10 Abgeordnete stellen sich gegen Sonntagsöffnung

Wenn das so weitergeht, herrschen in Henstedt-Ulzburg in ein paar Jahren wieder Verhältnisse wie in den 80’er Jahren. Stolze 10 Abgeordnete haben sich am Dienstag gegen verkaufsoffene Sonntage in der Gemeinde gestellt, stimmten einem Antrag der Rathausführung nicht zu. Die hatte wie in den Vorjahren beantragt, Läden und Geschäfte an vier Sonntagen im Jahr die Öffnung zu erlauben. Das schleswig-holsteinische Ladenöffnungszeitengesetz erlaubt „aus besonderen Anlass“ maximal vier verkaufsoffene Sonn- oder Feiertage im Jahr.

Im vergangenen Jahr hatten sieben Abgeordnete für totale Sonntagsruhe votiert, davor waren es sechs. Noch haben die Befürworter des Sonntagseinkaufs allerdings eine komfortable Mehrheit. 31 Mitglieder des Gemeindeparlaments stehen hinter dem Sonntagseinkauf, stimmten mit Ja. Insgesamt sitzen in der Gemeindevertretung 41 Personen.

H-UN

18. November 2016

28 thoughts on "10 Abgeordnete stellen sich gegen Sonntagsöffnung"

  1. Wir leben im Zeitalter der freien Marktwirtschaft und die Globalisierung wird immer mehr unser Leben beeinflussen.
    Stillstand ist Rückschritt. Wer nicht mit der Zeit geht, der muß mit der Zeit gehen – lautet eine alte Redensweise.
    Wir leben heute mit Internet, Smartphone – gefühlte Lichtjahre nach der Steinzeit. Die Erreichbarkeit in der Freizeit via Handy ist selbstverständlich geworden. Wen man auch unterwegs trifft – man hat ein Smartphone dabei – kann ja auch mal gut und nützlich sein in schwierigen und gefährlchen Situationen.
    In Theatervorstellungen wird darum gebeten die Handygeräte stumm oder auszuschalten.
    Es gibt keine „Tante Emma-Länden“ mehr sondern nur noch Supermärkte, die wir hier auch mehrfach haben.
    Der Fortsdhritt fordertr seinen Tribut. Ob es für den Einzelnen gut und richtig ist kommt auf die Lebenseinstellung und die Lebenssituation.
    Nur der guten alten Zeit nachzujammern bringt nichts und hält den Fortschritt keinesfalls nach Ende der Steinzeit auf.
    Es gibt schon einige Berufsarten nicht mehr oder sie sind stark verändert.
    Beispiele gibt es genug, z.B. Internet-Banking, Telefon-Banking und hunderte mehr.
    Es kann doch auch mal schön sein, wenn ein Elternteil daß mal am Wochenende arbeiten muß in der Woche außerplanmäßig Zeit für Haus, Kinder, Garten, Freunde und Familie hat.
    Ich habe hier im Ort noch niemanden getroffen, der schimpfend mit der Familie durch die geöffneten Einkaufsgebiete geht. Meist nur strahlende Gesichter. So kann man auch Familienleben pflegen und geniessen und überraschend Nachbarn, Freunde und Kollegen treffen.
    Und das viele Berufstätige auch am Wochenende arbeiten müssen nehmen die, die jetzt Kritik üben aber gleichzeitig als selbstverständlich hin. Wo ist denn da ein Unterschied in den Familien ? Alles eine Frage der familieninternen Absprache.

  2. Also Ich bin für 60 Stunden Woche und Schichtdienst bei null Gehalt dafür die Peitsche.
    Zurück in die Steinzeit.Alles wofür Arbeitnehmer (Unsere Väter) gekämpft haben wird langsam den Bach runtergehen.Sonntagsarbeit für 450€ Kräfte Super!!! gelernte Fachkräfte werden entlassen es geht ja auch ohne.Einmal durch Real Kaufland und Co grob geschätzte 70% 450€ Kräfte ohne Anspruch auf Rente.

    1. „Einmal durch Real Kaufland und Co grob geschätzte 70% 450€ Kräfte ohne Anspruch auf Rente.“
      Herr Daberkow, das ist falsch. Auch bei 450€ Kräften wird eine Pauschale an die Sozial und Rentenkassen gezahlt und bei der Rente berücksichtigt.
      Ein 450€ Job ist aber auch ein guter Zuverdienst für Rentner und Frauen.
      Es gibt heute kaum noch eine Branche, wo man genau nur 35 – 40 Stunden arbeitet. Jeder weiß, wenn er sich für einen Beruf entscheidet, worauf man sich einlässt.
      Herr Daberkow und Herr Steen, machen Sie mal Ihre Aussagen direkt gegenüber Polizisten, Wachleuten, Krankenschwestern und andere, SIe werden sehen was passiert.

