CDU: Mit Neubaugebieten gegen den demographischen Wandel?

Der neuer Ortsteil Beckershof sei dringend notwendig, Henstedt-Ulzburg überaltere und müsse deswegen attraktiven Wohnraum für junge Familien bereitstellen. So in etwa verteidigten Christ- und Freidemokraten sowie der damalige Bürgermeister Volker Dornquast vor der Kommunalwahl 2008 ihr Festhalten an dem Mammutprojekt, bei dem Platz für bis zu 5000 Neubürger geschaffen werden sollte.

Die Wähler indes mochten der Argumentation nicht so recht folgen und machten in nie gekannten Ausmaß ihr Kreuz bei den Parteien, die einen Stopp der Planungen versprachen. Und WHU und SPD hielten nach dem Wahltag tatsächlich Wort und so durchstreifen weiterhin Rebhuhn und Uhu die Acker- und Wiesenflächen im Westen der Gemeinde.

Drei Monate vor der nächsten Kommunalwahl will die CDU nun der Öffentlichkeit die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe präsentieren, die sich seit gut zwei Jahren mit dem Thema der alternden Gesellschaft auseinandersetzt. „Demografischer Wandel – aber Henstedt-Ulzburg wächst!“, lautet der Titel der morgigen (Donnerstag 7. Februar)  CDU-Infoveranstaltung um 19:30 Uhr im Hotel Scheelke.

Fraglich ist, ob im Vergleich zu 2008 eine Neujustierung der CDU-Position erfolgen wird.

Dabei scheint führenden CDU-Leuten durchaus klar zu sein, dass eine Ausweisung von immer neuen Baugebieten auf der grünen Wiese auf die Dauer nicht der richtige Weg sein kann, um auf die demografischen Herausforderungen zu reagieren.

Das zeigte sich zumindest am Sonntag beim CDU-Treff zur geplanten Manke-Bebauung am Pinnau-Biotop. Dort präsentierte gleich zu Beginn der  Gemeindevertreter Dietmar Kahle den Besuchern die Henstedt-Ulzburger Alterspyramide. Er selbst sei vor 18 Jahren hergezogen und sein Jahrgang stelle mittlerweile die stärkste Alterskohorte. Mit Blick auf den schmalen Stamm der ‚Pyramide’ erklärte der  Politiker dann,  dass man dafür Sorge tragen müsse, dass junge Leute nach Henstedt-Ulzburg kommen, „deswegen überhaupt das Baugebiet“.

Als die Henstedt-Ulzburger Nachrichten nach der Veranstaltung allerdings bei Kahle nachhakten und wissen wollten, ob denn in 20 Jahren, wenn die Neubürger nicht mehr jung sind, das Spiel von vorn beginne und die nächste Wiese bebaut werden müsse, um dann ebenfalls wieder junge Familien nach Henstedt-Ulzburg zu holen, räumte der CDU-Mann ein, dass so eine Politik auf die Dauer nicht nachhaltig sein könne. Man wisse aber nicht was in 20 Jahren sei, schob Kahle noch hinterher.

cm

6.2.2013

21 thoughts on "CDU: Mit Neubaugebieten gegen den demographischen Wandel?"

  1. Wenn der CDU und der FDP als regionale Reaktion auf den demografischen Wandel nur Manke-Neubauten und das CCU einfallen, dann war die Abstrafung bei der letzten Kommunalwahl meines Erachtens mehr als berechtigt. Nur damit wir das mal richtig einsortieren: „Unser“ deutscher Demografischer Wandel heißt, dass der Altersschnitt der Gesellschaft in Richtung „alt“ tendiert, weil es immer WENIGER junge, und immer MEHR ältere Menschen gibt. Wir brauchen ergo nicht mehr Wohnraum für junge Familien (davon gibt es H-U durchaus schon mehr als genug), sondern wir brauchen vor allem eine Infrastruktur, die der Spreizung der Lebensalter und deren quantitativen Häufungen gerecht wird. Wir brauchen intelligente Ideen, wie wir eine attraktive Gemeinde für Jung und Alt sein können. Davon sehe ich derzeit nicht besonders viel.

    1. Sehr treffend. Die Schaffung von neuem Wohnraum ist in HU sicherlich nicht notwendig. Vielmehr sind es Aufgaben, wie die Schaffung von Hortplätzen, von Arbeitspätzen im Gemeindegebiet, Optimierung des ÖPNV, sinnvollen Verkehrswegen…. die die Attraktivität einer Gemeinde auch für Familien bestimmen. Wenn die örlichen Möglichkeiten vorhanden sind, kann auch ein Teil der Jugendlichen vor Wegzug aus der Gemeinde „bewahrt“ werden. Wenn ich an die letzte Bürgermeisterwahl denke, gab es nur einen Kandidaten, der dieses in seinem Programm hatte.

