Gnadenloser Naturschutz mit intelligenten Schafen an der Alsterquelle

Kein Pardon für Ameisen und Nadelbäume: Naturfachfrau Angelika Bretschneider
Kein Pardon für Ameisen und Nadelbäume: Naturfachfrau Angelika Bretschneider

Kompromissloser Naturschutz auf dem Rhen: Wegen der geplanten Höherstufung des derzeitigen Landschaftsschutzgebietes Henstedter Moor zum Naturschutzgebiet soll zahlreichen dort jetzt vorkommenden Bäumen und Tieren der Garaus gemacht werden. Im Visier hat die zuständige Behörde insbesondere Nadelbäume. Angelika Bretschneider vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume gestern im Bürgerhaus: „Kiefern entziehen dem Moor das Wasser, sogar im Winter noch, sind schlimmer als Birken.” Kiefern und Birken will Bretschneider deswegen „entnehmen, oder sie fallen durch die Wiedervernässung einfach um”, so die Behördenfrau weiter.

Bretschneider führte am Donnerstag zusammen mit ihrer Kollegin Ines Winkelmann durch die zweistündige Infoveranstaltung zum angedachten Naturschutzgebiet. Beide planen, ein etwa 219 Hektar großes Areal durch das Aufstauen von Gräben zu fluten. Als ein Zuhörer erklärte, er wandere sehr gerne durch den Kiefernwald, dort sei auch die rote Waldameise heimisch, nannte Bretschneider Kiefern nicht standortgerecht sowie naturfern.

Tieren, die es eher ein bisschen trockener mögen wie die unter Naturschutz stehende Waldameise oder der erstmals in Schleswig-Holstein auf der „Vorwarnliste gefährdeter Arten“ stehende Igel, droht der Tod durch Ertrinken. Und auch für den Menschen wird es beengter. Durch das Anheben des Wasserpegels würden viele Wege und Trampelpfade nicht mehr begehbar sein, erklärte Bretschneider.

Zweck der Naturschutzbemühungen sind neben der Wiederherstellung eines einstmals großen Moorgebietes auch die Wiederanlegung von großen Heideflächen. Zuhörer sprachen verwundert von Kunstlandschaften, Bretschneider nannte Heideflächen einen „halbnatürlichen Lebensraumtyp”. Die notwendige Pflege der Heidelandschaft sollen intelligente Schafe übernehmen. Die Vierbeiner sollen sich tagsüber den Bauch vollschlagen, aber sich gleichzeitig den Gang zur Toilette verkneifen – um den Nährstoffeintrag im Schutzgebiet gering zu halten. Bretschneider: „Die Schafe werden zum Abkoten woanders hin geführt.”

Im vierstufigen laufenden Verfahren zur Ausweisung des Naturschutzgebietes ist momentan Phase zwei erreicht. Im nächsten Schritt soll der Verordnungsentwurf öffentlich ausgelegt werden, Bürger können dann Stellungnahmen abgeben. Erstaunlich wenig Interesse zeigt die Landesbehörde für die an das geplante Naturschutzgebiet angrenzende Müllkippe aus den 70-er Jahren. Die liege außerhalb des Schutzgebietes, zuständig dafür seien Kreis und Gemeinde, erklärte Bretschneider. In jedem Fall liege die Deponie aber deutlich höher als die Moorflächen, ein Wasseraustausch zwischen beiden Flächen gebe es nicht. Das Deponiewasser versickere einfach im mineralischen Boden, so die Naturschützerin weiter.

Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister Stefan Bauer meinte dazu, ihm sei nicht bekannt, was in der Deponie vergraben liege. Von der Kreisbehörde habe er die Information, dass Gefahren ausgeschlossen seien.

Christian Meeder
29. Januar 2016

28 thoughts on "Gnadenloser Naturschutz mit intelligenten Schafen an der Alsterquelle"

  1. „Zweck der Naturschutzbemühungen sind neben der Wiederherstellung eines einstmals großen Moorgebietes auch die Wiederanlegung von großen Heideflächen.“
    —————————
    Ok. Aber WOZU sollen die wieder angelegt werden? Lassen wir das Mammut wieder auferstehen? 😉
    Klingt nach viel Aufwand für den Verlust von Naherholungsgebiet und dem Zugewinn von…??!?
    Mein laienhaftes Verständnis für NSG war immer: Da gibt’s noch richtige urwüchsige Natur, als NSG ausweisen und so erhalten. Aber hier geht es ja um eine Art Bauvorhaben nebst lfd. Unterhaltungsmassnahmen, damit sich die Natur gerade NICHT durchsetzt?!?