    1. Richtig, Herr Hamann! Henstedt-Ulzburg ist und bleibt ein Dorf. Ein Dorf mit einem engstirnigem Drang zum Wachstum 😉

  3. Viel Lärm um nichts. Übrigens die Termine für 2017 sind der 05.03., 30.04., 03.09. und der 29.10. Nur falls es jemanden interessiert. Hätten die HUN ja auch mal schreiben können.

    1. so ganz „nichts“ ist es nun auch wieder nicht. Gerade für die kleinen Geschäfte sind diese Sonntage besonders wichtig. Auch der allgemeine Tenor auf dieser Seite spricht sich ja dafür aus. Es wäre auch gut zu wissen, welche gewählten Gemeindevertreter sich dagegen ausgesprochen haben.

      1. ….ja, das würde mich doch auch mal interessieren, wer dafür und wer dagegen war.
        Das Thema Kirche bleibt ja hier außern vor.

  4. Gesetzlich festgelegte Öffnungszeiten sind überholt. WIr sollten uns da ein Beispiel an anderen europäschen Staaten nehmen. Warum können sich die großen Lebensmittelkonzerne wie Rewe Aldi und Co nicht darauf verständigen, dass jeder im Wechsel 7/24 geöffnet hat. geht in anderen Ländern ja auch.
    Kommt jetzt nicht mit Freizeit und Familie oder ähnlichem, dann dürften Polizisten, Feuerwehrleute und Co auch nur 5/8 arbeiten und nicht nachts und nicht am WE.
    Augen auf bei der Berufswahl.
    Und noch was, auch in anderen Berufen gilt nicht mehr 5/8 sondern zum großen Teil 7/24.

  5. Am Sonntag gehört die Mami der Familie.

    Es ist gerade einmal 25 Jahre her da war die Ladenöffnungszeit begrenzt auf 18.30 Uhr und es hat gereicht und jetzt werden die die Sonntage immer weiter aufgeweicht
    Irgendwann müssen die Familien auch Zeit für sich haben.
    Natürlich ist es entspannt Sonntags zu shoppen aber nicht Notwendig.

    1. Jawoll, und dann brauchen wir auch nun langsam mal den Veggie-Day in den Kantinen. Fleisch ist lecker, aber unnötig. (\ironie)

    2. Danke, ich dachte schon hier schreiben nur Einzelgänger ohne Freunde und Familie 😀 Ich bin strikt für die totale Sonntagsruhe und stärker eingeschränkte Öffnungszeiten und das hat ganz sicher nichts mit Kirche zu tun, sondern mit Familie, Kindern und Menschlichkeit. Irgendwann wird die Welt merken, dass Weniger ein Mehrwert gewesen wäre.

      1. Es wird doch niemandem abgesprochen, seinen So. mit der Familie zu verbringen. Außer man hat sich einen Beruf ausgesucht, dessen Tätigkeitsschwerpunkt ein Dienst Privatkunden ist. Jeder muss doch dann seinen Job machen, wenn der Kunde Zeit hat, es nachzufragen.
        Und der Beruf VerkäuferIn bzw. Einzelhandelskaufmann/Frau ist neunmal häufig gewählt: https://m.ausbildung.de/berufe/beliebteste/

        Und das Privatleute am helllichten Tag erstmal das Shoppingbudget erarbeiten müssen, war auch zu meiner Schulzeit schon bekannt. Trotzdem haben viele EH-Kfm. gelernt. Und nur diese Berufsgruppe ergeht sich ständig in Wehklagen wegen Abend- und Wochendarbeit, obwohl Gastronomie und öfftl. Dienst davon noch viel stärker betroffen sind.

