Im September geht die Großsanierung der Hamburger Straße los – Fahrbahn könnte zappenduster werden!

Baustellen auf beiden Seiten und spektakuläre Rangierversuche: Auf der Hamburger Straße in Ulzburg-Mitte herrschen derzeit abenteuerliche Zustände
Baustellen auf beiden Seiten und spektakuläre Rangierversuche: Auf der Hamburger Straße in Ulzburg-Mitte herrschen derzeit abenteuerliche Zustände

Wenn Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker nicht noch irgendwoher 130.000 Euro aus dem Ärmel schütteln, droht die Hamburger Straße zur Dunkelfahrbahn zu werden. Wie jetzt aus Unterlagen der Gemeindeverwaltung hervorgeht, soll bei der demnächst anstehenden Instandsetzung von Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse auf den für die Hamburger Straße typischen hellen Straßenbelag verzichtet werden. Aus der Bauverwaltung heißt es:

„Die vorhandene Asphaltdecke in der Hamburger Straße wurde durch zusätzliche Beimischungen aufgehellt, sie ist daher optisch besser wahrnehmbar. Seitens des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr wird lediglich eine Asphaltdecke ohne Aufheller eingebaut. Sollte die Gemeinde die Herstellung der aktuellen Situation mit einer aufgehellten Oberfläche wieder wünschen, um die gewohnte optische Visualisierung der Hamburger Straße beizubehalten, wären allein für die Aufhellung der Asphaltdecke in diesem Bereich Kosten in Höhe von ca. 130.000 Euro Brutto durch Henstedt-Ulzburg zu tragen.“

Die Verwaltung macht in dem Papier klar, dass sie eine Aufhellung für verzichtbar erachtet: in dem Schreiben an die Kommunalpolitiker unterbleibt die sonst übliche Empfehlung das Geld bereitzustellen.

Etwa 1,3 Millionen Euro ist das Land bereit für eine Basis-Sanierung auszugeben, für Sonderwünsche muss die strapazierte Gemeindekasse herhalten. Dazu gehört unter anderem der Bau einer Abbiegespur in die Kranichstraße. Die Verwaltung schlägt vor, im Zuge der Bauarbeiten auch gleich  für eine vernünftige Zufahrt zum AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd mitsamt seinen 150 P&R-Parkplätzen zu sorgen.

Entscheiden über Straßenaufhellung, Kranichstraße-Abbiegespur und auch über eine Querungshilfe auf Höhe Abschiedskoppel werden am kommenden Montag Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker im Ratssaal. Die grundsätzliche Entscheidung, die Sanierungsarbeiten überhaupt durchführen zu lassen, hatten die Gemeindevertreter bereits im vergangenen Dezember getroffen.  Zur Debatte hatte auch ein finanzieller Ablösebetrag gestanden. Hintergrund der Sanierungsaktion ist die sogenannte Übertragung der Straßenbaulast vom Land auf die Großgemeinde:  Das Land hat Henstedt-Ulzburg quasi die Straße geschenkt, muss aber noch für einen ordentlichen Zustand sorgen.

Die Buddelei auf Henstedt-Ulzburgs Haupverkehrsader soll ab September abschnittsweise erfolgen, bis zum Ende des Jahres will die Landesverkehrsbehörde mit den Arbeiten durch sein.

Die derzeitigen Bauarbeiten an der Hamburger Straße in Ulzburg-Mitte haben mit der Grundsanierung übrigens nichts zu tun, dabei geht es um den Bau der Zufahrten für das im Oktober öffnende Einkaufszentrum.

Christian Meeder

1. Juli 2014

33 thoughts on "Im September geht die Großsanierung der Hamburger Straße los – Fahrbahn könnte zappenduster werden!"

  1. Oh Herr Schleevoigt,
    wenn sie sich den Bericht durchlesen würden, hätten sie gesehen, das es sehrwohl staatliche Zuschüsse gibt, mit der Auflage, das der Erfinder auch genügend eigenes Geld investiert. Da er das nicht hatte, hat er den Weg über Gruppenfinanzierung durch Klickstarter gewählt.
    Auch das steht im Bericht.
    Das kein Unternehmen an der Finanzierung interessiert ist liegt daran, das der Erfinder die Patente nicht an irgendwelche Multis verkaufen will, die die Idee in der Schublade verschwinden lassen.
    Was bei Nässe und überfrierender Nässe passiert steht auch im Bericht.
    Wenn sie die Idee wirklich so toll finden, wie sie behaupten, dann informieren sie sich doch darüber, wie das Verhalten bei starker Bremsung eines 3,5 Tonners ist und berichten es uns!
    So sehe ich nur, das sie ohne Wissen eine gute Idee nieder machen wollen!

