Umstrittener Auftritt: Bürgervorsteher Schmidt unter Beschuss

Als ob er es geahnt hätte: Bürgervorsteher Uwe Schmidt (CDU) hatte sich mit einer dicken weißen Strickjacke warm angezogen für die jüngste Sitzung des Hauptausschusses. Ungemach hatte sich angekündigt angesichts der Tatsache, dass der Vorsitzende der Gemeindevertretung mit der CDU-Bürgermeisterkandidatin auf Rundreise durch die Gemeinde gegangen war und sich dabei auch noch öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt hatte.

Karin Honerlah, Vorsitzende des Hauptausschusses und Chefin der WHU-Fraktion, kritisierte denn auch am Dienstag den Auftritt des Bürgervorstehers an der Seite des CDU-Vorsitzenden Michael Meschede, des Landtagsabgeordneten und Ex-Bürgermeisters Volker Dornquast sowie der Kandidatin Susanne Bendfeldt: Der Vorsitzende der Gemeindevertretung habe sich neutral zu verhalten. Dieses Gebot sei hier sicherlich missachtet worden, so Honerlah. SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ostwald gab Schützenhilfe: „Ich sehe das genauso.“

Während der angegriffene Schmidt die Attacke offenbar gleichgültig – auf dem Stuhl zurückgelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt – zur Kenntnis nahm, kam ihm sein Parteifreund Dietmar Kahle, Vorsitzender der CDU-Fraktion, zu Hilfe: Bei der Rundreise mit der Bürgermeisterkandidatin habe es sich um eine Parteiveranstaltung gehandelt. Schmidt habe als CDU-Mitglied daran teilgenommen, nicht als Bürgervorsteher.

Man kam schließlich überein, dass sich der Ältestenrat in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema beschäftigt. Der allerdings tagt hinter verschlossenen Türen, so dass über die Beratung wohl kaum etwas bekannt werden dürfte.

Jörg Schlömann

12. Februar 2014

34 thoughts on "Umstrittener Auftritt: Bürgervorsteher Schmidt unter Beschuss"

  1. „Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung“. Auch von Heinrich. Aber nicht von Heinrich Winckelmann, sondern von Heinrich Heine.

  2. Das ist doch wirklich einmal klasse:
    Allltgasbewußtsein statt Alltagbewußtsein.

    Nur, ob der gute alte Siegmund beim Zweifingertippen meine Buchstaben in die
    Verwirrung führt – oder schlicht die Tipp-Unzulänglichkeit – das ist hier die Frage,
    Ich vermute Letzteres.

  3. Aus Wiki:

    Erleuchtung (von althochdeutsch arliuhtan „erleuchten“, mittelhochdeutsch erliuhtunge „Aufleuchten“, „Erleuchtung“; lateinisch illuminatio) bezeichnet eine religiös-spirituelle Erfahrung, bei der jemand den Eindruck erhält, sein Alltagsbewusstsein sei überschritten worden und er habe eine besondere, dauerhafte Einsicht in eine – wie auch immer geartete – gesamtheitliche Wirklichkeit erlangt.

    In unserem schönen Örtchen HU habe ich oft den Eindruck, mein Alltgasbewußtsein sei überschritten und ich habe eine besondere dauerhafte Einsicht – in eine wie auch immer geartete gesamtheitlich Wirkung.

  4. Liebe Doris, gern geschehen 
    Ich hab mal ein wenig gegoogelt, da 2010 ja nun auch etwas zurückliegt (ich hätte gern einen Schäfer/Honerlah Presseauftritt gefunden und hier zitiert) und muss meinen Beitrag von vorhin umformulieren. Es muss heißen: Sollte sich Carsten Schäfer damals nicht neutral verhalten haben wäre das falsch gewesen. Ich kann da aber gar nichts finden, zumindest nicht in der Presse und kann mir auch gut vorstellen, dass, wenn er sich falsch verhalten hätte, die anderen Parteien dies reklamiert hätten. Da habe ich aber auch nichts gefunden.
    Sehr geehrter Herr Föh,
    die Internetauftritte der Kandidaten finde ich sachlich und informativ, persönlich kennenlernen und ins Gespräch kommen kann man mit den Bewerbern ja auf den Informationsabenden, zwei kommen noch.