        1. Hallo Herr Schneider, ihre Zeilen sind sehr symthomatisch für unsere heutige, materielle und maschinell geprägte Zeit. Für einen allein lebenden single Einzelgänger mag ihre genannte Einstellung wohl zutreffen, da er seine Freunde und Gesellschaft am Arbeitsplatz findet, für eine funktonierende Familie trifft dieser Zustand jedoch nicht zu. Ihre Darstellung bezieht sich primär auf den Berufstätigen und nicht auf die Familie, z. B. die Kinder, die in der Arbeitszeit auf ein Elternteil verzichten müssen. Wer bringt den Kindern unsere gewachsenen Werte bei? Die Schule? Der öffentl. Sozialdienst? Die Polizei, dein Freund und Helfer? 😀
          Wie sollen sich z. B. Familien treffen können, wenn ein wesentlicher Teil zu unregelmäßigen Zeiten immer arbeiten muss? Ergebnis: die Famile zerfällt in Einzelgruppen bei denen die Arbeitszeiten passen, aus den Gruppen werden iwann nur noch Einzelgänger und im weiteren Verlauf spaltet sich unsere Gesellschaft, dort sind wir inzwischen angekommen!
          Wer sich zur Maschine degradieren lassen will, möge es versuchen mit denen zu konkurrieren, viel Spaß.
          Ich höre hier erstmal auf zu schreiben. Zu diesem Thema gibt es ganz sicher ausreichend Literatur zum nachlesen. Jeder möge sich seine eigenen weiteren Gedanken dazu machen.
          Ich freue mich jedenfalls, dass inzw. schon 10 von 41 Abgeordneten gegen eine Erweiterung der Öffnungszeiten gestimmt haben, dass gibt ein wenig Hoffnung auf Besserung unserer Gesellschaft und Zustimmung zur Famile und Partnerschaft.

          1. Ich schrieb es letztes Jahr und ich schreibe es jetzt erneut: Ihr Beitrag (H.Steen) ist ein Schlag ins Gesicht für alle Ärzte, Krankenschwestern, Bus- und Bahnführer, Polizisten, Tankstellenmitarbeiter und was es sonst noch so an Menschen gibt, die Sonntags arbeiten. Schauen Sie bitte mal über Ihren beschränkten Tellerrand hinaus! Oder wollen Sie sagen, das sind alles kaputte Familien, die nur zu dumm waren, einen „anständigen“ Beruf zu wählen?

            Und um nicht extra einen zweiten Beitrag zu schreiben:
            @Herr Dultz
            Ich teile Ihren Humor nicht immer (verstehe ihn mitunter vermutlich nicht), aber Ihren Beitrag weiter oben, da mußte ich laut lachen, genial! 🙂

  6. ….am Sonntag arbeiten wollen oder müssen, damit die Kasse stimmt. Das ist heute vielfach leider so. Solange es € 450,00 Jobs gibt eine gute Gelegenheit.
    Am Sonntag dem Sport etc. huldigen, aktiv oder passiv, länger oder kürzer – das ist Freizeit.
    In beiden Fällen ist man der Familie stundenweise, mehr oder länger fern.
    Was ist denn da der Unterschied ?
    Wer in die Kirche gehen möchte, will oder muß kann machen, egal ob gearbeitet werden muß oder nicht auch. Andererseits plant die Kirche aus finanziellen Gründen in den nächsten Jahren Kirchen zu schliessen mangels Finanzmittel oder Besucher.
    In den Kurorten an der See „meckert“ in der Saison auch niemand. Auch in anderen Ländern wird am Wochenende gearbeitet, teilweise sind die Geschäfte rund um die Uhr geöffnet.
    Wenn ein Partner arbeiten muß, dann ist der Andere für den Nachwuchs da.
    Wie hier schon erwähnt, bringen es viele Berufe mit sich, daß an 7 Tagen dort gearbeitet werden muß, teils rund um die Uhr, auch an Feiertagen. Eine Selbstverständlichkeit.
    Eine Frage der Berufswahl. Eine Frage der Arbeitszeiteinteilung und dafür evtl. mehr Geld in der Geldbörse oder Freizeit nutzen, wenn andere im „5-Tage-Hamsterrad“ sind.
    Die verkaufsoffenen Sonntage erfreuen sich großer Beliebtheit bei der Bevölkerung. Ich sehe dann ofrtmals mehr Leute „shoppen“.
    Selbst in Regionen, die katholisch sind, wird am Wochenende in der Saison gearbeitet, Geld verdient und shoppen gegangen – mit der ganzen Familie.
    Kein Geschäftsmann oder -frau ist gezwungen zu öffnen. Das erledigt sich, wenn kein Bedarf an Öffnung zu erkennen ist und nur Personalkosten entstehen aber nicht ausreichend Umsatz.
    Es regt sich auch niemand auf, wenn Supermärkte von morgens ab 7 h bis spät abends 22 h geöffnet haben. Die Märkte sind abends oftmals noch um 21 h stark besucht, teils mit Kindern.
    Fazit: jeder so wie er möchte, kann und will – aber nicht viel Lärm um nichts machen.

  7. Service-Wüste-Deutschland.
    In anderen europäischen Ländern ist es geläufig, dass die großen Geschäfte Sonntags nach dem Gottesdienst bis abends geöffnet haben, und das ist auch gut so.
    Wenn ich nur höre die armen Leute die dann arbeiten müssen, na und haben sich ja den Beruf ausgesucht.