  2. …dass die Partei eines Bauunternehmers als Rezept zur Lösung der demografischen Probleme anbietet: „Wir müssen immer mehr Neubauten errichten….“, sollte eigentlich nicht verwundern, sondern bestätigt nur die bisherige Handlungsweise der CDU im Ort.

    Dass diese Politik nicht nachhaltig ist räumt selbst Dr.Kahle (CDU) ein. Aber warum handelt er dann anders und proklamiert die Schaffung immer weiterer Neubauten als Mittel gegen den drohenden Leerstand bestehender Gebäude durch die natürliche Fluktuation?

    Diese Gebäude sind mit ihren oft schönen Grundstücken meist sogar besser geeignet, Raum für junge Menschen mit Kindern zu bieten, als die vielen oft monotonen kleinen Reihenhäuser, die hier aus dem Boden gestampft worden sind. Viel Grün ist dadurch bereits zerstört worden.

    Klar, dass bestehende, ältere Häuser oft energetisch saniert und modernisiert werden müssen, aber das ist für viele kein Hindernis und in der Regel günstiger als ein Neubau.
    Zudem ist eine altersmäßige Durchmischung, die sich dann ergeben würde, für uns alle sicher von Vorteil.

  3. Kann es sein, daß sich der/die Normalbürger/in nur gegen die Bebauung des Biotops wendet, aber nicht gegen Bebauung generell? Das Biotop trägt immerhin zum „Grünen“ bei, mit sich die Gemeinde gern schmückt. M.E. ist eine Bebauung des Biotops nicht wünschenswert, weil die lärmarmen Grünzonen im Herzen der Gemeide immer weniger werden.

  4. Hallo Herr Holowaty,
    nun sind sie ja recht neu in der Politik und kennen offensichtlich nicht die Argumentation der WHU zu Beckershof, zum CCU usw.. Genau diese vorausschauende Politik, die sie nun nach HU bringen wollen, verfolgt die WHU schon seit Langem, beim damals geplanten Riesenbaugebiet Beckershof auch mit entsprechenden politischen Mehrheiten und einer klaren Abkehr von diesem Projekt nach der letzten Kommunalwahl.

    Wir lehnen auf dem Wagenhuber-Gelände nicht Wohnbebauung ab, sondern wollen zuvor die verkehrlichen Folgen untersucht haben, dies haben wir ebenso beim CCU gefordert. Ein Ortsentwicklungskonzept wurde von uns bereits vor Jahren beantragt. Die Erarbeitung des Strategiepapiers scheiterte im verantwortlichen Ausschuss bislang leider, weil man sich mit dem CCU und anderen Planungen lieber beschäftigt, als sich der Zukunftsaufgabe anzunehmen und eine Struktur zu schaffen.

    Das Wachstumsbestreben in Richtung Beckershof hätte HU nicht nur finanziell erdrückt. Weniger ist manchmal mehr.
    Daher ist der WHU auch nicht Wachstum um jeden Preis wichtig.
    Die von Ihnen gepriesene weitere Urbanisierung hätte deutliche Folgen für die „Gemeinde im Grünen“. Das Grüne möchten viele Menschen hier im Ort nicht künftig mit der Lupe suchen müssen. Es war für Viele ein Grund, sich hier anzusiedeln.
    Den Artikel aus der Segeberger Zeitung zum Thema „Brauchen wir immer weitere Neubaugebiete?“ finden Sie ab sofort unter
    http://www.w-h-u.de

    1. Hallo Verena,
      hast du eigentlich zwei- oder dreimal auf der grünen Wiese in Henstedt-Ulzburg neu gebaut?
      Doris Dosdahl

  5. Wer junge Menschen in einer Stadt oder Region halten oder für sich gewinnen möchte, muß ein attraktives Umfeld zu bieten. Dazu gehören aber leider eben nicht 30, 40 Jahre alte Mittelreihenhäuser mit heute nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung und Grundriß. Wer sich dauerhaft für einen Wohnort entscheidet, wird auch zeitgemäß leben wollen. Dazu wird es eine Kombination von Neubau einerseits und Modernisierung oder Ersatz des Bestandes andererseits brauchen.