  2. Ich kann nicht begreifen, was hier geschehen soll. Es ist doch absurd, willkürlich ein bestehendes Ökosystem durch ein anderes zu ersetzen. Oder will hier jemand einfach nur Gott spielen?

    1. @Herrn Holzer
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      1) das fragliche Gebiet ist kein natürliches Ökosystem, sondern ein künstliches. Würden die Entwässerungsrohre/ -gräben verstopfen und Zugänge zum eigentlichen Moor wieder aufbrechen würde das Gebiet auf „Absaufen“…
      2) die ausstehende Entscheidung ist eine politische Angelegenheit…..

      1. Und so soll ungewollte Flora und Fauna sterben, um Platz für gewollte Flora und Fauna zu machen? Was ist das nur für ein perverses Spiel sein, dass sogar durch unsere Dorfpolitiker so gewollt wird?

        Tut mir leid, aber ich habe kein Verständnis für diese Vielfalt an Überflüssigkeit.

        1. Sehe ich genau so….. gut dieses Gebiet ist also kein natürliches Ökosystem, geht auch nicht, der Mensch muss immer wieder Eingriffe unternehmen. wäre bei der Angedachten “ intelligenten Pflege durch “ Ködelhufer auch nicht anders ! Wieder muss der Mensch eingreifen, um diese Art von Landschaft zu erhalten! Also nix mit Öko… was ist denn gewollt und was ist ungewollt ? Die Lüneburger Heide ist auch nur entstanden, weil dort Bäume gefällt wurden, für den Salzabbau… dieses Gebiet, welches jetzt so “ gepflegt“ wird, hätte es ohne den Menschen nie gegeben! Herr Schmidt-Huber sagt nun: Vor der Heide waren Bäume da, also weg mit der Heide! Schulzke: Vor den Bäumen waren aber Riesenfarne da… ich will die ! Wo will Frau Bretschneider denn ansetzen, vor dem Moor müssen Bäume dort gewesen sein, sonst hätte es nie Torf gegeben, oder ?

          1. „…was ist denn gewollt und was ist ungewollt ?….“
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            Das sollten unsere Politiker expliziet beantworten können, denn angeblich handelt es sich doch schon um „Phase 2″…
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            Kann es vielleicht sein, daß es einzig und allein um weitere Flächen für das Wittmoor geht, weil dessen Gebiet „ausgereizt“ ist? Also dafür keine weiteren Ökopunkte vergeben werden können?
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            Ein Moor entsteht nicht dadurch von alleine, daß man das Gebiet „nur“ wieder Absaufen läßt! Dazu sind jahrzehntelange Eingriffe/Pflegemaßnahmen erforderlich bis es ökologisch „funktioniert“….
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            Heideflächen sind auch interessant! Sie entstehen auf nährstoffarmen, sauren Böden, typische Heidepflanzen sind, neben dem lila Heidekraut, Wacholder und …. Kiefern! Als Maßnahme muß wohl das Gebiet zunächst „versauert“ werden, nährstoffreiche Schichten „abgetragen“ werden. Anschließend könnten sich die Heidepflanzen ausbreiten
            Zum Erhalt ist dann später dauerhafte Pflege nötig, sonst nähmen Wacholder, Kiefern usw. überhand! Die Heide würde allmählich verkusseln, verbuschen und allmählich bewalden….

          2. Herr Meissner: Darum geht es meiner Meinung nach. Sagen wir es einmal so: Würden wir Menschen von heute auf morgen alle von diesem Planeten verschwinden, würde der Rest wunderbar miteinander auskommen. Es würde sich regeln, wie sich alles ohne Eingriffe des Menschen geregelt hätte. Die Natur wird ihren Weg finden! Lassen wir sie doch einfach möglichst weit in Ruhe vor uns Menschen (wo möglich)!

              1. (Auch) Ich schliesse mich Ihrer Meinung / Einstellung zur Natur an. Alte Volksweisheiot: der Mensch braucht die Naur, aber die Natur braucht den Menschen nicht. Das funktionierte auch Jahrtausende ohne Eingriffe bestens, höchstens schlechter.