    Silke Schmude

  5. Warum ist der homepage-Auftritt der Bürgermeisterinnenkandidatinnen/des Bürgermeisterkandidaten bloß so spröde und gegenüber der Interaktion mit dem Bürger so abweisend und unbeweglich? !
    Gefangen in ihren homepages gleichen sie wirklich den Affen im Käfig. – Hielte man jedem einzelnen von Ihnen hoch auf der Käfigleiter ein freies Wählerpaket hin – das beläuft sich ja zur Zeit auf ca. 20 % – keiner von Ihnen wäre öffentlich bereit, sich diese süßen Früchte über einen Auftritt holen zu wollen.
    —– Abgebildete Schockstarre auf den homepages der Bürgermeister in spe – gefroren in ihren Monitoren – aus offensichtlicher Angst vor Bewegung der anderen Kandidaten. Tote direkte Demokratie.

  6. Er muss ja nicht politisch neutral sein. Er muss sich aber als Bürgervorsteher politisch neutral verhalten. Da geht es um die Aussenwirkung, ein Bürgervorsteher wird von den Bürgern anders wahrgenommen als ein „normales“ Parteimitglied.

    1. Dank für das „Licht“, Silke,
      ich finde es allerdings befremdlich, dass genau die Person, die vor vier Jahren von der Unterstützung des Bürgervorstehers profitierte, jetzt genau dieses Verhalten als Erste anprangert. Manche Menschen haben entweder ein kurzes Gedächtnis oder sind total schmerzbefreit was ihr eigenes Verhalten angeht. Und Herr H. Schmidt, Sie haben Recht, in diesem Forum findet man keine Erleuchtungen. 😉

      1. nur weil einem jemand mal geholfen hat, muß man nicht alles gut heißen, was dieser Jemand tut!
        Erleuchtung kommt von innen und nicht von außen oder durch andere Personen.

  7. Um das Licht ans Fahrrad zu machen:
    Carsten Schäfer, als damaliger Bürgervorsteher, hat sich im Bürgermeister-Wahlkampf 2010 nicht neutral verhalten. Das war falsch, kann und darf aber nicht der Grund für Herrn Schmidt sein heute den gleichen Fehler zu begehen. Ein Bürgervorsteher muss sich politisch neutral verhalten. Das klappt leider nicht immer. ( http://ulzburger-nachrichten.de/?p=18095 )
    Nun wird sich in nächster Zeit der Ältestenrat mit dem Thema beschäftigen und sicher eine Lösung finden.

    Silke Schmude

    1. Über Intelligenz läßt sich sicher streiten, aber mich zumindest erfreut es, daß es jetzt doch mal einen (aus meiner Sicht) intelligenten Beitrag gab (bzw zwei, es gab ja eine Frage zu der Antwort)!

      1. Wenn Sie absolute politische Neutralität fordern dann dürfen Sie niemanden nehmen der sich in irgendeiner Hinsicht schon einmal eine politische Meinung gebildet hat. Ich denke die Schnittmenge zu den Personen die für dieses Amt geeignet sind ist Leer.
        Was Sie sehr wohl fordern können ist eine parteipolitische Neutralität und die traue ich auch einem Parteimitglied zu. Wenn Herr Schmidt Wahlkampf für die CDU macht dann wird das zu Recht kritisiert, das gleiche gilt für einen Herrn Schäfer so er zur Amtszeit Werbung für seine Wählergemeinschaft gemacht hat. Trotzdem sollten wir die Sache nicht größer machen als sie ist: Herrn Schmidt sollte inzwischen klar sein was von ihm erwartet wird und das ein weiteres Engagement im Sinne seiner Partei eine eher kontraproduktive Außenwirkung hatte.
        Von daher: Die Kritik sollte angekommen sein, hoffen wir dass die richtige Lehre daraus gezogen wird.

  8. Für mich bildet sich Intelligenz aus dem Willen zu lernen und eigener Erfahrung.
    Nicht durch auswendig lernen von Dingen, die für einen IQ-Test erforderlich sind um sich mit einer möglichst hohen Zahl rühmen zu können 🙂

  9. intelligente, wenig manipulierte Menschen wissen schon nach der Hälfte des Textes worauf es hinaus läuft 🙂

  10. Bei der Hälfte der Affen-Lektüre habe ich aufgehört zu lesen.
    Will mich nicht zum Affen machen.
    Mein IQ von 129 ( wurde 1968 festgestellt ) reicht für die vielen Affen ( ohne Schmerzengeld-Honorierung )nicht mehr aus.
    Vielleicht ist er ja – qua Seniorifizierung – auch signifikant gesunken.
    In die Bedeutungslosigkeit.