  8. Tja, warum wird eigentlich immer nur die im Verhältnis verschwindend geringe Anzahl der Verkäufer bedauert, die an 4 Sonntagen im Jahr arbeiten „müssen“ oder „dürfen“? Bei allen anderen Berufen wird es als selbstverständlich hingenommen. Vielleicht sollten wir mal eine Minute darüber nachdenken, wer heute so alles arbeiten muss (möchte) damit unser Sonntag erlebnisreich ist? Was wäre, wenn man Sonntags nicht ins Fitnesscenter, Freizeitpark, Kino, Theater, Schwimmbad usw. könnte? Was wäre, wenn der Start in den Urlaub nicht am Sonntag stattfinden könnte, weil Flughafen- oder Bahnmitarbeiter ihren Service am Sonntag nicht leisten dürfen. Von den vielen Angehörigen der Pflegeberufe, Polizei und Feuerwehr will ich jetzt gar nicht sprechen, denn die sind wirklich lebensnotwendig!
    Übrigens, falls Jemand heute die vielen Weihnachtsausstellungen und Weihnachtsmärkte besucht haben sollte – es ist Sonntag und dort darf trotzdem verkauft werden, denn Blumengeschäfte unterliegen nicht dem Sonntagsverkaufsverbot………
    So, dann werde ich mich mal weiter um meinen Internetshop kümmern, auch dort gibt es kein Sonntagsverkaufsverbot, noch nicht! Schade um den Verlust der Kaufkraft für Henstedt-Ulzburg, schade um die entgangenen Steuereinnahmen für Henstedt-Ulzburg – nicht durch meinen Shop, denn ich zahle ja die Steuern hier in Henstedt-Ulzburg!!!

    1. Exakt. Und auch der sonntägliche Gottesdienst darf eigentlich gar nicht stattfinden: Der Pastor ist sonst gar nicht bei seiner Familie, der arme. 😉

  9. Diese vier Sonntage sind die einzigen Tage ( außerhalb des Urlaubs ) an denen berufstätige Eltern mit ihren Kindern locker und entspannt shoppen gehen können. Die Sonnabende bieten diese Möglichkeit nicht, da es dann überall rappelvoll ist.

  10. Herr Schneider hat vollkommen recht. Wer an einem verkaufsoffenen Sonntag durch Henstedt-Ulzburg wandert, stellt überrascht fest, daß es so aussieht, als ob die gesamte Gemeinde auf den Beinen sei. Es ist nahezu überall voll, und interessanterweise trotzdem ohne die werktägliche Hektik. Was stört „die 10“ eigentlich daran, dass Menschen frei entscheiden, wie sie ihre Zeit verbringen und / oder ihre Geschäfte öffnen?
    Mein Vorschlag an „die 10“: Machen Sie am verkaufsoffenen Sonntag einfach das, was Sie am liebsten machen. Und lassen Sie Ihre Nachbarn aber bitte auch das machen, was Ihre Nachbarn am liebsten machen. Vielen Dank.

    1. Und wenn die Nachbarn im Einzelhandel arbeiten? 😉
      Wobei das nicht meine Meinung darstellt, mir ist Sonntagsöffnung total egal.

      1. Dann müssen die Nachbarn zur Arbeit. Ist ja der Job, für den sie einst den Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Genau wie der U-Bahn-Fahrer oder der Polizist. Mein Nachbar ist Gastwirt, der hat eigentlich nur Montags wirklich frei. Und der arbeitet nicht 4 Sonntage/Jahr, sondern alle. Beklagt sich aber nicht. Warum auch, hat er sich halt so ausgesucht.

        1. Ich sag ja, daß es mir egal ist. Hat für mich auch nichts mit Berufswahl zu tun. Ist ja nicht so, als würd sonntags die Welt still stehen und ALLE frei haben.

  11. Was fehlt, ist die Begründung der Gegner. Vor ein paar Jahren ging es Ihnen darum, den Kirchen für ihre Gottesdienste die Shopping-Konkurrenz vom Hals zu halten. Dann müsste man natürlich auch Sportwettbewerbe verbieten. Und Discotheken und Gaststätten früh schließen lassen, damit ja keiner das Glockengeläut überhört. Einfach alles wegknipsen, bis der Gottesdienst dann schon das interessanteste ist, was man so machen kann am Sonntag. Warum kann man es nicht den Geschäften überlassen, ob sie aufmachen wollen? Wenn keiner kommt, machen die schon von selbst wieder zu. Sicherlich sollte kein gläubiger Verkäufer deswegen vom Kirchenbesuch abgehalten werden. Aber Gottesdienste finden sicherlich immer noch um 10h statt, während die Sonntagsöffnungen um 12h starten. Sollte also nicht kollidieren. Wo ist also das Problem?

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