    Daher gehen diese Diskussionen oftmals am Punkt vorbei. Frau Honerlah und die WHU neigen ja immer wieder ein wenig zu „Fundamentalablehnung“ von Wachstum (außer natürlich, wenn ihre eigenen Mitglieder als Projektentwickler ein Mehrzweckhallenprojekt initiieren, dann wird es natürlich befürwortet, ohne daß der Standardeinwand „das verursacht mehr Verkehr“ kommt – wobei dieses bestimmte Projekt den Begriff „Leuchtturmprojekt“ übrigens durchaus verdient hat).

    Während die demographische Vergreisung bereits viele Gemeinden auch im Kreis Segeberg voll erfasst hat, hat Henstedt-Ulzburg als Wachstumsregion an der Achse A7 durchaus Chancen, von der weiteren Urbanisierung zu profitieren. Wenn Hamburg gut erreichbar wäre, zB innerhalb von 20-30 Minuten per Bahn, hat eine Gemeinde „im Grünen“ auch bei jungen Menschen und jungen Familien sehr gute Chancen.

    Es ist aber auch eine demographische Tatsache, daß junge Menschen nun mal irgendwann älter werden – im allgemeinen um 1 Jahr innerhalb von 12 Monaten. Wer nun also langfristig in einer insgesamt alternden Gesellschaft eine ausgewogene Altersstruktur behalten will, kommt an Wachstum, am konsequenten Werben um Neubürger nicht vorbei. Das ist keine politische Aussage, sondern eine rein statistische, rein rechnerische.

    Das heißt aber (und das gilt für die Manke-Pläne ähnlich wie für’s CCU, für das Wagenhuber-Gelände, für die Mehrzweckhalle und das NETTO-Auslieferungslager): die Infrastruktur muß mitwachsen – und zwar nicht erst im Nachhinein, sondern vorneweg. Verkehrswege und Verkehrsanbindungen, Schul- und Kultureinrichtungen, Verwaltung und öffentliche Dienste – was im Volksmund heißt „von nichts kommt nichts“, bedeutet übersetzt: „wer wachsen will, muß ERST investieren“. Gerade bei Verkehrswegen sind Anpassungen sehr langwierig – hier ist es besonders schwer, auf neuen Bedarf zeitnah zu reagieren. Eine Kita kann innerhalb von einem Jahr eröffnet werden, eine Straße braucht leicht 10 und mehr Jahre.

    Dazu muß man dann auch den Mut haben und nicht das „Katze-beißt-sich-in-den-Schwanz“-Spiel spielen. Wenn man zuerst die Einnahmen und danach die Investitionen haben will, dann führt das zu endlosen Staus, Verkehrschaos, nicht ausreichenden Kitas, schlecht ausgestatteten Schulen, fehlenden Arbeitsplätze usw.

    Deshalb ist es mir wichtig, in der kommenden Legislaturperiode einen klaren Schwerpunkt auf eine vorausschauende Wachstumsplanung zu legen, auf einen durchdachten Ausbau der gemeindlichen Infrastruktur.

    Die Gemeinde muß hier mehr agieren anstatt nur zu reagieren.
    Das wird eine wesentliche Aufgabe der nächsten Gemeindevertretung.

    1. „Dazu gehören aber leider eben nicht 30, 40 Jahre alte Mittelreihenhäuser mit heute nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung und Grundriß.“

      Hallo Herr Holowaty,
      die Grundrisse haben sich nicht wesentlich verändert. Die Ausstattung ist nachrüstbar (Sanierung). Da muss nichts abgerissen werden.
      In Hamburg stehen Reihenhaussiedlungen (z.B. Franksche Siedlung in Klein Borstel/Fuhlsbüttel), die sind fast 80 Jahre alt und werden durch alle Altersklassen hindurch genutzt. Da gibt es keinen Leerstand.

      Also, Herr Holowaty, warum sollen nun wesentlich jüngere Reihenhäuser in Henstedt-Ulzburg Ihrer Meinung nach nicht mehr zeitgemäss sein?