  11. vielleicht hilft das beim Nachdenken.
    Verhaltenspsychologie

    Nehmen Sie einen Käfig mit fünf Affen (ich bin auch gegen Tierversuche, aber so schlimm wird es nicht). Hängen Sie eine Banane an die Käfigdecke und stellen Sie eine Stufenleiter darunter. Es wird nun nicht lange dauern, bevor ein Affe versuchen wird, die Leiter zu erklimmen um an die Banane zu kommen.

    Sobald der Affe die Leiter berührt, besprühen sie alle Affen mit kaltem Wasser. Nach einer Weile wird ein anderer Affe versuchen, auf die Leiter zu steigen, mit dem selben Resultat. Alle Affen werden mit kaltem Wasser besprüht. Stellen Sie das kalte Wasser nun ab. Falls später ein anderer Affe versuchen sollte, die Leiter zu erklimmen, wird er von den anderen Affen zurückgehalten werden, obwohl sie diesmal nicht besprüht werden.

    Nehmen sie nun einen der Affen aus dem Käfig und ersetzen sie ihn durch einen neuen Affen. Der neue Affe sieht die Banane und wird versuchen, sie über die Leiter zu erreichen. Zu seinem Horror wird er von allen anderen Affen angegriffen. Noch ein Versuch und noch ein Angriff machen ihm klar, dass er beim Versuch die Banane zu erreichen, verhauen wird.

    Als nächstes nehmen sie einen weiteren der ursprünglichen Affen aus dem Käfig und ersetzen ihn durch einen neuen Affen. Der Neue geht zur Leiter und wird sofort attackiert. Der zuletzt angekommene Neuling nimmt enthusiastisch an der Attacke teil.

    Nehmen sie nun noch einen der ursprünglichen Affen aus dem Käfig und ersetzen sie ihn wieder durch einen neuen. Dasselbe Spiel wiederholt sich. Der Neue versucht an die Banane zu kommen und wird verprügelt. Zwei der vier Affen haben keine Idee warum es ihnen nicht erlaubt war, die Banane zu holen oder weshalb sie an der Verprügelung des neuesten Affen teilnahmen.

    Nachdem sie nun auch den vierten und fünften Affen ausgetauscht haben, ist keiner der ursprünglich anwesenden, mit kaltem Wasser besprühten Affen, mehr vorhanden. Trotzdem wird keiner der Affen je wieder versuchen, die Leiter zu erklimmen.

    Warum nicht?

    WEIL WIR DAS HIER SCHON IMMER SO GEMACHT HABEN !!!

    1. Der Versuch wurde so tatsächlich durchgeführt oder ist er Theorie? Und falls er durchgeführt wurde können Sie das belegen oder ist auch das nur eine Theorie? Und wenn der Versuch ganz sicher durchgeführt wurde, dann ist er auf den Menschen übertragbar, weil? Es Ihnen ganz gut passen würde? Affen nahe Verwandte von uns sind? Wie auch immer, ich halte das für eine nette Geschichte um Verwirrung zu stiften, aber nicht für eine belegte Tatsache, daß Menschen so agieren. Mehr noch: ich denke eher, daß Menschen, die so etwas glauben (wollen), diejenigen sind, die korrupt wären, wenn sie Macht hätten (man hat dann ja die schöne Begründung: so ist der Mensch nunmal).

    2. Lieber Herr Witte,
      vielen dank für dieses anschauliche Beispiel. Sie genießen als Mensch aber besondere Rechte und wenn man Sie in einen Käfig gesperrt und jedesmal wenn Sie nicht den Politikern Schuld an allem was falsch läuft gegeben haben mit Wasser bespritzt hat, dann ist das mindestens Freiheitsberaubung und Sie sollten sich auf Ihre Grundrechte berufen.
      Oder habe ich den Sinn Ihrer Auführungen fehlinterpretiert?