      1. Hm, Herr Schleevoigt spielt mögliche Probleme durch und will diese geklärt haben bevor er sowas in Erwägung zieht. Das ist eine „festgelegte Norm“ die durchaus Sinn macht und die ich bei jedem Entscheidungsträger erwarte… Sie doch eigentlich auch.

          1. oder sie sollen ehrlich sagen:
            ich habe keine Lust mich damit zu beschäftigen weil:
            was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.

    1. 1) Forschungsgelder sind keine Finanzierung für eine Massenproduktion. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Wenn der Staat mir Forschungsgelder gibt, damit ich einen Quadrokopter entwickel, der Autark nach Wasseradern sucht, heißt das nicht dass ich nach der Fertigstellung des Prototypen eine Serienproduktion anschmeißen kann.
      2) Eine komplette Straße aus den von Solar Roadways hergestellten Photovoltaikplatten kostet mindestens drei Mal so viel wie eine herkömmliche Straße. Woher sollen wir bei bereits vorhandener massiver Verschuldung der Staats- und Gemeindekassen das Geld nehmen?
      3) Solar Roadways behaupten, dass die Oberfläche mehr Haftung bietet als herkömlicher Asphalt. Ich halte diese Behauptung für Unhaltbar, da die hervorstehenden hexagonalen Strukturen durch kleine Gräben voneinander getrennt sind. Das heißt wiederum das ein Autoreifen weniger Fläche hat die bei einem Bremsmanöver gebraucht werden kann. Wenn die Struktur der Oberfläche dann diese fehlende Fläche auffangen soll um mehr Halt zu bieten, hat das eine erhöhte Abnutzung von Autoreifen zur Folge. Auch bedenklich ist der ungleichmäßige Abrieb durch die Panals.
      4) Die LED gestützten Fahrbahnmarkierungen sind eine gute Idee, aber noch gab es kein Video oder Artikel von Solar Roadways wie die Sichtbarkeit der LEDs bei tiefstehender Sonne ist und wie weit entfernt die LEDs im Normalfall für den Autofahrer sichtbar sind.
      5) Es wurden von Solar Roadways noch keine Bremstests auf der Oberfläche durchgeführt, bei der ein PKW oder LKW auf übliche Geschwindigkeiten beschleunigt wurde und dann eine starke Notbremsung durchführen musste. Sie agieren hier wieder sehr emotional und sagen ich müsste jetzt die Bremstests durchführen. Das ist nicht fair von Ihnen.

      Diese Punkte habe ich jetzt nur mit Hilfe des von Ihnen verlinkten Artikels, sowie dem offiziellen FAQ von Solar Roadways zusammengetragen. Wenn ich den ganzen Tag Zeit hätte, könnte ich das noch ein großes Stück weiterspinnen.

      1. Herr Schleevoigt,
        ich habe nicht geschrieben, das sie den Test durchführen sollen, sondern sich weiter informieren ob ein Test durchgeführt wurde und uns gegebenenfalls informieren.
        zu Punkt 3 wäre zu erwähnen, das die Platten eine bessere Haftung als asphalt haben sollen.
        Aber wir sind uns einig, wenn ihre Bedenken ausgeräumt wären, diese Sache eine sehr gute Idee ist.
        Natürlich ist mir bewußt, das wir in H-U diesen Straßenbelag, allein aus Zeitgründen nicht bekommen können.
        Doch für die Zukunft sollten wir das im Hinterkopf behalten.
        Denn wenn der Erfinder es schafft, diesen Belag zur Serienfertigung zu bringen, wird auch der Preis sinken.
        Denken sie nur an die LED Fernseher, wo anfangs auch gesagt wurde, bei schneller Bildbewegung kommen die LEDs nicht hinterher.

        1. Wie bereits gesagt, die Idee ist gut hab aber noch viele Kanten die weggeschliffen werden müssen um die ganze Sache rund zu machen. Und bis das nicht geschehen ist, halte ich die Produkte der Firma Solar Roadways für nicht vernünftig.

              1. bei dem Video frage ich mich, wer hat das Geld, Zeit und das Interesse solch ein aufwendiges Video herzustellen?
                Ich vermute mal, die Asphaltindustrie.
                Einige Punkte im Video sollte man wirklich bedenken, doch die sind alle technischer natur und mit Sicherheit zu lösen, wenn sie nicht schon gelöst sind.

