Die Bautätigkeit in der Großgemeinde dringt in immer sensiblere Bereiche vor. Was das bedeutet, ist demnächst am Autobahnzubringer zu beobachten; Dort muss die Gemeinde mit großem Aufwand Ersatzlebensraum für bedrohte Tierarten schaffen, deren derzeitigen Lebensraum sie für die Erweiterung des Gewerbegebiets beansprucht. Selbst die vor 500 Jahren ausgestorbenen Auerochsen sollen dafür wiederbelebt werden, wie im Sommer letzten Jahres berichtet.
Während dort zunächst einmal nur die vierbeinigen Bewohner von den negativen Auswirkungen der rasanten Bautätigkeit in Henstedt-Ulzburg betroffen sind, werden im neu geplanten Wohngebiet an der Pinnau-Niederung auch die Menschen mit den Schattenseiten des Baubooms konfrontiert.
Nicht nur indirekt dadurch, dass der Erholungswert des Pinnau-Biotops in zentraler Lage Henstedt-Ulzburgs zukünftig ein anderer sein wird: Statt an offener Landschaft geht es beim Spazierengehen dann vorbei an Siedlungsfläche. Sondern auch ganz konkret: Denn die Kinder und Jugendlichen, die den dort schon seit 20 Jahren befindlichen Bolzplatz zum Fußballspielen aufsuchen, werden zukünftig lange Gesichter machen. Zumindest am Sonntag: So soll die derzeitige Nutzungszeitbegrenzung des Bolzplatzes von derzeit acht bis 20 Uhr auf sonntägliche Ruhezeiten von 13 bis 15 Uhr ausgedehnt werden. Die Lärmemissionen für die neuen Bewohner seien sonst zu hoch, heißt es im Bebauungsplan. Der Flächennutzungsplan drückt klarer aus, was dahintersteckt: „So kann die Bebauung ab der zweiten Baureihe ohne Lärmschutzwall konfliktfrei realisiert werden.“
Ob auch die Autofahrer auf der Hamburger Straße direkte negative Auswirkungen zu spüren bekommen, entscheidet sich Montagabend auf der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses. Die Firma Manke beantragt, den Bebauungsplan noch einmal zu ändern. Unter anderem soll die Zuführungsstraße des neuen Wohngebietes nun direkt an die Einmündung Hamburger Straße/Kadener Chaussee angebunden werden, so dass dort eine echte Kreuzung mit entsprechendem Staupotenzial entstehen würde. Nach aktuell geltendem Bebauungsplan ist dagegen eine weiter nördlich zu bauende Anbindung mit eigener Abbiegespur festgeschrieben.
Egal wie hoch die Belastungen durch das neue Baugebiet für die Erholungsuchenden, die Kinder, Jugendlichen und auch möglicherweise die Autofahrer ausfallen werden, am meisten gebeutelt sind natürlich auch in diesem Fall wieder die Vierbeiner: Hase, Igel und Co müssen ihrer beschaulichen Heimat Tschüss sagen. Sie sollen umziehen: In die Nähe von Götzberg. Dort unter einer 110-kV-Stromtrasse ist die Ausgleichsfläche für den Natureingriff vorgesehen.
Christian Meeder
22. April 2012
Zum Glück regiert diese besagte Partein nicht alleine, aber es gibt ja leider Erfüllungsgehilfen, die dieser Partei dann bei bestimmten Entscheidungen zu einer Mehrheit verschaffen. Interessant ist, dass es anscheindend quer durch alle in der Gemeindevertretung sitzenden Fraktionen oder Mandatsträger geht. In den letzten Wochen hat diese Partei doch alle ihre Vorhaben umsetzen können- sofern dieses den Protokollen zu entnehmen ist.
Nun ist es soweit. In der “Gemeinde im grünen“ muss sogar die Tierwelt weichen. Leider hat die Ablehnung zum Birkenhof nichts gebracht. Wir haben wieder eine Partei die wieder allein regiert und einen Größenwahn auslebt ,der vielen Einwohnern aufstößt. Grün gibt es bald nurnoch im eigenen Garten. Verkehr wie in Hamburg. Soll es das für diese Gemeinde sein? Ich denke am 6. Mai bekommen wir eine Richtung.