Verhandlungspleite – Anwohnern der Wilstedter Straße droht Tempo 50

Zahlreiche Grüninseln verlangsamen noch den Verkehr in der Wilstedter Straße
Zahlreiche Grüninseln verlangsamen noch den Verkehr in der Wilstedter Straße

Hiobsbotschaft für die Anwohner der Wilstedter Straße auf dem Rhen. Die Gemeinde ist mit dem Vorhaben gescheitert, die Paracelsus-Klinik über die Schleswig-Holstein-Straße anzubinden. Das hat die Verwaltung jetzt öffentlich gemacht.

Die Rathausführung hatte mit dem Land seit Monaten über eine Klinikzufahrt über die Schleswig-Holstein-Straße verhandelt, die Klinik selber hatte dazu ein Gutachten beigesteuert. Am Freitag veröffentlichte das Rathaus nun einen Sachstandsbericht zu den Gesprächen. Darin heißt es nun, dass “unter Beachtung der straßen­baurechtlichen Bestimmungen eine Anbindung der Paracelsusklinik an die Schleswig-Hol­stein-Straße derzeit nicht realisiert werden kann“.

Damit droht den Anwohnern nun Tempo 50 statt Tempo 30 vor ihren Haustüren. Eine Beibehaltung der Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und Tempo 30 sei nur möglich, wenn der Paraklinik-Verkehr aus der Wilstedter Straße herausgehalten werden kann, hieß es zuletzt immer.

Schön im kommenden Jahr könnte der Abriss der Verkehrsnasen beginnen. Für Sanierung und Umbau der Straße sind im Haushalt 2017 900.000 Euro bereits eingeplant, für das darauffolgende Jahr noch einmal genau so viel.

cm

20. November 2016

12 thoughts on "Verhandlungspleite – Anwohnern der Wilstedter Straße droht Tempo 50"

  1. ……..ich erinnere mich noch schwach, als damals unter BGM Dornquast vor der „Nasenbebauung“ eine Pseudobürgeranhörung abgehalten wurde. ich habe damals den Vorschlag gemacht, die Wilstedter Straße nach dem Hamburger – System Sierichstraße umzubauen – es hätte nur ein paar Schilder bedurft und das Problem hätte sich vom Verkehrsaufkommen – ich will nicht behaupten um 50 % – gelöst. Aber ich bin ja nur ein dummer Bürger.

    Im Übrigen sollten sich alle „Straßensperrbürger“ mal darüber im Klaren sein, daß wir im Zeitalter nach der Zollunion leben und für freien Durchgang zu Sorgen haben – die Wilstedter sind damals auch mit ihrem Ansinnen den Kringelweg zu sperren, gescheitert.

    Was mich am meisten ärgert, ist die Tatsache, daß ich jeden Tag zur Arbeit gehe und genau weiß, daß ein nicht unerheblicher Teil meines Verdienstes dafür draufgeht, die unüberlegten Umbauentscheidungen zu finanzieren, die eines Tages wieder in den alten Zustand zurückgeführt werden.

    Ich bin gespannt was noch so alles entschieden wird.

    Mit sonntäglichem Gruß

    G.W.

  2. Bisher ist die Landesstrasse Wilstedter Strasse nur mit dem rechtlich äusserst fragwürdigen Trick der jahrelangen Fahrbahnschäden auf 30 km/h begrenzt worden. Dieses dauerhaft zu tun, stellt eigentlich einen Missbrauch des dafür zutreffenden Verwaltungsrechtes dar.

  3. Ich würde die Wilstedter Strasse aus Richtung S-H Strasse schließen. Aus Richtung Norderstedter Str. bis Para frei geben als Zufahrt für Besucher und Krankenwagenzufahrt nur von der S-H Strasse mit Schranke. Des Weiteren sollte man ein absolutes Halteverbot in der Wilstedter einführen und das Parken für Anwohner nur auf ausgewiesenen Flächen mit Parkausweis erlauben.
    So wäre das Problem mit dem Durchgangsverkehr gelöst und man muss keinen teueren Umbau vornehmen.
    Der Aufbau einer Schrankenanlage von der S-H Strasse für Rettungswagen und das Aufstellen von entsprechenden Schildern sowie die Ausgabe von Anwohnerparkausweisen und Markierungsarbeiten, dürften hier im unteren 4-stelligen Eurobereich liegen.

    1. Und genau das klingt so einfach und ist leider auch verkehrt.
      Man darf nicht mal eben irgendeine Straße schließen und den Verkehr abändern,denn dafür haben schon Politiker und Anwohner gekämpft und von daher ist dieses Problem erst entstanden. Vorher hat es niemanden gejuckt,das dort Rechts vor Links war und man nur 30 fahren durfte.