      1. @Herr Kirmse
        Warum erwarten sie von mir Antworten, die sie sich selbst geben können?
        es ist viel einfacher…….kennen sie den Film Matrix?
        Ein Agent (Beschützer der Matrix) redet über die Matrix:

        Haben Sie sie jemals genau betrachtet, bestaunt, wie makellos und schön sie ist? Milliarden Menschen leben einfach vor sich hin und haben keine Ahnung…

        Wußten Sie, daß die erste Matrix als perfekte Welt geplant war, in der kein Mensch hätte leiden müssen? Ein rundum glückliches Leben. Es war ein Desaster. Die Menschen haben das Programm nicht angenommen. (…) Ich glaube, daß die Spezies Mensch ihre Wirklichkeit durch Kummer und Leid definiert. Die perfekte Welt war also nur ein Traum, aus dem euer primitives Gehirn aufzuwachen versuchte. Die Matrix wurde neu designed zu dem, was sie heute ist: Der Höhepunkt eurer Zivilisation. Ich sage „eurer“ Zivilisation, obwohl sie, als wir für euch das Denken übernahmen, auch zu unserer Zivilisation wurde, was natürlich der Grund für das ganze Unternehmen war.

        Ich kam zu einer interessanten Entdeckung, seit ich in der Matrix bin. Es fiel mir auf, als ich versuchte, eure Spezies zu klassifizieren. Ihr seid im eigentlichen Sinne keine richtigen Säugetiere. Jedwede Art von Säuger auf diesem Planeten entwickelt instinktiv ein natürliches Gleichgewicht mit der Umgebung. Ihr Menschen aber tut dies nicht. Ihr zieht in ein bestimmtes Gebiet und vermehrt euch, und vermehrt euch, bis alle natürlichen Ressourcen erschöpft sind. Und der einzige Weg zu überleben ist die Ausbreitung auf ein anderes Gebiet. Es gibt noch einen Organismus auf diesem Planeten, der genauso verfährt. Wissen Sie welcher? Das Virus. Der Mensch ist eine Krankheit, das Geschwür dieses Planeten. Ihr seid wie die Pest.

        Wenn man sich ansieht, wie tagtäglich ‚zig Millionen Menschen aus dem Haus gehen mit dem Auftrag, das Kapital der Wirtschaft zu verzinsen und wenn man sieht, wie diese Menschen im sinnlosen Konsumrausch ihr Geld verschwenden, wie sie mit Hilfe von Massenmedien und Unterhaltungsindustrie narkotisiert und regelrecht verblöded werden, dann wird der Vergleich der Matrix mit unserem Gesellschaftssystem immer zwingender…

      2. @Herr Berg,
        wie gesagt, ich beschäftige mich schon sehr lange mit der Manipulation der Menschheit. Leider muß man sehr viel lesen um sich zu Bilden.

        welche Grundrechte? Sie sind nicht das Papier wert auf dem sie stehen!

        Hallo ihr Sklaven

        Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. “Nein”, sagte ein weiser Senator, ”Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“

        Sie sagen, der Terrorismus muss bekämpft werden und produzieren ihn selber! Sie sagen, Atomwaffen müssen bekämpft werden und haben sie selber! Sie sagen, Diktaturen müssen bekämpft werden und sind selber eine! Sie sagen, Demokratie muss verbreitet werden und bauen sie bei sich ab! Sie sagen, sie wollen Frieden und verbreiten aber Krieg! Sie sagen, sie kämpfen für Menschenrechte und foltern ohne Reue!

        An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen!!!

        GELDVERLEIH SCHAFFT HERREN UND SKLAVEN !!!
        Das Leihen/Verleihen von Geld ist die Ursache von Arbeitslosigkeit, leeren Staatskassen, Raubbau an der Natur, Armut und sozialer Ungerechtigkeit. Das Leihen von Geld – und damit verbunden: Zinsen – sind der Grund für internationale Abhängigkeiten, ausblutende Dritte-Welt-Länder, verzweifelte Menschen und unlösbar scheinende Konflikte. Geldverleih ist die Ursache für die gewaltige „Schere“ zwischen arm und reich.

