WHU-Fraktionschefin Karin Honerlah, SPD-Fraktionschef Horst Ostwald, BFB-Fraktionschef Tile Abel und FDP-Fraktionschef Klaus-Peter Eberhard jetzt gemeinsam fordern: Es soll, so heißt es schwarz auf weiß im Konsolidierungspapier, „intensiv geprüft und erörtert werden, ob Henstedt-Ulzburg auch in Zukunft das Ziel einer ‚wachsenden Gemeinde’ weiter verfolgen will oder die Grenzen des Wachstums (z.B. durch die verkehrliche Situation, Kosten notwendiger Infrastruktur etc.) bereits heute erreicht sind“.

Christian Meeder
7. September 2014

29 thoughts on "Schlömann: Größte Steuer- und Abgabenerhöhung aller Zeiten! – Bauer, Kahle, Honerlah und Co. stellen Wachstum der Gemeinde in Frage!"

  1. @ Herr Meissner, das Problem ist grundsätzlicher und umfassender.
    Das Gelände des Zwischenbaus ( Rathaus /CCU ) gehörte der Gemeinde.
    Die hat das Grundstück seinerzeit verkauft. Ein strategisches Grundstück in der Lage verkauft man nicht. Es sei denn, man will Haushaltslöcher stopfen und verschleiern. !! ( siehe Eon , siehe Lütte School)
    Die Gemeinde hätte hier selbst bauen können. Büroreserveflächen, Bücherei, VHS hätten hier ihren Platz gefunden, jetzt zahlen wir auch deren Miete an einen Dritten ! Ein Sportbüro SVHU, Senioren Café , sowie ein Bürgerbüro etc., hätten hier für eine zentrale Anlaufstelle und einen gemeindlichen Treffpunkt sorgen können.
    Aber unsere Ortsplanung war (ist?) eben anders gestrickt.
    Ob der Bedarf an weiteren Büroflächen besteht, kann ich nicht abschl. beurteilen, der Mietvertrag ist jedenfalls geschlossen. Alternativdiskussionen hat es offensichtlich nicht gegeben.
    Der Projektentwickler freut sich jedenfalls über eine schöne Anschubfinanzierung durch die Miete eines solventen Mieters. So wird Bauen ein schönes Geschäft.
    Nur nicht für die Gemeinde .

    1. Moin Herr Göttsch,
      finde , dass ist ein ganz schöner Klopper! Ein bisschen mehr Weitsichtigkeit hätte ich der Gemeinde schon zugetraut, wer bitte schön verkauft die Luft in seinem Schlauchboot?
      Ich sage mal ganz offen, ist doch echt kein Wunder, wenn hier Geld verbrannt wird!
      Und so kommt HU nie aus dem Dreck, oder ?
      Danke für die Info Herr Göttsch, wie hatte Herr Bergmann schon geschrieben: die Hoffnung liegt auf Ihren Schultern….schwer zu tragen, oder ? 😉

  2. Wenn es die größte Erhöhung aller Zeiten wird, kann man sich in H.-Ulzburg freuen. Es wird nie wieder eine solch große Erhöhung geben. Aller Zeiten gilt auch für die Zukunft. Wir in NRW haben solch eine Erhöhung noch vor uns.

  3. Herr Witte, bevor Sie so einen ausgemachten Sch… schreiben, wieder alle in einen Topf werfen und Politik und Verwaltung irgendwelcher Verbrecher bezichtigen, sollten Sie sich vielleicht besser informieren.
    Ich weiß nichts von etwaig überlegtem Schulgeld, ich kann aber mitteilen, dass wir z.B. mehr als 400 000 € für unsere Jugendforen ausgeben, wir haben in den letzten Jahren enorm in die Schulen und Kitas investiert usw usw. Gern gebe ich weitere Informationen, aber bitte in einem sachlichen Rahmen. Weltschmerz und Trauer, nicht ein richtiger Revoluzzer (sondern ein nur so Schreibender) geworden zu sein, hilft HU nicht weiter.

