Mit 800 Lastern und dem König des Waldes: Rewe-Sause geht los

Im Westerwohld gesichtet: der Rothirsch
Im Bereich Westerwohld gesichtet: der Rothirsch

Es wird ernst mit der von Bürgermeister Bauer gewünschten Ansiedlung der Rewe-Versandfabrik am nordwestlichen Ortsrand.

Beim Ansiedlungsverfahren steht bereits in der übernächsten Woche die nächste Runde an. Der Verwaltungschef wird dann die Ortspolitiker auffordern, den Entwurf des Bebauungsplans für das Rewe-Logistikzentrum zu billigen. Anschließend sollen die Pläne öffentlich ausgelegt werden.

Die Ansiedlung soll weiter vorangetrieben werden, zugleich bekommt aber nun wenigstens die Öffentlichkeit einen tieferen Einblick in die Konsequenzen des Vorhabens.

Wie aus dem Planentwurf hervorgeht, werden täglich 888 Lastkraftwagen zum, bzw. vom Verteilzentrum wegfahren. 70 Prozent des LKW-Verkehrs wird den Weg über die A7 nehmen, der Rest dieselt, so die Schätzung, durch Kaltenkirchen, Kisdorf und die Großgemeinde. Für den Bereich der Hamburger Straße in Ulzburg-Mitte werden exakt 134 zusätzliche Brummis prognostiziert.

Henstedt-Ulzburg wird aber nicht nur zusätzlichen Laster-Verkehr, sondern zugleich auch kräftigen PKW-Mehrverkehr bekommen. 2072 zusätzliche Autofahrten am Tag bringt das Rewe-Zentrallager mit sich, wobei hier die Relation laut Gutachter-Schätzung umgekehrt ist: nur 22 Prozent der Autofahrer werden die Versandfabrik von der Autobahn aus ansteuern.

Am Montag, den 7. November, wird im Ratssaal über die Pläne abgestimmt. Zuletzt gab es für das Vorhaben eine politische Mehrheit im Gemeinderat. CDU und SPD hatten im Juli den sogenannten Aufstellungsbeschluss durchgesetzt. Bleibt es dabei, werden nicht nur die gemeindlichen Straßen voller, das Nachsehen hat auch Henstedt-Ulzburgs noch vergleichsweise vielfältige Tierwelt.

Neben 29 Vogelarten wurde an der Ecke auch eine Spezies gesichtet, die viele nur noch aus dem Zoo kennen. Artenkundler der ‚Planungsgruppe Skribbe-Jansen‘ schreiben in ihrem Rewe-Logistikzentrum-Gutachten: „Im Gebiet konnten Vorkommen von Rotwild nachgewiesen werden.“

Das größte Wildtier der Gemeinde kann gut zwei Meter lang und drei Zentner schwer werden, doch vor Gericht könnte der König des Westerwohlds sein Heimatrecht wohl nicht durchsetzen. Die Experten von Skribbe-Jansen in ihrem Umweltgutachten: „Die Artengruppe ist rechtlich nicht relevant.“

Christian Meeder

30. Oktober 2016

43 thoughts on "Mit 800 Lastern und dem König des Waldes: Rewe-Sause geht los"

  1. ……ich warte ruhig ab, bis wir hier mehr ruhenden Verkehr auf den Straßen haben – quasi die „Hamburger“ als Parkplatz wie die A 7 bei Unfällen und Staus.
    Dank eines Unfalls auf der A 7 läuft dann der Umleitungsverkehr durch die Gemeinde für einige Stunden…..
    Dann stecken die ehrenamtlchen Helfer und die hauptamtlichen Kräfte im Stau sowohl auf der „Hamburger“ als auch auf der „Norderstedter“, wenn hier eine Rettungseinsatz im Ort notwendig wird, den es gibt kaum eine Chance für eine Rettungsgasse. Wer dann dringend Hilfe gebraucht, weil……für den ist jede Minute des Wartens eine gefühlte Stunde.
    Ob dann die lautstarken Befürworter der Logistikbetriebe immer noch jubeln – abwarten.
    Jedenfalls braucht dann die Polizei keine Verkehrskontrollen der Geschwindigkeiten mehr durchzuführen. Und ein LKW-Zug mit Panne auf der Straße,dazu die Abfallentsorgung von Haus zu Haus, ein Möbelhaus liefert mit Parken auf der Durchgangsstraße in ein Wohnhaus, ein LKW-Zug eines Umzugsunternehmens für einen Mitarbeiter der Logistikbetriebe zieht ein oder genervt aus, dazu ein Baustelle mit Engpass und Ampelregelung.
    Dazu verteilt die Gemeinde Broschüren an die Bürger in Neuauflage „Henstedt-Ulzburg – eine Gemeine im Grünen“…..
    Ach, welch sonnige Aussichten…
    Prost, meine lieben Herrschaften des Gemeinderates, wenn sie nach der entscheidenden Sitzung dann fraktionsübürgreifen ein leckeres Bierchen geniessen und auf die sichtbaren Erfolge anstoßen im Stammlokal….
    Immerhin, Geld für eine teuere Umgehungsstraße gespart erfolgreich 40 Jahre und mehr – -verbaut für gut zahlende Investroren, die Nachbargemeinden verärgert, durch die das erhöhte Verkehraufkomen auch flutet und man(n) sich in finanzschwächeren Gemeinden fragen muß, wie man die Schäden reparieren kann und muß. Nicht zu vergesen zu jammern, daß böse sportfeindliche Hamburger eine Olympiade verhindert haben, die einen BAB-Anschluß bei Alveslohe (wg. Golf-Turnier) doch ermöglicht hätte….
    Also, sehen wir doch alle freudig in die Zukunft unserer Kinde und Enkel denn so mancher Kommentaror hier muß das ja nicht alles jahrezehntelang durchleiden, weil dann auf dem Friedhof oder im Friedwald befindlich sich wenigstens dieses Problem dann erledigt hat.
    Es lebe der Fortschrift – um jeden Preis.

  2. Hier hat mal jemand geschrieben, dass man selber Schuld hat, wenn man in HU den PKW benutzt und im Stau steht! Auch eine Betrachtungsweise, die aber vermutlich nicht von vielen geteilt werden.

    Der Verkehr wird weiter zunehmen!

    Alleine durch NETTO-LOGISTIK: Die zukünftig von HU aus Hamburg und Norddeutschland beliefern wollen!

    Durch Zulieferer, die die Logistikzentren anfahren!

    Durch die Mitarbeiter, die zu ihrem künftigen Arbeitsplatz kommen wollen!

    Und was passiert bei weiteren geplanten Gewerbeansiedlungen?

