Für AKN -Geschädigte gibt’s Bares in der Beckersbergstraße

Frohe Botschaft für gebeutelte Bahnfahrer: Vom Streik betroffene AKN-Kunden können 50 Prozent ihres Fahrpreises zurückfordern! „Unsere HVV-Pünktlichkeitsgarantie gilt auch bei Streik“, betont Gisela Becker, HVV-Pressesprecherin.

„Wenn jemand eine Verspätung von 20 Minuten geltend machen kann, hat er Anspruch auf eine Entschädigung“, sagt die Mitarbeiterin des Hamburger Verkehrsverbundes, zu dem auch die AKN gehört. Als Grundlage werde der reguläre Fahrplan herangezogen, der Streik-Notfahrplan spiele dabei keine Rolle.

Die Prozedur, um die Entschädigung zu erhalten, ist unkompliziert: Auf der HVV-Seite kann man online den Antrag auf Entschädigung stellen. Bei Anspruch bekommt man eine Bestätigungsmail zugeschickt. Die örtliche HVV-Servicestelle zahlt dann bei Vorlage der Bestätigungsmail den Entschädigungsbetrag  bar aus. In Henstedt-Ulzburg fungiert das Reisebüro in der Beckersbergstraße als HVV-Servicestelle. Als besonderen Servive kann man die Bestätigungsmails drei Monate sammeln und dann auf einmal geltend machen.

Ein massenhaftes Wahrnehmen der Pünktlichkeitsgarantie könnte den ökonomischen Zwang erhöhen, sich endlich stärker um eine Einigung zu bemühen. Denn anders als bei den anderen sogenannten Privatbahnen fehlt dieser bei der AKN: „Wir haben durch den Streik keine finanziellen Einbußen, bei der NOB und dem Metronom ist das anders, die haben Verkehrsverträge und bekommen für jeden Zug, den sie fahren, Geld vom Land. Das heißt im Umkehrschluss: Für jeden Zug, der nicht gefahren wird, kriegen die kein Geld“, erklärt AKN-Sprecherin  Monika Busch.

Das erklärt vielleicht, warum bei NOB und Metronom Schlichtungsgespräche stattfinden und der Zugverkehr dort währenddessen regulär läuft. Bei der AKN hingegen gibt es seit acht Tagen Dauerstreik. Viele Pendler benutzen deswegen offenbar auch wieder das eigene Auto für die Fahrt nach Hamburg; denn auf dem P+R-Platz Ulzburg Süd ist es derzeit erstaunlich leer. Die Ferienzeit ist sicherlich nicht der einzige Grund dafür.

Christian Meeder

2 thoughts on "Für AKN -Geschädigte gibt’s Bares in der Beckersbergstraße"

  1. Ich bin hier deutlich anderer Meinung!
    Es ist hier ja mal nun nicht so, dass die AKN-Lokführer streiken, sondern nur die in der GDL Organisierten. Und die GDL hat sich in den Kopf gesetzt, alle Lokführer, ob sie nun bei einer kleinen Regionalbahn oder auf einer Langstreckenverbindung tätig sind, über einen Kamm zu scheren. Zudem ist es ja so, dass eine Konkurrenzgewerkschaft zuvor erfolgreich einen Tarifvertrag mit allen Bahnen abschließen konnte, den kann die GDL ja aber auch nicht so übernehmen, wozu bräuchte man die GDL dann noch?
    Ich für meinen Teil unterstütze die AKN in ihrem Standpunkt und nehme dafür gerne den Stundentakt und manche Busverbindung in Kauf – in der Hoffnung, dass der GDL irgendwann das Geld ausgeht oder die entsprechenden AKN-Mitarbeiter realistisch die Situation einschätzen und wieder ihrer Arbeit nachkommen, anstatt einer defizitären Unternehmung noch mehr Kosten aufzudrücken, welche dann eh wieder auf die armen Pendler zurückfallen – nachdem die auch den Streik aushalten mussten!

    Ein schönes Wochenende!

  2. AKN Streik

    Die (Bundes-) Bahn gehört dem Bund und somit uns, den Bürgern. Die “Privatbahn“ AKN gehört den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein sowie den Kreisen Pinneberg und Segeberg und somit auch uns, den Bürgern.
    Warum werden die Lokführer der AKN deutlich schlechter bezahlt als die der Bahn?
    Welcher hohe Landesbeamte ist hierfür zuständig? Welcher Senator und Minister ist hierfür politisch verantwortlich? Wann endlich nimmt die Presse ihre Verantwortung wahr und setzt die Zuständigen und Verantwortlichen persönlich unter Druck? Die Eigentümer der AKN, Leser von Zeitungen und Wähler von Politikern haben kein Verständnis mehr, dass dieser monatelange Konflikt auf ihrem Rücken ausgetragen wird.

    W.Sievers

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