Reiter trampeln Wanderwege kaputt

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Reiter im vergangenen Jahr auf dem Wanderweg am Pinnau-Biotop

Manchen Reitern geht wohl der Gaul durch: Schon zum zweiten Mal sorgten jetzt Berichte über Pferde auf gemeindlichen Wanderwegen für Kopfschütteln im Ratssaal. Dabei ist dort Reiten verboten.

Verena Grützbach, zweite Bürgervorsteherin der Gemeinde, berichtete am Montag von einer ganzen Reitergruppe auf Wanderwegen im Bereich des Pinnau-Biotops und anschließenden Kratern in den Wegen. Das Reiterproblem war bereits im Herbst Thema im Ratssaal bei den Haushaltsberatungen gewesen. 40.000 Euro wurden zu dem Zeitpunkt für Reparaturarbeiten in den Haushalt 2016 eingeplant. Als ein Grund für die nötigen Instandsetzungsarbeiten waren Schäden durch Reiter genannt worden. 2015 hatte die veranschlagte Summe für Reparaturen an Wanderwegen nur 15.000 Euro betragen. Der Gemeindeetat für dieses Jahr soll in der kommenden Woche verabschiedet werden.

Was passiert jetzt neben mehr Reparaturgeld noch?

Ordnungsamtsleiter Gädigk kündigte am Montag an, die umliegenden Reiterhöfe über das Reitverbot auf Wanderwegen zu informieren. Reitverbotsschilder sollen nicht aufgestellt werden. Gädigk: „An der Autobahn steht ja auch kein Schild, dass man dort nicht reiten darf.“

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10. Februar 2016

23 thoughts on "Reiter trampeln Wanderwege kaputt"

  1. lieber Herr Winckelmann,
    wenn ich mit meinem Hund gassi gehe weiß ich, das er scheißen wird.
    Wo ist das Problem, einen oder zwei eigene Beutel mitzunehmen?
    Aber das Problem bei anderen zu suchen ist ja einfacher !

  2. Es gibt keine Anleinpflicht für Hunde, in Schleswig-Holstein.
    Die Schilder im Bürgerpark sind Unsinn. Die Gemeinde hat,
    laut eigener Aussage, keine Amtsgewalt dies zu Ahnden
    oder ähnliches.

    1. Was ist dann hiermit: http://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/portal/t/11mi/page/bsshoprod.psml?doc.hl=1&doc.id=jlr-HuGSHpP3&documentnumber=2&numberofresults=4&doctyp=Norm&showdoccase=1&doc.part=X&paramfromHL=true#jlr-HuGSHpP2
      ?
      §3 erfordert schon viel Fantasie, sich noch einen öfftl. Ort vorzustellen, wo man nicht anleinen müsste, im Park lt. Nr. 3 (2) aber sowas von…
      Das mit der Sch….. kann in §7 nachgelesen werden.
      Im Wald dito, wegen Waldgesetz.
      Und §12 Nr.1 (4) interpretiere ich so: Man darf nur einen solchen Hund führen, der einen nicht wegziehen kann, womit ein Schäferhund (o.ä.) außer für die Klitschkos wohl für jeden obsolet sein dürfte.

      1. Aber Herr Schneider, Frau Petersen hat doch trotzdem Recht. 😉 Es gibt in S-H keine Anleinpflicht. Es gibt eben nur die Einschränkung, daß dies im wesentlichen nur außerhalb geschlossener Ortschaften gilt. Somit sind Schilder im Bürgerpark tatsächlich nicht zwingend erforderlich, da dies ja bereits gesetzlich geregelt ist. Daß das nicht jedem bekannt ist und solche Schilder somit durchaus Sinn machen, ist ja wieder nur eine persönliche Meinung.

        1. „(2) Hunde sind an einer Leine zu führen, die ständig ein sicheres Einwirken auf den Hund ermöglicht,“

          „in der Allgemeinheit zugänglichen umfriedeten oder anderweitig begrenzten Park-, Garten- und Grünanlagen mit Ausnahme besonders ausgewiesener Hundeauslaufgebiete,…“
          Das trifft auf den Bürgerpark doch 1a zu. Klare Anleinpflicht, würde ich sagen.

          1. Ich habe Ihren Link sehr wohl gelesen. Es ist aber tatsächlich so, daß es rein formal eben keine Anleinpflicht gibt, mit Ausnahme von denen in Ihrem Link genannten Fällen (die im Alltag halt eher die Regel darstellen, was evtl viele aber gar nicht wissen, sondern eben nur „es gibt keine generelle Anleinpflicht“).

