Volksentscheid zur Rewe-Versandfabrik – Colmorgen mit Kreisaufsicht einig

Durchbruch beim Rewe-Bürgerbegehren. Initiator Benno Colmorgen hat sich mit der Segeberger Kreisaufsicht auf die Fragestellung geeinigt. Die Frage, die den Henstedt-Ulzburgern vorgelegt werden soll, klingt im zweiten Teil nach bestem bürokratendeutsch, muss aber so gestellt werden, das ist Vorgabe der Segeberger Behörde. Die Frage lautet: „Sind Sie dafür, zur Vermeidung weiterer Logistikzentren (aktuell Unternehmensansiedelung REWE) und den damit verbundenen LKW-Verkehrsbelastungen für Henstedt-Ulzburg, den Aufstellungsbeschluss des B-Planes 146 vom 18.07.2016 dahingehend zu ändern, das nur Gewerbebetriebe angesiedelt werden sollen, die eine Fläche von maximal 10 Hektar beanspruchen und eine maximale Gebäudehöhe von 21 Metern nicht übersteigen?“

Die Frage beim Pinnauwiesen-Volksentscheid klang ganz ähnlich kompliziert, am Ende wusste aber trotzdem jeder um was es ging bei der Abstimmung. Klar ist in diesem Fall: Beantwortet eine Mehrheit der Henstedt-Ulzburger die Frage mit Ja und wird das Quorum von 3606 Stimmen erreicht, wars das für Rewe, die Supermarktkette dürfte sich nicht neben dem gerade im Bau befindlichen Netto-Logistikzentrum im Gewerbegebiet niederlassen.

Bis es zu einer Abstimmung kommt, dauert es aber noch ein paar Monate, die Fragestellung wurde von Colmorgen mit der Kreisaufsicht mündlich abgestimmt, eine formale Bestätigung steht noch aus. Wenn die vorliegt, müssen dann erstmal ausreichend Unterschriften gesammelt werden, sechs Monate hat die Initiative dafür Zeit. Colmorgen ist zuversichtlich, die Signaturen zusammenzubekommen. Er am Wochenende: „Wir haben genügend Leute die mitmachen.“

Und wie geht der wahrscheinliche Bürgerentscheid aus? Eine erste Prognose kommt von HU-Nachrichten-Leser Jan Kirmse. Er sagt: „Den Bürgerentscheid könnte man sich auch sparen, das Ergebnis würde sicher ähnlich deutlich wie bei den Pinnauwiesen.“ Vor zwei Jahren hatten 80 Prozent gegen eine Vollbebauung der Pinnauwiesen votiert.

cm

17. Juli 2017

21 thoughts on "Volksentscheid zur Rewe-Versandfabrik – Colmorgen mit Kreisaufsicht einig"

  1. Herr Colmorgen
    Herr Finsterbusch,
    nicht nur ich bin ganz bei Ihnen, wenn es los geht und sie Unterstützung brauchen, bitte melden.