    Und wer glaubt, dass der Verkehr nicht auch durch die stetig wachsende Einwohnerzahl zunehmen wird?

    Wo bleiben nun die Verkehrslösungen???

    1. Wenn man lediglich enorm verkehrsintensive Betriebe neu ansiedelt und keine Maßnahmen zur Verkehrsentlastung trifft, dann ist man als normal begabter Mensch in der Entscheiderrolle in der Regel der Auffassung, dass ein „Verkehrsproblem“ so keines ist.

    2. Wir hätten nur Platz für einen „Ulzburger Wallringtunnel“ unter der HH-Str. Ölquellen haben keine, aber wenn Rewe das bezahlen möchten… Problem gelöst ;-P

      1. Vielleicht gibt es Kohle von TenneT, wenn man denen vorschlägt, die Stromtrasse unter dem Biotop gleich in Kombination mit einem Umgehungsstraßentunnel zu errichten. So als Doppelstocktunnel: Obergeschoss Schnellstraße, Untergeschoss 380-kV-Kabel. Ich würde das erst einmal prüfen lassen 🙂

  3. Sehr geehrter Herr Blau,
    wenn Ihnen hier ein „oberflächlicher“ Beitrag auffällt, der nicht die geringste „Tiefe“ besitzt, in dem vielmehr langatmig, geradezu „episch“ „dahingeredet“ wird, dann machen Sie es doch so wie ich, indem Sie den Beitrag einfach ignorieren.

    Hallo Herr Schneider,
    vielen Dank für den Link auf den Heise-Artikel, den ich mit großem Interesse gelesen habe. Das ist nun wirklich eine schwierige Diskussion. Ich finde die Argumentation von Mercedes zunächst etwas schockierend, sie ist aber nicht von der Hand zu weisen.

    Beispiel: Ein Autofahrer ist regelkonform unterwegs, d.h. nicht betrunken, nicht zu schnell, usw.. Hinter einer Kurve im Gebirge steht plötzlich ein Auto quer auf der Fahrbahn und der Fahrer hat nur doch die Wahl über eine tödliche Klippe zu stürzen oder nahezu ungebremst in das stehende, mit mehreren Personen besetzte Auto zu krachen. Wenn ich Sie richtig verstehe, tendieren Sie dazu, dass sich ein autonomes Fahrzeug dann wie selbstverständlich mitsamt den Insassen über die Klippe stürzen soll. Dazu sagt Mercedes: Ein solches Auto würde niemand kaufen. Das wäre nicht nur schlecht für unser Geschäft, das wäre auch schlecht für die Verkehrssicherheit, denn autonomes Fahren ist erheblich sicherer.

    Wie würden Sie in dem obigen Szenario als Autofahrer handeln? Ich glaube, ich würde instinktiv versuchen, mein Leben zu retten und würde in das stehende Fahrzeug fahren. Und so verstehe ich auch die Argumentation von Mercedes: Ein autonomes Fahrzeug handelt zunächst einmal so ähnlich wie ein menschlicher Fahrer. Das ist sicherlich noch nicht das Ende aller Debatten, aber es ist eine bekannte Basis, von der aus man vorsichtig technisches Neuland betreten kann.

    Das gleiche Unfallszenario mit zwei autonomen, vernetzten Autos könnte so aussehen: Vor dem Fahrzeug A fällt plötzlich ein großer Stein auf der Straße, das Ausweichmanöver misslingt, das Fahrzeug verunglückt und kommt quer auf der Straße zu stehen. Autonomes und vernetztes Fahren bedeutet, dass diese Tatsache sofort allen anderen Fahrzeugen auf der Strecke mitgeteilt wird, so dass Fahrzeug B noch vor der Kurve abbremst.

    Wenn man jetzt anfängt ein Ranking zu machen, in der Art: im Fahrzeug A sind drei Personen, in Fahrzeug B nur eine, also wird B geopfert, oder: der eine Verkehrsteilnehmer ist 18, der andere 81, ergo muss der Ältere dran glauben, dann wäre das zwar in sich sehr logisch, aber es berücksichtigt nicht, dass sich der eine Verkehrsteilnehmer womöglich vorsichtig und regelkonform verhalten hat, der andere aber den Unfall fahrlässig, grob fahrlässig oder gar vorsätzlich herbeigeführt hat. In den meisten Fällen, das legen auch die umfangreichen Probefahrten von google auf kalifornischen Straßen nahe, liegt die Schuld nicht beim autonomen Fahrzeug. Daher gibt es keinen Grund, die Insassen autonomer Fahrzeuge rechtlich schlechter zu stellen.

    90% aller Verkehrsunfälle werden auf menschliches Versagen zurückgeführt. Schaltet man diese Unfallursache weitgehend aus, wäre man einen bedeutenden Schritt weiter und u.a. deshalb bin ich dafür diesen Schritt schon bald zu gehen. Dass man sich mit neuer Technik gleichzeitig auch wieder neue Probleme einhandelt, ist immer so, und diese Probleme müssen auch angegangen werden, aber ein Schritt nach dem anderen. Natürlich muss eine differenzierte Abwägung her, welche Ausweichmanöver man einem autonomen Fahrzeug mit Insassen zumuten will und welche Manöver man einem Fahrzeug abverlangen kann, in dem sich gar keine Menschen befinden. Unter welchen Umständen bremst man für welche Tiere und wann nicht? usw.; da ergeben sich schnell unendlich viele Fragen. Wenn wir so lange warten wollen, bis wir auf alle denkbaren Unfall-Szenarien eine optimale Antwort gefunden haben, vergeht eine halbe Ewigkeit. Diese Zeit haben wir leider nicht. Wir können die Zahl der Verkehrsopfer demnächst durch automatisiertes Fahren um schätzungsweise 90% senken und das sollten wir tun. Um die dann noch verbleibenden Unfälle kümmern wir uns danach.

    Ihr Beispiel von der Tiefgarage des CCU: „Erstes Kind durch Roboterauto totgefahren: Hersteller & Fahrer haben sich für den Algorithmus „lieber Kind tot als gegen den Betonpfeiler lenken“ entschieden“, ist zwar völlig abwegig, wirft aber die interessante Frage auf, ob wir eines Tages alle mit der gleichen Software fahren werden, oder ob wir es erneut zulassen werden, dass jeder Fahrzeughersteller die Schummelsoftware seiner Wahl einbauen darf.

    Hallo Herr Fuchs, hallo Herr Holowaty,
    vielen Dank für Ihre Beiträge!