        Der Planet Erde und seine Bewohner werden über die Finanzen und Geldströme kontrolliert. Das Mittel zur Ausübung dieser Kontrolle und zur Schaffung von Abhängigkeiten sind Schulden bzw. Fremdkapital jeglicher Art (Staatsschulden, Kredite, Hypotheken, Darlehen, Leasing, Teilzahlung, Kreditkarten, Aktien, Obligationen und andere Wertpapiere, etc.) sowie Steuern (Einkommenssteuern, Mehrwertsteuern, usw.). – Geld regiert die Welt !

        Wie man einen Sklaven schafft – oder: Warum einige Geldverleiher (Gläubiger) keinerlei Interesse haben, ihr Geld zurückzuerhalten

        Wenn Sie einen Sklaven schaffen müssten, der nicht merken soll, dass er ein Sklave ist – bzw. nicht merken soll, dass er IHR Sklave ist –, wie würden Sie vorgehen ?

        Also ich würde folgendes tun: Ich würde mir einen ehrlichen Menschen suchen, der Ziele im Leben hat, zur Verwirklichung dieser Ziele aber Geld benötigt (z.B. einen Handwerker, der sich gerne selbständig machen möchte). Dann würde ich ihm Geld leihen – gegen Zinsen, versteht sich –, damit er sich die notwendigen Geräte und Einrichtungsgegenstände besorgen kann. Anschliessend würde ich sicherstellen, dass er das Geld, das er mir schuldet, niemals wieder zurückzahlen kann.

        Um dies zu bewirken, könnte ich beispielsweise jemanden beauftragen, die Einrichtungen des Handwerkers zu zerstören oder ich könnte dafür sorgen, dass der Handwerker einen derart schlechten Ruf bekommt – z.B. indem ich eine Frau bezahle, die aussagt, der Handwerker habe sie vergewaltigt – dass er kaum jemandem mehr etwas verkaufen kann (oder wenn, dann nur unter grossen Anstrengungen und Mühen). Danach „gehört“ der Handwerker mir !

        Er wird seine Schulden niemals wieder zurückzahlen können, und falls er sich doch wieder erholen sollte, versetze ich ihm einfach den nächsten Schlag. Er wird nie dahinter kommen, dass ich für sein Unglück zuständig bin und wenn er schliesslich zu mir kommt, um (auf Knien) um Aufschub für seine Rückzahlungen zu bitten, werde ich mich derart verständnisvoll zeigen, dass er sich sicher ist, dass ich sein bester Freund bin.

        Natürlich würde ich ihn niemals ganz zerstören, denn schliesslich soll er ja noch arbeiten können und genug verdienen, so dass er mir die Zinsen bezahlen kann. Und da ich sein „bester Freund“ bin und er eine ehrliche Natur ist, wird er eher „Fensterkitt“ (fr)essen, als mir nicht wenigstens die Zinsen seiner „Schuld“ zu bezahlen. ……………

        ……………. Natürlich lässt sich dasselbe „Spielchen“ auch mit Gruppen von Menschen (z.B. Firmen) und ganzen Nationen spielen. Und wenn ich dann noch dafür sorge, dass sich meine Schuldner (die Individuen, Geschäfte, Staaten, usw.) immer weiter verschulden, werde ich aufgrund des Zinseszins-Effektes (dem Umstand, dass die Zinsen eines Kredits ebenfalls verzinst werden und sich daraus ergebend eine explosionsartige Zunahme der Schulden bzw. – aus meiner Sicht – des Vermögens) schon bald nur noch ein einziges Problem haben, nämlich: Wohin mit all dem vielen Geld ?

        Da ich natürlich keinerlei Lust habe, mein Geld einfach „rumliegen“ zu lassen ohne dafür Zinsen zu kassieren, werde ich dieses folglich auf die internationalen Finanzmärkte „werfen“, wo sich dann wiederum Einzelpersonen, Firmen und Nationen dieses Geld leihen, mit dem Effekt, dass sich diese noch weiter verschulden und ich noch schneller noch reicher werde.

        Und wenn ich schlau genug bin, keinen Fehler mache und dieses Spiel lange genug durchhalte, wird sich schon bald die gesamte Menschheit bei mir verschuldet haben. Die Privatpersonen durch Hypotheken (auf ihre Haus oder ihre Wohnung), durch Kredite und Leasing, die Geschäfte durch Aktien, Wertpapiere und Bankdarlehen (sowie ebenfalls durch Leasing, Hypotheken, usw.) und die Staaten der Erde durch Anleihen, Staatsobligationen, usw.