    2. Frau Honerlah und Herr Holowaty widersprechen sich ja gar nicht. 😉 Das freut mich umso mehr, im Grunde schreiben hier ja grad alle dasselbe: Bestand modernisieren und dort, wo das nicht möglich ist, Abriß und/oder Neubau. Und daß endlich mal die Infrastruktur angepaßt werden muß, das bestreitet anscheinend auch niemand. Dann müssen diese Dinge ja „nur noch“ umgesetzt werden…

    3. „Wenn Hamburg gut erreichbar wäre, zB innerhalb von 20-30 Minuten per Bahn, hat eine Gemeinde “im Grünen” auch bei jungen Menschen und jungen Familien sehr gute Chancen.“

      Sie bleiben viel zu sehr im Konjunktiv. Hamburg ist nicht gut erreichbar per Bahn. Sie kennen doch selbst die Fahrtzeiten – es sind 50 bis 60 Minuten bei ein- bis zweimal umsteigen. Sie sind aus Lübeck schneller (43 Minuten Bahnhof-Bahnhof) in Hamburg als aus Henstedt-Ulzburg (54 Minuten). Henstedt-Ulzburg „funktioniert“ mit Auto und ohne Auto sind Sie furchtbar aufgeschmissen. Sie brauchen eine Klientel im Ort, die sich das leisten kann und will! und zwar auch in Zukunft, wenn der Spritpreis meinetwegen bei 3,00 €/l liegt. In der Hinsicht gibt es andere Orte im Speckgürtel, die doch deutlich zukunftssicherer sind.

      „Es ist aber auch eine demographische Tatsache, daß junge Menschen nun mal irgendwann älter werden – im allgemeinen um 1 Jahr innerhalb von 12 Monaten. Wer nun also langfristig in einer insgesamt alternden Gesellschaft eine ausgewogene Altersstruktur behalten will, kommt an Wachstum, am konsequenten Werben um Neubürger nicht vorbei. Das ist keine politische Aussage, sondern eine rein statistische, rein rechnerische.“

      Das ist eine politische Aussage. Wäre die Altersstruktur heute ausgewogen, dann würden auch viele Leute im Ort sterben, die Wohnungen frei und junge Menschen einziehen – ganz ohne viele Neubauten. Was Henstedt-Ulzburg aber heute hat, ist bereits eine unausgewogene Altersstruktur – gerade durch die großen Bautätigkeiten. Die wenigsten der zigtausend Reihenhauszeilen sind an Leute über 50 gegangen. Die Alterspyramide ist durch die große Expansion in kürzester Zeit verzerrt worden. Sie können darauf nicht dauerhaft reagieren, indem Sie den gleichen Fehler einfach immer noch größer machen. Irgendwann kommt der Absturz. Oder das Wachstum geht solange weiter, bis die einstigen Käufer unter der Erde liegen und ich keine neuen Wohnungen brauche, um frischen Platz für die Altersgruppe der 30-45-jährigen zu schaffen. Das wird aber noch ein paar Jahrzehnte dauern.

      „Die Gemeinde muß hier mehr agieren anstatt nur zu reagieren.“

      Die Gemeinde agiert doch – aber eben nur auf einer Seite der Medaille. Wie Sie schon richtig sagten, lässt sich Infrastruktur nicht von heute auf morgen erweitern. Da der Handlungsstau sich aber schon einige Zeit aufgebaut hat, wird auch die nächste Gemeindevertretung erst einmal reagieren müssen.

    4. Dazu gehören aber leider eben nicht 30, 40 Jahre alte Mittelreihenhäuser mit heute nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung und Grundriß.”

      Waren Sie einmal in den Häusern ?
      Dann sollten sie eigentlich wissen das die Wohnungen durchaus mithalten können . Dazu kommt das ruhige aber zentrale Umfeld.

      und bei den meisten ein nach heutiger Zeit großer Garten

      abgesehen davon ist die Siedlung eigentlich ein Städtebauliches Denkmal
      Sie zählte seinerzeit zu dem größten Bauvorhaben Schleswig-Holsteins

  6. Naja will denn ernsthaft irgendwer, daß in Henstedt-Ulzburg Hochhäuser gebaut werden? Damit vergrault man doch erst recht den durchschnittlichen Henstedt-Ulzburger, egal welcher Altersklasse! Und die Altersklasse 20-30 zieht doch (größtenteils) eh erstmal nach Hamburg.

    1. Lieber Herr Kirmse, Hochäuser sind mit Sicherheit keine Alternative zu den geplanten Neubaugebieten auf der grünen Wiese. HU kann sicherlich noch einige Jahre Wachstumspotenzial aufweisen bevor auch hier die Einwohnerzahlen sinken werden.
      Politiker sollten daher nachhaltig planen. Die „alte“ CDU-Landesregierung hat Kommunen bereits Informationsmaterial und HIlfsmittel zur Verfügung gestellt: Immer mehr Bebauung an der Peripherie schafft immense zukünftige Unterhaltungs- und Sanierungskosten der technischen Infrastruktur. Günstiger ist die maßvolle innerörtliche Entwicklung. Die trägt auch dazu bei, dass es nicht zu großem Leerstand in alten Baugebieten kommt. Alte Wohngebäude aus den 50er und 60er Jahren sind meist für heutige Wohnverhältnisse unattraktiv und werden Neubauten weichen. Eine vernünftige Ortsplanung wird Altbestand und Neubauvorhaben in Einklang bringen.
      Entschuldigen Sie bitte, dass der Link nicht funktioniert, Sie können den Artikel demnächst unter http://www.w-h-u.de lesen.