    1. Der Gesetzgeber ist schon dran, fasst das eigentliche heiße Eisen (Haftung) aber nicht an: https://m.heise.de/newsticker/meldung/Bundesrat-gibt-gruenes-Licht-fuer-automatisiertes-Fahren-3457178.html

      Ausbedungen wird aber eine Möglichkeit für den Fahrer, den Computer zu übersteuern. Ausgehend von den bisherigen Vorgaben würde ich erwarten, das Gerichte darauf abstellen werden, der Fahrer habe den Computer in einer ungeeigneten Verkehrssituation benutzt und sei damit mittelbar dann doch schuld. Wenn der Mercedes dann in der CCU-TG lieber das ausgebüxte Kleinkind überfährt, als gegen den Betonpfeiler auszuweichen, obwohl das nur Sachschaden bedeutet hätte, müsste man dem Fahrer doch das nicht rechtzeitige Deaktivieren des Computers an sich zur Last legen. Und das er einen Computer bewusst im Einsatz hat, der andere in extremen Fällen gefährdet, was den Umständen nach vermeidbar wäre (durch eigenhändig oder per Computerregel zugunsten Dritter gegen den Pfeiler steuern). Genau das verlangt ja die StVO §1(2).

  4. Fahren die LKW erst nach dem Bau des Logistikzentrums durch HU? Meiner Meinung nach fahren diese Fahrzeuge bereits,seit dem die Ware aus Norderstedt angeliefert wird, nur das jetzt die Fahrzeuge,die Kaltenkirchen,Kisdorf usw beliefern,komplett durch HU fahren. Viele vergessen,das die Fahrzeuge schon seit Jahren die Strassen hier nutzen und eben nicht erst,wenn das Lager hier ist. Außer,REWE baut neue Filialen und dadurch verstärkt sich der Verkehr.

    Mfg.J.Fuchs

    P.S. Jetzt besteht die Chance,das der Verkehr der LKW bereits hier gesplittet wird und nicht erst,wenn die Fahrzeuge bereits HU nach Norden verlassen haben.

    1. „Meiner Meinung nach fahren diese Fahrzeuge bereits,seit dem die Ware aus Norderstedt angeliefert wird, nur das jetzt die Fahrzeuge,die Kaltenkirchen,Kisdorf usw beliefern,komplett durch HU fahren“

      Das ist vermutlich richtig. Allerdings würde ich nach einem Blick auf die Karte vermuten, dass dafür die Belieferung der Filialen in Norderstedt zukünftig durch Henstedt-Ulzburg erfolgt. Und, um Ihre Recherche vorweg zu nehmen: Auf einen einzigen Markt in Kaltenkirchen und null Filialen in Kisdorf usw. kommen sechs Supermärkte in Norderstedt und einige weitere im Hamburger Nordosten. Insgesamt wird es nun einmal zu Mehr-Verkehren in Henstedt-Ulzburg kommen.

      PS: Was meinen Sie mit „Splitten“?

  5. Eines der Hauptprobleme in HU ist das Verkehrsproblem! Daher wurde auch ein Verkehrsstrukturkonzept erstellt.

    Und wurde das Verkehrsproblem bisher gelöst? NEIN!!!

    Mit der Ansiedlung u. a. von „Netto-Logistik“ wird sich das Verkehrsproblem noch weiter verschärfen. Es kommen sogar jetzt noch mehr LKW, als zunächst angenommen!

    Und jetzt soll noch „Rewe-Logistik“ kommen?

    Arbeitsplätze lösen dieses Problem auch nicht.

    Zunächst muss das Verkehrsproblem gelöst werden, von dem in HU viele Bürger betroffen sind (auch das sollte mal berücksichtigt werden!)

    Und kürze Filialanlieferungswege für unsere 3 Rewe-Filialen dürften kein Argument pro sein. Deshalb will Rewe hier kein Logistikzentrum bauen!

    1. Zunächst muss das Verkehrsproblem gelöst werden, von dem in HU viele Bürger betroffen sind (auch das sollte mal berücksichtigt werden!)

      -> genau!

      Erst Umgehungsstraße bauen…..naja…. oder ggf Sorge tragen, dass verkersintensive Betriebe keine LKW durch HH Straße schicken dürfen (nur Belieferung innerorts).
      Direkt auf die Autobahn ist ja ok.

      Wenn das Logistikunternehmen auf HH Straße angewiesen ist….dann sollte man denn Sinn ein solchen Ansiedlung hinterfragen.
      Einnahmen für die Gemeinde? ./. Kosten Strasseninstandhaltung …
      Arbeitsplätze heute/ in 15 Jahren
      Verkehrsbelastung innerorts und Lebensqualität

      Wie wirtschaftlich die Gemeinde arbeitet und Entscheidungen trifft, kann man ja am Schuldenstand erkennen.

      1. „Direkt auf die Autobahn ist ja ok.“

        Im Prinzip schon, aber wenn der Zubringer bereits hinsichtlich Instandhaltungskosten auf Gemeindekosten geht und wir dann alle 2 Jahre dort die Teerkolonne anfordern müssen, sollte bereits hier ein „Deckungsbeitrag 1“ betrachtet werden. Wenn die Gewerbesteuer-Erwartung (nicht nominal, sondern nach Gewinngestaltung mit rechnerischer Verlagerung zum HQ in Köln) damit schon „verplant“ wäre, könnten wir hier schon den wirtschaftlichen Totalschaden des Ansiedlungsvorhabens feststellen. Was soll dann noch der Nutzen sein? Der einmalige Grundstücksdeal?

