Fußballer im Pech – Schiedsrichter Glowatzka entscheidet die Partie

Das hatten die Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg wirklich nicht verdient.  Nach einer schlechten ersten Halbzeit mit individuellen Fehlern, hatte das Team von Trainer Jens Martens  nach dem Wechsel zum Sturmlauf geblasen und gegen den Meisterschaftsfavoriten der Schleswig-Holstein-Liga , den SV Eichede,  den 0:2-Rückstand durch Treffer von Niels Niedermeyer (51.;   per Strafstoß) und Pierre Hallé mit einem wunderschönen Flugkopfball  (67.) legalisiert. Aufopferungsvoll hatte das Team dann 20 Minuten lang das Remis gegen wütend anstürmende Stormarner  verteidigt, um in den Schlussminuten durch zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen  auf die Verliererstraße zu geraten.

In der 87. Minute noch hatte Nachwuchsmann Samir Kabashi selbst die Chance gehabt, den dritten Treffer für den SVHU zu erzielen. Der junge Mittelfelspieler wurde im Strafraum in aussichtsreicher Position im letzten Moment abgeblockt. Im Gegenzug ließ der ansonsten souveräne Unparteiische Frederik Glowatzka (TSV Schilksee) ein Foulspiel der Gäste im Strafraum an Pierre Hallé ungeahndet, so dass der frei stehende Zakaria Salhi nur noch einschieben brauchte. Dass der Spielleiter wenig später Vincent Niemeyer mit der gelb-roten Karte bedachte und vom Feld schickte, erregte die Gemüter der SVHU-Verantwortlichen zusätzlich.  Ähnliches hätten sich die Anhänger der Henstedt-Ulzburger auch für Eichedes Keeper Tom Pöhls vorstellen können, der in der 45. Minute Dominik Brackelmann rüde attackiert hatte, aber ungestraft blieb. Der Verteidiger  humpelte mit einer schweren Schienbeinprellung vom Feld. Im zweiten Abschnitt holte Pöhls dann elfmeterreif  als vermeintlich letzter Mann Tobias Wittke von den Beinen. Der fällige Strafstoß brachte zwar den Anschlusstreffer für die Hausherren, eine persönliche Strafe kassierte Pöhls aber wieder nicht.

Drei Stunden vor Spielbeginn hat Fußball-Manager Oliver Wegmann via Facebook angekündigt, dass die Schleswig-Holstein-Liga-Partie  des SV Henstedt-Ulzburg gegen den SV Eichede auf dem Kunstrasenplatz an der Theodor Storm Straße stattfinden würde. Der durch den andauernden Regen der letzten Tage aufgeweichte Rasenplatz am Schäferkampsweg  würde einen regulären Spielbetrieb nicht zulassen. Der Umzug auf den nur wenige Schritte entfernten Allwetterplatz hätte sich für die Kellerkinder aus Henstedt-Ulzburg fast gelohnt.

Der erste Nackenschlag ereilte die Hausherren schon nach acht Minuten, als Eichedes Mittelstürmer Jan-Henrik Schmidt einen kapitalen Schnitzer von André Zick, dem eine Faustabwehr völlig misslang, zur 1:0 Führung nutzte. Wenig später „schlief“ nach einer Ecke Routinier Benoit Kuate Nzuakue und ließ Ole Rienhoff unbedrängt zum Kopfball kommen (16.), der Favorit führte 2:0. Bis zur Pause dominierten die Gäste mit „gefühlt 70 Prozent Ballbesitz“ doch auch wenn dem SVHU die Grundordnung fehlte und nur wenige Angriffe die Mittellinie passierten, war das Tor von André Zick kaum noch in Gefahr.

Der eingewechselte Sascha Schwarzwald, der in der Spitze nicht nur ackerte und Bälle fest machte, sondern auch seine Nebenleute inspirierte, blies dann nach der Pause zur Aufholjagd.

Jens Martens war nach dem Abpfiff niedergeschlagen. „Es ist bitter, das meine Mannschaft, die aufopferungsvoll gekämpft hat, für diese tolle Moral am Ende nicht belohnt wurde. Leider haben wir nach dem Ausgleich ein wenig die Ordnung verloren und sind sehr unter Druck geraten. Vor dem Führungstreffer der Gäste habe ich aber ein klares Foulspiel gesehen. Meine junge Mannschaft wird auch aus diesem Spiel lernen.“

SV Henstedt-Ulzburg:  Zick – Brackelmann (45. Tiedemann) , Geertz, Kuate-Nzuakue, Niemeyer – Wittke (90. Türkoglu), Niedermeyer, Kabashi, Schauer (45.  Schwarzwald) – Halle`-Pajewski.

SR: Glowatzka (Kiel)

Zuschauer:  150

Tore: 0:1 Schmidt  (8.), 0:2 Rienhoff (16.), 1:2 Niedermeyer (51. Foulelfmeter), 2:2 Hallé (67), 2:3 Salhi (88.), 2:4  (90./ +1) Hinkelmann

Gelb-Rote Karte: Niemeyer (87. Foulspiel).

Joachim Jakstat

7.10.2012

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