Sozialwohnungsbau soll kommen – ohne 30-Prozent-Quote

Blick in den Ratssaal
Blick in den Ratssaal

Etappenerfolg für die SPD. Fast alle Ratsfraktionen sind am Montag einem Antrag der Sozialdemokraten gefolgt, Sozialwohnungen zukünftig bei Neubauvorhaben vorzuschreiben.

Der SPD-Antrag wurde allerdings kräftig gerupft – die entscheidenden Ziffern fehlen im Beschluss. Die Sozialdemokraten wollten eigentlich durchsetzen, dass in neu gebauten Wohnblocks 30 Prozent der Wohneinheiten Sozialwohnungen sein müssen.

Der Passus wurde gestrichen, stattdessen heißt es jetzt nur noch ganz allgemein, dass bei „der Ausweisung neuer Bebauungsgebiete sowie B-Plan-Änderungen mit Geschoss-Wohnungsbau zukünftig Wohnbauflächen für den geförderten Wohnungsbau zu sichern sind“.

CDU, WHU, SPD und BFB konnten sich auf diese Wortwahl verständigen. Die FDP stimmte mit Nein. Stephan Holowaty sprach von einem Eingriff in Privateigentum und warnte vor Überregulierung.

H-UN

1.Oktober 2015

2 thoughts on "Sozialwohnungsbau soll kommen – ohne 30-Prozent-Quote"

  1. Verstehe ich nicht, die FDP schreit nach bezahlbaren Wohnraum aber sozial ist nicht ? Wie wäre es mal mit einer klaren Aussage… weder Fisch noch Fleisch… tut mit wirklich Leid, diese Partei, hat weder ein Konzept, auf das man sich verlassen kann, noch weiß man woran man ist, wie ein Schnellkochtopf, was kommt raus, wenn es pfeift … da lobe ich mir die CDU, da wissen wir wenigstens, dass die uns versenkt sehen würden 🙂

  2. Wie soll eigentlich sozialer Wohnungsbau in HU funktionieren? Hat sich die GV darüber Gedanken gemacht? Die Mietobergrenze (Sozialbindung) im Sozialwohnungsbau (Kaltmiete) liegt für HU (Region II) bei 5,5 €/m². Im Geschosswohnungsbau wird in Abhängigkeit der Qualität der Dämmung von mind. ca. 1.500 bis 1.750€/m² Baukosten ausgegangen. Mit A+V, Bauunterhaltung, Verwaltung + Bewirtschaftung etc. komme ich aber auf mind. 6,5€/m². Vorausetzung dafür ist natürlich ein niedriger Einstandspreis für den Grunderwerb und eine einfache Wohnungsausstattung. Kein Grundeigentümer verschenkt sein Grundstück (Bauerwartungsland) für ein paar Euro pro m², sondern wird in HU mind. 50€/m² verlangen. Dann kommen noch ca. 100€/m² Erschließungskosten einschl. Ausgleichsmaßnahmen, Lärmschutz, Altlastenbeseitigung etc. sowie Gewinn und Wagnis hinzu. Die zinsverbilligten öffentlichen Darlehen im Sozialwohnungsbau bringen kaum noch Ersparnis, da das Geld billig, also die Darlehenszinsen auf dem Kapitalmarkt ohnehin im Keller sind. Private Bauträger wie Fa. Manke wollen und müssen natürlich gewinnorientiert handeln und das funktioniert mit Sozialwohnungen nicht.
    Hat man schon einmal mit dem Bauverein Kaki und Adlershorst Kontakt zwecks Sozialwohnungsbau aufgenommen? Die dürften allerdings in HU keine Grundstücke haben und die Gemeinde hat ebenfalls keine. Das Wagenhubergelände dürfte auf Grund der hohen Abbruchkosten und Kosten für Baureifmachung ebenfalls nicht geeignet sein.
    Wer hat realistische Vorschläge für Sozialwohnungen in HU?

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