      Mfg.J.Fuchs

  4. Zitat aus dem Artikel:
    “unter Beachtung der straßenbaurechtlichen Bestimmungen eine Anbindung der Paracelsusklinik an die Schleswig-Holstein-Straße derzeit nicht realisiert werden kann“.

    In dieser Aussage stecken gleich zwei:
    1. Derzeit verfügt (wohl das Land) nicht über ausreichend Personal, um sich damit qualifiziert zu beschäftigen.
    2. Die straßenbraurechtlichen Bestimmungen sind dermaßen hoch angesetzt, dass man lieber gleich Abstand davon nimmt.

  5. ich meinte gelesen zu haben, daß die Wilster Straße eine 50 km/h Straße ist und nur wegen der vielen Fahrbahnschäden auf 30 km/h gedrosselt wäre also keine „30er Zone“

    1. Ah, gut, dann bin ich ja nicht alleine. Mir war auch so, als hätte es mal geheißen, es ginge nur um die Straßenschäden und daß ein solches Tempolimit innerhalb 2 Jahren(?) mittels Beheben der Schäden wieder aufgehoben werden muß.

  6. ……die Paracelsus-Klinik ist lt. Krankenhausbedarfsplan zu Norderstedt zugehörig, aber auch HU-Gebiet gelegen. Alles läuft also auf und in unserer Gemeinde incl. der Sanierungskosten der Zufahrtstraße Wilstedter Straße.
    Die Rettungsfahrzeuge nutzen sinnvoller Weise eine direkte Zufahrt zu SH-Straße.
    Irgendwie seltsam, um nicht zu sagen „Schilda läßt grüßen“.

  7. Ich wohne nicht dort.

    Das ist eine Strasse, die wirklich eine echte Berechtigung als 30er Zone hat.

    Zufahrt zum Krankenhaus sollte wirklich von der SH-Strasse erfolgen.

    Aber das sagt wohl nur der gesunde Menschenverstand

    1. Danke für Ihren Kommentar. Aber der gesunde Menschenverstand ist leider nicht immer gegeben.
      Viele versuchen nur vermeindlich schneller von A nach B zu kommen. Uns als Anwohner stört der seit Jahren der stetig zunehmende DURCHGANGSVERKEHR von und zur Schleswigholstein Straße , aber wenn ich mir vorstelle, ich bin schwer krank im Krankenhaus und habe das Gefühl ich liege an der Autobahn – zur Gesundung trägt das nicht bei.
      Ganz zu schweigen von den Kindern,die ohne Querungshilfe, bei den Glascontainern zum Schulbus, die Wilstedter Straße überqueren müssen.Das es dort noch zu keinem Unfall gekommen ist, ist schon ein Wunder.

  8. Den Zusammenhang zwischen Zugang der Paracelsus Klinik zur Schleswig-Holstein Straße und „Ausbau“ der Wilstedterstraße halte ich für an den Haaren herbeigezogen.
    1. Der meiste Verkehr geht nicht zur Paracelsus Klinik, sondern als „Durchgangsverkehr“ zur Schleswig-Holstein Straße. Deshalb kommt es ja auch besonders zu den Morgen- und Abendstunden zu unhaltbaren Zuständen.
    2. Nach neuer Rechtslage kann, wenn die Verwaltung denn will, vor Krankenhäuser und Schulen 30 km/h Bereiche eingerichtet werden. Ich hoffe das geschieht zum Wohle der Patienten auch hier.
    3. Außerdem wird nach Wegfall der 30 km/h Begrenzung, sich nur noch mehr Verkehr durch den Rhen quälen, nicht nur durch die Wilstedterstraße, sondern auch über die Norderstedter und den angrenzenden Straßen.
    4. An der Breite der Straße kann ebenfalls wenig geändert werden, so dass es weiter zu gefährlichen Annäherungen bei Begegnungen von Pkw und besonders Lkw kommen wird.
    Also wird die Wilstedterstraße auch nach dem „Ausbau“ für viel Geld der Gemeinde und Anwohner ein Ärgernis für Anwohner und Nutzer bleiben. So sieht keine Verkehrsplanung aus, die etwas mit „Voraus-Planung“ zu tun hat.

  9. Ich glaub es fast nicht ! Da werden die verkehrsflußberuhigenden Inseln für viel Geld erstellt, Tempo 30 eingeführt – und nun ist das „Schnee“ (und Geld, nutzlos ausgeben) von gestern ?
    Für viel Steuergeld wird nun alles wieder zurückgebaut, weil es so nicht rechtskonform ist.
    Der fragt man sich als Steuerzahler: warum wurde das denn überhaupt erst erstellt ?

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