      2. 1) Für Durchgangsstraßen/Dörferverbindungsstraßen hat die Gemeinde auf Grund ihrer Größe zwar die Straßenlast (Instandsetzung) zu tragen, aber keine nennenswerte „Macht“ den Verkehrsfluß zu beschränken, beeinflussen oder gar zu bemauten. Dafür sind übergeordnete Behörden zuständig!
        .
        2) Mit ca 70% ist der innerörtliche Verkehr für das Chaos ursächlich, nicht der Durchgangsverkehr. Dafür gibt es ja nun reihenweise Gutachten, Verkehrszählungen usw.
        .
        3) Umgehungsstraßen auf gemeindeeigenem Gebiet sind, sowieso abgesehen von den Kosten, nicht mehr möglich, da Grundbesitzer/Investoren diese „rechtzeitig“ verhindert haben, indem sie „Schlüsselgrundstücke“ bebauten und Baulücken schließen. Mit Straßen lässt sich da nunmal kein Geld verdienen, mit Bebauung schon… Benachbarte Gemeinden reißen sich bekanntlich nicht gerade darum, ihr Hoheitsgebiet für Henstedt-Ulzburger Umgehungsstraßen rauszurücken!
        .
        3) Der Individualverkehr läßt sich beeinflussen… Man muß es bloß wollen und dazu politische Mehrheiten haben:
        – Stufe 1: Parkverbot in allen reinen Wohngebieten auf öffentlichen Straßen. Der Privatverkehr muß eben eigene Stellflächen/Garagen bestimmungsgerecht nutzen oder auf eigenem Grundstück schaffen. Wo das absolut und nachvollziehbar nicht möglich ist, einige wenige Anliegerparkstreifen ausweisen mit dazugehörigen personalisierten Anliegerberechtigungsausweisen zum Auslegen im Fahrzeug. Sowie vereinzelt Ladezonen. Diese „Sonderflächen“ sollten allerdings weit unterhalb des Bedarfes liegen.
        .
        -Stufe 2: Ausdehnung von Parkverbotszonen auf Mischgebiete, s.o.
        .
        – Stufe 3: Umwandlung von reinen Wohngebieten in „autofreie Zonen“
        .
        Folge: in Mischgebieten würden privatwirtschaftliche Parkhäuser entstehen, insgesamt der Bestand an Privatfahrzeugen aber annehmen. Der ÖPNV würde gestärkt, Carsharing bekäme ein anderes Gewicht, besonders wenn es mit eventuellen, punktuellen „Parksonderrechten“ versehen würde. Eine Vernetzung der autofreien Zonen käme dem Fahrradverkehr zugute.
        .
        Ich fürchte allerdings, eine politische Partei, die mit solchen Vorschlägen in den Wahlkampf zieht, begeht z.Zt. „Selbstmord“…
        .
        Sind das alles völlig aberwitzige, undurchführbare Utopien? Mitnichten! Man schaue auf die autofreien Inseln, die Lübecker Altstadt, einige hochverdichtete Gebiete in Großstädten….

        1. In H-U würde das ja gar nicht durchgesetzt werden. Wer in Rathausnähe ohne Parkscheibe parkt, hat nach 10 Min. schon ein Ticket. Unangeleinte Hunde im Bürgerpark bleiben schon folgenlos. Der Gedanke ist gut.

  6. Herrlich, jetzt müssen schon autonom fahrende LKWs und Atommüll-Endlager als Argumente gegen die Ansiedlung von REWE und Hunderten von Arbeitsplätzen herhalten.
    Ich kann da nur auf Kaiser Wilhelm II. verweisen, der einst sagte: „Ich setze auf das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“
    Wobei zweifelsfrei auch eine Belieferung von REWE durch Pferdefuhrwerke zu Protesten derselben Personen führen würde, Stichwort „Pferdeäpfel“…

    1. Sehr gut beschrieben.
      Wir haben leider viel zu viele Einwohner in H-U (wahrscheinlich Zugezogene) die gegen alles und jeden sind.
      Ich bin auch zugezogen, aber gehe nicht gegen alles an, was unsere Gemeindevertretung vor hat. Die Ansiedlung von Rewe ist nun mal wichtiger (Arbeitsplätze und kürze Filialanlieferungswege) als irgendwelche Radwege oder Fahrradbeschleunigungsstreifen auf der Strasse (hier will nur jemand seine Idiologie durchsetzen).

      1. „Die Ansiedlung von Rewe ist nun mal wichtiger (Arbeitsplätze und kürze Filialanlieferungswege)“

        Für wen wichtiger?

        „(hier will nur jemand seine Idiologie durchsetzen)“

        Sie sitzen keiner Ideologie auf? Glückwunsch.

  7. Transport ist notwendig. Navigare necesse est! Seefahrt kostet Menschenleben, muss aber sein, so sahen es die Römer. Heutiger Landtransport fordert weltweit ca. 5 Mio. Todesopfer im Jahr, davon 1 Mio. durch Unfälle, 2 Mio. durch Lärm und 2 Mio. durch Luftverpestung. Und trotzdem können und wollen wir auf Verkehr nicht verzichten. Schon vor der franz. Revolution war bekannt, dass +1% Bruttosozialprodukt zu +2% Verkehr führt. Diese Faustformel gilt bis heute, mit Ausnahme des Seeverkehrs, da sind es z.Zt. 3%. Grund der steten Verkehrszunahme ist die zunehmende Arbeitsteilung seit der Steinzeit (in Kombination mit selten vorkommenden Rohstoffen, die nur an wenigen Orten auf der Welt verfügbar sind und unterschiedlichen Klimazonen/Anbaugebieten).

    Der Ruf nach Verkehrsvermeidung hier vor Ort oder anderswo ist zwar politisch höchst plakativ aber praktisch unmöglich, möglich ist allenfalls eine Zivilisation des Verkehrs, d.h. die Vermeidung negativer Effekte, als da sind: Platzverbrauch, Trennwirkung, Unfallgefahr, Lärm, Luftverschmutzung, Vibrationen, gesellschaftliche Kosten für die Infrastruktur (und individuelle Kosten beim Personentransport, egal ob HVV oder Privat-PkW). Die vielen negativen Folgen des Verkehrs für die Gesundheit der Menschen sind insbes. in den Ballungsgebieten völlig inakzeptabel, denn hier ballen sich nicht nur die Menschen, hier ballt sich auch der Verkehr. Der Vollständigkeit halber sei noch das Klima erwähnt.

    Zudem ist unser Verkehr zu 97% vom Erdöl abhängig. Die mittelfristig zu erwartende Verknappung des Erdöls wird negative Auswirkungen auf die Wirtschaft (Arbeitsplätze!) haben, während eine abrupte, vollständige Unterbrechung der Erdölversorgung den Zusammenbruch unserer Zivilisation bedeuten würde! Das alles schreit nach einer baldigen Lösung, und die kann wohl kaum darin liegen, dass man einzig die Arbeitsplätze der LKW-Fahrer betrachtet, das Problem von HU nach Norderstedt verlegt oder die Parole ausgibt: wir machen so weiter, weil wir nicht bereits sind 20 sec. an einer grünen Ampel zu warten, bis ein automatisierter Konvoi vorbei ist.

    Die Vorteile des automatisierten Fahrens sind vielfältig. Die Vorstellung es würde sich dabei nichts weiter ändern, als dass die gleichen Fahrzeuge wie bisher fahren, nur eben automatisiert, ist naiv. Mit der Automatisierung sinkt der Platzbedarf des Verkehrs, entfällt die zwingende Notwendigkeit möglichst große Fahrzeuge zu benutzen, wie auch möglichst schnell zu fahren, es entfällt der Zwang Lenkzeiten einzuhalten usw.. Von daher erwarten uns völlig andere Fahrzeuge und neue Regeln. Würde man den Güterverkehr vor allem nachts durchführen (leise, langsame und abgasfreie Fahrzeuge vorausgesetzt), käme es zu einer zeitlichen Entzerrung des Verkehrs.

