Beckersbergring: SOKA-BAU muss nachsitzen

Anwohner des Beckersbergringes wollen wissen wo die Reise für sie hingeht
Anwohner des Beckersbergringes wollen wissen wo die Reise für sie hingeht

Am Montagabend wurde das nächste Kapitel zur weiteren Verstädterung Henstedt-Ulzburgs offiziell aufgeschlagen. Nachdem die SOKA-BAU AG bereits vor zwei Wochen den Anwohnern des Beckersbergrings ihre Planungen zur Neugestaltung des Quartiers präsentiert hatte, kam es nun zur formalen Vorstellung im gemeindlichen Umwelt- und Planungsausschuss.

Schnörkellos ratterte SOKA-Vertreter Werner Schneider die Mega-Planungen wie schon vor 14 Tagen im Bürgerhaus wie eine Einkaufsliste herunter. Neu für die vielen anwesenden Beckersbergringanwohner waren Schneiders Aussagen, sich für bezahlbaren Wohnraum einzusetzen. Er stellte den Altmietern bei Umzug in eine Neubauwohnung nun sogar die „Mitnahme ihres derzeitigen Mietzinses“ in Aussicht. Vor zwei Wochen hieß es aus seinem Munde dazu noch vage, dass die Mieten an das Marktniveau angepasst werden. Wie man sich allerdings den Umgang mit den Altmietern im Zuge eines Abrisses vorstelle, klammerte Schneider vollkommen aus.

Genau dieser Umstand schmeckte den anwesenden Politikern überhaupt nicht. So wolle man auf die Planungen der SOKA-Bau erst genauer eingehen, wenn konkret geklärt ist, was mit den Altmietern geschehen soll. Dies geschah auch mit Blick auf den Reihenhausbestand im sogenannten Ostteil, der nicht vom Abriss bedroht ist.

Dort stehen zurzeit mehrere Häuser frei oder sind durch die Gemeinde befristet zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet. Ausschussvorsitzender Horst Ostwald meinte dazu, die SOKA möge doch bitte eine „Umschichtung“ prüfen.

Auf die wiederholte Erwähnung Schneiders, die SOKA würde bei einer für sie nicht zufriedenstellenden Lösung als Option auch einen Verkauf der Siedlung ins Auge fassen, erinnerte Ausschussmitglied Jens Iversen (BFB) an den von der WHU zurückgestellten Erhaltungssatzungsantrag. Iversen wörtlich: „Für diesen Fall finden wir vielleicht doch noch eine Mehrheit für die Erhaltungssatzung“.

Dazu muss man wissen, dass mit einer Erhaltungssatzung der Beckersbergring so erhalten bliebe, wie er sich zurzeit gestaltet. Abrissvorstellungen würde somit ein Riegel vorgesetzt und ein Paketverkauf erschwert werden.

So wurde die SOKA letztendlich mit der Hausaufgabe nach Hause geschickt, sich nun intensiv mit einem sozial verträglichen Umsiedelungskonzept für ihre Mieter im Beckersbergring zu befassen.

Einen gedanklichen Galopp legte während der Sitzung Jens Müller (CDU) an den Tag, der sich bereits mit der Fassadengestaltung der angedachten Mehrfamilienhäuser im Beckersbergring beschäftigte. “Zu 90 Prozent sind wir bei Ihnen“, so Müller zu SOKA-Vertreter Schneider.

Einigermaßen zufrieden zeigten sich die betroffenen Anwohner. Sie fühlten sich durch die Politik weitestgehend darin bestätigt, endlich auch Berücksichtigung in den Planungen der SOKA-BAU zu finden. Wollen sie doch nicht mehr, als mit ihren nur allzu menschlichen Sorgen und Nöten nicht allein gelassen zu werden.

Gernot Willsch

  1. September 2017

One thought on "Beckersbergring: SOKA-BAU muss nachsitzen"

  1. Schade das ich es nicht rechtzeitig geschafft habe.
    Hier würde ich gerne die SPD Meinung zu dieser Vorstellung wissen.

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