            Davon ab, Thema sind ja Pferde. Ich sehe das so wie diejenigen, für die die Tiere Teil der Natur sind, die sie nicht verbannen möchten. Wie es hingegen rein rechtlich aussieht, da habe ich überhaupt keine Ahnung. Dazu haben Sie nicht zufällig auch einen Gesetzesauszug?

            1. Vermutlich gilt hier wie sonst auch: Bewege man sich im Zero-Footprint-Modus durch die Öffentlichkeit: Wenn es während der Anwesenheit keine Beschwerden gibt und danach gar nicht bemerkt wird, dass man da war, dann meckert auch niemand. Nix kaputt machen und die Pferdeäpfel mitnehmen und niemanden mit dem Pferd bedrängen sollte reichen. Mir persönlich stößt der Hund saurer auf, da häufiger, stinkiger und belästigend (versuchen ja ständig, feuchte Nasenabdrücke auf Hosen zu machen). Pferd bleibt einem vom Leib, Äpfel stinken nicht gar so **würg** und man sieht von den Reitern wenig auf den Straßen. Tendenziell sind die Hundeködel auf Gehwegen aber seltener zu beobachten (Ulzburg-West), oder bilde ich mir das nur ein? Möge es so bleiben…

  3. Zum Thema des Hundekotes möchte ich ein kleine Anmerkung machen. Neuerdings sind die schwarzen Hundekotbeutel der Gemeinde ohne Aufdruck. D.h. man kann oben und unten nicht mehr unterscheiden, weiss also nicht, wo man die Beutel öffnen soll. Man steht mit klammen Fingern im Wald, versucht durch Rubbeln an den verschiedenen Seiten die eng geschlossenen Beutel so anzuknicken, dass man sie öffnen kann. Natürlich geht das nur ohne Handschuhe. Manches Mal stehe ich 2 Minuten und rubbele an den infrage kommenden Seiten, ohne dass sich ein Spalt auftut. Mit der Bedruckung wußte man wenigstens, wo denn die sich öffnende Seite sein kann. Nicht selten brauche ich 2 Beutel pro Spaziergang. Ob mein Hinweis an die Gemeinde, einmal zu prüfen, ob die Mikroeinsparung bei den unbedruckten Beuteln diese Mühe beim Öffnen Wert ist., blieb ohne Ergebnis. Es stehen überall die Spender mit den kaum hantierbaren unbedruckten Beuteln. Ich kann mir sehr gut vorstellenllen, dass ein/e Senior/in mit bereits arthrotischen Fingern aus “ Verzweiflung“ über diese Beutel aufgibt – und die Hinterlassenschaft vom Wauwi unbeseitigt am Waldweg läßt. Norgedrungen. Manche Wege sind durch Pferdehufspuren schwer passierbar. Reitverbotsschilder bleiben hier unbeachtet. Die Äpfel-Probleme sind dann nur die geringsten und fallen kaum ins Gewichtt.

    1. Nicht Fahrfähig (müde, besoffen, Nacken steif)? Auto nicht benutzen, klar.
      Nicht fähig, ausreichende Vorbereitungen für „Hund“s Haufen-Entfernung zu treffen: Hund im eigenen Garten im Kreis rumführen. Auf der eigenen Scholle kann man es ja liegen lassen, solange es nicht zum Nachbarn rüberstinkt.
      Oder man besorgt sich proaktiv bessere Tüten.

  4. Ich verstehe die Aufregung nicht.
    Ich finde es toll wenn ich beim Wandern auch Pferde mit Reitern auf dem Weg sehe, genauso wie Hunde.
    Außerdem sind Pferdeäpfel ein guter Dünger, den man sich dann kostenlos für seinen Garten mitnehmen kann!
    Was man von Hundekot nicht sagen kann.
    Reiter, die gemütlich den Wanderweg benutzen verursachen definitiv keinen Schaden.
    Den meisten Schaden verursachen eher die Gemeindefahrzeuge.
    Außerdem ist es ein Wanderweg.
    Wen stören da ein paar kleine Löcher im Weg???
    Das ist genauso, als wenn ich meine Kinder in Sonntagsklamotten zum Spielen raus schicke und ihnen sage, das sie sich nicht dreckig machen sollen!

    1. Hallo, Herr Witte, Löcher und Unebenheiten wurden im letzten Jahr durch die Sanierung der Wanderwege am Pinnaubiotop beseitigt. Es wurde „Glensander“ auf eine stark verdichtete Schicht Sand im Untergrund aufgetragen. Diese Maßnahme geschah mit Steuergeldern und hat ca. 1-2 Wochen gedauert.