    Die Vorstellung, dass ein bemannter LKW mit 5 fahrerlosen Fahrzeugen im elektronischen Konvoi die Hamburger Straße entlang fährt, hätte immerhin den Vorteil, dass nicht 6 Einzelfahrzeuge fahren würden, sondern nur ein einziges. Das wäre zwar 120 m lang, aber dann wäre man auch durch damit. Das wäre aus meiner Sicht das kleinere Übel, verglichen mit 6 einzelnen Fahrzeugen. Also rechne ich ca. 1000 LKW pro Tag und Richtung auf der Hamburger Straße. Plus 200 von REWE = 1.200. Davon fährt die Hälfte nachts langsam durch den Ort = verbleiben 600 LKW in der staugefährdeten Tageszeit. Das wären dann 400 weniger als heute. Aber zunächst würde vermutlich erst einmal das Gegenteil eintreten, wenn REWE tatsächlich mit konvoifähigen LKW arbeiten würden – aber alle anderen Spediteure nicht: zu den 1000 bemannten LKW tagsüber kämen noch mal 100 autonome LKW dazu.

    Da sehen wir es mal wieder!: Auch an der besten Sache findet sich immer noch irgendwo mindestens ein klitze-kleiner Haken, an dem man sich bei Bedarf festbeißen kann.

    1. Herrlich episch, Herr Maass! Leider aber trotzdem nur oberflächlich die Themen anschneidend.
      Das Zitieren von Statistiken, Umfragen oder sog. „Testergebnisse“ ist grundsätzlich schwierig. Es gibt praktisch keine Erhebung, die nicht von einer Interessengruppe beauftragt und finanziert wird. Damit wird jeweils auch eine subjektive Erwartungshaltung berücksichtigt. Sie zitieren auch noch weltweite Zahlen, deren Grundlage höchstens eine grobe Schätzung sein kann.
      Ich habe mir bis heute einen Zeitungsbericht aufbewahrt, in dem 1982 detailliert und fundiert (klar, was sonst?) dargestellt wurde, dass die Erdölvorkommen bei gleichbleibendem Verbrauch höchstens noch 31 Jahre reichen (82+31=2013). Fakt ist, dass bereits weitere riesige Erdölvorkommen gesichtet wurden, die bisher noch nicht technisch erreichbar waren. Naja, diesbezüglich haben Sie sich ja auch nur auf die allseits beliebte Aussage der Mittelfristigkeit eingelassen.
      Autonome Verkehrssysteme sind derzeit einfach noch nicht ganzflächig umsetzbar. Mit den kognitiven Fähigkeiten der Steuerungen werden zukünftig mehr Möglichkeiten geschaffen. Eine Sache bleibt aber zunächst ungelöst: Was entscheidet das System in Gefahrensituationen in Bezug auf „das geringere Übel“ als Unfallfolge? Hier bräuchte es eine moralische / ethische Komponte, die kaum umsetzbar scheint.
      In Bezug auf zugängliche LKW-Konzeptionen: In einigen europäischen Ländern wird seit einiger Zeit der Megaliner getestet. Schon mit dieser Lösung stößt man an vielen Stellen auf Engpässe. Zum einen ist die Kurvenfahrt schwierig, zum anderen ist die maximale Zuladung (Gewicht) problematisch. Zum Fahren gehört nämlich auch das Abbremsen, und diesbezüglich sind die Vorschriften auf den Straßen eine große Herausforderung (vor allem bei Notbremsungen). Da könnte man mit den Zügen praktisch nur noch schleichen.
      Zudem ist es für ein Unternehmen wie Rewe höchstens möglich, die LKW-Wahl bei den Auslieferungsfahrzeugen zu beeinflussen. Jetzt würde mich Ihre Einschätzung interessieren, wieviele Filialen mit 120-m-Zügen erreichbar wären.
      Viel geschrieben, aber wenig Tiefe. Die Gesamtkomplexität ist bei diesen Themen einfach irrsinnig, und nicht mit Dahingerede lösbar.

      1. Mercedes hat seine ethische Komponente schon gefunden: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Autonome-Autos-Fuer-Mercedes-kommen-die-eigenen-Kunden-zuerst-3349978.html

        Sobald also der erste selbstfahrende Mercedes serienmäßig auf der Straße ist, bin ich mal gespannt, wann die ersten privaten Parkplätze mit Schildern aufwarten, wie: Zufahrt für autonom steuerbare KFZ verboten.
        Denn im Gewerbepark oder in der CCU-Tiefgarage wird man dem familiär aufgestellten Kunden (mit Kindern) sicher näher stehen, als den anfangs sicher seltener anzutreffenden Kunden mit so einem Auto. Und niemand wird gern als erster mit seinem Kundenparkplatz erwähnt werden wollen mit der Schlagzeile: Erstes Kind durch Roboterauto totgefahren: Hersteller & Fahrer haben sich für den Algorithmus „lieber Kind tot als gegen den Betonpfeiler lenken“ entschieden. Sorry, Eltern!

        Aus meiner Sicht ein Unding, das kehrt das Prinzip „Haftung für Inverkehrbringung des Risikos KFZ“ einfach um. Aus der Autokäufersicht wohl nachvollziehbar, sich selbst Priorität einzuräumen, aber könnte es einem nicht als Fahrlässigkeit ausgelegt werden, so ein Auto als Fahrer auf die Straße zu bringen, wenn man weiß, wie es in kritischen Situationen reagiert? Ggf. bleibt man dann als Insasse heil, wird aber vor dem Verkehrsrichter so ähnlich behandelt, als sei man bei rot über die Ampel gefahren und habe billigend die Schädigung anderer riskiert. Kann noch spannend werden…

  8. Es geht doch gar nicht um die Ablehnung von LKW`s, die werden benötigt. Die Frage ist, wie viel Verkehrs-Mehrbelastung kann HU noch verkraften aufgrund der bereits bestehenden prekären Verkehrssituation? Welche Erkenntnisse liegen hierzu jetzt vor?