  3. Schafe sind wandernde Herdentiere, kennen keinen Bau, Kessel oder Nester. Nur dort macht von Natur aus eine gewisse Stubenreinheit einen Sinn. Mit Erziehung ist da wohl nur wenig erreichbar, außerdem ist Erziehung nicht unbedingt vererbbar…
    Der Schäfer wäre außerdem allein mit dieser Erziehung wohl hinreichend beschäftigt, bedenkt man, wieviele Lämmer so eine Herde jährlich hat. Da müßte man wohl über Gen-Manipulation nachdenken…
    Aber z.B. Hundebesitzern zu vermitteln, daß sie wegen zu hohem Nährstoffeintrag ihr Tier nicht auf Heidegelände Gassiführen dürfen,ist auch schwer verständlich zu machen, wenn gleichzeitig eine ködelnde Schafherde vorüberzieht.
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    „Offizieller“ Naturschutz ist allerdings genauso komplex wie diffiziell!
    Frau Bretschneider ist beileibe keine „spinnerte Öko-Tante mit einer lustigen, örtlich begrenzten Wiedervernässungsidee“! Sie ist dafür offiziell zuständig im Landesamt, ihr spezielles Aufgabengebiet ist der Hochmoorschutz und deren Erweiterung. Daher ihr besonderes Werben für ihr Projekt.
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    Frau Bretschneider wird sich auch nicht mit einem Spaten hinstellen, Entwässerungsgräben zuschütten und Bäume roden! Diese Aufgaben erledigt dann die landeseigene „Stiftung Naturschutz“… Diese Stiftung ist finanzstark, „mächtig“ und verfügt z.Zt. über mehr als 35.000 Hektar Flächen in Schleswig-Holstein. Sie finanziert sich aus „Abgaben und Ausgleichszahlungen“.
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    Jeder Bauwillige, egal ob privat oder gewerblich, muß für sein Vorhaben bei „Geländeverbrauch“ Ausgleichsmaßnahmen vornehmen. Das gilt in einem gewissen Rahmen sogar für öffentliche Vorhaben!
    Nun hat nicht jeder Bauträger gleichzeitig geeignete, dauerhafte Freiflächen zur Verfügung, die er als Ausgleichsflächen anbieten könnte. Diese Problem kann man mit Geld aus der Welt schaffen, nämlich mit Ausgleichszahlungen…
    Seit einiger Zeit gibt es dafür sogar eine Art „Währung“, nämlich die handelbaren „Ökopunkte“. Ein Ökopunkt entspricht einem Quadratmeter Land.
    Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat dazu die „Ausgleichsagentur“ geschaffen. Dort werden diese „Öko-Konten“ verwaltet.
    Nun darf da natürlich nicht nur einfach Geld gehortet werden, es müssen diese Ausgleichsflächen auch tatsächlich geschaffen werden! Je endgültiger, auch in ferner Zukunft unbebaubarer, um so besser! Da sind Moore und deren Erweiterungen schon interessant. Straßen, Freileitungen, Erdkabel später durch ein großes Moorgebiet zu führen überlegt man sich schon aus Kostengründen zweimal!
    .
    Schaut man nun auf die Webseite der Ausgleichsagentur, findet man dort eine Karte mit zur Verfügung stehenden Ausgleichsflächen. Dort ist das Wittmoor z.Zt. rot markiert. Das heißt, unabhängig davon, ob alle Ausgleichsmaßnahmen bereits durchgeführt wurden, stehen dort schlicht keine Flächen für weitere Ökopunkte mehr zur Verfügung!
    Darauf beruht das derzeitige Interesse an einer Erweiterung!
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    Für ortsansässige Bürger würde eine Erweiterung natürlich eine „Umstellung“ bedeuten. Man kann nunmal nicht kreuz und quer durch ein empfindliches Moor wandern, wie z.B. durch ein „Naherholungsgebiet“. Natürlich kann man auch dort festgelegte Wege und Aussichtspunkte für die Bevölkerung schaffen! Extra dafür gibt es über die Stiftung einen „Moorschutz-Fonds“, den Anlieger-Gemeinden „anzapfen“ können… Mit Heideflächen sieht das ähnlich aus.
    .
    Wer sich etwas intensiver mit der Materie befassen möchte, dem seien folgende Webseiten als Ausgangspunkt empfohlen:

    http://www.stiftungsland.de
    http://www.ausgleichsagentur.de
    – Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume auf http://www.schleswig-holstein.de
    .
    Und nein, ich gehöre keiner politischen Partei an, bin aber sehr wohl in einem Umweltschutzverband ehrenamtlich tätig.

