Reihenhaus-Streich in der Gartenstraße: Baum und Verkehrsinsel weichen nun doch!

Ausgebuddelter Baum in der Gartenstraße
Ausgebuddelter Baum in der Gartenstraße

Durchbruch beim Reihenhaus-Possenspiel im Ortsteil Ulzburg: Bauarbeiter rückten heute Vormittag in der Gartenstraße mit schwerem Gerät an, verlegten eine mit einem Baum bepflanzte Verkehrsinsel, ein danebenliegender farblich gekennzeichneter Stellplatz wurde ebenfalls um wenige Meter versetzt.

Baum und Parkplatz hatten seit Monaten die Zufahrt zu einer neu gebauten Reihenhauszeile versperrt. Frank Hormann von H&L Bau: „Es war ein relativ langer Kampf mit der Gemeinde den Stellplatz und den Baum ein büschen zu verschieben, ich freue mich, dass das Theater beendet ist.“

Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker hatten im Oktober vorigen Jahres eine Versetzung der Hindernisse auf Empfehlung der Verwaltung mehrheitlich abgelehnt. Die Grüninsel sei gerade an diesem Standort notwendig, um eine verkehrsberuhigende Wirkung zu erzielen, hieß es damals. Hormanns hielten zwar eine Genehmigung für den Bau der sechs Reihenhäuser in ihren Händen, darin war aber keine Regelung für die Zufahrt enthalten.

Jetzt also dann doch noch die Einigung. Anfang des Jahres hatten die Bauherren der Gemeinde Alternativstandorte für Bauminsel und Stellplatz präsentiert, zuletzt dann auch geforderte Einverständniserklärungen von betroffenen Anliegern eingereicht.

Henstedt-Ulzburgs Bauamtsleiter ist fast zufrieden mit der Entwicklung: „Diejenigen Anwohner, die unmittelbar von der neuen Anordnung von Bauminsel und Stellplatz betroffen sind, sollten zustimmen, das haben die schriftlich gemacht, so dass diese Verpflichtung erfüllt ist“, sagte Jörn Mohr den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Verwundert zeigte sich der Chef der Baubehörde allerdings darüber, dass die Umsiedlungsaktion von Baum und Stellplatz schon heute stattgefunden hat. Zu dieser Jahreszeit eine Umpflanzung zu machen sei schließlich nicht so ohne weiteres möglich, sagte Mohr.

Gegen die Umsiedlungsaktion hatten sich vergangenes Jahr auch zahlreiche Gartenstraßen-Anwohner ausgesprochen. Eine Anwohner-Initative hatte mittels Unterschriftenliste gegen eine Verlegung der Grüninsel protestiert. Hinter dem Protest steckte allerdings weniger die Sorge um die richtige Anordnung von Baum und Stellplatz entlang der Gartenstraße, die Anlieger waren vielmehr sauer über die Genehmigung des Reihenhausbaus in ihrer Einfamilienhaussiedlung.

Bleibt die Frage, wie es überhaupt zu Reihenhäusern mit versperrter Zufahrt kommen konnte: Frank Hormann von der Bauherrenfamlilie: „Letztendlich war das ein Gemeindefehler, die hat uns immer gesagt, dass der Baum weg kann, weg muss, erst nachdem sich andere Anlieger mittels Unterschriftenliste beschwert hatten, sind sie von der mündlichen Zusage abgerückt.“

Bauamtsleiter Jörn Mohr weist das zurück: „Das ist Quatsch, das hat der Bauherr sich aus den Fingern gesogen.“

Christian Meeder

28. April 2014

Oktober 2013: Das sind Henstedt-Ulzburgs kurioseste Reihenhäuser!

9 thoughts on "Reihenhaus-Streich in der Gartenstraße: Baum und Verkehrsinsel weichen nun doch!"

  1. Moin Frau Kornath,
    soviel wir wissen, gab es mal vor ca. 3 Jahren einen Investor für die Maurepasstrasse 11,
    der hatte sich auch vorgestellt und wollte dort ein paar Blocks für ein Barriere-freies Wohnen bauen…danach nie wieder etwas von ihm gehört, wem das Grundstück jetzt gehört,
    warum es nicht genutzt wird ????? Nach Anfragen beim Bauamt liegt aber bis jetzt für dieses Grundstück noch nichts vor!
    Wie es mit dem anderen Grundstück ist, da dürfte nur die Gemeinde einen Plan von haben…

  2. Kinners, ich erkenne unseren Ort kaum wieder. Es gibt zwei Plätze im Ort, die seit Jahrzehnten stiefmütterlich behandelt werden. Das ehemalige Hesebeck-Möbelhaus-Grundstück an der Maurepasstrasse (in dieser Ruine hat tatsächlich noch jemand gewohnt und irgendwann hing ein Schild am Briefkasten: wegen Todesfall bitte keine Post mehr einwerfen), sowie die gegenüber des Bahnhofes liegende freie Fläche (neben Wäscherei Kühl), wo es früher ein paar kleine Läden gab, nach deren Auszug sich dort leider die Ratten tummelten. Warum muß man denn Einfamilienhausbesitzer nerven, die gerade wegen der Ruhe hierher gezogen sind, wenn es freie Grundstücke gibt, die förmlich nach einer Bebauung schreien? Habe ich da irgendetwas verpasst? Bitte um Aufklärung.

  3. Herr Dultz, dort wird ein 2-geschossiges Wohnhaus mit Staffelgeschloß gebaut, ist doch jetzt üblich in H-U! 😉

  4. Was wäre für die Anwohner die Alternative gewesen wenn der Baum an seiner Stelle geblieben wäre ?

    ca 5-6 weitere Autos die die Gartenstraße zuparken .

    Die Kosten für die Umsiedlung sollte dabei der Bauherr tragen der auch die Gewähr dafür übernehmen muss das der Baum anwächst.

    1. „ca 5-6 weitere Autos die die Gartenstraße zuparken .“

      Wohl eher > 10, das Haus hat 6 Wohneinheiten und ist nicht auf Single-Haushalte ausgelegt.

  5. na super – das war zu erwarten.
    Wer trägt denn nun die Kosten dafür??
    Wie stellt sich denn nun die Anwohner-Initiative zur neu geschaffenen Realität.
    Finden denn jetzt plötzlich alle betroffenen Anwohner das „MEGA- Reihenhaus“ an dieser Stelle akzeptabel ?
    Allem Anschein nach, lautet die Antwort JA, denn es gab ja jetzt sogar schriftliche Einverständniserklärungen.

    weiter geht es-die nächste Bausünde entsteht schon………

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