    Von den Befürwortern war zu hören/lesen:

    „Zu den kritisch zu beachtenden Details einer Ansiedlung gehört für die SPD natürlich die Frage nach der Verkehrsentwicklung in der Gemeinde: Wie viele Lkw welcher Größenordnung werden zukünftig zusätzlich durch den Ort fahren beziehungsweise wie lässt sich dieser Verkehr lenken?“

    „Und auch von der CDU hieß es, dass noch eine ganze Reihe von Fragen zu klären sind. „Dazu gehören vor allem die Verkehrssituation und …..“

    Warum wurde eigentlich die Verkehrs-Mehrbelastung durch die Netto-Ansiedlung nicht geprüft? Jetzt kam vor 3 Monaten noch die Hiobsbotschaft dazu: “ Deutlich mehr Lkw-Verkehr durch das Netto-Logistikzentrum als gedacht!“ Wie kann das angehen?

    Und weitere Fragen sind u. a. „wie viel Arbeitsplätze enstehen für HU-Bürger/innen?“ und „mit welchen Gewerbe-Einnahmen rechnet man?“ und „kann man diese Goß-Ansiedlung ohne „IGEK“ überhaupt beschließen?“

    Da darf man doch gespannt sein, ob es darauf jetzt Antworten gibt.

  9. Hallo,
    Torschlusspanik für die Ansiedlung neuer Gewerbepartner….braucht HU doch nicht zu haben.
    Ich bin nicht so tief im Thema, dennoch gebe ich zu bedenken:
    Der Flächenfrass im Verhältnis zu allen anderen Facetten ( LKW Verkehr, Arbeitsplätze, Steueraufkommen etc. ) scheint mir ungünstig zu sein.
    Die Gemeinde vergibt sich doch heute schon jegliche Chance in der Zukunft andere Industrien oder Gewerbe „an Land zu ziehen“, das riesige Areal ist dann weg!
    Es muss nicht immer gleich zugegriffen werden. Auch in etwas weiter entfernter Zukunft wird ein „großer Fisch“ an der Angel zappeln, mit weniger belastenden Rahmenbedingungen für HU 😊
    Gruß

  10. Ein rumgeheule hier.

    Ich findes es gut, dass hier Gewerbe angesiedelt wird. Og Groß- oder Kleingewerbe ist egal, die Hauptsache es werden Arbeitsplätze geschaffen. Jeder neue hier in H-U geschaffener Arbeitsplatz ist auch gleich zum Teil Konsument in den Geschäften unserer Gemeinde.
    Noch was zum LKW, bin selber gefahren, und ich habe auch noch nicht gesehen, dass Geschäfte mit der Bahn oder dem Fahrrad versorgt werden.
    Vielleicht sollte Rewe und Co. mal eine Woche die Geschäfte in der Gemeinde nicht beliefern. Vielleicht merken dann mal ein paar Leute wie wichtig LKW´s sind und auch Verteilerzentren.
    Und jetzt stürtzt euch alle auf mich und macht mich fertig. Das können hier ja einige ganz gut, nur weil sie die Meinung anderer nicht akzeptieren. Ich für meinen Teil akzeptiere jede Meinung, da wir auch alle jeder eine andere Meinung haben.

    1. … ich sag doch nichts gegen LKW. Aber, in einer bereits heute verkehrstechnisch überlasteten Gemeinde Logistikzentren ansiedeln?

      Fast keine Einnahmen, fast keine Arbeitsplätze…viel Verkehr und Strasensanierung auf Kosten der Einwohner (nicht der Logistikunternehmen).

      Außerdem….die paar Arbeitsplätze sind in 15-20 Jahren auch weg. LKW wird fast das erste Fahrerlose Fahrzeug und Paletten schieben brauchen auch keine menschlichen Arbeiter. … Das ist wirklich eine Schritt in die Zukunft. Null Vorteil, hohe Instandhaltung für die Gemeinde.

      Abstruse Ideen, wie Batteriefabrik hat mehr Zukunft.
      Kostet wenigstens nichts, wenn es nicht klappt.

      PS. Hamburger Straße für LKW sperren. Kommt Rewe dann auch? Nein? Dann bitte nächste Wirtschaftsidee.

      PPS. Mann kann ja auch HH Straße für alle PKW sperren. Damit Rewe LKW nicht im Stau stehen.

      1. … man kann ja auch Rewe verpflichten für 50 Jahre keine Fahrerlose LKW und keine vollautomatische Lager zu nutzen.
        Oh….beides ist voll die Tendenz mit Logistik 4.0.
        Pech für alle Gemeinden mit Logistikzentren..

        1. Es gibt einige Quellen – aber hier ein paar Suchbegriffe für Google:

          companion-project
          sartre-project

          und ganz allgemein:

          fahrerlose LKW

          …. also – wie viele Arbeitsplätze schafft ein fahrerloser LKW?

          …. na, wer freut sich auf die LKW Kolonne auf der Hamburger Strasse? Ein LKW mit Fahrer vorweg und 5 ohne Fahrer hinterher.

          … wie hoch sind die Gewerbeeinnahmen?

          1. Zitat: „… wie hoch sind die Gewerbeeinnahmen?“
            Da die Gewerbesteuereinnahmen (die meinten Sie vermutlich?) sich auf den Gewinn des Unternehmens berechnen, dürften die mit fahrerlosen LKW eher höher sein.

            1. sorry – ja. „steuer“ vergessen….
              Aber den Gewinn kann Rewe ja vielleicht gegen Null berechnen für den Standort HU. Die ganzen Abschreibungen!

              Bin gespannt auf das öffentliche Verfahren.
              Wie viele Arbeitsplätze prognostiziert (von denen viele in ein paar Jahren wegfallen)
              Wie man zu Kolonnen von fahrerlosen LKW auf der HH Strasse steht…. und dazu dann auch die umliegenden Gemeinden Kisdorf,Alveslohe, …
              Wie viel Einnahmen erwartet (erhofft) ./ Infrastrukturkosten = Gewinn.

              1. Zitat: „Aber den Gewinn kann Rewe ja vielleicht gegen Null berechnen für den Standort HU. Die ganzen Abschreibungen!“
                Wenn man glaubt, daß Rewe das kann, dann muß man aber davon ausgehen, daß das jedes Unternehmen kann! In der Konsequenz dürfte man dann gar kein Gewerbe ansiedeln…

              2. @ Jan Kirmse

                Ja, ich würde jeder Niederlassung eines Konzerns skeptisch ggü stehen. Es besteht kein Interesse vor Ort Steuern zu zahlen.

                Aber…ich sag doch. Bin gespannt auf die Gewinnrechnung.
                Einnahme minus Kosten. HU ist ja Klassenbeste was wirtschaftlichen Umgang angeht. Riesige Bauentwicklung und toll dran verdient hat…nicht HU.
                Ist doch sehr einfach mit Rewe. Vertraglich Regeln, das Rewe immer mehr Einnahmen bringt als Kosten, sich an Straßenbau und – Sanierung vollumfänglich beteiligt.
                Wollen die nicht? Nur abzocken und HU zahlt? … Warum dann zulassen?

