Schleche Nachrichten für Eltern: Gemeinde will Hortplätze für Erstklässler streichen

Bürgermeister Stefan Bauer und sein Stellvertreter Wilhelm Dahmen
Kein guter Start ins neue Jahr für den Bürgermeister und seinen Stellvertreter

Miese Nachricht für berufstätige Eltern, deren Kinder im kommenden August eingeschult werden. Die Rathausführung will Erstklässlern dann keinen Hortplatz mehr zur Verfügung stellen. Das teilte heute Rebekka Kuhlen, Elternvertreterin der Kita Schulstraße mit. Die Mutter gegenüber den HU-Nachrichten: „Die Gemeindeverwaltung hat mir das am Freitag telefonisch bestätigt. Es ist geplant, dass Henstedt-Ulzburger Kinder, die im August 2019 eingeschult werden, keinen Hortplatz erhalten.“ In einem Hort werden Grundschulkinder nach Schulschluss betreut, bisher war Gemeindepolitik, dass alle Kinder berufstätiger Eltern, wenn gewünscht, einen Hortplatz erhalten. Kuhlen: „Einen rechtlichen Anspruch auf einen Hortplatz gibt es nicht, jedoch hat Henstedt-Ulzburg als familienfreundliche Gemeinde in der Vergangenheit jedem, der einen Hortplatz benötigt, diesen auch garantiert.“ Und warum in Zukunft nicht mehr? Kuhlen: „Laut Gemeindeverwaltung gibt es zu wenig Erzieher, zu wenig Räumlichkeiten für die Betreuung und die jetzigen Hortgruppen sind überfüllt.“

Das neue Schuljahr ist nur noch ein halbes Jahr entfernt, die Eltern frühzeitig über die schlechte Hortsituation zu informieren, auf die Idee ist die Rathausführung offenbar noch nicht gekommen. Kuhlen: „Die Eltern wurden bisher nicht informiert, ich selber habe das jetzt durch Zufall erfahren.“

Und wie viele Eltern sind davon betroffen und müssen sich Gedanken machen, wie sie nach den Sommerferien Beruf und Elternsein unter einen Hut bekommen? Kuhlen: „Letztes Jahr waren es bei uns in der Schulstraße 70 Eltern, ich gehe davon aus, dass es in diesem Jahr wieder so viele sein werden. Ich denke in ganz Henstedt-Ulzburg wird es ungefähr 170 bis 200 Familien betreffen.“

Die Ortsentscheider kommen morgen im Ratssaal zusammen, dann geht es allerdings nicht um Betreuungsplätze für Kinder, sondern um die Ausweisung neuer Baugebiete. Am Trotz will die Gemeinde Bauflächen für Mehrfamilienhäuser, Reihen- und Doppelhäuser ausweisen, dasselbe soll auf Ackerflächen am Henstedter Friedhof passieren. Bei Rebekka Kuhlen sorgt das für Unverständnis. Die Elternvertreterin: „Seit Jahren ist bekannt, dass es zu wenig Räume und Erzieher gibt. Dennoch wurde das Problem nicht ausreichend angegangen. Stattdessen werden in Henstedt-Ulzburg viele neue Wohnräume für Familien geschaffen. Dass diese Familien für ihre Kinder auch Betreuungsmöglichkeiten benötigen, wird dabei nicht berücksichtigt.“

cm

  1. Januar 2019

11 thoughts on "Schleche Nachrichten für Eltern: Gemeinde will Hortplätze für Erstklässler streichen"

  1. Wenn das Streichen von Hort-Kindern von den Benutzerlisten zu Lasten der Eltern und deren Einkommen das Ergebnis der Neueinstellung der männlichen Doppel-Führungsspitze in der Gemeindeverwaltung ist im Zuständigkeitsbereich – na denn…..
    Irgendwann kommt das Thema Platzmangel in den Schulen noch dazu. Dauert nicht mehr lange.
    So viel wie ich erinnere, ist das Thema Neubau Gebäude Alstergymnasium (Grüne Schule früher genannt) auch noch nicht geklärt ob Sanierung oder Neubau.
    Immer mehr Neubauten (wo oftmals zwei für arbeiten müssen), dazu Innenverdichtung…..die Bevölkerung wächst und damit auch der Unmut.
    Aber das war ja von CDU, FDP (traditionsgemäß) und nun auch SPD nicht anders zu erwarten – bauen um jeden Preis, RH wie geschnitten Brot, aber keine Infrastruktur, die ausgebaut wird oder saniert wird. Einen Kopf zum denken……und planen was an Folgen zu erwarten ist….
    Das ist stets geförderten Investoren egal.
    Ein Bürgermeiste sollte sich für die Bedürfnisse und Probleme der Anwohner einsetzen, nicht für die Wünsch und Pläne von Investoren stehen. Wir brauchen mehr Steuern, wenn wir wachsen wollen, die es von der Logistik nie geben kann, auch nicht von Ausliefeurngslägern vieler Firmen mit weit entfernter Zentrale.

