Trassenverzweiflung …Rathaus sucht nach alternativer Erdkabelroute …Prof-Gutachten negativ…Bauer: Tragödie für Henstedt-Ulzburg

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Gemeindlicher Stromtrassenprotest am Penny-Abzweiger

Verzweifelte Stromtrassen-Operation im Rathaus. Kurz vor Toresschluss fahndet man im Amtssitz des Bürgermeisters nach einer möglichen Ausweichstrecke für die Ostküstenleitung durch die Unterwelt der Großgemeinde: „Wir suchen nach einer weiteren Option der Erdkabelvariante“, verriet Bauer am Donnerstag den HU-Nachrichten.

Wie berichtet wollen Landesregierung und Stromnetzbetreiber Tennet mit den strahlenden Kabeln unter den Pinnauwiesen durch, um nicht über den Waldkindergarten hinweg zu müssen. Bis September soll eine Machbarkeitsuntersuchung abgeschlossen sein, das holländische Trassenunternehmen ist dabei ziemlich sicher, dass die positiv sein wird.

Lex Hartman, Mitglied der Tennet-Geschäftsführung sagte vergangene Woche: „Auch wenn letzte Prüfungen noch ausstehen, arbeiten wir intensiv an der Umsetzung, in diesem dicht besiedelten Gebiet von Henstedt-Ulzburg eine gute Streckenführung für den Erdkabelteilabschnitt zu realisieren und damit die Akzeptanz für die Ostküstenleitung bei den Bürgern zu vergrößern.“

Im Rathaus will man weder die Pinnau-Tunnelvariante und noch weniger die Überland-Trasse durch den Waldkindergarten ganz im Süden der Gemeinde akzeptieren, die Verwaltung zermartert sich deswegen gerade den Kopf darüber, ob es nicht vielleicht doch noch andere Wege gibt, die Leitung unterirdisch in Richtung A7 zu bringen. Die Antwort des Bürgermeisters auf die Frage, ob es schon Ideen gebe, wo es durchgehen könnte? „Noch keine die veröffentlichungsfähig ist.“

Die Hoffnung mittels Gutachten Druck zu machen, die Ostküstenleitung südlich am Rantzauer Forst zum Norderstedter Umspannwerk Friedrichsgabe zu führen, und damit das von Tennet geplante Stromdrehkreuz an der A7 überflüssig zu machen, hat sich unterdessen zerschlagen. Die Ausarbeitung von einem von der Gemeinde engagierten Professor für Energietechnik wird nächste Woche im Rathaus vorliegen. Drin steht, dass ein Anknüpfen nur theoretisch möglich ist, praktische Gründe aber dagegen sprechen.

Die Rathausführung weiß nun: Ob über Land oder durchs Erdreich – am Ende steht auch ein neues großes Umspannwerk im Gemeindegebiet – und das hat weitere negative Folgen: Tennet und Landesregierung liebäugeln damit, dort eines Tages weitere Stromleitungen anzubinden. Henstedt-Ulzburg werde ein „lokales Zentrum für Energieversorgung“ sagte der Bürgermeister am Donnerstag. Das sei, so Bauer weiter „eine Tragödie, die unseren Ort trifft“.

Christian Meeder

10. Juni 2016

One thought on "Trassenverzweiflung …Rathaus sucht nach alternativer Erdkabelroute …Prof-Gutachten negativ…Bauer: Tragödie für Henstedt-Ulzburg"

  1. Eine Erdkabelvariante in HU Nord zur A7 wäre evtl. eine Alternative.
    Zumal dies im Anschluss an eine mögliche Erdkabelvariante „Kisdorf Wohld“ doch quasi
    in „einem Rutsch“ durchgeführt werden könnte.
    Die beste und angestrebte Trasse sollte dennoch an der A20 liegen.

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