                1. Wenn Sie das Video zu Ende geschaut hätten, wüssten Sie wer das Geld und die Zeit dazu hat. Und nein, es ist nicht die Asphaltindustrie.

                  1. Ja, und neben der Starprominenz wie Gregor Mendel haben sogar noch xNaXDy, Chooty oder Scope2lo mitgewirkt … 🙂

  2. Den Vorschlag finde ich doch richtig gut!!!
    Ein Angebot diesbezüglich wäre sehr interessant, warum nicht mal neue Wege gehen, wenn sich die rechnen!!! Bin dafür!!!!

  3. Na ja, Herr Borchert,
    wenn Verwaltung und Politik signalisieren, das es eine Obtion für H-U ist,
    würde ich mich gerne mit Aufgabe befassen und die nötigen Kontakte zur Kostenermittlung und Realisierung herstellen.

    1. Oh Herr Witte, ich hoffe nicht, dass Sie ernsthaft daran interessiert sind Solarzellen auf der Straße zu verbauen.
      Bisher gibt es einige Kritikpunkte, die von den „Erfindern“ noch immer nicht beantwortet sind. Etwa wie die Oberfläche sich bei Nässe und überfrierender Nässe verhält, bzw. wie Rutschfest die ganze Geschichte ist wenn ein 3,5 Tonnen LKW darüber fährt und stark bremsen muss.
      Die Oberflächenstruktur wird durch die extremen Unebenheiten, welche zur Drainage von Regenwasser benötigt wird, auch einen höheren Reifenverschleiß bei Kraftfahrzeugen mit sich führen. Von der ständigen Arbeit die die Stoßdämpfer in Autos zu leisten haben mal ganz abgesehen.

      Verstehen Sie mich bitte nicht falsch; die Idee der Solar Roadways ist ziemlich gut, aber die aktuelle Umsetzung ist alles andere als Marktreif. Dass das Projekt über freie Gruppenfinanzierung durch Kickstarter erst ins Leben gerufen werden konnte sagt schon vieles aus. Warum gab es keine Zuschüsse vom Staat? Warum war kein Unternehmen an einer Finanzierung interessiert?

    2. Herr Witte, warum Photovoltaik in Straßenoberflächen integrieren, die dort insbesondere durch den Schwerlastverkehr einer hohen statischen und dynamischen Belastung ausgesetzt, zusätzlich durch Tausalz und Streusand physikalisch und chemisch beeinträchtigt und zu einem erheblichen Teil durch die Kfz von der solaren Strahlungsintensität abgeschirmt wird? Auf Gebäudedächern und brachliegenden Flächen ist noch viel Raum zu wesentlich günstigeren Bedingungen, die erst ansatzweise einer Nutzung zugeführt worden sind.

        1. Habe ich, Herr Witte. Leider haben der Bericht und das Video keinen wissenschaftlichen und technischen Inhalt von Gewicht. Herr Witte, Sie sind doch ein innovativer Unternehmer, der diese Technik für seine Garagenzufahrt oder Hofplatzbefestigung seines Gewerbebetriebs als Pilotprojekt einsetzen könnte. Aber bitte ohne die sonst übliche staatliche Subvention, die eine echte Marktfähigkeit verfälscht (gilt auch für Solar-, Windenergie etc.), die Preise erhöht und die Subvention nur von Vermittlern, Planern und ausführenden Firmen „abgegriffen“ wird. Ich schaue mir das dann gerne bei Ihnen an, um mir ein abschließendes Urteil bilden zu können. Übrigens, die im Bericht dargestellte Belastung mit einem 1,13 to schweren Traktor ist für unsere Straßen nicht annähernd ausreichend. Auf unseren Straßen fahren 40-Tonner und Schwertransporter mit 60to und mehr, Radlasten bis zu 10to.