  2. Grundsätzlich gilt es festzustellen, dass schlichtweg kein ausreichendes Personal im erzieherischen/pädagogischen Bereich vorhanden ist, um den Bedarf zu decken – weder vorort, noch auf dem Arbeitsmarkt. Nur dagegen zu demonstrieren, hilft reichlich wenig.

    Eine mittelfristige Veränderung der personellen Situation im Kita-/Hortbereich ist auch nicht in Sicht: absolut unattraktiver Ausbildungsgang zur Erzieherin, schlechte und unangemessene Bezahlung, hochstressige Arbeitsbedingungen, zunehmende Bürokratisierung, Spät- und Nachtarbeit (wenn auch selten), hoher Erwartungsdruck, geringe gesellschaftliche Anerkennung, mitunter auch Respektlosigkeit sogar der Eltern. Dagegen zu demonstrieren, wäre deutlich zielführender.

    Schlussendlich ist auch dauerhaft kein Nachwuchs in Sicht, der noch nicht einmal die altersbedingt entstehenden Personallücken zukünftig schließen könnte und obendrein zu diesen Bedingungen bereit wäre, zu arbeiten: die jährlichen Geburtenraten in Deutschland sind seit Jahren einfach zu gering. Dagegen braucht man allerdings nicht zu demonstrieren, denn dafür gibt es eine einfachere und deutlich angenehmere Lösung. 😉

    Fazit: Da diese Problematiken seit vielen Jahren den Entscheidern auch auf Bundes- und Landesebene mehr als nur bekannt sind, sie aber NICHTS Wirksames dagegen unternommen haben, bleibt das Handeln in den Kommunen hängen.

    Wenn man kommunal allerdings sein Handeln nur darauf ausrichtet, wie am besten innenverdichtet werden kann, um Einwohner zu gewinnen, ohne dabei den Ort infrastrukturell (dazu gehören auch Kitas, Horte und Schulen) bedarfsgerecht und attraktiv anzupassen, folgt dem kurzfristigen Höhenflug ein tiefer und schmerzhafter Fall. Ausbaden dürfen es wieder die Einwohner, indem ihre Lebensqualität unfreiwillig weiter sinkt.
    Es zeichnet sich mittlerweile auch immer deutlicher ab, dass (Einwohner-)Wachstum zunehmend weniger mit Wohnraumquantität zu tun hat. Vielmehr rückt das Umfeld und die damit verbundene Lebensqualität für die Wahl des Wohnortes in den Vordergrund.

  3. Ein Armutszeugnis für Verantwortlichen unserer Gemeinde. Und wenn sich die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter in den Kitas und Horten nicht schnellstens verbessern, wird sich auch nichts zum Positiven wenden. Abwanderung der Mitarbeiter und ein hoher Krankenstand sprechen eine deutliche Sprache und wir als Eltern sind fast täglich davon betroffen. Manchmal überlege wirklich ich ob in einem anderen Henstedt-Ulzburg wohne als unsere Verantwortlichen die ja unermüdlich die Kinder-und Familienfreundlichkeit unserer
    Gemeinde unterstreichen. WACHT ENDLICH AUF !!!!

  4. Wir haben zum 28.01.2019 eine Kundgebung in der Gemeinde angemeldet.
    Diese soll von 9 bis ca. 12 Uhr stattfinden. Start ist in der Schulstr. an der Grundschule.
    Thema : Erhalt der Hortplätze

    Über Viele Teilnehmer würden wir uns Freuen.
    Kontakt über sinnfrei2017@gmail.com

  5. Man fragt sich schon seit längerem, was an dieser Gemeinde Familien- und kinderfreundlich sein soll …

    Seit dem unser erstes Kind im Jahre 2014 einen Krippenplatz benötigt hat, mußten wir uns mit leidigen Diskussionen, zähen Auskünften und Erklärungen gegenüber der Gemeinde herumschlagen und dies wird unter aller Vorrausicht auch zukünftig so sein – nur diesmal mit den Herren des Eigenbetriebs.