  2. Die Guten ins Töppchen, die Schlechen ins Kröpfchen. Die Spitzenleute, die jetzt nach Norderstedt fahren vom derzeitigen Wohnort aus finden natürlich HU besser als Bad Bramstedt mit A7/A20, da weiter entfernt. Vereinzelt auch Nachfragen nach „besserem Wohnraum“.
    Jobs im unteren Segement, also im Lager, bringt REWE mit aus dem Stammpersonal aus Norderstedt. Aus Seevetal werden nur wenige Mitarbeiter versuchen hier Job und Wohnraum zu bekommen. Sozialer Wohnungsbau bzw. niedrige Mieten sind hier in HU nicht angesagt – siehe SOKA-Bau mit voraussichtlich €/qm 12,00, angepaßt an die Aufbauachse Nord mit Blick auf Norderstedt.
    HU kann aus den Bewohnern im Ort nicht die Masse an Logistik-Lagerpersonal anbieten. Da besteht dann „Einflug“ aus dem Kreis SE, also durch den Ort.
    ÖPNV-Anbindung an die REWE-Schichtzeiten aber Bahnhof HU – da habe ich nichts von gehört oder gelesen. Die Mitarbeiter kommen per PKW, wie REWE es schon gesagt hat.
    Die Rationalisung steigt stetig und die Automation wird hier Arbeitsplätze reduzieren.
    In der Bauphase kommen dank Ausschreibung dann Firmen aus allen Himmelsrichtungen und osteuropäischen Ländern, wie jetzt schon hier zu sehen.
    Kleine Betriebe können das Volumen, daß REWE in der Bauphase braucht keinesfalls bieten, höchstens als Sub-Unternehmen zu Dumping-Preisen, wie oftmals praktiziert – „Vogel friß oder stirb“.
    REWE wird weiterhin wachsen, siehe Übernahme von SKY. Was kommt danach ?
    Onlinesystem wird bestimmt auch kommen.
    Also: was heute an Verkehr hier angegeben wird kann sich nur vervielfachen in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten. Viel Platz für Baugrundstücke und Wohnraum besteht auf längere Sicht nicht mehr. Raum für Entastungsstraßen auch mal überhaupt nicht mehr.
    Innerörtliche Bauverdichtung ist beschlossen und wird jetzt schon in kleinen Schritten umgesetzt, also noch mehr Bürger aus HU mit Fahrzeugen – wo HU sowie schon in der „Hitparade“ ganz oben zu finden ist.
    Was hier nach den Abschreibungen im Ort und Abgaben aus HU an Kreis und Land übrig bleibt – darüber gibt es keine Aussagen.
    Die REWE befürworten mögen doch einmal verkünden:
    a) die Sanierung der Hamburger Straße vor kurzer Zeit hat gekostet ?
    b) die nächste Sanierung wird aus den verbliebenenen Steuermitteln in Höhe von ? leicht bezahlbar
    c) das Thema „Rettungszeiten“ wird wie sichergestellt ?
    Das was hier jetzt im Gewerbegebiet angesiedelt wird belastet die nächsten Generationen.
    Grün- und Erholungsflächen sind hier schon reduziert.
    SH ist das waldärmste Bundesland.
    Wie die Abgaswerte dank Dieselfahrzeugen die Lebensqualität beeinflußen – da machen sich die Befürworter keine Gedanken, weil sie das ja nicht „ewig“ ertragen müssen, nur die Nachkommen – also nach mir bitte die Sintflut und vorher Geld in meine Börse.
    Ellerau baut ganz still und leise sein Industriegebiet aus im Raum Tanneck Richtung HU-Süd mit kleineren bis mittleren Firmen, mit Hauptsitz dort.
    Die Anbindung über den Beckershof wird also genutzt für PKW und LKW.
    Ob man sich in der Nachbargemeinde „Freunde“ damit macht, daß man sich Flächen durch Enteignung erkämpft – daran darf gezweifelt werden.
    Man sieht sich immer min. zweimal im Leben…… Und in Kaki wird man auch nicht jubeln, wenn Leute durch den Ort dort fahren Richtung „Logistik-City“.

  3. ja ja, wenn sie was wollen, versprechen sie den Himmel auf Erden.
    Die Realität zeigt einem, das Logistikcenter reine Abschreibungsobjekte ohne Gewinn sind. (Keine Gewerbesteuer)
    Arbeitsplätze gibt es nur im Niedriglohnsektor
    Ergo–Altersarmut, Mietzuschüsse aus Steuergeldern.
    Ich bin für eine REWE-Ansiedlung, wenn GV und Politik den Arsch in die Hose bekommen und REWE die Straßenum.-ausbauten und Sanierung übernimmt.
    Zudem müssen sie eine jährliche Gewerbeabgabe garantieren.
    Und nicht zu vergessen, Löhne zahlen, die eine Bezuschussung durch Staat und Gemeinde ausschließt.

    1. Das unterschreiben die vermutlich mit kaltem Lächeln, da rechtlich vermutlich nicht durchsetzbar, insbesondere nicht über die Gesamtlebensdauer des Standorts (Jahrzehnte, sollte man annehmen).

  4. Ich bin für die Rewe..

    Warum soll sich hier einen regionaler Anbieter nicht in HU niederlassen?
    Wenn weil einige Herren aus HU und Umland sich hier gestört fühlen?
    Wozu haben wir eine GV, wenn es mit einem Bürgernentscheid so ein fach ist alles wieder umzuschmeissen.
    Denkt auch mal an die Steuereinnahmen., auch h we n der Hauptsitz in Köln ist, bleibt was für hier hängen. Auch andere Betriebe profitieren von der Rewe..