        Alle werden mehr und mehr auf Pump leben und dies als etwas völlig Normales empfinden. „Das ist halt einfach so, das ist der Lauf der Zeit“ werden sie denken und sagen, oder: „Ohne Fremdkapital lässt sich in der heutigen Zeit einfach nichts mehr bewerkstelligen.“ Und: „Was ist denn schon schlimm daran, ein paar Prozent Zinsen zu zahlen. Ich fahre damit immer noch besser, als ohne Kredit, als ohne Hypothek.“

        Alle werden mitspielen in diesem Spiel und diejenigen, die für Schuldenfreiheit, hohe Eigenkapitalraten bei Firmen und Bargeldverkehr (anstatt Kreditkarten) plädieren, mehr und mehr zu Aussenseitern, zu „altmodischen“ Typen, die den Lauf der Zeit verpasst haben, werden.

        Die Abhängigkeit der Menschen wird grösser und grösser werden und schon bald wird scheinbar jeder von jedem abhängig sein. Die Menschen werden anfangen sich gegenseitig zu beschuldigen und allerlei Gründe für die gegenwärtigen Schwierigkeiten finden. Die Regierungen werden Kommissionen einsetzen, um die Ursachen von Missständen und ständig grösser werdenden Budgetdefizits zu eruieren, aber dennoch fast Jahr für Jahr die Steuern erhöhen und/oder neue Steuern erfinden (müssen) – und sich weiter verschulden.

        Allerlei Vereine, Stiftungen und Weltverbesserungsgruppen werden entstehen. Immer neue Theorien und Ursachen für soziales Elend, Krankheit, Ausbeutung und Umweltzerstörung werden genannt werden. Doch nichts von alledem wird die Situation beruhigen oder verbessern. Im Gegenteil: Alles wird immer noch komplexer und noch extremer werden und je mehr Theorien und Ursachen kursieren, desto verwirrter werden die Menschen sein.

        Es wird auf die Regierungen und „die da oben“ geschimpft werden, auf die Linken und die Rechten, auf die Grünen, die Schwarzen und die Roten, die Wirtschaft und die Top-Manager, die Versicherungen, Religionen und die Ärzte, auf die Steuern und Krankenkassen, es wird auf die Überbevölkerung hingewiesen und diese als Ursache des menschlichen Elends genannt werden, es werden sich Experten melden, und und und …..

        Schon bald wird jeder jeden beschuldigen, ein heilloses Durcheinander herrschen und alle am Kämpfen sein. Und ich werde mir ins Fäustchen lachen, eine ruhige Kugel schieben, mir genüsslich mitansehen, wie sich die Menschheit gegenseitig zerfleischt und dabei reicher und reicher werden. Und schon bald wird das Chaos perfekt, die Schuldenfalle komplett und das Menschheitsvermögen und die Welt mir gehören.

        Also, wieso sollte ich mein Geld denn überhaupt zurückverlangen, wo mir doch sowieso schon bald alles gehören wird ?

  12. lieber Herr Berg,
    da bin ich froh, ihnen dienlich gewesen zu sein.
    Aber so ist es halt mit der manipulierten Masse…..
    es ist ihnen lieber sich über eine Person aufzuregen, als selbst zu recherchieren.

    Natürlich gibt es auch gute Kommunalpolitiker, doch diese werden nie etwas bewegen!
    Das sollte auch ihnen klar sein, nach den jüngsten Vorkommnissen in H-U

    Und ja, ich bin durch ganz Deutschland gereist und recherchiere seit über 15 Jahren, wer und warum wir verarscht werden.
    Und vor allem, wohin uns das führt.
    Und ich kann ihnen sagen, meine Prognose sieht nicht gut aus.