  5. Ich gehe täglich mehrmals mit dem Hund durch die Pinnauniederungen. Was auffällt:
    Sehr selten Pferde, daher auch sehr selten Mist. Sehr häufig Hunde, aber sehr selten Hundekot. Sehr selten Fahrzeuge der Gemeinde aber immer Schäden an Wegen und Seitenstreifen durch diese Fahrzeuge. Sogar die Brücken werden von den Fahrzeugen beschädigt. Eine lebensgefährliche Beschädigung an der Krambeckbrücke musste ich der Gemeinde melden, weil sich da sonst keiner gekümmert hätte.
    Vielleicht sind die von den Gemeindefahrzeugen verursachten Schäden die größten.

  6. Auch Ich vermag dem nicht zu folgen.Natürlich hinterlassen Hufe Abdrücke im Sand auf der anderen Seite verdichten sie aber auch den Boden so das es Gräser nicht so leicht haben hoch zu kommen. Wir Radfahrer die bei Wind und Wetter das Biotop nutzen hinterlassen auf den oftmals durchmatschten Boden viel deutlichere Spuren. Ich meine und das ist meine Persönliche Meinung ist gegen Schritt Reiten nichts einzuwenden.Pferdeäpfel gehören ebenso wie Hunde Haufen nicht auf Wege sind also zu entfernen. UND ICH HABE ANGST VOR HUNDEN und Respekt vor Pferden .

  7. An den Autobahnen stehen Schilder – 330.1.. Danach sind nur noch (bestimmte) KRAFTFAHRZEUGE zulässig – Reitverbot- oder Fußgängerverbotschilder etc. sind also entbehrlich. Der Vergleich hinkt.

  8. Bin als regelmäßiger Läufer und Radfahrer viel auf unseren Wegen unterwegs. Weder laufe ich ständig in Hundekot, noch fallen mich Hunde an (noch nie!). Reiter grüßen fast immer, und ja, manchmal liegt Pferdemist herum. 40.000€, weil ausschließlich durch Reiter verursachte Schäden beseitigt werden müssen? Und nicht, weil die Wege teilweise in Dauerfeuchtigkeit liegen? Oder, weil auch Gemeindefahrzeuge Wege zerpflügen? Oder weil Radfahrer wie ich auch mal rasant über die Wege ballern? Nur wegen der Pferde? Glaube ich nicht. Auch deshalb nicht, weil ich gegen eine Stigmatisierung von Gruppen bin, die als alleinverantwortlich hingestellt werden. Außer, es stimmt eindeutig. Sehe ich hier nicht.
    Der Vergleich mit dem Schild ist völlig ungeeignet. Wanderwege mit Autobahnen zu verglichen, ist Blödsinn.

  9. Als 1. Vorsitzende des größten Reitvereins in der Gemeinde kann ich nur bedauern, dass es diese rücksichtslosen Reiter gibt. Auch ich begegne (wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin) immer wieder Reitern,die behaupten, sie hätten die Freigabe der Gemeinde, dort zu reiten, sie seien nur angehalten, die Pferdeäpfel an den Wegesrand zu schieben. Nur: leider passiert das sehr oft nicht.
    Wir, der Vorstand des RV, diskutieren immer wieder, wie wir dem begegnen können, ob wir es irgendwie schaffen können, auch Nichtmitglieder unseres Vereins darum zu bitten, sich auf öffentlichen Wegen an die – von der deutschen Reiterlichen Vereinigung herausgegebenen – „ethischen Grundsätze zum Reiten im Gelände“ zu halten. Unsere Vereinsmitglieder sind sehr sensibilisiert für dieses Thema. Immerhin wollen wir gerne weiterhin ins Gelände dürfen. Wir hätten nichts gegen „Nummernschilder“ einzuwenden. So könnte man die Verursacher ermitteln und zur Rechenschaft ziehen und muss nicht pauschal gegen Reiter vorgehen.
    Daniela Lamp, 1.Vorsitzende des Reit-und Fahrvereins Kisdorf, Henstedt-Ulzburg und Umgebung e. V.