    1. Och, Frau Honerlah, sehen Sie es mal so:
      Her Witte sieht die Problematik etwas „global“ und – so ganz unrecht hat er ja nun auch nicht. Jahrzehntelang läuft die öffentliche Buchhaltung kameralistisch. Das funktioniert auch super, wenn man über Geld verfügt. Nun ist aber wenig da und nun gilt es, umzudenken. Die kaufmännische Buchhaltung kann dabei helfen. Und da von den gewählten Volksvertretern auch erwartet wird, in die Zukunft zu sehen und Weichen zu stellen, müssen fundierte Daten auf den Tisch. Naürlich muss man enorm in Schulen und Kitas investieren, nur muss an anderer Stelle wieder eingespart werden. Eingespart, Frau Honerlah, nicht Steuern erhöhen. Denn das ist die „ultima Ratio“. Und so weit sind wir doch nicht, oder?
      Und natürlich hat Herr Witte recht, wenn er zuviel Großzügigkeit anprangert. Ich kann aber nicht sehen, dass die Verwaltung an sich großzügig ist. Die hat letztlich nur ihre übertragenen Aufgaben zu erledigen und sich nach dem zu richten, was die Gewählten ihnen aufgeben. Und da – auch das ist schon gesagt worden, löffeln Sie, Frau Honerlah,und unser Bürgermeister, die Suppe, die Ihnen aus früheren Zeiten eingebrockt wurde, langsam aus. Mir ist schon klar, dass der immer wieder angepriesene „Chiemgauer-Weg“ eine Lösung sein kann, jedoch nicht muss. Aber Zeit ist es, drüber nachzudenken, was man so ganz anders machen kann. Das aber kann man einem dem althergebrachten verhafteten Volksvertreter nicht mehr beibringen. Meine Hoffnung ruht auf Ihren Schultern, Frau Honerlah. Ich wünsche guten Gelingen…

    2. Sehr geehrte Frau Honerlah, gewisse (Sch…-) Kommentare ignoriere ich lieber statt sie möglicherweise reaktiv aufzuwerten. Nicht nur im Bereich Schulen und Kitas hat die Gemeinde erhebliche Ausgaben getätigt, sondern auch und künftig im Sozialbereich. So ist im Verwaltungsbericht zu lesen, dass im 1.Halbjahr 2014 bereits rd. €670Tsd. geleistet wurden und im Nachtragshaushalt 2014 sind rd. €290Tsd veranschlagt für den Erwerb einer Immobilie und die Ausstattung mehrerer Unterkünfte; denn die Gemeinde soll ca. 90 Asylbewerber/Flüchtlinge aus den Krisen-/Kriegsländern wie Lybien, Syrien, Palästina, Irak, Afganistan und evtl. auch noch Ukraine (denke ich) aufnehmen. Auch die erhebliche Bereitstellung von Gemeindemitteln gehört zur Willkommenskultur, über die in diesem Forum diskutiert wurde. Sie wissen das sicher alles, aber ich schreibe das an dieser Stelle, damit die BürgerInnen die Zusammenhänge zwischen Ausgaben und Einnahmen besser verstehen können und die Mehrausgaben, die die Gemeinde nicht zu vertreten hat. Wie sollen diese Mehrausgaben durch Reduzierungen an anderen Stellen gedeckt werden? Ich weiß es nicht. Realistisch betrachtet verbleibt nur eine Verbesserung der Einnahmenseite, also Abgabenerhöhungen.

      1. Wenn ich richtig unterrichtet bin, steht das obere Stockwerk im “ Prunk-Rathaus“
        so ziemlich leer, oder?
        Warum hat/wollte dann die Gemeinde von Ten Brinke zusätzliche Räume in den angrenzenden Gebäude mieten, allein dies wären Mehrausgaben, die man sich sparen könnte, oder ist das eine falsche Info?

        1. Sehr geehrter Herr Meissner, bei meinen Besuchen im Rathaus habe ich nicht feststellen können, dass das obere Geschoss „ziemlich leerstehen“ soll. Habe ich etwas übersehen?

