Neue Attraktion für die Großgemeinde: In der Gartenstraße ist die erste autofreie Hauszeile Henstedt-Ulzburgs im Entstehen. Allerdings nicht ganz freiwillig. Eine Verkehrsinsel mit neu angepflanztem Baum sowie ein auf die Straße aufgepinselter Parkplatz versperren die Zufahrt zu den Stellplätzen der Reihenhäuser. Und das wird auch so bleiben: Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker lehnten in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses auf Empfehlung der Verwaltung mehrheitlich einen Antrag der Bauherrin ab, die Grüninsel samt Stellplatz zugunsten einer Zufahrt zu verschieben.
Bauamtsleiter Jörn Mohr hatte zuvor erklärt, dass die Grüninsel an genau diesem Standort notwendig sei, um eine verkehrsberuhigende Wirkung zu erzielen. Zudem sei die Grüninsel zuerst dagewesen, dem Häuslebauer habe deswegen schon bei Bauantragsstellung klar sein müssen, dass die Reihenhaus-Stellplätze nicht genutzt werden können.
Die Politik kommentierte den Wunsch auf Verschiebung der Pflanzinsel teils mit harschen Worten. So nannte Jens Iversen (BFB) den Antrag eine Frechheit und fügte hinzu: „Wie kann man so bescheuert sein, das ist unvorstellbar.“ Während Uwe-Köhlmann Thater (WHU) Jens Iversen beipflichtete, sorgten die Worte des BFB-Chefs bei CDU-Gemeindevertreter Jens Müller für Kopfschütteln: „Lassen Sie uns kein Schilda in der Gartenstraße machen! Dass wir vor dem Problem die Augen verschließen, kann ich nicht nachvollziehen.“
Laut Verwaltung ist die Bauherrin seit Oktober 2012 im Besitz einer Baugenehmigung für die Reihenhauszeile, allerdings nicht für die jetzt gewünschte Grundstückszufahrt. Auf der Fläche in der Gartenstraße, wo sich nun sechs Häuser aneinander reihen, stand zuvor ein einziges Einfamilienhaus.
Der mit den Stimmen von WHU, SPD und BFB bei Enthaltung der FDP und Gegenstimmen der CDU gefasste Beschluss, die Grüninsel dort zu belassen, wo sie jetzt ist, ist zwar „traurig für die Erwerber der Reihenhäuser“, wie Bauamtsleiter Mohr feststellte, freut allerdings die alteingessenen Anwohner der Gartenstraße: 20 Anlieger hatten vorab mittels Unterschriftenliste den Verbleib der Pflanzinsel am jetzigen Standort gefordert.
Christian Meeder
6. Oktober 2013
Eine Pflanzinsel die man nicht versetzen kann ?
So einen Kindergarten in der Gemeindepolitik..
Natürlich ist das ein Planungsfehler des Bauherrn keine Frage.
Nur gegen Erstattung der anfallenden kosten für das versetzen der Insel kann doch eine Genehmigung erteilt werden (versetzen in Richtung des Parkplatzes ).
Zitat:
„…Natürlich ist das ein Planungsfehler des Bauherrn keine Frage….“
Zitatende
Interessant…, Sie plädieren also für die „alte“ ääähhh „Dorfpolitik“, die über Jahrzehnte „funktioniert“ hat ? Erst „Tatsachen“ schaffen und dann wie „selbstverständlich“ ääähh.. „durchwinken“ lassen??
Könnte es sein, daß sich „der Wind etwas gedreht“ hat und das nicht nur als „laue Brise“?
Könnte die „unanständig nervig“ schnelle Internet-Nachrichten-Verbreitung etwa zu einem „Umdenken“ beitragen?? Fragen über Fragen….
In diesem „bedauerlichen“ „Einzelfall“…., vielleicht mal über Baulast „Feuerwehrzufahrt“ nachdenken?
Die Alternative wird jetzt sein – eine zugeparkte Spielstraße –
prima Lösung für die späteren Eigentümer
Ps: die alte Dorfpolitik kenne ich nicht .