  10. Mal im Ernst, der gesamte Wanderweg ist zugekleistert von Hundekot und das interessiert Niemanden. Pferdemist hab ich noch keinen gefunden und als Anwohnerin kann ich mir bzgl des Wanderweges ein Urteil erlauben.
    Wo bitte befinden sich die „Krater“????? Das einzige was man findet, wenn man dort spazieren geht, ist Hundesch…..
    Bei dieser Gelegenheit möchte ich erwähnen, dass ich weder Hunde- noch Pferdebesitzern bin.
    Im Übrigen sind wir doch eine Gemeinde im Grünen, Reiter mit ihren Pferden charakterisieren dies nur noch mehr, Hundesch…. m.E nicht! die Hundehalter, die den Hundekot beseitigen allerdings schon! Leider sind diese höchst selten anzutreffen und wenn man die Hundebesitzer anspricht wird man nur blöd angemacht! Sorry, aber ein deutliches Minus an die Hundebesitzer, die sich nicht um die Hinterlassenschaften kümmern.

  11. Mit dem Auf- bzw. Abbau von Schildern hat unsere Verwaltung ohnehin Probleme. Man hat auch den Eindruck, dass unsere Verwaltung gar nicht weiß, wo welche Schilder in unserer Gemeinde stehen.

    Im Bürgerpark z. B. stehen am östlichen Rand 5 Schilder im Abstand von ca. 50 Metern, dass Hunde wegen der angrenzenden Pferdekoppel anzuleinen sind!

    Zu den Pferdeäpfeln auf Wegen/Straßen gibt es eine Lösung = Dungbeutel: Die aus stabilem Plastik gefertigten Dung-Auffangbeutel werden mittels eines Leder- bzw. Kunststoffgeschirrs am Hinterteil und Sattel befestigt. Sollte das Pferd nun den Drang nach Entleerung verspüren, hebt es den Schweif und ballert in den Beutel.
    Richtig angewandt sind Pferdeäpfel gegenüber Hundekot auch als Düngemittel einsetzbar.

    Es „schmerzt“ auch, wenn – an anderer Stelle dringend gebrauchtes Geld – für Reparaturarbeiten von „Reiterschäden“ aufgewandt werden soll / muss. Sollte keine Besserung eintreten, dann könnte man auch über die Einführung einer Pferdesteuer nachdenken.

    1. “ Hunde wegen der angrenzenden Pferdekoppel anzuleinen sind!“
      ———————
      Anleinpflicht: Top, sollte eigentlich flächendeckender Standard sein, außer eben auf Hundeauslaufgeländen.
      Aber anscheinend ja mal wieder nicht für Bürger ( im sog. Bürgerpark!), sondern für Pferde nebenan. Pferde sind also wichtiger als (menschliche) Bürger?
      Aber insgesamt scheint sich das Mitnehmen von Hundesch….. zunehmend durchzusetzen, so gefühlt. Gut.

  12. Es würde genügen, wenn die Reiter bzw. die Pferde Nummern gut sichtbar tragen würden. Dann könnte man feststellen wer sich hier nicht korrekt verhält und die „Hinterlassenschaften“ nicht beseitigt.
    Ich habe einmal eine Reiterin – ohne Schutzhelm – höflich angesprochen und eine saudumme Antwort bekommen.
    Einen Sack, Schaufel etc. hatte sie nicht mit.
    Hundebesitzer sind gehalten die Beutel zu benutzen. Pferde bzw. Reiter brauchen soetwas wohl nicht – dafür gibt es keine Schilder.
    Möge mir das Ordnungsamt mal bitte erklären, warum Hundehalter sich an „Spielregeln“ mit Bussgeldandrohung halten müssen und Reiter das lächelnd ignorieren können.
    Reitverbotsschilder habe ich in anderen Gemeinden schon auf einigen Wegen gesehen. die gibt es nämlich auch, genau wie Schilder für Reitwege.

  13. Hier kann ich als langjähriger Pferdebesitzer nur traurig mit dem Kopf schütteln.

    Bringen doch einige Wenige durch rücksichtsloses Verhalten eine ganze Gemeinschaft in Verruf.

    Auf der anderen Seite frage ich mich natürlich, was aus Henstedt-Ulzburgs großen Plänen für ein Reitwegenetz geworden ist. Uns Reitern bleibt in HU nämlich kaum eine Möglichkeit, uns ausserhalb des Reiterhofes zu bewegen.
    HIer ein Artikel des Hamburger Abendblattes aus dem Jahre 2012.
    http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article107796471/Henstedt-Ulzburg-hat-ein-Herz-fuer-die-Reiter.html

    Von den angekündigten gut 50 km ist trotz Versprechen an anderer Stelle nach über 3 Jahren keiner umgesetzt.

    Mein Pony zog daher schon vor 20 Jahre aus HU nach Norderstedt um. Und es wird auf absehbare Zeit dort bleiben.

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