          2. Zumal die Jobs zu einem Gutteil sicherlich aus Norderstedt mitgebracht werden, inkl. Stelleninhaber. Erst im Rahmen des Expansionsanteils und der lfd. Fluktuation kommen Vakanzen zustande, auf die sich HU’ler bewerben könnten. Falls das nicht durch Automatisierungseffekte ausgeglichen wird…
            Und „die neuen Einpendler werden durch den Ort fahren, soweit sie nicht schon in HU und Nachbarorten wohnen. Das per AKN eingependelt wird, würde einen Werks-Busverkehr vom Bhf. zum Standort erfordern. Wenigstens das (und keine Parkmöglichkeiten in fussläufiger Werknähe) sollte ausbedungen werden. Um die Bahnnutzung „attraktiver“ zu machen und uns und den Neuwerktätigen den Extra-PKW-Verkehr zu verringern.

  11. Könnte die Hamburger Straße für große LKW gesperrt werden ?
    Ausnahme Belieferung im Ort. (CCU, Rewe Markt,…)

    Große LKW können ja immerhin über die Autobahn „ausweichen“. Die ist ja bald 3spurig.

    Gegen PKW kann man ja nicht Massnahmen ergreifen.

  12. Herr Schneider hat ja in seiner ersten Meinung, wo er bewußt, etwas zu sehr „schwarz gesehen“ den wunden Punkte getroffen.. Im im Tenor gebe ich ihm Recht, einige Überzeichnungen mal ignorierend.
    Die Anzahl der PKW’s, die täglich durch die Region incll HU und Nachbargemeinden fahren, hat nach meiner Kenntnis noch kein Politiker mit berücksichtigt oder konnte es mangels Daten nicht ?
    Ich bin sicher, die CDU, BfB, FDP mit SPD werden das Thema durchwinken. Gelernt aus der jetzigen Verkehrssituation und Vorausschau nicht zu erwarten. Dank damaliger Mehrheit gibt es ja keine Umgehungsstraße – die heute nicht mehrrealisierbar ist.
    Wenn die Geschichte REWE und NETTO laufen, ob dann noch die Rettungszeiten eingehalten werden können, was heute schon für das ehrenamtiche Personal zur Wache mit dem eigenem PKW schwierig ist und noch viel schwieriger wird, darf bezweifelt werden.
    Ob der Bgm später noch ruhig schlafen kann, wenn es nicht klappt – dann wird es teuer.
    Die erhoffte zusätzliche Gewebesteuer deckt keinesfalls die zu erwartenden Straßenunterhaltungskosten und Sanierung, höchstens zu Lasten der Anwohner, was rechtlich möglich ist und andernorts schon vereinzeilt mangels Finanzen erfolgte. Die Fahrzeuge werden wegen Überlastung der beiden Hauptachsen zum Leidwesen der Anwohner Nebenstrecken / Seitenstraßen suchen und finden bzw. nutzen.
    Ganz abgesehen davon, daß auf dem Mietwohnungsbereich, besonders im unteren Segment, die Mieten mangels Bestand steigen. Ein Lagerist im Groß- und Außenhandel kann sich kaum ein EH, DH, RH oder ETW ab € 200,000,00 oder Mieten ab €12,00 leisten.
    Norderstedt hatte garantiert auch Vorgespräche mit REWE, bevor man auf HU kam. Sicherlich gersagt, nein danke – lieber viele kleinere gute Mittelständler, den Motor unserer Wirtschaft, als ein „Walfisch“. Lieber Klasse statt Masse, anders wie HU – nach der Devise Augen zu und durch wie seit Jahrzehnten – lieber klotzen statt kleckern.
    Quickborn hat durchaus noch Potenzial zwischen Norderstedt und Quickborn am Rande der Region „Am Umspannwerk“ frei. Das ist in Akten von Norderstedt durchaus an mögliche Erweiterung des Gebietes „Am Umspannwerk“ gedacht worden.
    Anbindung von REWE an die „irgendwann“ kommende A 20 wäre besser und logisch.
    Mal sehen, was die öffentiche Planauslegung bringt – in jedem Fall rückt sie dichter an den nächsten Wahltermin heran, wo die Bürger entscheiden, welche Politik sie wollen.
    Lieber etwas mehr Grün als Lärm, Verschmutzung, kaputte Straßen, kein Geld für Radwegeausgau und Verbesserungen und noch mehr Verkehrsstau. Egal ob im eigenem PLWL oder Carsharing, ob im Mercedes 600 Renaul Twin.

  13. Ein LKW zählt doch nach diesem 4.-Potenz-Gesetz der Straßenbauer wie 15000 PKW bei der Straßenabnutzung ?!? Gehe ich bis jetzt auf der Strecke von 6000 PKW/Tag x 2 x 220 Tage/Jahr aus, kommt es zu einer Belastung von rd. 2,6 Mio. PKW-Fahrten. Nehme ich nun die 30% der LKW-Fahrten, die nicht via A7 verlaufen (266) und rechne davon die Hälfte der Ortsdurchfahrt HU zu, so habe ich 133 LKW-Fahrten/Tag x 300 Tage/Jahr (6-Tage-Woche ./. Feiertage und ein paar Werkstatt-Tage) x 15000 = rd. 6,0 Mio. PKW-Äquivalente zusätzlich.

    Naja, und dann noch die PKW-Fahrten, die nicht via A7 verlaufen (1616). Davon die große Mehrheit gen Süden (=durch HU durch), weil die Mitarbeiter bislang in Norderstedt arbeiten, sagen wir 1200. Das x 220 Tage/Jahr = 264000. Klingt schon fast unbedeutend gegen die LKW-Abnutzung, aber davon stehen 600 je morgens und abends mit im eh schon großen Stau.

    Also 6,3 Mio. PKW-Abnutzungen add-on, ggf. +200% dessen, was heute schon ist. Und +10% an effektiven Stau-Leidensgenossen extra. Klar, auch jetzt fahren da schon LKW und der innerörtliche Verkehr ist auch intensiv, aber die Dimension scheint mir dennoch so krass, das Rewe eigentlich gar nicht hoffen kann, irgendwo Kommunalverantwortliche zu finden, die darauf hereinfallen.

    Da können wir ja eine eigene Straßenbautruppe einstellen. Immer wenn sie bei der Einmündung SH-Str. angekommen ist, kann sie beim A7-Zubringer gleich wieder anfangen.
    Das Projekt Rewe-Ansiedlung ist gefühlt ein wirtschaftlicher Totalschaden.

    Machen wir in HU doch lieber ein Atommüll-Endlager auf. Viel mehr Krebs als von den Abgasen bekommen wir davon dann auch nicht mehr. Aber die Atomindustrie würde uns die HH-Str. sogar mit Echtgold lackieren, wenn wir ihnen diese Bürde abnehmen. (Sarkasmus:off)

    Ob die Gewerbesteuer von Rewe auch nur die Teerdecke wieder reinverdient, darf man wohl in Zweifel ziehen. Für wen (in HU, heute!) soll das einen Nutzen haben? Zumal wir an Netto eh nicht mehr vorbeikommen, und die kommen zu dem IST-Gedankenspiel ja eigentlich auch noch dazu!

    Wir sollten Rewe nach Bad Bramstedt weiterreichen, dann hat Rewe dort irgendwann das AK A7/A20 und es verteilt sich nur der Verkehr auf die Land- und Ortsstraßen, der durch ansässige Filialen eh unvermeidbar ist. Oder im ganzen Nordport gar nichts anbieten. Denn Rewe übernimmt gerade coop (sky & plaza). Die haben in Kiel ein Logistikcenter, warum nicht das weiternutzen? Für HU ist mit Rewe nichts zu gewinnen. Wir brauchen Ansiedlungen, die für eine hohe Wertschöpfung stehen. Ein Elektroautowerk, oder eins für deren Akkus. Daimler will bald in Bremen welche bauen. VW wird wohl in Niedersachsen bleiben? Aber was ist mit den anderen? Schon mal angerufen? Hoffentlich geht Daimler nicht deswegen nach Bremen, weil man seit 6 Monaten auf den Rückruf aus dem Rathaus HU wartet 😉

    1. Es gäbe auf Ihren Kommentar so viel zu antworten, aber genau genommen packen Sie einfach zu viel Unsinn rein, als dass man inhaltlich-fachlich angemessen reagieren könnte. Der Kalauer schlechthin ist aber Ihr Hinweis auf die Anwerbung einer Batteriefabrik. Mal eben bei einem Automotive-Produzenten anrufen, und HU als Produktionsstandort anbieten. Sie kennen sich ja überhaupt nicht aus! Was die Sache noch komischer macht: Für die Produktion von Batterien braucht man sehr, sehr viel Strom. Bitte einfach mal die ortsinterne Diskussion über Stromtrassen etc. dagegenhalten, und einen Rückschluss ziehen.

      1. Aha? Naja, Strom landet hier jedenfalls heute schon reichlich an. S-H hat zuviel Strom und wir alle zahlen als Stromkunden dafür drauf, den Windmühlen-Investoren den „Schaden“ zu ersetzen, weil sie mangels Leitungen den nicht gen Süddeutschland verkaufen können. Deshalb sollten wir für neue Industrien, wo noch die Karten neu gemischt werden, den Hut in den Ring werfen.
        Wenn Sie sich soviel besser mit der anzunehmenden Verkehrsbelastung im Rewe-Fall auskennen: Wie macht denn der Fachmann die Rechnung auf? Bin gespannt.

    2. Hallo Herr Schneider, ich schätze ja sonst Ihre Kommentare, aber in diesem Kommentar erschließt sich mir der Sinn Ihrer „Verbal-Akrobatik“ und abstrusen Verkehrsmengenrechnerei nicht. Es ist doch ein „uralter Hut“ unter Verkehrs- und Straßenbauplanern, dass die Dimensionierung von Wohnstraßen bis Autobahnen nur auf der Grundlage von Schwerfahrzeugen, also den LKW erfolgt. Ich sehe die Ansiedlung von Logistik-Zentren mit dem entsprechenden Verkehrsaufkommen auch sehr kritisch, da insbesondere die Hamburger Straße in Verkehrsspitzenzeiten bereits überlastet ist (22.000Kfz/24h davon LKW-Anteil ca 1.000). Ich bin gespannt auf die Begründung der die Ansiedlung befürwortenden Gemeindevertreter wie die Hamburger Str. das Verkehrsmehraufkommen verkraften soll. Vielleicht siegt ja auch die Vernunft, dass der B-Plan keine Mehrheit findet.
      Noch ein grundsätzliches Wort zum Schwerverkehr: Es ergibt doch keinen Sinn, den Schwerverkehr zu vertäufeln. LKW werden für die vielfältigsten Ver- und Entsorgungen der Bevölkerung, Gewerbe und Industrie benötigt wie u.a. Müll- und Sperrgutabfuhr, Heizöllieferung, Wohnungs- und Gewerbebau (insbesondere Transportbeton), Materiallieferungen aller Art und natürlich Lebensmittel. Nicht zu vergessen der Busverkehr, der auch zu erheblichen Straßenabnutzungen führt, siehe Wilstedter Str. Das soll nun nicht heißen, dass ich gegen den ÖPNV bin, aber muss die „Kirche im Dorf lassen“ und die Dinge nicht einseitig betrachten.
      Im Übrigen könnten wir alle durch Änderung unserer Einkaufsgewohnheiten den Schwerverkehr reduzieren, in dem wir zum Beispiel Produkte aus der Region kaufen und nicht den Joghurt von Zott aus Bayern, um nur ein Beispiel zu nennen. Das gilt auch für die Bayern, die nichts von Hansano kaufen sollten……

        1. Das Ärgern über die Typos habe ich längst aufgegeben, das iPhone weiss eh besser, was man so schreiben wollte 🙂

          Ich war bislang von 200-300 LKW-Fahrten extra ausgegangen, aber das sprengt ja jede Vorstellungskraft. Das kann doch eigentlich keinen Kommunalpolitiker in den Fingern jucken, für so was die zustimmende Hand zu heben.

      1. Produkte aus der Region, wie soll das heute noch gehen ? Eine Meierei für MIlchprodukte aller Art hatten wir auch mal – in Henstedt. Produkte aus der Region kommen übrigens auch nicht per Fahrrad oder Schubkarre sondern auch per LKW, meistens per 38 t-er auf 4 Achsen. Auch die Konserven aller Art, Getränke, Kleidung, Treibstoffte und viele Dinge des täglichen Lebens rollen per LKW und nicht über Strecken per Bahn, weil diese es nicht schafft. Ein Bahnanschluß wäre für REWE und Netto toll wenigstens für die Warenanlieferung en gros, aber nicht mehr zeitgerecht. Wer will denn schon Brot, Gemüse, Obst, Fleisch „von vorgestern“ (oder später). Alles rollt per LKW an, von der Uhr aus China oderTaiwan bis…….die ganze Palette rauf und runter landauf und landab.

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