Wendlandt wirft sechs Tore, stellt sich selbst ins Tor, hilft alles nichts – 26:28!

Zur Heimpremiere in der 2. Bundesliga hat Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg gegen den TV Emsdetten lange Zeit den Sieg vor Augen, verschenkt zwei Punkte aber in den letzten acht Minuten.

Fehler werden in der 2. Handball-Bundesliga gnadenlos bestraft. Diese leidvolle Erfahrung musste Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg bei der Heimpremiere gegen Erstliga-Absteiger TV Emsdetten machen. 20 Minuten lang dominant, dann lange Zeit auf Augenhöhe „verschenkten“ die „Frogs“ durchaus mögliche zwei Heimpunkte, als man drei Gegenstöße und zwei Strafwürfe nicht im Tor der Gäste unterbringen konnte. Das allerdings wurde auch vom Erstliga-erfahrenen Nils Babin ausgezeichnet bewacht. „Wir haben es versäumt, uns für eine engagierte Leistung selbst zu belohnen. Emsdetten hat cleverer agiert“, fasste SVHU-Coach Matthias Karbowski seine Eindrücke zusammen. Dabei hatten die Gastgeber wie aus einem Guss begonnen und die Gäste förmlich überrannt. 5:0 stand es nach sechs Minuten, als Daniel Kubes den grünen Karton zog und seine Mannschaft im Team-Time-Out neu ausrichtete, doch bis zum 7:1 ( (10.) schien keine Besserung in Sicht. Dann griff die offensivere 5:1-Abwehrvariante besser, doch nach 20. Minuten zeigte die Anzeigentafel in der Sporthalle an der Maurepasstraße eine 13:8-Führung der Gastgeber an. Was dann folgte, ähnelte sehr dem Spielfilm der knappen Pokal-Niederlage der „Frogs“ gegen den VfL Bad Schwartau. In nicht einmal sechs Minuten hatten die Gäste zum 14:14 ausgeglichen. Das Dänen-Duo Martin Laursen/Daniel Eggert rettete dem SVHU die 16:14-Pausenführung.

Nach dem Wechsel überrannte der TVE die Gastgeber, die sich in der Offensive technische Fehler und Fahrkarten erlaubten, mit ihrer ersten und zweiten Welle. Schnell lagen die Westfalen mit 20:17 in Führung (38.), ehe sich die „Frogs“ mit Kampf und Leidenschaft gegen die drohende Niederlage stemmten. In der 52. Minute schien die Partie erneut zu kippen, als Nico Kibat per Siebenmeter zum 23:23 ausglich. Doch drei vergebene Gegenstöße und zwei ungenutzte Chancen von der Siebenmeter-Linie besiegelten die unnötige Heimniederlage in der hektischen Schlussphase. „Wir haben nie aufgegeben und uns die Punkte in der zweiten Halbzeit auch verdient“, lobte TVE-Trainer Daniel Kubes die Moral seines Teams. Sein Co-Trainer Janek Wolski war da schon deutlicher: „Heute haben wir die Geschenke unserer Gastgeber dankbar angenommen“. Bei den „Frogs“ herrschte nach dem Schlusspfiff Enttäuschung. „Die Leistung war in Ordnung und die Zuschauer sind auch auf ihre Kosten gekommen, aber was nützt das, wenn wir die Punkte nicht holen“, ärgerte sich der überragende Kevin Wendlandt, der nicht nur sechs Treffer erzielte, sondern als siebter Feldspieler mit Leibchen versehen auch zwei Torhüter-Paraden beisteuerte.

SV Henstedt-Ulzburg: Peveling (1.-60.), Rundt – Bitterlich (1), Kibat (4:2), Eggert (5), Karacic, Laienroth (2), Völzke, Wendlandt (6), Schulze, Thöneböhn (3), Laursen (5), Demovic

Joachim Jakstat

31. August 2014

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