          1. Moin Herr Borchert,
            war selbst noch nicht oben, ist mir erzählt worden, dass noch eine Menge Platz vorhanden ist, auch gerade weil die Büros sehr groß sind, und teilweise wohl nicht besetzt? Da stellte sich mir nur die Frage, warum die Gemeinde 1 wenn nicht sogar 2 Stockwerke dazu gemietet haben soll oder wollte !
            Dieser LUXUS muss schließlich auch bezahlt werden,

    3. Und da wundern sich Politiker, das der „Normale“ Bürger kein Interesse mehr an Politik hat.
      Ich denke, das Interesse ist größer als so manch Politiker sich eingestehen möchte.
      Doch der Hochmut und die Entmenschlichung mancher Politiker schreckt den Bürger ab.
      Die Wahrheit tut halt weh und deshalb bleiben Politiker lieber unter sich.
      Zumal neue Ideen ja bedeuten würde, das man sich damit befassen muß.
      Also lieber den Bürger ignorieren und die Karre weiter in den Dreck fahren.
      Haben wir ja immer so gemacht…….
      Ja, Fau Honerlah, hier kann ich nur schreiben.
      Wenn sie lesen könnten, würde ihnen auffallen, das ich hier neue Ideen einbringe.
      Doch wenn die Politik nicht willens ist, sich die Ideen wenigstens mal anzuschauen und gleich verdammen ohne eine Ahnung zu haben, spricht das nicht für den eigentlichen Sinn von Politik!

  4. im Großen wie im Kleinen
    Früher hat man Verbrecher eingesperrt, heute läuft man ihnen nach!
    Steuern und Sozialabgaben werden erhöht und trotzdem wird an sozialen Einrichtungen gespart.
    Das Geld und Banken stehen über dem Menschen, erst recht über den sozial schwachen Menschen.
    Politik und Verwaltung haben die Karre in den Dreck gefahren.
    Das war und ist nur möglich, weil sie für ihr Handeln nicht gerade stehen müssen.
    Jetzt müssen wieder einmal mehr die sozial schwachen die Suppe auslöffeln.
    Wachstum um jeden Preis hat die heutige Situation herbeigeführt und trotzdem denken Politiker und Verwaltung, das Wachstum unsere Rettung sein könnte.
    Wohin soll es denn in einer endlichen Welt wachsen?
    Wir sind an einem Punkt angekommen, wo Schulden und Angst alles Geschehen diktiert!
    Es gibt tausende Beispiele , das es so nicht geht und doch wird einfach so weiter gemacht.
    Hat denn keiner aus der Vergangenheit gelernt?
    Oder geht es uns immernoch zu gut?
    Oder haben alle die Augen und Herz verschlossen?
    Sieht denn keiner, das der größte Wachstum bei der Tafel und der Armut zu verzeichnen ist?
    Hat keiner den Mut neue Wege zu gehen?

  5. Jedenfalls wäre es dann an der Zeit, die Schilder “ familienfreundliche Gemiende zu entfernen;
    Kaum bezahlbarer Wohnraum, evt. Gebührenerhöhung der Kita’s, Schulgeld, zu bezahlender Nachmittagsunterricht und AG’s ( letzteres gilt selbstverständlich nur für Gemeinschaftsschulen) , Sportvereinsgebühren…. So werden Familien mit Sicherheit nicht nach H_U ziehen wollen, sondern eher in sozialere Gemeinden oder Städte. Aber dafür gibt es ja in H-U reichlich barrierefreien Wohnraum für ältere Mitbürger geschaffen , die aber kaum schulpflichtige Kinder haben… ergo kaum Mehreinnahmen für die Gemeindekasse,oder ?
    Damit hat sich der Bauwahn von selbst zerstört !!!

