Wenige Stunden vor der Abstimmung über die Dauer-Vertretung für den suspendierten Bürgermeister Thorsten Thormählen ist die Wiederwahl von Elisabeth von Bressensdorf (CDU) alles andere als ausgemacht. Laut Norderstedter Zeitung kann die 68-Jährige nicht einmal sicher sein, alle Stimmen aus den eigenen Reihen zu bekommen:
„Sollte eine geheime Wahl beantragt werden, könnte es sogar passieren, dass Mitglieder der CDU-Fraktion nicht für ihre Parteifreundin votieren. Denn aus Kreisen der CDU war in den vergangenen Monaten immer wieder zu hören, dass manche Aktionen der stellvertretenden Bürgermeisterin als unglücklich empfunden werden“, teilte NZ-Redakteur Frank Knittermeier heute seinen Lesern mit. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten bereits vorher mitgeteilt, dass Mitglieder anderer Fraktionen gegen die CDU-Kandidatin votieren könnten.
Fällt von Bressensdorf durch, würde der ebenfalls am Abend zu wählende zweite stellvertretende Bürgermeister das Rathaus-Ruder übernehmen. Für diesen Posten nominiert ist WHU-Chef Wilhelm Dahmen. Dahmen hatte die Amtsgeschäfte nach der Suspendierung Torsten Thormählens Anfang 2012 schon einmal kurzzeitig übernommen, wurde dann allerdings von CDU, SPD und BFB abgewählt und durch von Bressensdorf ersetzt.
Geht auch Dahmens Wahl schief, bliebe für den Posten noch SPD-Mann Siegfried Ramcke übrig. Der Elektromeister stellt sich für die Sozialdemokraten als dritter stellvertretender Bürgermeister zur Wahl. Sollte es Ramcke tatsächlich auf den Interims-Chefposten schaffen, steht möglicherweise ein temporärer Umzug des Chefsessels an. Ramcke hatte sich im Wahlkampf für einen Bürgerservice im Ortsteil Henstedt mit festen Sprechzeiten der Gemeindeverwaltung stark gemacht.
Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten werden noch am Abend vom Ausgang des Wahlmarathons berichten, der heute um 19.30 Uhr im Ratssaal beginnt.
Christian Meeder
18. Juni 2013
Abwarten, wie es denn nun tatsächlich ausgeht. Wir als Wähler hatten es vorher in der Hand für bestimmte Konstellationen in der Gemeindevertretung zu sorgen. Nun ist es an den Parteien/Gruppierungen Weitsicht zu zeigen und nach Kompetenz und nicht Persönlichkeit zu urteilen.