    1. Das Steueraufkommen, welches letztlich bei uns hängen bleibt, muss aber wieder dafür aufgewendet werden, häufigere Strassenreparaturen zu bezahlen. Mit grösstem Glück wird das ein Nullsummenspiel, wenns nicht reicht, regnets dann in dem Schulklassenzimmer Ihrer Kinder rein und das Rathaus hat leere Kassen: Alles schon rausgeblasen für Zwecke der Rewes und Nettos (Netto kommt ja eh, schon im Bau).
      Und die Bautrupps bei Netto hausen in Containern. Würden die kaum tun, wenn sie aus der einem Einzugsbereich von 2 Autostunden rund um Henstedt-Ulzburg stammen würden. Firmen in der Nähe, die profitieren würden, sind wohl die Zeitarbeitsfirmen, die dann für die Besetzung freigewordener Stellen im Lager sorgen. Also nichts, womit Henstedt-Ulzburg Wohlstand für alle generieren kann. Kommt die Automatisierung bei Lagertechnik und LKW erstmal richtig in Schwung, werden die Menschen in dem Prozess reduziert und man kann aus Staplergassen mehr Lagerfläche machen. Dann schlägt das Lager noch mehr um, als heute aufgrund geübter Praxis geschätzt um. Also fahren auch mehr LKW hin und weg, sicherlich auf Onlinelieferungen, denn Rewe will ja Amaz… Konkurrenz machen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/rewe-liefert-bald-auch-spielzeug-und-parfuem-nach-haus-a-1153023-amp.html
      Für Henstedt-Ulzburg bleiben volle und häufiger kaputte Straßen. Und mehr Feinstaub, denn auch ein künftiger Roboter-LKW fährt lange noch mit Dieselmotoren. Herr Vogt hat es richtig auf den Punkt gebracht: CHAOS für uns, Profit für Rewe (in Köln).
      Der Standort Henstedt-Ulzburg ist halt bequemer für die Manager, Ingenieure und IT-Spezialisten, die man schwerer nach Bad Bramstedt locken könnte, wo am späteren Kreuz A7/A20 ein guter Standort für ein LKW-Verteillager wäre.
      Würde Rewe dorthin nur den Lagerbetrieb verlegen und die bequemere Anfahrt für seine unverzichtbaren Fachkräfte mit einem reinen Bürostandort in Henstedt-Ulzburg verwirklichen, so hätte auch die Gemeinde was davon: Hochqualifizierte Jobs würde durch HUler besetzt werden können (sukzessive, aktuell sind sie ja besetzt in Norderstedt), die sonst ins Auto stiegen und nach HH pendelten. Denn Logistikjobs sind auch heute immer auf dem Markt, bei den üblichen Zeitarbeits-„Verdächtigen“.
      Würde so ein Rewe-Bürohaus in fußläufiger Nähe zum Bhf. Henstedt-Ulzburg angesiedelt, sorgte das für reichlich Kundschaft für die lokale Gastronomie (Mittagstisch) und den Einzelhandel im und um das CCU. Ohne unnötigen Extrastau, dank Bahn und antizyklischem Anfahrtsverkehr: Morgens staut sichs doch vor allem südwärts, während Rewe-Mitarbeiter nordwärts reinkämen, von Norderstedt oder HH-Nord.
      Für Rewe vermutlich nur die zweitbeste Lösung, aber für Henstedt-Ulzburg nicht die schlechteste, so wie es jetzt angedacht ist. Aber so sind Kompromisse: Ein bisschen gewinnt man, ein bisschen verliert man auch. Hoffen wir, das es so kommt. Oder lieber gar nicht, dann kann Henstedt-Ulzburg erstmal den IGEK-Plan ausarbeiten und ein paar Jahre Erfahrung mit Netto sammeln. Erst dann wissen wir, was so ein Logistikmonstrum wirklich bringt.

  5. Ich bin für Rewe. Es erhält während der Bauphase Arbeitsplätze und es werden später neue geschaffen. Auch mein Arbeitsplatz hängt von solchen Bauprojekten ab. Bin im Transportgewerbe tätig. Aber anstatt mal ans Gemeinwohl zu denken (Arbeitsplätze), denken viele in H-U nur an sich. Allen vorran einige Vertreter in der GV.