  4. Guten Tag Hr. Meeder,
    ich wünswche mir von Ihnen, dass sie soviel Anstand aufbringen, um in Ihrem Nachrichten Portal derartig beleidigende, menschenverachtende und bösartige Kommentare wie den Beitrag
    des Joachim Dultz vom 31.01.2016 / 10.32 Uhr zu entfernen und sich zukünftig etwas mehr der Netiquette in Ihrem Nachrichten Portal widmen.
    MfG
    Jens Kressin

  5. @ Herr Blau, eine alte Umweltsünde unbekannten Ausmaßes, wird von der WHU nicht ignoriert.
    Unsere Gemeindevertreterin und stellv. Bürgervorsteherin, Verena Grützbach, hat nicht nur die Deponie auf dem Rhen auf dem Schirm , sie kümmert sich auch auf Grund von Hinweisen aus Henstedt um die Deponie Vogelsang/ Götzberg.
    Zur Deponie Rhen : alle Fraktionen haben in der Sitzung des UPA am 07.09.2015 die Verwaltung aufgefordert , eine Stellungnahme der Bodenschutzbehörde des Kreises Segeberg zu bereits durchgeführten Untersuchungen im Bereich der ehemaligen Mülldeponie ( Rhen ) und zu möglichen Gefährdungen durch die geplanten Vernässungsmaßnahmen einzuholen.
    Diese Stellungnahme liegt der Politik vor. Ich habe jetzt erst gesehen, dass sie nicht im Netz zu finden ist.
    Die WHU hat deswegen heute diese Unterlage auf der Facebook Seite der WHU veröffentlicht.
    https://www.facebook.com/WHU-481231761890274/

    Frau Grützbach hat als Verbandsmitglied des Zweckverbandes Wasser Kaki/ H-U auch dort das Thema DEPONIE RHEN und auch das Thema DEPONIE VOGELSANG/ GÖTZBERG problematisiert.

    Auch diese Antworten dazu haben wir heute in Facebook eingestellt.

    Wir hoffen, dass diese Transparenz bessere Einblicke/ Beurteilungen ermöglicht.

    Wir sind keine Fachleute für solche speziellen Themen und deswegen auf solche Auskünfte angewiesen. Frau Grützbach bleibt aber weiter an den Themen dran..
    Vllt. können hier lesende Experten den Sachverhalt bestätigen und/ oder weitere Hinweise / Verfahrensvorschläge geben, die wir dann gerne aufgreifen wollen um letzte Zweifel zu beseitigen und/ oder Belastungen nachweisen zu können.

  6. Sehr geehrter Herr Holowaty,

    „Ich denke, so manch einem war nicht ganz klar, was Naturschutzgebiet bedeutet.“

    Diesen Satz kann ich für mich nicht gelten lassen. .

    Wir haben in mehreren Sitzungen des UPA und der Gemeindevertretung umfangreiche Vorlagen der Behörden und Planer bekommen und mit den Fachleuten aus dem Ministerium diskutieren können. Diese Unterlagen umfassen sicher über 50 Seiten, Hinweise aus der Landwirtschaft wurden dabei genauso in die Stellungnahme der Gemeinde im Beteiligungsverfahren eingebracht, wie auch Fragen zur Deponie.
    Wir wissen doch auch, dass die Gemeinde Henstedt-Ulzburg seit vielen Jahren dort Flächen für den Naturschutz angekauft hat.
    Hier sind wesentliche Informationen nachzulesen.

    http://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1876

    https://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/ri/___tmp/tmp/4513681-136544389950/544389950/00027967/67-Anlagen/01/Anlage1-zuTOP3-PraesentationVernaessungsmassna.pdf

    Im Übrigen ist der Antrag auf Umwidmung des „ Landschaftsschutzgebietes“ in ein “ Naturschutzgebiet “ auf einen CDU-Antrag aus dem Jahr 2008 zurückzuführen, der damals auch einstimmig genehmigt wurde.