Die „alte Dorfpolitik“ wird spöttisch auch „Ulzburger Recht“ genannt.
Dahinter verbirgt sich ganz einfach die Tatsache, ein Bauvorhaben ohne gültige (unangenehme?) Baugenehmigung zu beginnen, mit dem Ziel, sich die erwünschte Genehmigung später dann über „vollendeten Tatsachen“ quasi zu erpressen.
Das ist in Henstedt-Ulzburg in der Vergangenheit oft erfolgreich praktiziert worden.
Genau, Herr Kirmse ! Ganz genau damit hätte man rechnen müssen.
Ich kenne den Bebauungsplan nicht, aber es wird vermutlich verzeichnet sein, wo die Pflanzinsel sich befindet?! Wenn dann das Baugrundstück (absichtlich?) falsch geplant wird und man hofft, die Gemeinde ändert das nachträglich, dann hat man doch hoch gepokert und mußte mit einer Niederlage rechnen?!
Zitat: „die alteingessenen Anwohner der Gartenstraße“ die ja eine S P I E L S T R. gefordert hatten …. Gibt es (ausser evtl. Enkelkindern überhaupt Kinder in der Gartenstr.?) Verständlich, dass die Anwohner die Gartenstrasse nicht als Parkplatz für Bürgerhausveranstaltungen oder als Alternative zur Beckersbergstr. wollten, eine 30er Zone wäre sicherlich ausreichend gewesen. Andere Strassen in H-U sind sicherlich kinderreicher besiedelt und dennoch keine „Spiel“strassen“. Ist die Architektin die, die auch das tolle Mehrfamilienhaus an der Hbg Str baut (Bürgersteigkante) und diese Mehrfamilienhäuser in die Lindenstr gequetscht hat? Die Gemeinde erteilt Baugenehmigungen, die sicherstellen, dass der Ort immer häßlicher wird.
Schade Gemeinde Henstedt-Ulzburg, bin schon auf den nächsten Schandfleck gespannt.
“ Gibt es (ausser evtl. Enkelkindern überhaupt Kinder in der Gartenstr.?)“
Nein. Aufgrund des demographischen Wandels gibt es in der gesamten Gartenstraße keine Kinder mehr.
„eine 30er Zone wäre sicherlich ausreichend gewesen“
Richtig. Das ist sie ja in der Praxis auch. Kein Henstedt-Ulzburger, der etwas auf sich hält, schleicht auf diesem Schleichweg. Erfahrene Autofahrer wissen: Auch Usain Bolt ist zweifelsfrei mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs und schafft 100 Meter in 9 Sekunden.
„Andere Strassen in H-U sind sicherlich kinderreicher besiedelt und dennoch keine “Spiel”strassen”.“
Es stimmt: so einen kleinen Umbau für ein paar zehntausend Euro macht man vorrangig von der Zahl der angrenzenden Kinder abhängig. Es wird deshalb ein Kinderstopp für die Häuser an der Hamburger Straße angestrebt, um Schlimmeres zu vermeiden. Im Birkenhof dagegen kann in einigen Jahren die Spielstraße wieder aufgehoben werden. Die Gemeindeverwaltung führt dazu Kartei.
😀
mal abgesehen von der kuriosen Parkplatzsituation –
mir stellt sich die Frage
Wer erteilt eigentlich die Genehmigung zum Bau eines deratigen Monstrums an dieser Stelle.
Eine Baugenehmigung schließt auch die Fragen der Zuwegung ein.
Es muss sich also im Vorwege auch jemand darüber Gedanken gemacht haben.
Nach meiner Meinung reiht sich dieser Bau lückenlos in die aktuellen Bausünden unserer Gemeinde ein (siehe Via Regia – Hamburger Straße)
Begründet wird dieses von unserer Verwaltung mit der Neugestaltung des Ortskerns.
Schönen Dank auch..
Das kann so nicht weitergehen.
PS
Hoffentlich wird dem Willen der 20 alteingesessenen Anliegern entsprochen.
Baumann und Clausen lassen grüßen…