    Wenn die Rathausführung bzw. die Gemeindeverwaltung nun plant, die Hortplätze für Erstklässler zu streichen – dann ist dies eine Bankrotterklärung und ein Eingeständnis des eigenen Scheiterns. Wenn man schon folgendes ausruft: „Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg hat sich zum Ziel gesetzt, Familien – gleich welcher Kultur – durch eine ausreichende Infrastruktur für Kinder zu unterstützen“ dann klingt dies als Hohn und steht nicht im Einklang mit der Realität in dieser Gemeinde.

    Nun unterstelle ich den Herrschaften, diese Idee der Streichung von Hortplätzen gut durchdacht zu haben. Offensichtlich wurde bei den Überlegungen billigend in Kauf genommen, dass alleinerziehende wie auch Paare ggf. den Arbeitsplatz kündigen oder verlieren um sich dem Kindeswohl zu widmen. Offensichtlich nimmt man in Kauf, dass Eltern somit finanzielle Einbußen erleiden müssen – es geht halt nicht anders …
    Liebe Gemeindevertreter, ist dies wirklich die Lösung – soll dies ernst gemeint sein? Die Problemverlagerung auf die Eltern? Das ist unterste Schublade!
    Damit bekommt die Förderung nach sozialem Wohnungsbau in der Gemeinde, ein ganz neues Gesicht. Man schafft sich die Bedürftigen selber – ein Schelm der jetzt was Böses denkt …

    Aber man rechnet wohl nicht mit allzu großer Gegenwehr aus der Bevölkerung. Warum auch. Es betrifft ja nur ein paar Eltern in diesem Jahr. Mal schauen wie es im Folgejahr sein wird. Entweder finden wir dann Personal und können die Regelung wieder aufheben, oder wir bleiben bei der Streichung – dann haben sich alle daran gewöhnt. Ein solcher Gedanke könnte ebenfalls zu dieser Super-Idee geführt haben – Könnte ich den Herrschaften aus dem Rathaus zutrauen.

    Liebe Gemeinde, auch in der freien Wirtschaft ist der Fachkräftemangel seit Jahren ein Thema, allerdings werden hier nicht Bereiche oder Abteilungen geschlossen. Vielmehr überlegt man, wie man das operative Tagesgeschäft und die angebotenen Dienstleistungen weiter sicherstellen kann. Dreimal darf man raten wie dies wohl aussieht …

    Man braucht sich nicht wundern, wenn die Bürger vermehrt auf die Straßen gehen und den Unmut frei äußern, wenn sowas wie die Streichung von Hortplätzen kommuniziert wird. Was folgt nun noch? Streichung von Kita-Plätzen – wann kommt diese Meldung raus?

    1. “ … Man fragt sich schon seit längerem, was an dieser Gemeinde Familien- und kinderfreundlich sein soll …

      Seit dem unser erstes Kind im Jahre 2014 einen Krippenplatz benötigt hat, mußten wir uns mit leidigen Diskussionen, zähen Auskünften und Erklärungen gegenüber der Gemeinde herumschlagen und dies wird unter aller Vorrausicht auch zukünftig so sein – … “

      Das war auch 2000/2001 schon so … War ein Mörder-Kampf hier was zu bekommen. Willkommen in HU!

  6. Auch dass zählt für mich zur Infrastruktur! Rewe hat doch z. B. Den Mund groß aufgemacht, dass sie ein Plus für die Gemeinde sein wollen! Warum gibt man denen dann nicht die Möglichkeit und lässt es sie zeigen?…. Warum macht man denen nicht als bauauflage, dass sie ein betriebskindergarten offen für alle Familien in ulzburg sowie eine betriebsfeuerwehr, die auch für ausserbetriebliche Einsätze ausrücken muss zur Auflage zum Bau? Dann wäre es wirklich ein Plus für die Gemeinde!