    In der Kurzfassung einige Ziele aus den Vorlagen 2014/2015 .

    „Intakte Moore beeinflussen positiv den Landschaftswasserhaushalt. Darüber hinaus speichern sie dauerhaft Kohlenstoff und schonen damit das Klima.
    Ziel des Naturschutzes ist es, die Besonderheiten der Landschaft unter Einbeziehung der Nutzungsansprüche Naherholung, Tourismus und Flächennutzung hervorzuheben, zu sichern und in Richtung von mehr Moor-und Klimaschutz zu entwickeln.
    Daher steht im Sinne des landesweiten Moor-und Klimaschutzprogrammes …eine Wiedervernässung des Moorkernbereiches an. Mittels Wasserstandsanhebungen sollen sich die Moorflächen regenerieren und anschließend ungestört entwickeln.
    Genannte Ziele steigern ..den Erholungswert des Gebietes. Ziel ist es, eine Oase der Ruhe zu schaffen, die zum Naturbeobachten einlädt und eine naturverträgliche Erholung ermöglicht. U.a. Infotafeln und naturkundliche Führungen sollen auf die Schätze der Natur vor der „eigenen Haustür“ hinweisen.“

    Einige Politiker waren am letzten Donnerstag auf der Einwohnerversammlung (insg.ca.60 Tln) ,
    Hier ist auch die Frage besprochen worden, ob man die Natur nicht besser sich selbst überlassen sollte.
    Die Fachleute haben erklärt, dass die Artenvielfalt in dem Gebiet immer mehr abnimmt, aus diesem Grund sind zuerst „bauliche“ Maßnahmen erforderlich um ein gesetzte Ziel ( Artenvielfalt) zu erreichen. Auch die vorhandenen Heideflächen sind wohl in einem schlechten Zustand. Statt Heidekraut nimmt der Anteil an Pfeifengras zu. Für den Erhalt und die Förderung der Heide ist dringend eine Pflege erforderlich.Vorgesehen sind weitere Maßnahmen zur Förderung der Feuchtwiesen. Zum Schutz der Torfböden ist es wichtig, auf einen Grünlandumbruch und den Einsatz von Dünger zu verzichten sowie möglichst hohe Wasserstände zuzulassen. Nur so kann ein Abbau der Torfschicht und Freisetzung von CO 2 verhindert werden. Gleichzeitig ist eine Offenhaltung der Grünlandbereiche durch eine extensive Pflegenutzung u.a. für den Wiesenvogelschutz wichtig.
    Das Verfahren zur Umwidmung der Flächen ist jetzt wieder angelaufen.
    JedeR BürgerIn kann sich jetzt mit seinen Stellungnahmen an die Behörden wenden.
    Ich hoffe, dass die, die Bedenken und/oder Fragen haben, davon dann auch rege Gebrauch machen.

    1. Lieber Herr Göttsch,
      Es ist mir vollkommen klar, dass der WHU natürlich immer alles vollkommen klar ist 😉
      Dann war es der WHU natürlich auch klar, dass ein Naturschutzgebiet das Ausschließen der Bürger und die Tötung der Igel und Ameisen bedeutet. Ich gebe gerne zu dass mir das nicht klar war.
      Gut,die WHU befürwortet also die massive Verkleinerung der Naherholungsräume für die Menschen in Henstedt-Ulzburg.
      Die FDP dagegen wird sich dafür einsetzen, den Zugang zur Natur für unsere Bürger zu erhalten. Eine Gemeinde im Grünen, die den Bürgern den Zugang zum Grünen sperrt, ist für die FDP undenkbar.