        2. Herr Witte, die maßgeblichen Institutionen für das Straßenwesen sind die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), die Forschungsgesellschaft f. Str. (FGSV) in Bergisch-Gadbach und der Weltverband f. Str. Eine mögliche Verwendung Ihres Vorschlages, abgesehen von den immensen Kosten, bedürfte bis zur praktischen Verwendung nach positiven Testreihen unter Laborbedingungen auch und insbesondere die Durchführung jahrelanger Feldversuche unter allen anfallenden klimatischen und Verkehrsbelastungs-Parametern, die in der Praxis gegeben sind; denn bei neuen Belägen haben die Rahmenbedingungen der Verkehrssicherheit absolute Priorität. Als aufmerksamer Autofahrer werden Sie entsprechende Teststrecken für neue Fahrbahnbeläge und Fahrbahnmarkierungen insbesondere auf Autobahnen festgestellt haben. Mir ist nicht bekannt, dass diese Institutionen planen, sich mit Photovoltaik-Fahrbahnbelägen zu befassen. Aber evtl. wissen Sie mehr. Ich bin gespannt. Aber bitte keine Reflexion mit Ausflügen in eine Generalisierung und/oder pseudophilosophischen Sprüchen.

  4. Moin moin aus HU.
    Bin heute mal von Norderstedt nach HU reingefahren und habe die Geräuschentwicklung der Reifen beobachtet. Ich meine, dass die Ablaufgeräusche auf hellem Asphalt lauter sind als auf dem dunkelen. Vielleicht liegt das ja an den kleinen hellen Steinen in der Oberfläche. Wenn denn dunkler Asphalt leiser ist, tun wir doch den Anwohnern der Strasse einen großen Gefallen und das gehört auch zum Umweltschutz.

    Gruß

    Frithjof

    1. Die Reifenabrollgeräusche haben mit dem Helligkeitsgrad des Asphaltes/Splittes nichts zu tun, aber im Wesentlichen mit der Rauhigkeit der Asphaltoberfläche. Also, ob ein grobkörnigerer Splitt verwendet wurde und ob die Oberfläche durch Abbrieb und UV-Einstrahlung Bindemittelverluste (Bitumen) erlitten hat. Stehende Nässe verursacht zusätzlichen Lärm, der durch sogenannten „Flüsterasphalt“ (Dränasphalt zur besseren Entwässerung der Oberfläche, ist aber sehr teuer) gemindert werden kann. Im innerstädtischen Bereich (Tempo 50) haben die Motorengeräusche (insbesondere LKW, und manipulierte Schalldämpfer von PKW und Motorrad) den höchsten Lärmanteil. Die Reifenabrollgeräusche erhöhen sich grundsätzlich mit der Reifenbreite. Besonders laut sind Reifen von Sportwagen und SUV mit Breiten von 215-245mm (und mehr). Die Gemeinde berät zur Zeit über einen Verkehrslärmminderungsplan (EU-Vorgabe). Jeder Bürger kann mithelfen den Verkehrslärm zu reduzieren, indem auf Breitreifen verzichtet, beim Reifenkauf auf eine niedrige Geräuschklasse geachtet , und früh geschaltet, also niedrigtourig gefahren wird.

  5. Dunkler Straßenbelag sieht wenigstens nicht so alt und ausgewaschen aus, wie der aktuelle Straßenbelag.
    Ich begrüße eine dunklere Fahrbahn sehr, da dort auch der Kontrast zwischen Fahrbahnmarkierungen und Fahrbahn höher ist.

    1. Naja, bei starkem Regen ist dunkler Asphalt alles andere als angenehm, aber wie Herr Borchert an anderer Stelle schon schrieb: bei 50km/h Höchstgeschwindigkeit und leeren Kassen zu vernachlässigen.

    2. Na hoffentlich gibt es überhaupt Fahrbahnmarkierungen nach der Grundsanierung und nicht wie z.B. auf der Maurepasstr. ohne Mittellinie. Dort erlebt man täglich, dass einige Verkehrsteilnehmer nicht in der Lage sind, auf „ihrer“ Straßenfahrbahn zu bleiben.

      1. Sehr geehrte Frau Neerhut, ein Verzicht auf Mittelmarkierungen innerstädtischer Straßen (50Km/h), außer Hauptverkehrsstraßen (wie Hambg. Str.), ist gewollt, da da solche Markierungen keinen verkehrssicherheitserhöhenden Effekt haben, sondern eher zu höheren Geschwindigkeiten führen. Das manche Verkehrsteilnehmer sich nicht an das Rechtsfahrgebot halten, ist ein anderes Thema.

  6. Auf dunklem Asphalt sieht man die aufgemalten Radwege aus dem Verkehrskonzept doch eh viel besser. Wenn dann noch Gefahren daraus resultieren, haben wir evtl. Sogar eine Handhabe, das Geschwindigkeitslimit zu senken, oder gar den LKW-Verkehr zu „reglementieren“…

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