    1. …..kann ja sein, das ich das was übersehe. Aber REWE ist noch icht hier, nicht einmal ansatzweise sichtbar. Nur NETTO. Von REWE kann man nichts erwarten. Die habe ein Angebot für KiTas nicht gemacht.
      Das Personal in den Kitas fehlt bei steigendem Bedarf kommt auch nicht unerwartet, wenn laufend neue Wohnungen / Häuser bezogen werden. Daran denkt man hier nicht vorher drüber nach.
      Aber genau wie in Sachen Infrastruktur – also auch sichere Rad- und Fußwege für Schüler aller Altersklassen – tut sich hier nichts. Warum viele Eltern zu Pendlern werden – verstehen unsere Superplaner im Rathaus nicht. Ach nee, da steht ja „Gemeindeverwaltung“ über dem Eingang. Also verwalten……
      Auflagen gegenüber Investoren – das wäre von unseren Feierabendpolitikern zu viel verlangt, insbesondere von den Staui- und Bauparteien. Die SPD macht da ja gerne mit, wie die Erfahrung zeigt. Die schaffen es ja nicht einmal die beschlossene Quote von 30 % Sozialbauten bei neuen Baugebieten durchzusetzen. Wenn weniger, dann hörte man den Satz von der CDU „…..wir sind bei Ihnen….“(in Sachen Neubauten Beckersbergring).
      Ob sicher hier genügend geeignete Tagesmütter finden – weiß ich nicht. Bin da bei ca. 150 Kinder sehr skeptisch.
      Wäre mal interessant die Politker direkt zu fragen, was alleinerzeihende Mütter machen sollen. Aber bitte nich den Bgm. – aus seinem Hause kommt das ja.
      Man sollte vorausdenken, und nicht erst nachdenken, wenn es zu spät ist…..

  7. Die Nachricht habe ich auch erhalten. Allerdings nicht durch die Rathausführung sondern von den neuen Eigenbetriebsleitern. Diese Entscheidung hat der Bürgermeister gar nicht zu vertreten. Seit Anfang diesen Jahres ist das übergewechselt in die Verantwortung von Herrn Sumpf und Herrn Schilling. Die Kinderzahlen sollen auch gar nicht stärker angestiegen sein als im Vorjahr. Daher ist es tatsächlich unverständlich, dass nun die Kinder nicht mehr aufgenommen werden sollen! Das sollte von den politischen Vertretern durchaus im kommenden Betriebsausschuss einmal kritisch hinterfragt werden!

  8. Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich bringe mein Kind dann nach Schulschluss ins Rathaus, ok? Dann können Sie mal schauen, wie Sie Job und Kind vereinbaren können.
    Oder zahlen Sie mir die Differenz von Hartz 4 zu meinem jetzigen Gehalt? Arbeiten gehen kann ich dann nicht mehr, wenn Sie das wahr machen.
    Wie soll denn das für Alleinerziehende funktionieren?
    Wer von Ihnen würde denn das akzeptieren, wären Sie betroffen?
    Kann doch nicht sein, dass das an organisatorischen Dingen scheitert.
    Aber ein Hoch auf das ach so familienfreundliche HU.

  9. Also, wenn das stimmt, ist es ein Armutszeugnis für die ach so aber familienfreundliche Gemeinde Henstedt-Ulzburg. Der Mangel an Räumlichkeiten und Fachpersonal ist nicht plötzlich da. Schon seit einiger Zeit fehlt es an Erzieherinnen und Erziehern. Das merkt man als Eltern von zwei Kinderkartenkindern schon länger. Ausfall von Betreuung, oftmals die Frage/Bitte, das Kind zu Hause zu lassen, da Personalknappheit herrscht. Räumlichkeiten sind zum Glück noch vorhanden. Wenn mein Großer im August zur Schule kommt, dann machen wir WAS? Arbeitszeiten reduzieren, um das Kind adäquat betreuen zu können?! Was stellt sich die Gemeinde vor bzw was denkt sie sich hierbei? Klar, der wirtschaftliche und personelle Aspekt spielen eine Rolle. Aber wieso wird das Ganze nicht offen kommuniziert? Bisher gab es die Möglichkeit über einige Jahre hinweg, so dass sicherlich viele Eltern damit geplant haben und sich einer Zusage auch immer relativ sicher sein könnten. Klar, es ist nur ein Angebot…aber ein Armutszeugnis für die Gemeinde ist es auch. Liegt es nicht im Interesse der Gemeinde, wenn man schon attraktive neue Baugebiete erschließt, auch für die neuen Bewohner weiterhin familienfreundlich dazustehen? Ratlosigkeit?! Ich denke aktuell auf allen Seiten…. Ich hoffe auf
    ein Einlenken durch die Gemeinde. Vielleicht sollte man einfach Mal die große Werbetrommel rühren und Personal akquirieren. Angemessene Bezahlung wäre da das Stichwort. Ich wäre bereit für gute Betreuung den angemessenen Preis zu zahlen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert