34:33 – Kein Handball-Leckerbissen, aber an Dramatik kaum zu überbieten. Frogs ringen Mindens Bundesliga-Reserve mit Energie und Leidenschaft nieder.

Drei Sekunden waren noch auf der Uhr, als Mindens Coach Aaron Zierke seine letzte Auszeit nahm und seinen Akteuren den finalen Spielzug diktierte, um wenigstens noch einen Punkt im Handball-Drittliga-Duell beim Tabellenführer SV Henstedt-Ulzburg zu retten. Doch SVHU-Keeper Stephan Hampel hatte keine Mühe, den aus zehn Metern Distanz abgefeuerten Ball zu entschärfen.

Hampel, der nach acht Minuten für den glücklosen Jan Peveling zwischen die Pfosten gerückt war, machte den Unterschied in einer über 60 Minuten unterhaltsam, aber nur selten hochklassigen Partie zweier Teams, die sehr gut aufeinander eingestellt waren: Mit insgesamt 17 Paraden hielt der Jura-Student seinen Vorderleuten den Rücken frei. Die hatten vor allem in der ersten Halbzeit zunächst selten konsequenten Zugriff auf die Angreifer der Gäste. Mangelnde Aggressivität gegen Mindens Rückraumschützen und sträflich freie gegnerische Kreisläufer erschwerten dem SVHU-Keeper seine Arbeit.

Das besserte sich nach der Pause, doch nun sorgten ein Dutzend Ballverluste infolge technischer Fehler für viele leichte Gegenstoß-Treffer der Mindener, die beim Stand von 19:23 (34.) schon „gezähmt“ schienen. Doch Zierkes junge Burschen bäumten sich auf, angeführt von den überragenden Artjom Antonevitch (zwölf Treffer) und Christopher Kunisch (neun), und glichen wenig später zum 26:26 ( 42.) und später noch einmal zum 29:29 (50.) aus.

Zu diesem Zeitpunkt stand das Spiel auf des Messers Schneide. „Wir hatten mehrfach die Chance, die Partie zu kippen“, beklagte sich Zierke in der anschließenden Pressekonferenz über die mangelnde Cleverness seiner Akteure in dieser Spiel entscheidenden Phase. Der ehemalige Bundesliga-Spieler, der im benachbarten Kaltenkirchen aufgewachsen ist und beim Norderstedter SV das Handball-Einmal-Eins erlernte, musste anschließend mit ansehen, wie die Frogs durch Treffer von Christoph Wischniewski, Tim Völzke und Matthias Karbowski vorentscheidend auf 32:29 davonzog.

Haarsträubende Ballverluste der Gastgeber brachten Mindens Nachwuchsteam zwar noch einmal in Schlagdistanz, doch die Frogs retteten den ungemein wichtigen Sieg zum Auftakt der Rückrunde über die Zeit. „Hauptsache gewonnen! Mit dem Spiel und vor allem den vielen technischen Fehlern kann ich aber überhaupt nicht zufrieden sein. In der ersten Halbzeit haben wir nicht aggressiv genug verteidigt und nach der Pause haben wir vorne erschreckend viele Bälle weggeworfen und so viel zu viele Gegenstoßtore kassiert“, analysierte SVHU-Trainer Tobias Skerka eine Partie, in der sein Team die rund 650 Zuschauer mit Kampf und Leidenschaft begeisterte, handballerisch aber noch Steigerungspotenzial erkennen ließ.

SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling (1. -7. Minute; 1 Parade, 1 Siebenmeter gehalten), Stephan Hampel (8. Bis 60. Minute; 17 Paraden ), Aleksandar Djordjic (n.e.) – Lars Bastian (n.e.), Florian Bitterlich, Nico Kibat (8/3), Lasse Kohnagel (4), Lars Uwe Lang (1), Matthias Karbowski (2), Tim Völzke (7), Steffen Köhler (1), Malte Voigt (n.e.), Jens Thöneböhn (3), Christoph Wischniewski (8).

Joachom Jakstat

12. Januar 2014

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