Die AKN-Triebwagen quietschen nicht mehr

Der neue Lint der AKN
Der neue Lint der AKN

Wunder gibt es immer wieder! Die Nachbarn der AKN-Bahnhöfe entlang der Linie A1 haben es wahrscheinlich schon bemerkt: Die neuen Triebwagen, die auf dieser Strecke zwischen Hamburg-Eidelstedt und Kaltenkirchen/Neumünster verkehren, quietschen kaum noch beim Bremsen, wenn sie in die Stationen einfahren. Aufatmen bei den Anwohnern, die sich monatelang das nervige Pfeifen und Quietschen anhören mussten – Tag und Nacht.

Im März hatten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten zum zweiten Mal über das Ärgernis berichtet. Das Kaltenkirchener Eisenbahnunternehmen hatte damals einem Bürger aus Ulzburg Süd, der sich über die Lärmbelästigung beschwert hatte, mitgeteilt: „Die… Bremsgeräusche sind systembedingt (Bauart der Bremse), und es gibt in der Bahnbranche zurzeit leider keine Lösung dafür, wie die Bremsgeräusche vermieden werden können.“ Weiter argumentierte die AKN-Gesellschaft, die den Bundesländern Schleswig-Holstein und Hamburg gehört: „Es ist uns als AKN nicht möglich, bauliche Änderungen vorzunehmen, um diese Geräusche abzustellen. Die vom Hersteller verwendeten Bremsscheiben und Bremsbelege sind die für das Fahrzeug von den Behörden zugelassenen, und Alternativen gibt es leider nicht.“

Viele Anwohner hatten die Einlassung wohl missverstanden und waren der Ansicht: Mit den lästigen Bremsgeräuschen werden wir wohl bis zum St.-Nimmerleins-Tag leben müssen, ohne dass wir etwas dagegen tun können. Dabei hatte die AKN den Henstedt-Ulzburger Nachrichten bereits Ende 2015 nach einem Bericht über die lautem Bremsen mitgeteilt: „Wir verstehen, dass die Bremsgeräusche unangenehm sind, die Emissionen entsprechen jedoch den zulässigen Werten der Europäischen Union (TSI Noise). Auch wenn es zurzeit keine Lösung gibt, werden wir uns selbstverständlich weiter mit dem Hersteller des Fahrzeugs hierzu austauschen und prüfen, ob sich die Bremsgeräusche reduzieren lassen.“ Jedenfalls gehe man bei der AKN davon aus, dass das Quietschen nach einer gewissen Zeit nachlassen werde.

Dieser Fall scheint jetzt eingetreten zu sein. Die AKN teilte den Henstedt-Ulzburger Nachrichten mit: „Unsere Prognose beziehungsweise Annahme, dass sich die Bremsgeräusche mit dem laufenden Betrieb beziehungsweise mit dem Dauereinsatz der Fahrzeuge reduzieren, ist eingetreten. Wir haben keine Änderungen an den Bremsen vorgenommen, was darüber hinaus auch nicht möglich wäre.“

Jörg Schlömann

25. Juli 2016

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