  7. Liebe Frau Honerlah,

    der Link funktioniert nur, wenn derjenige Abonnent oder registrierter Nutzer der Segeberger Zeitung ist.

  8. Guten Morgen,
    hier die brandaktuelle Meldung aus der Segeberger Zeitung von gestern:
    http://sz-epaper.de/sixcms/detail.php?id=282674
    Die Hoffnung bleibt „Neue Bürger in Neubaugebieten bringen neue Einnahmen (bringen aber keine neuen Kosten?).“ Die Erkenntnis, dass diese Rechnung nicht und keinesfalls dauerhaft aufgeht, möchten einige Entscheidern von heute immer noch nicht wahr haben. Deshalb bauen wir auch morgen noch Reihenhäuser, Doppelhaushälfen und Einfamilienhäuser, die erkennbar schon heute nicht dem Wohnraumbedarf entsprechen.
    Gute Nacht.

    1. Ich bin ein städtebaulicher Laie und stelle deshalb die laienhafte Frage:
      was geschieht mit den Einfamilienhäusern, den Doppelhaushälften und den Reihenhäusern, die durch den biologisch bedingten Abgang der alten Leute frei werden? Abriss oder Wiederbenutzung durch junge Leute?

      1. Da müssen die alten Leute erst einmal drin bleiben wollen. Man kann schon begründet daran zweifeln, dass 1-2 alte Leute den gleichen Platzbedarf haben wie eine vierköpfige Familie. Mancher bleibt vermutlich einfach wohnen und muss dann 150 Quadratmeter allein bewirtschaften, andere wollen umziehen.

      2. Hallo Herr Dultz,
        z.Zt. kann man beobachten, dass ältere Einzelhäuser, die stetig gepflegt wurden und über eine gute Bausubstanz verfügen, schnell wieder verkauft werden können.

        Andere Häuser stehen aufgrund schlechter Substanz, und meist damit einhergehender unangemessener Preiserwartungen der Eigentümer, zu lange leer. Die Folge von Leerstand ist sehr oft leider Abriss. Was dann folgt, sehen Sie am Paradebeispiel Hamburger Straße 45 🙁 .

        Was Reihenhäuser betrifft, werden wir möglicherweise in den nächsten Jahren in der großen Reihenhaussiedlung im Beckersbergring erleben können. Dort stehen mehrere Reihenhäuser teilweise schon im dritten Jahr leer.
        Eigentümer der insgesamt deutlich über 100 Reihenhäuser ist eine Immobiliengesellschaft aus Süddeutschland. Diese macht keine Anstalten die Leerstände neu zu vermieten. Auch scheint der Eigentümer keinen Wert mehr auf Pflege der Anlage und Häuser zu legen.

        Was wird das wohl zur Folge haben?

        1. Der Eigentümer bietet z.Z. die Häuser in der Siedlung den Mietern zum Kauf an. zu Preisen zwischen ca.125-155tsd €.
          Deswegen der Leerstand.
          Leere Wohnungen sind wahrscheinlich einfacher an den Mann/Frau zu bringen

          1. Hallo Herr Daberkow,
            es ist leider nicht ganz richtig, was Sie schreiben.
            So existiert kein konkretes Angebot an die Mieter der Reihenhäuser im Beckersbergring.
            Bisher wurde lediglich abgefragt, ob die Mieter ein Kaufinteresse zu einem bestimmten Preis hätten. Dabei wurden meines Wissens zwei Preiskategorien zu Grunde gelegt, die sich nach dem jeweiligen Modernisierungsstand richten: 125tsd. EUR oder 155tsd. EUR.

            Darüber hinaus hat die Eigentümergesellschaft unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie einen Verkauf „en Block“ vorziehe.

            Nun darf darüber spekuliert werden, an wen endgültig verkauft wird und was ggf. mit den Reihenhäusern im Beckersbergring in Zukunft geschieht. Kommt vielleicht auch auf den vorliegen B-Plan oder dessen Änderung an.

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