Last-Minute-Sieg im Fußball: „Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht reicht!”

Mit dem 3:2-Last-Minute-Sieg gegen Flensburg 08 dürften die Schleswig-Holstein-Liga Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg das Abstiegsgespenst endgültig verscheucht haben. Entsprechend ausgelassen feierten die Kicker von Trainer Jens Martens den vierten Sieg in Folge und wollten gar nicht mehr aufhören mit ihrem Jubeltanz im Mittelkreis. Umringt von seinen Teamkollegen gab der zweifache Torschütze Jan Kaetow den Taktgeber und Einpeitscher. Alle waren dabei, auch die Ersatzspieler, alle Betreuer und Trainer Jens Martens, als der SVHU unmittelbar nach dem Abpfiff den glücklichen, aber nicht unverdienten „Dreier“ feierte.  Auch wenn theoretisch bei vier ausstehenden Spielen noch alles möglich ist“, kommentierte  SVHU-Trainer Jens Martens  die Ausgangslage mit neun Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Der Coach der Gastgeber hatte nach dem Schlusspfiff  die Fäuste in den Himmel gereckt und Jubelsprünge  vollführt. Teammanager Oliver Wegmann war aus seiner Sprechkabine gestürmt  und hatte sich mit den schweißnassen Akteuren abgeklatscht.

Den Grund für die ausgelassene Stimmung hatte Tim Jeske geliefert, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit eine scharf in den Fünfmeter-Raum von Marc Lange herein geschlagene Ecke aus dem Getümmel  über die Linie drückte. „Ich weiß nicht, wer das Tor gemacht hat, aber Hauptsache das Ding ist drin“, jubelte Olli Wegmann, am Mikrofon- des Internet-Livestreams.

Der SV Henstedt-Ulzburg hätte sich die Zitterpartie in der letzten Viertelstunde wahrlich  ersparen können. Jan Kaetow, der nach 28 Minuten eine scharfe Hereingabe  von Sascha Schwarzwald mit langem Bein in die Maschen  des Flensburger Tores versenkte und in Halbzeit zwei  einen an Tim Jeske verschuldeten Foulelfmeter   eiskalt versenkte, hatte für eine scheinbar komfortable Führung gesorgt (55.) . Vor der Pause hatten die Platzherren ein halbes Dutzend bester Einschussmöglichkeiten sträflich ungenutzt gelassen und  die Gäste spielerisch wie kämpferisch dominiert.   Doch gegen eine kollektiv unaufmerksame Defensivabteilung der Hausherren gelang Flensburg 08 praktisch im Gegenzug  nach dem Strafstoß der Anschlusstreffer, als Marcel Hansen von der Strafraumgrenze abzog. „Da hat man gemerkt, dass uns heute mit Tobias Homp und Benjamin Hermberg zwei erfahrene Stützen der letzten Wochen gefehlt haben“, so Martens in seiner kurzen Spielanalyse. Auch in den folgenden Minuten konnten sich die SVHU-Kicker nur  selten spielerisch aus der Umklammerung der anstürmenden Gäste befreien. Der Ausgleich durch  Timo Carstensen, der mit seinem Schuss ins lange Eck Torhüter Andre Zick keine Chance ließ, war deshalb eine Frage der Zeit. Erst in den letzten Minuten bäumten sich die Hausherren auf, drängten auf den Siegtreffer, der in der Nachspielzeit dann auch tatsächlich fiel.

Kofi Beti Mensah, der nach der Winterpause vom abgemeldeten Hamburger Landesligisten Gamlica gekommen war und eine dreimonatige Sperre hatte absitzen müssen, gab ein sehr ordentliches Debüt in der Abwehrreihe und auch Michael Zegar im Zentrum der Viererkette konnte nach monatelanger Verletzungspause auf Anhieb mit einer soliden Vorstellung überzeugen.

SV Henstedt-Ulzburg:  Andre Zick – Andreas Meyer, Florian Geertz, Michael Zegar, Kofi Beti Mensah –  – Mark Jürgensen, Marc Lange , Deniz Türkoglu, Jan Kaetow – Sascha Schwarzwald ( 88. Marcel Schöttke)

Tore:  1:0  (28) Kaetow, 2:0 (55.) Kaetow (Foulelfmeter) 2:1 (56.) Marcel Hansen , 2:2 (70.) Timo Carstensen  3:2 Jeske (90.+2).

Gelbrote Karte für Marcel Hansen  Flensburg, (90.)

SR: André Röpke (TSV Altenholz)

Zuschauer:  170

Joachim Jakstat

30.04.2012

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