Ein reichlich unbefriedigender Auftritt von Verwaltungsmitarbeiter Rolf Gramckow in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses: Dem gemeindlichen Umweltfachmann war in der April-Sitzung des Gremiums aufgetragen worden, alles Erdenkliche zum Schutz der unweit der CCU-Baugraube stehenden Rotbuche zu veranlassen. Wie berichtet, hatte Gramckow dem Ausschuss im April über ein vom CCU-Bauunternehmen Ten-Brinke bezahltes Gutachten berichtet, das die Abholzung des über 100-jährigen Baumes empfiehlt – wegen Pilzbefalls.
Nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen könne der Baum vielleicht noch zehn Jahre durchhalten, soll darin zu lesen sein. Mehrere Mitglieder des Fachausschusses zeigten sich in der April-Sitzung einigermaßen überrascht von der Aussage des Gutachtens.
Als der Ausschussvorsitzende Horst Ostwald (SPD) nun nachfragte, ob es denn jetzt irgendwelche Erhaltungsmaßnahmen für den Baum gebe, kam von Gramckow nur ausweichendes Unverbindliches: Der Verwaltungsfachmann gab Sätze von sich wie: „Viel wird man nicht tun können“, „Wenn ich eingreife, wird es vielleicht noch schlimmer“ oder „Weiß nicht, was ich machen soll.“
Klarer waren seine Aussagen nur bezüglich der Rechtmäßigkeit der dicht an der Buche abgestellten Baucontainer. Das habe alles seine Ordnung. Denn die Container würden schließlich nicht in die unversiegelte Fläche hineinragen, und bei einem in den Boden eingelassen Schmutzwasserkasten werde auch nur die bereits versiegelte Fläche tangiert, erzählte Gramckow.
Doch was wird jetzt konkret für den laut Gutachten kranken Baum-Methusalem getan? Eine telefonische Nachfrage bei Rolf Gramckow am Freitagvormittag blieb ohne Erfolg. Der Verwaltungsmann hat heute Urlaub genommen. Montag soll er aber wieder im Rathaus sitzen: Die HU-Nachrichten bleiben dran!
Christian Meeder
10. Mai 2013
Als Erstes könnten die deutlich unter der Baumkrone aufgestellten Container entfernt werrden. Diese stehen zwar auf versiegeltem Boden, der aber trotzdem mit einer andauernden Belastung durch die Container zusätzlich belastet wird.
Die Nähe zur Baugrube des CCU verändert sicherlich die Grundwassersituation nachhaltig! Daher sollte eine von Fachleuten, es gibt ja externe Umweltberater, eine angemessene Wasserversorgung sichergestellt werden! Damit könnte dann ein Gutachten einer NICHT vorbelasteten Stelle angefertigt werden.
Allerdings steht weiterhin zur Frage, ob dieses überhaupt von Verwaltung und Politik unterstützt wird. Schön wäre es, eine wie auch immer geartete Entscheidung offen zu kommunizieren, aber dazu gehört Rückgrat – und das kurz vor der Wahl?!
….. tja…, wie man’s nimmt… Vom „Nutznießer“ beauftragte Gutachten können schon mal „tendenziell“ sein….
Nahezu 30% aller älteren Buchen, besonders (aber nicht nur) im urbanen Raum sind vom Riesenporling befallen.
Dieser Pilz entwickelt sich jahrzehntelang unbemerkt in der Tiefe des Wurzelwerkes, meist an beschädigten oder abgestorbenen Wurzeln.
Kommen keine weiteren oberirdische Umwelteinflüße (Bodenverdichtung, Eingrenzung des Wurzelbereiches durch Bodenversiegelung) hinzu, bildet der Baum zusätzliche „Stützwurzeln“, sogenannte Adventivwurzeln aus und ist auch bei Pilzbefall standfest.
Adventivwurzeln bei Buchen sind leicht als starke, sternförmig vom Stammfuß ausgehende, u.U. mehrere Meter oberirdisch verlaufende Wurzel zu erkennen.
Gibt es dann irgendwann erkennbare Kronenschäden oder Totholzbildung in der Krone, muß der Baum gefällt werden.
Haarig wird es, wenn ein pilzbefallener Baum nicht in der Lage war, „rechtzeitig“ Adventivwurzeln auszubilden. Der Baum kommt dann, einfach ausgedrückt, „schlank und rank“ ohne erkennbare größere Wurzelansätze aus der Erde. Hier kann der Pilz, vom Stammfuß kegelförmig nach oben ausgehend, das Innere nachhaltig zerstört haben (auch „Weißfäule“ genannt) . Oft, jedoch leider nicht immer, sind die großen braunen halbmondförmigen Fruchtkörper des Pilzes außen am Stamm zu sehen.
Ein solcher Baum kann auch bei einer prächtig erscheinenden Krone blitzartig umstürzen, dazu braucht es noch nicht einmal einen großen Sturm…
Der Zustand der besagten Buche läßt sich wohl nur durch ein zusätzliches unabhängiges Gutachten (Landesforsten, zertifizierter Baumdoktor usw. ) nachweisen.
Eine 100 Jahre alter Baum mit Pilzbefall erholt sich nicht wieder, aber es wäre schön, wenn er so lange wie möglich stehen bleiben könnte.
Wenn die Buche mit event. Baumgärtnerischen noch10 Jahre Sicher stehen kann. Dann sollte sie dieses auch tun . Manchmal erholt sich ja eine Pflanze wieder.
Neubau am Kronskamp:
Sind die nächsten alten und geschützten Bäume fällig?
Erneut sind den Ort prägende Bäume in Gefahr.
Es ist nicht zu glauben.
Man lernt wohl nicht in H-U.
Mehr auf der facebook Seite der WHU.
http://www.facebook.com/pages/WHU-W%C3%A4hlergemeinschaft-Henstedt-Ulzburg/481231761890274
Da ist der Herr vielleicht schon der <normativen Kraft des Faktischen< erlegen.
Zitat
“ Der Verwaltungsfachmann gab Sätze von sich wie: „Viel wird man nicht tun können“, „Wenn ich eingreife, wird es vielleicht noch schlimmer“ oder „Weiß nicht, was ich machen soll.“
Hier hat wohl nach dem “ Peter-Prinzip “ jemand die höchste Stufe seiner Inkompetenz erreicht