  7. Sollte man nicht zunächst erst einmal zweifelsfrei klären, ob durch die angrenzende „Müllkippe“ tatsächlich keine Gefahr ausgeht?
    Ich komme auf den Artikel vom 17.09.2015 zurück: „Hausmüll, Autos, Fässer – Wirbel um Mülldeponie an der Alsterquelle“. Darin heißt es u. a.:
    BFB-Gemeindevertreter Dirk Rohlfing wollte in der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses wissen, ob die Deponieflächen denn kein Problem darstellen. Die erstaunliche Antwort von Umweltexpertin Bretschneider: “Das wissen wir nicht, wenn wir das untersuchen, kann es sein, dass wir die Müllkippe entsorgen müssen.”
    Kopfschütteln daraufhin bei den Ortspolitikern. BFB-Chef Jens Iversen: “Das ist für mich erschreckend, wir müssen das untersuchen.”
    Und FDP-Vertreter Stephan Holowaty warnte: “Wenn wir die Müllkippe überschwemmen, dann haben wir ein Umweltproblem.”
    Und gibt es eine Untersuchung (durch eine neutrale Stelle)???
    Weiter heißt es:
    Unruhe bei der Politik, Gelassenheit allerdings bei der Verwaltung. Bauamtsleiter Mohr meldete sich zu Wort, erklärte von der Müllkippe gehe keine Gefahr aus. Die sei irgendwann untersucht worden, ihm lägen keinerlei Informationen zu irgendwelchen Schadstoffen vor. Mohr kündigte an, dem Ausschuss die Untersuchungsdaten vorlegen zu wollen.
    Und wurden die Untersuchungsdaten vorgelegt??? Und wie ist ggf. das Ergebnis ausgefallen???
    Was dürfen wir Bürger überhaupt wissen??? Als es z. B. um die Hilfsfristen der Feuerwehr ging, wurde der Feuerwehr in 2012 ein „Maulkorb“ verhängt. Und wie ist der Stand der Dinge???

  8. Naturschutz und „Naturschutz“ können zwei verschiedene Paar Schuhe sein! Dazu müßte man die „Phase 4“ kennen, bzw. wissen, ob da noch eine Phase 5 folgt…
    Naturschutz und Naherholung können sich durchaus beißen! Im Extremfall gibt es ausgedehnte, absolute Betretungsverbote für die Allgemeinheit, die durch „Ranger“ überwacht werden können (Bußgelder… ).
    .
    Wiederum im waldärmsten Bundesland (knapp 10% Waldfläche) Wald kahlzuschlagen, ist so eine Sache für sich…
    Allerdings passiert so etwas in Schleswig-Holstein durchaus!! Vor einiger Zeit wurde ein kompletter Wald allen Protesten zum Trotz gerodet, damit sich dort eventuell ein ausgestorbener Falter wieder ansiedelt..
    .
    http://www.shz.de/lokales/wilstersche-zeitung/fichtenwald-stirbt-fuer-einen-falter-id291747.html
    .
    Heideflächen sind Kulturflächen, brauchen ständige Pflege. Sonst „bewalden“ sie. Nur allein durch Schafe zu pflegen ist ein frommer Wunsch…
    Moorflächen sind ebenfalls empfindlich, müssen nährstoffarm sein. Bäume sind da kontraproduktiv, müssen ständig über lange Zeit entfernt werden. Schafe sind nur begrenzt „moorfähig“.
    Ebenso muß sichergestellt werden, daß „von außen“ kein Nährstoffeintrag stattfinden kann. Das kann gewaltige Auswirkungen auf die umgebende Landwirtschaft haben! (Gülleeintrag, Dünger).
    Die abgedeckte Müllkippe liegt wohl geländemässig höher.. Wie sieht es jedoch mit derer Sohle aus? Sollte irgendwann nämlich das ausgeweitete Moor mal ölig schillern, sind Kreis/Gemeinde für die Sanierung in der Pflicht! Wahrscheinlich wurde deswegen das Gelände ausgeklammert.
    Ich vermute, daß das vorliegende Gutachten sich lediglich auf Aktenlage bezieht, Bodenradar/Bodenproben/Tiefenbohrungen sind wohl keine Grundlage gewesen.
    Laut Aktenlage aber handelt es sich um eine legale, damals genehmigte Deponie, nicht um eine „wilde Kippe“. Mehr wird das Gutachten nicht aussagen. Was aber tatsächlich drinnen liegt, weiß expliziet wohl niemand…. Die Erinnerung älterer Bürger dürfte aber wohl kaum trügerisch sein…

  9. Ist es nicht ein bißchen absurd, wenn man das in Gänze liest? Naturschutz durch den Menschen organisiert, weil die Natur ja auch nichts selbstständig regeln kann. Hatte den Schutz der Natur immer als Schutz vor dem Menschen verstanden. Gleich nebenan, schön unter der Sichtbarkeit, den einst von Menschen verursachten Dreck stattdessen ignorieren. Das kann da man ruhig wegsacken, gehört ja nicht in die Zuständigkeiten, die die Menschen in diesem Fall im Namen des Naturschutzes zurecht gelegt haben.
    Dann zum Ende des Artikels: Man weiß nicht, welche Dreck-Kombination unten drin liegt. Natürlich nicht, das weiß keiner! Wie wurden früher Müllkuhlen auch schon kontrolliert? Ist das alleine nicht ein Problem, was den Schutz der Natur bräuchte?