  6. Irgendwie verstehe ich die Essenspreise der Schüler nicht. Wir bezahlen doch schon längs 3,00 Euro pro Mahlzeit an der Grundschule. Und wenn am Essen abkassiert wird, werden Eltern sich eher überlegen, dass die Kinder nicht Mittagessen. Was die Konsequenz hat, dass die die es nötig hätten, hier sparen würden.

  7. Fördertöpfe der EU anzapfen hört sich grundsätzlich gut an, aber HU gilt weder als finanzschwach, noch liegt HU in einer strukturschwachen (Grenz-) Region. Im Gegenteil, HU hat unterdurchschnittliche Hebesätze bei der Gewerbe-, Grundsteuer und den Straßenbaubeiträgen und liegt in der prosperierenden Metropolregion HH. HU müsste also erst die Abgaben erhöhen (um als finanzschwach gelten zu können) und hätte dann Chance auf Förderung. Bei Herrn Tscheuschner in der strukturschwachen Grenzregion Flensburg oder an der Westküste SH sieht das natürlich anders aus. Und dann gibt es noch Bagatell-Förderschwellen, ob €20Tsd-Maßnahmen förderfähig sind, ist wohl mehr als fraglich.
    Dass das „Schneeballsystem“ des permanenten Siedlungs-Wachstums hinsichtlich der Erhaltung der Infrastruktur seit Jahren an Grenzen stößt, ist doch ein „alter Hut“. Das als neue Erkenntnis verkaufen zu wollen, ist schon etwas dreist.

  8. Wer sich in Ruhe und Bedacht die Liste zur Haushaltskonsolidierung durchliest wird feststellen können, dass es sich um Prüfaufträge an die Verwaltung handelt. Beschlossen wird nach eingehender Prüfung und Abwägung in den Fachausschüssen und letztlich der Gemeindevertertung. Etwas mehr Sachlichkeit in der Berichterstattung wäre angebracht.

    1. Sehr geehrter Herr Borchert,
      da haben sie natürlich vollkommen Recht, aber einige Vorschläge z.B. Schulgeld, oder den Nachmittagsunterricht an den Gemeinschaftsschulen kostenpflichtig zu machen, halte ich wirklich für das Letzte , tut mir Leid!
      Mein Vorschlag wäre da eher, einige “ Geld- Verschleuderter“ aus der Verwaltung durch ein in Indien betriebenes Büro zu ersetzen!

      1. Da kann man nur hoffen, daß die Fachausschüsse und die Gemeindevertreter das ähnlich sehen! Aber als Bürger hat man doch auch wieder etwas dazu gelernt: sparen heißt nicht mehr Ausgaben verringern, sondern sparen heißt Einnahmen erhöhen. 😉

        1. Herr Kirmse, fairerweise sollte man an den Rechtsanspruch auf Kindergarten- und Kinderkrippenplatz denken. Dadurch entstehen HU jährlich Mehrausgaben (Personal, etc) von über €1Mio. Das kann man nicht durch Einsparungen an andereren Stellen kompensieren. Wenn Sie ich die Konsolidierungsliste durchlesen, werden Sie auch Einsparungsvorschläge wie Interkommunale Zusammenarbeit, Straffung der Verwaltungsstruktur, Übertragung der Kanalisation auf den AZV Pinneberg als hochkompetente Fachinstanz etc. finden können. Überraschend sind diese Vorschläge für mich nicht, denn die hatte ich schon 2013 zum Bürgerhaushalt gemacht. Aber jeder muss wohl das Rad für sich neu erfinden.

          1. Fairerweise hätte eine kinderfreundliche Gemeinde da auch ohne Rechtsanspruch dran gedacht! 😉 Und sich rechtzeitig über die Kosten Gedanken gemacht. Ich will nicht behaupten, daß es keine Einsparvorschläge gäbe oder der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz (täglich 4 Std., immerhin war HU anscheinend so weitsichtig, das als schlechten Witz zu enttarnen!) keine Kosten verursacht. Auch mögen die Hebesätze in HU relativ niedrig sein, weswegen ich mich nicht beschwere, wenn die angehoben werden. Aber sparen war für mich immer ein Synonym dafür, daß man an seinen Ausgaben arbeitet. Und zwar nicht nur im Sinne von Effektivität und Outsourcing, sondern daß finanzielle Mittel für nicht zwingend nötige Projekte eben nicht bereitgestellt werden. Aber in Zeiten, in denen Smartphone und Facebook „zwingend“ sind, gibt es ja nur noch Projekte, die „zwingend“ nötig sind…