    1. Die Bauphase ist ja nur ein „Quickie“. Und Jobs im Transportgewerbe sollte es doch heute schon reichlich hier geben. Netto bringt im Gegensatz zu Rewe keine Altstrukturen mit, dort können Sie sich doch längst bewerben. Aber auch bei Rewe: Die sitzen heute in Norderstedt und werden entweder da bleiben oder irgendwo entlang der A7 landen. Jemand aus dem Transportgewerbe wird doch nicht von einer kurzen Anfahrt abzuschrecken sein…

      1. Herr Schneider, Ich bin Begleiterfahrer für Schwertransporte, welche beim Bau von Großprojekten wie Rewe entstehen, sei es dass tonnenschwere Bauteile oder Baumaschinen wie Krane zur und von der Baustelle transportiert werden. Und ja mein Arbeitsplatz ist gefährdet, wenn immer mehr selbsternannte Umweltschützer und “ ich bin gegen jedes großes Bauprojekt“ – Anwohner gegen jegliche Bauprojekte angehen oder durch irgendwelche Aktionen den Baubeginn verzögern oder gar verhindern.
        Solche Transporte dürfen nur von Fahrern und Begleitfahrern durchgeführt werden, die die Deutsche Sprache perfekt in Wort und Schrift beherrschen (gesetzl. Vorgabe).

          1. Wie hoch der Umsatz meiner Firma bei der Nettobaustelle ist kann ich nicht beziffern, da ich nur ein Angestellter bin. Ich kann nur soviel sagen, dass fast jede Nacht Schwertransporte zur Baustelle stattfinden, zur Zeit viele Betonteile. Hier sind viele Transportfirmen und Begleitfirmen beteiligt. Auch bei Rewe wird dies so sein. Die Transporte finden zu 90% ihren Weg über die Autobahn. Bisher sind mir nur 4 Transporte zur Baustelle von Netto bekannt, welche durch die Gemeinde geführt haben. Dies lag an den Auflagen der Behörden und auf Grund der Kürze der Strecke, weil z.B. ein Grossbaugerät von einer Baustelle aus Norderstedt kam. In den meisten Fällen erstellen die Behörden die Auflagen so, dass die Bevölkerung so wenig wie möglich durch solche Transporte wie bei der Nettobaustelle belastet werden.

    2. Sehr geehrter Herr Böhm,
      tschuldigung im voraus. .. die REWE wird landesweit ihre Aufträge ausschreiben, der niedrigste Anbieter bekommt den Zuschlag…. glauben Sie wirklich, dass Sie davon satt werden können? Glauben Sie wirklich, dass Maurer, Zimmermänner u.s.w aus der Gemeinde auf der Baustelle arbeiten werden? Nennen Sie mich jetzt schon einen Lügner , aber es werden mehr osteuropäische Kennzeichen als SE auf der Baustelle zu sehen sein….. falls überhaupt ein SE dort stehen wird…..

      1. Ich stimme Ihnen voll zu Herr Meissner.
        Ps.Werde auch gegen REWE stimmen.
        Die Hamburger Straße ist jetzt schon überlastet.Man Stelle sich Mal vor:
        1.Normaler Verkehr
        2. Lieferverzögerungen von REWE und NETTO
        3. STAU auf der Autobahn
        = C H A O S in Henstedt-Ulzburg

  6. Wichtig ist aber auch, das private Grundstückseigentümer in dem B-Plan nicht in der Nutzbarkeit ihrer Grundstücke eingeschränkt werden. Das wäre ja wie eine Teilenteignung…
    Aber das ist in den genannten Grenzwerten sicherlich berücksichtigt. Bin dabei: Ich stimme für den Bürgerentscheid und beim Bürgerentscheid GEGEN Rewe. Jedenfalls solange auch das Lager kommen soll. Würde man umdenken und das Lager an das künftige A7/A20-Autobahnkreuz legen und nur Verwaltung/Schulungszentrum an einen unserer AKN-Bahnhöfe, wär das für mich OK. Könnte ein Mieter für Hr. Beckmann ggü. Bhf. Henstedt-Ulzburg sein. Dann wären mehrere offene Probleme zufriedenstellend gelöst.

    1. Moin Herr Lücht,
      erstmal geht’s darum einen Bürgerentscheid auf die Beine zu stellen ! Aber Herr Colmorgen und Herr Finsterbusch können jede Hilfe gut gebrauchen , durch tolle Reden oder Schulterklopfen wird das nix ! P.S.: Bin auch gegen
      REWE 😉

  7. Wegen Rewe Volksentscheid machen, aber bei den Kitas gegen Volksentscheid ankämpfen. Unsere GV ist weiter von den Einwohnern von H-U entfernt, als der Mond von der Erde.

    1. Was hat die GV damit zu tun, wenn ein Bürger ein Bürgerbegehren starten möchte ? Noch gar nichts ! Zuerst kommt der Kreis dann die Verwaltung … im dritten Schritt ist erst die GV gefragt ! Ein Bürgerbegehren geht vom Bürger/Volk/ Otto Normal-Verbraucher Tante Lieschen aus aber nicht von der GV ! Und das ist auch gut so !

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