    1. Was ist daran absurd, wenn man ein Gebiet erst einmal wieder in den Zustand versetzt, wie es eigentlich gehört? Das, was sich dort „entwickelt“ hat, unter Aufsicht des Menschen, ist eben nicht Natur, sondern kultivierte Landschaft. Den Unterschied kennt halt kaum noch jemand, deswegen ist das jetzt natürlich erstmal ein Aufreger. Ein Moor zu schützen und wieder entsprechend zu bewässern, ist aber sehr wohl aktiver Umweltschutz. Ist dann aber, abseits von den Wegen, die nutzbar bleiben, eben kein Naherholungsgebiet mehr. Logisch, die Lebensweise des Menschen hat rein gar nichts mehr mit natürlich zu tun, entsprechend hat er auch nicht wirklich etwas in einem Naturschutzgebiet zu suchen. Allerdings, wie ja auch Herr Holowaty anmerkte, ob man das so rigoros überhaupt möchte, das ist ja die eigentliche Frage.

      1. Schauen Sie bitte einmal in die Geschichte dieser Gegend. In einem Moorgebiet setzt immer „von alleine“ auch ein Baumbestand an. Das, was da rauskommt, ist sogenanntes Bruchgehölz, mit Wasser vollgesogenes Holz, an dem sich wieder Leben findet. So war das früher hier auch, bis die Menschen die großen Veränderungen reinbrachten. Es waren auch Menschen, die in unserer Gegend Nadelgehölz förderten. Normalerweise bestand unsere Region größtenteils aus Buchen und Eichen. Wiesen und Felder hat hier der Mensch durch rigoroses Holzen der beträchtlichen Baumbestände ermöglicht.
        Mit absurd meinte ich eher den Umstand, dass gleich nebeneinander ein Gebiet enstehen soll, wo der Mensch meint, ganz genau zu wissen, was die Natur braucht – und gleich nebenan befindet sich eine alte Umweltsünde unbekannten Ausmaßes, was ignoriert wird.

    2. Aber somit können gewisse Politiker, wie die in dem Artikel genannte, und ihre Spezis wieder ordentlich Kasse machen.

  10. Frau Bretschneider möge ihre tollen Ideen bitte anderweitig umsetzen. Das Gelände in der jetzigen Form in wunderbar zu geniessen, egal ob zu Fuß, per Fahrrad – gern auch mit Pause unterwegs – fernab des Straßenverkehrs. Auch Hundebesitzer nutzen das weitläufige Gebiet.
    Für mich ist die Referentin keine „Naturfachfrau“. Hier Igel und anderen Tieren den Lebensraum zu nehmen hat nichts mit Naturschutz zu tun, wohl eher Vernichtung von kleinen Tieren.
    Die Anhebung des Wasserspiegels ist kein Vorteil für den Spaziergang durch die Natur. Ic höre schon die Bewohner, die sich durch das Gebläcke der Schafe gestört fühlen. Die Herde muß auch bewacht werden und eingezäunt, damit die Schafe nicht die Straße queren können.

  11. Ich denke, so manch einem war nicht ganz klar, was Naturschutzgebiet bedeutet. Wir sollten alle nochmals genau darüber nachdenken, ob die Gemeinde das wirklich will und damit gerade die so wichtigen Naherholungsgebiet für die Bürger massiv beschneidet.

  12. Ein Naherholungsgebiet wird Gnadenlos verkleinert.
    Wo gehen die Spaziergänger und Wanderer dann entlang?
    Auf einer Straße die im Ursprung für die Landwirtschaft gedacht ist sich aber als Schleichweg schon lange etabliert hat mit allen Folgen für schwächere Verkehrsteilnehmer.
    Im gesamten Gebiet der Oberalsterniederung sollte deshalb Flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden.

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