            1. Herr Kirmse, sicher gibt es auch aus meiner Sicht nicht zwingend notwendige Ausgaben. Z.B. die blau gepflasterten Geh- und Radwegfurten an Straßeneinmündungen für €250Tsd. Der Seniorenbeirat und die Gemeindevertreter haben das aber anders gesehen. So ist halt die Politik in einer Demokratie, das muss man als Demokrat nicht unbedingt akzeptieren aber respektieren. Das hat dann mit Wirtschaftlichkeit und effizienter (Kosten-Nutzen-Verhältnis) Verkehrssicherheit wenig zu tun. Die mit hohen (Einspar-) Erwartungen versehene Einstellung einer Rechnungsprüferin wird an solchen politischen Entscheidungen nichts ändern. Es verbleiben nur die Personal- und Sachkosten für diese Stelle von ca. €60Tsd., die nicht im Ansatz wieder eingespielt werden. Da sind wir dann wieder bei den Mehrausgaben…….

              1. Oh, RESPEKTIEREN tue ich vieles! Ähnlich wie Sie auch die Rechnungsprüferin oder die blauen Steine. Auch kann ich verstehen, daß beides manchen wichtig ist. Nur daß die Politik das Geld dann tatsächlich ausgibt… Demokratie ist immer ein schwieriger Prozeß, aber noch schwieriger ist anscheinend, innerhalb einer Demokratie auch noch sparen zu wollen.

  9. „intensiv geprüft und erörtert werden, ob Henstedt-Ulzburg auch in Zukunft das Ziel einer ‚wachsenden Gemeinde’ weiter verfolgen will oder die Grenzen des Wachstums (z.B. durch die verkehrliche Situation, Kosten notwendiger Infrastruktur etc.) bereits heute erreicht sind“.

    Ach was … Das hat man jetzt ohne Experten feststellen können?

    1. Bin mir nicht sicher, ob ich das hier richtig verstehe…da wird jahrelang von der Verwaltung aus mit Steuergeldern rum – geäst und nun könnte evtl. wieder Schulgeld eingeführt werden …und wieso könnte nur der Nachmittagsunterricht in den Gemeinschaftsschulen kostenpflichtig werden, oder gilt dieses auch für das Gymnasium?
      Ist ja super, jetzt wird “ Lernen“ auch schon ein Luxusgut!!!

  10. Hier gibts Hilfe für die EU-Töpfe: http://www.schleswig-holstein.de/MJKE/DE/EuropaOstseepolitik/Foerderung/uebersichtFinanzmittel.html

    Warum 6 Jahre für die Umstellung der Buchhaltung? Hätte gedacht, das man eine Kontenüberleitung definiert (bzw. Einem aus Kiel oder Berlin vorgegebenen Standard entnimmt). Und dann jede Buchung mit dem Überleitungskonto kennzeichnet, um den „Bilanzblick“ auf die Daten zu bekommen. 6 Jahre klingen nach Mondlandungsprojekt!

    1. Sehr geehrter Herr Schneider, die Umstellung auf Doppik ist nicht nur eine „Kontoüberleitung“, sondern zuerst muss das Anlagevermögen (Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Straßen, Grünanlagen etc.) ermittelt werden, um z.B. die Abschreibungen darstellen zu können.

      1. Da weiss man derzeit schlicht nicht, „wieviel“ man so hat? Verblüffend… wenn man bedenkt, mit welchen buchhalterischen Sonderlocken so mancher Unternehmer seitens Finanzamt (also dem Staat, der selbst erstmal dicke Backen macht angesichts dieser Herausforderung) genervt wird…

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