  13. Gibt es für Unverfrorenheit, Überheblichkeit und Arroganz eigentlich noch eine Steigerung?
    Ist die vorgegebene, unverhandelbare Neutralitätspflicht für den BV ein Fremdwort? Er hat sich nicht, wie Herr Willsch meint ,“relativ neutral“ sondern ganz klar und ohne Schnörkel NEUTRAL zu verhalten. „Unerfahrenheit“ weil noch so neu, gilt nicht mehr. Die 100 Tage übliche Schonfrist sind längst vorbei. Er ist inzwischen 240 Tage im Amt; genug Zeit, sich einzuarbeiten und ggf Nachhilfeunterricht einzuholen.
    Auch Herrn Schneiders Käppi-Wechsel-Vorschlag geht überhaupt nicht. Wäre auch fatal und überhaupt nicht sinnvoll und schon gar nicht glaubwürdig zu praktizieren. Und so ist auch Herrn Dr. Kahles Rettungs-/Unterstützungsversuch völig daneben und geht ins Leere. Das passt auch überhaupt nicht zu Herrn Dr. Kahle, der sonst oft mit seinen klugen, kompetenten, bedachten Beiträgen überzeugt.
    Um Frau Dostahls Fahrradlicht-Problem zu lösen, sollte sie in einen der örtlichen Fachbetriebe gehen. Hier, in diesem Forum ist das wohl nicht zu machen.

    1. „Gibt es für Unverfrorenheit, Überheblichkeit und Arroganz eigentlich noch eine Steigerung?“
      Ja, Ihren Beitrag…

    1. Dirk Müller spricht in diesem Beitrag weder von Kommunalpolitikern, noch von Henstedt-Ulzburg.
      Auch weigere ich mich grundsätzlich, alle Politiker generell über einen Kamm zu scheren und nach den Taten weniger zu beurteilen. Das ist Stil der täglichen Boulevardpresse.

      Um auf unseren Bürgervorsteher zurück zu kommen, will ich eine Lanze für ihn brechen, in dem ich auf dessen politische Unerfahrenheit verweise. So ist er, wenn ich mich recht entsinne, ca. ein Jahr vor der Kommunalwahl, d.h. auch vor seinem Amtsantritt, überhaupt erst kommunalpolitisch aktiv geworden.

      Formal betrachtet, darf der Bürger von seinem Ersten erwarten, in erster Linie relativ parteineutral aufzutreten. Gleichzeitig ist der Bürgervorsteher Wegweiser und Vorbild für alle.
      Leider gelang es Herrn Uwe Schmidt bisher nicht, dieses Bild hinreichend zu vermitteln.
      Daran wird er arbeiten müssen.

    2. Lieber Herr Witte,
      ich habe lange nicht mehr einen derart differenzierten und objektiven Beitrag gelesen. Die Weisheit und das tiefe Verständnis der menschlichen Natur das Ihren Zeilen entspringt zeugt von der Tiefsinnigkeit und Erleuchtung eines Mannes der durch ganz Deutschland gefahren ist, die Gesinnung eines jeden Politiker auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene auf Herz und Nieren geprüft und für unwürdig befunden hat. Ich hatte selbst überlegt in die Politik einzusteigen und mich für die Gesellschaft einzusetzen, aber dank Ihrer Zeilen weiß ich nun dass ich unwiederbringlich in den Fängen finsterer Mächte gelandet wäre. Danke dass Sie mir meinen Seelenfrieden bewahrt haben.

      Haben SIe von Ihren Reisen noch weitere allgemeingültige Erkenntnisse über andere Bevölkerungsgruppen (Ausländer, Bankangestellte, Hartz4-Empfänger, Pädagogen, Rentner,…) gewonnen die Sie mit uns teilen möchten?

  14. Kann mir mal bitte jemand Licht ans Fahrrad machen? Wo ist der Unterschied zwischen dem damaligen Bürgervorsteher Carsten Schäfer der die damalige Bürgermeisterkandidatin Karin Honerlah im Wahlkampf unterstützte (Wahlstände, Veranstaltungen etc.) und dem jetztigen Bürgervorsteher Uwe Schmidt, der die jetzige Bürgermeisterkandidatin Susanne Bendfeldt unterstützt? Carsten Schäfer war damals sicherlich auch nur als „Parteikollege“ stets an der Seite von Karin Honerlah. Ich verstehe das nicht.
    Doris Dosdahl

    1. Vielleicht sollte ein BV dann immer ein Käppi tragen. In der Rolle des BV mit ebendieser Beschriftung, als Partei’ler eine Partei-Werbemütze. 🙂

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